09.07.2012 - 08:21 Uhr
Louce
132 Rezensionen
Louce
Top Rezension
Nacht?
„Night Aoud“ verblüfft. Ganz gehörig positiv.. aber eben doch zum Staunen. Da ist keine dunkle Nacht zu riechen. Nix dunkel-düster Dräuendes, auch kein Glamour-Nightlife-Faktor mit Discogeblinke und aufregendem Ausgeh-Verführungshauch. Verführerisch ist es; da ist nicht wenig Erotik im Duft – aber besonders nächtlich wird „Night Aoud“ dadurch nicht.
Und nicht nur der Name passt nicht so recht zum tatsächlichen Duft… auch die Pyramide lässt die Stirn runzeln.
„Dunkelsüß, schwer, gehaltvoll“ sollte man meinen, wenn man die Noten liest. Die las ich aber gar nicht, als ich Night Aoud kennen lernte. Und zuerst habe ich auf Blumen getippt. Und zwar ordentlich viele, ein ganzes Blumenmixbouket mit ein wenig Fruchtakzent. Buntblütiges (also betont gemixt) hat im Blumenteil die deutlichste Rolle. Ylang Ylang ist davor schön sonnig zu riechen … und auch ein wenig Rose lässt sich ausmachen. Plus Anfangszitrus (hier auch eher blütig). Muskat gibt einen Minihauch mattierenden Kick, ohne besonders gewürzig ins Gewicht zu fallen. Und dann ist da, bei allem Geblümel, freilich Oud: Das typische Micallef-Oud mit Honig.
Seit zwei Jahren liebe und besitze ich Aoud Gourmet und kenne daher die micallefsche Oud-Note ganz gut. Sehr weich, süßlich, nicht medizinisch, kaum holzig, breit, sehr „rund“ wirkend, nicht zu trennen vom Honigpartner, der golden-dickflüssig und süß das Oud umschmeichelt und alle Härte nimmt. Dieser Oud+Honig-Akkord ist auch in Night Aoud verwendet, aber etwas gebremster honigartig, nicht gar so warm, weniger massiv und bedeutend mehr Platz lassend neben sich… für Blümchen eben.
Mit der Mitte wird das Ganze dann tatsächlich dunkler... aber höchstens frühabendlich, nicht spätnächtlich. Patchouli ist da zu riechen (auch nicht die dunkelste Art, die ich kenne) und später eine ambrierte, vanillige Oud-Basis (auch nicht so schwer, wie man das durchaus kennt).
„Night Aoud“ macht mir, entgegen des Namens, morgens, mittags, nachmittags Spaß, am besten mit ordentlich Sonne. Er verträgt sich nämlich bemerkenswert gut mit Schweiß und Schattenarmut, blüht richtiggehend auf bei Helligkeit und Wärme. Umtaufen zu „Morning Aoud“ oder "Noon Aoud" möchte ich ihn aber trotzdem nicht, denn abends kommen die späte Herz- und dann die Basisnote auch sehr schön, wenn der Tag sich langsam beruhigt und man dem soften, intensiven und samtartigen Oud nachspüren möchte. Nur halt nicht „Night“.
Ein sehr angenehmes, freundliches Oud, eines das nicht die ultimative Geruchsherausforderung stellt und dabei den Duft von vorne bis hinten oud-dominiert und drastisch der Trägerin/dem Träger seinen Stempel aufdrückt. Gleichsam aber charakteristisch, deutlich, sehr profiliert oud-mäßig. Es kommt mit Frische, mit Blumen, mit aparter Begleitung und wird dann etwas wärmer und ausdrücklich sexy, allerdings nicht in Form eines monumentalen Erotik-Dramas, mehr wie ein lockender Zartbiss auf die Unterlippe.
Ein wunderschönes, nicht besonders nächtliches Strahle-Oud, das meinen Sommerurlaub sonnig beduftete und noch bis spät ins Jahr warmen Goldschimmer bringen wird.
Und nicht nur der Name passt nicht so recht zum tatsächlichen Duft… auch die Pyramide lässt die Stirn runzeln.
„Dunkelsüß, schwer, gehaltvoll“ sollte man meinen, wenn man die Noten liest. Die las ich aber gar nicht, als ich Night Aoud kennen lernte. Und zuerst habe ich auf Blumen getippt. Und zwar ordentlich viele, ein ganzes Blumenmixbouket mit ein wenig Fruchtakzent. Buntblütiges (also betont gemixt) hat im Blumenteil die deutlichste Rolle. Ylang Ylang ist davor schön sonnig zu riechen … und auch ein wenig Rose lässt sich ausmachen. Plus Anfangszitrus (hier auch eher blütig). Muskat gibt einen Minihauch mattierenden Kick, ohne besonders gewürzig ins Gewicht zu fallen. Und dann ist da, bei allem Geblümel, freilich Oud: Das typische Micallef-Oud mit Honig.
Seit zwei Jahren liebe und besitze ich Aoud Gourmet und kenne daher die micallefsche Oud-Note ganz gut. Sehr weich, süßlich, nicht medizinisch, kaum holzig, breit, sehr „rund“ wirkend, nicht zu trennen vom Honigpartner, der golden-dickflüssig und süß das Oud umschmeichelt und alle Härte nimmt. Dieser Oud+Honig-Akkord ist auch in Night Aoud verwendet, aber etwas gebremster honigartig, nicht gar so warm, weniger massiv und bedeutend mehr Platz lassend neben sich… für Blümchen eben.
Mit der Mitte wird das Ganze dann tatsächlich dunkler... aber höchstens frühabendlich, nicht spätnächtlich. Patchouli ist da zu riechen (auch nicht die dunkelste Art, die ich kenne) und später eine ambrierte, vanillige Oud-Basis (auch nicht so schwer, wie man das durchaus kennt).
„Night Aoud“ macht mir, entgegen des Namens, morgens, mittags, nachmittags Spaß, am besten mit ordentlich Sonne. Er verträgt sich nämlich bemerkenswert gut mit Schweiß und Schattenarmut, blüht richtiggehend auf bei Helligkeit und Wärme. Umtaufen zu „Morning Aoud“ oder "Noon Aoud" möchte ich ihn aber trotzdem nicht, denn abends kommen die späte Herz- und dann die Basisnote auch sehr schön, wenn der Tag sich langsam beruhigt und man dem soften, intensiven und samtartigen Oud nachspüren möchte. Nur halt nicht „Night“.
Ein sehr angenehmes, freundliches Oud, eines das nicht die ultimative Geruchsherausforderung stellt und dabei den Duft von vorne bis hinten oud-dominiert und drastisch der Trägerin/dem Träger seinen Stempel aufdrückt. Gleichsam aber charakteristisch, deutlich, sehr profiliert oud-mäßig. Es kommt mit Frische, mit Blumen, mit aparter Begleitung und wird dann etwas wärmer und ausdrücklich sexy, allerdings nicht in Form eines monumentalen Erotik-Dramas, mehr wie ein lockender Zartbiss auf die Unterlippe.
Ein wunderschönes, nicht besonders nächtliches Strahle-Oud, das meinen Sommerurlaub sonnig beduftete und noch bis spät ins Jahr warmen Goldschimmer bringen wird.
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