17.07.2017 - 13:17 Uhr

Palonera
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Palonera
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wie es war und wie es sein wird
Ich ahne: Ich werde nun gescholten.
Banausin gescholten, geruchsblind gescholten, verkorkst womöglich und ahnungslos.
Weil "Chamade" anders ist, anders auf meiner Haut, anders, als er sollte sein, der Duft, nach dem Willen des Aufklebers auf dem Flacon, der mir sagt, dies sei ein Florientale, ein blumiger Orientale.
Anders auch als die Einordnung, die Wahrnehmung so vieler Nasen, die ihn blumig-pudrig finden, diesen Guerlain, der ein Jahr jünger ist als ich und so viel reifer doch, weiser doch und stärker auch an Bodenhaftung, Geist und Charme.
Kühl und grün und sehr, sehr sauber begrüßt mich "Chamade" wie ein früher Sommertag - die Luft noch klar und rein, die Haut trägt noch den Duft der Seife vom morgendlichen Ritual.
Dicht belaubte alte Bäume spenden schattig-kühles Grün, herb und frisch und doch so tief, dunkeltief, chypretief, guerlaintief - verwandt dem alten Balmain, dem Neunzehnachtzig-Elfenbein, dem ersten Scherrer, der noch ein Jahr eher kam.
Lichter, leichter als die beiden wie ein älteres Geschwist, zurückgenommen, ohne bleich zu sein und blaß.
Wärmer werdend mit der Zeit, goldenweicher, sonnengleicher – ein Garten tief in Licht getaucht, staubüberhaucht, die alte Bank, der morsche Zaun.
Ein Hauch von Schweiß auf heller Haut - sauber, doch nicht rein, nicht mehr morgenblütenrein.
Englands Süden, Frankreichs Norden, ein bißchen Rauh, ein Kratzer Spröd.
Und immer Grün, immer Grau, immer Braun unter warmem Silbergold.
Die alte Guerlinade – feines Lächeln, Strahlenkranz, Erde unter Fingernägeln, leichter Wind im Seidenhaar.
Halbverwelkte Blumen, schmale Gärtnerinnenhand, ein gerader, starker Rücken und ein klarer, warmer Blick.
"Chamade" – mein "Chamade".
Wie es war und wie es sein wird, jeden Tag und jedes Jahr.
PS: Wo gestern "blumig-pudrig" stand, prangt heute "holzig-grün" - so schnell kann's manchmal geh'n!
Banausin gescholten, geruchsblind gescholten, verkorkst womöglich und ahnungslos.
Weil "Chamade" anders ist, anders auf meiner Haut, anders, als er sollte sein, der Duft, nach dem Willen des Aufklebers auf dem Flacon, der mir sagt, dies sei ein Florientale, ein blumiger Orientale.
Anders auch als die Einordnung, die Wahrnehmung so vieler Nasen, die ihn blumig-pudrig finden, diesen Guerlain, der ein Jahr jünger ist als ich und so viel reifer doch, weiser doch und stärker auch an Bodenhaftung, Geist und Charme.
Kühl und grün und sehr, sehr sauber begrüßt mich "Chamade" wie ein früher Sommertag - die Luft noch klar und rein, die Haut trägt noch den Duft der Seife vom morgendlichen Ritual.
Dicht belaubte alte Bäume spenden schattig-kühles Grün, herb und frisch und doch so tief, dunkeltief, chypretief, guerlaintief - verwandt dem alten Balmain, dem Neunzehnachtzig-Elfenbein, dem ersten Scherrer, der noch ein Jahr eher kam.
Lichter, leichter als die beiden wie ein älteres Geschwist, zurückgenommen, ohne bleich zu sein und blaß.
Wärmer werdend mit der Zeit, goldenweicher, sonnengleicher – ein Garten tief in Licht getaucht, staubüberhaucht, die alte Bank, der morsche Zaun.
Ein Hauch von Schweiß auf heller Haut - sauber, doch nicht rein, nicht mehr morgenblütenrein.
Englands Süden, Frankreichs Norden, ein bißchen Rauh, ein Kratzer Spröd.
Und immer Grün, immer Grau, immer Braun unter warmem Silbergold.
Die alte Guerlinade – feines Lächeln, Strahlenkranz, Erde unter Fingernägeln, leichter Wind im Seidenhaar.
Halbverwelkte Blumen, schmale Gärtnerinnenhand, ein gerader, starker Rücken und ein klarer, warmer Blick.
"Chamade" – mein "Chamade".
Wie es war und wie es sein wird, jeden Tag und jedes Jahr.
PS: Wo gestern "blumig-pudrig" stand, prangt heute "holzig-grün" - so schnell kann's manchmal geh'n!
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