23.11.2012 - 12:32 Uhr
Yatagan
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Yatagan
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19
Feierliche Komposition
Nachdem Molinards Madrigal in die 100 beliebtesten Herrendüfte dieser Seite aufgerückt war, wurde meine Neugierde geweckt. Ich bin ein großer Liebhaber der klassischen, traditionellen Parfummanufakturen aus Grasse, namentlich Galimard, Fragonard und natürlich Molinard. Letztlich bin ich aber zumeist den Herrendüften von Galimard treu geblieben, Monlinard blieb für mich das Haus von Habanita, einem der großen klassischen Damendüfte, den ich an Frauen gerne rieche, der aber für Männer gewiss untragbar sein dürfte.
Die anderen Herrenparfums von Molinard sind zwar gefällig, bleiben aber im Duftgedächtnis eher weniger haften, so wenigstens mein Eindruck bisher. Madrigal war mir allein deshalb kaum aufgefallen, weil es auf der Homepage von Molinard schüchtern versteckt wird, während die neueren Kompositionen deutlicher in den Mittelpunkt gerückt werden. Madrigal ist ja auch ein wahrhaft alter Duft (1930) und somit wohl vielen jüngeren Käufern eher suspekt. Ich selbst aber habe die Erfahrung gemacht, dass es gerade die Klassiker sind, die mich begeistern. Das gilt vor allem auch für die englischen "Scents", die zum Teil noch Kompositionen aus dem 19. Jahrhundert sind (wenngleich natürlich niemand unter den Lebenden so genau sagen kann, ob da mal irgendwann etwas reformuliert wurde. Kleiner Exkurs: Englische Dufthäuser halten sich bei Nachfragen nach Neukompositionen sehr bedeckt, behaupten sogar, es gäbe sie nicht. In einigen Fällen weiß ich es besser...).
Zurück zu Madrigal (lt. Wikipedia ein mehrstimmiges Vokalstück, meist weltlichen Inhalts): Wie bereits im ersten Kommentar zu diesem Duft beschrieben, handelt es sich um eine typische Chyprekomposition. Diese komplexen Düfte führen zitrische, hesperide Kopfnoten, blumige Herznoten (ja, auch bei Herrendüften) und holzig-moosige Basisnoten zu einem ganz neuen, durch die einzelnen Teile nur ungenau zu beschreibendem Neueindruck zusammen. Das ist, wen könnte es wundern, besonders gut bei einem Klassiker des Hauses Guerlain gelungen: Dandy. Tatsächlich ist aber auch Madrigal ganz ausgesprochen ausgewogen und innovativ, zumal es ja der ältere Duft ist. Ich würde sogar behaupten, dass es ein Musterbeispiel für Chypredüfte ist. Besonders angenehm ist hier zudem, dass Madrigal nur schwer überdosiert werden kann. Die Sillage ist (angenehm) dezent, die Haltbarkeit gleichwohl lange Zeit zufrieden stellend.
Alles in allem ist Madrigal eine feierliche Komposition, die ein wenig Erhabenheit in den Alltag zaubert und den Träger (wohl weniger die Trägerin, aber warum nicht...) mit einem Gefühl des Getragenseins durch den Tag gehen lässt.
Die anderen Herrenparfums von Molinard sind zwar gefällig, bleiben aber im Duftgedächtnis eher weniger haften, so wenigstens mein Eindruck bisher. Madrigal war mir allein deshalb kaum aufgefallen, weil es auf der Homepage von Molinard schüchtern versteckt wird, während die neueren Kompositionen deutlicher in den Mittelpunkt gerückt werden. Madrigal ist ja auch ein wahrhaft alter Duft (1930) und somit wohl vielen jüngeren Käufern eher suspekt. Ich selbst aber habe die Erfahrung gemacht, dass es gerade die Klassiker sind, die mich begeistern. Das gilt vor allem auch für die englischen "Scents", die zum Teil noch Kompositionen aus dem 19. Jahrhundert sind (wenngleich natürlich niemand unter den Lebenden so genau sagen kann, ob da mal irgendwann etwas reformuliert wurde. Kleiner Exkurs: Englische Dufthäuser halten sich bei Nachfragen nach Neukompositionen sehr bedeckt, behaupten sogar, es gäbe sie nicht. In einigen Fällen weiß ich es besser...).
Zurück zu Madrigal (lt. Wikipedia ein mehrstimmiges Vokalstück, meist weltlichen Inhalts): Wie bereits im ersten Kommentar zu diesem Duft beschrieben, handelt es sich um eine typische Chyprekomposition. Diese komplexen Düfte führen zitrische, hesperide Kopfnoten, blumige Herznoten (ja, auch bei Herrendüften) und holzig-moosige Basisnoten zu einem ganz neuen, durch die einzelnen Teile nur ungenau zu beschreibendem Neueindruck zusammen. Das ist, wen könnte es wundern, besonders gut bei einem Klassiker des Hauses Guerlain gelungen: Dandy. Tatsächlich ist aber auch Madrigal ganz ausgesprochen ausgewogen und innovativ, zumal es ja der ältere Duft ist. Ich würde sogar behaupten, dass es ein Musterbeispiel für Chypredüfte ist. Besonders angenehm ist hier zudem, dass Madrigal nur schwer überdosiert werden kann. Die Sillage ist (angenehm) dezent, die Haltbarkeit gleichwohl lange Zeit zufrieden stellend.
Alles in allem ist Madrigal eine feierliche Komposition, die ein wenig Erhabenheit in den Alltag zaubert und den Träger (wohl weniger die Trägerin, aber warum nicht...) mit einem Gefühl des Getragenseins durch den Tag gehen lässt.
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