08.03.2016 - 15:32 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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19
L'art pour l'art
Der Begriff entstammt der Kunsttheorie des 19. Jahrhunderts - wörtlich bedeutet er: 'Die Kunst für die Kunst' (sinngemäß: 'Die Kunst um der Kunst willen') - und postuliert, dass Kunst sich selbst genügen muss, sich keinerlei Zwecken dienstbar machen darf. Die französischen Schriftsteller Charles Baudelaire und Gustave Flaubert waren prominente Vertreter dieser Strömung, die auch außerhalb Frankreichs Anhänger fand, etwa den Iren Oscar Wilde. 'L'art pour l'art' bedeutet, etwas nur um seiner selbst und seiner Ästhetik willen zu erschaffen - ohne Hintergedanken an seinen praktischen Nutzen oder ökonomischen Gewinn.
Der ökonomische Gewinn - so nehme ich zumindest an - dürfte nicht völlig unerheblich sein bei L'Abeille Aux Ailes Or - Paradis Interdit, Guerlains goldflügeliger Biene, verkauft zum Preis eines kleinen bis mittleren Automobils ausschließlich im Pariser Flagship und nirgends sonst. Und dennoch zeugt es von Anspruch und Selbstverständnis des Hauses Guerlain, nicht nur wirtschaftlichen Erfolg generieren zu wollen, sondern immer wieder einfach nur Schönheit zu erschaffen. Und eine Cash Cow sind die 57 produzierten Bienenflakons aus Kristallglas und aus Gold sicherlich nicht - zumindest verglichen mit Gassenhauern wie La Petite Robe Noire und anderen erfolgreichen Breitendüften. Auch Praktikabilität scheint allerhöchstens nachrangig wichtig - muss der Parfumextrakt dem kiloschweren Baccarat-Flakon doch tropfenweise mit einer Pipette entnommen werden - und ist L'Abeille Aux Ailes Or - Paradis Interdit mithin maximal immobil und ja - unpraktisch.
Egal. Es geht um Kunst. Um Schönheit. Um Luxus und um Überfluss nur um des Luxus' und des Überflusses willen. Um einen umwerfend schönen Duft in einem umwerfend schönen Flakon, der hinter seiner rauschhaften Präsentation zwangsläufig etwas in die zweite Reihe tritt, was seiner Schönheit bitter Unrecht tut, denn sein hinreißendes Wesen aus weißen Blüten von der Zartheit eines Nachtfalters und tändelnd süßen Honigaromen wie kostbare und köstliche Ambrosia adelte auch einen Flakon aus Industriepressglas ganz mühelos. Spielerisch und selbstbewusst ist L'Abeille Aux Ailes Or - Paradis Interdit - süß, aber nicht süßlich - kapriziös, aber nie launenhaft.
Fazit: l'art pour l'art. Hoffentlich noch ganz lange und hoffentlich immer wieder.
Der ökonomische Gewinn - so nehme ich zumindest an - dürfte nicht völlig unerheblich sein bei L'Abeille Aux Ailes Or - Paradis Interdit, Guerlains goldflügeliger Biene, verkauft zum Preis eines kleinen bis mittleren Automobils ausschließlich im Pariser Flagship und nirgends sonst. Und dennoch zeugt es von Anspruch und Selbstverständnis des Hauses Guerlain, nicht nur wirtschaftlichen Erfolg generieren zu wollen, sondern immer wieder einfach nur Schönheit zu erschaffen. Und eine Cash Cow sind die 57 produzierten Bienenflakons aus Kristallglas und aus Gold sicherlich nicht - zumindest verglichen mit Gassenhauern wie La Petite Robe Noire und anderen erfolgreichen Breitendüften. Auch Praktikabilität scheint allerhöchstens nachrangig wichtig - muss der Parfumextrakt dem kiloschweren Baccarat-Flakon doch tropfenweise mit einer Pipette entnommen werden - und ist L'Abeille Aux Ailes Or - Paradis Interdit mithin maximal immobil und ja - unpraktisch.
Egal. Es geht um Kunst. Um Schönheit. Um Luxus und um Überfluss nur um des Luxus' und des Überflusses willen. Um einen umwerfend schönen Duft in einem umwerfend schönen Flakon, der hinter seiner rauschhaften Präsentation zwangsläufig etwas in die zweite Reihe tritt, was seiner Schönheit bitter Unrecht tut, denn sein hinreißendes Wesen aus weißen Blüten von der Zartheit eines Nachtfalters und tändelnd süßen Honigaromen wie kostbare und köstliche Ambrosia adelte auch einen Flakon aus Industriepressglas ganz mühelos. Spielerisch und selbstbewusst ist L'Abeille Aux Ailes Or - Paradis Interdit - süß, aber nicht süßlich - kapriziös, aber nie launenhaft.
Fazit: l'art pour l'art. Hoffentlich noch ganz lange und hoffentlich immer wieder.
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