09.04.2012 - 12:27 Uhr
Primrose
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Primrose
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Ganz großes Kino
Metal war ein Blindkauf. Mein erster und bisher einziger, vor einiger Zeit im Resteregal entdeckt. Leider war kein Tester mehr vorhanden, ich hab ihn trotzdem mitgenommen, da ich mich an die verheißungsvollen Kommentare bei Parfumo erinnerte. Das Metalldings hatte mich irgendwie neugierig gemacht und ich dachte mir, du kannst ihn ja, wenn er dir nicht gefällt, immer noch Verkaufen oder Verschenken. Und ein bisschen Risiko muss ja auch mal sein.
Das Auspacken war wie Ostern, Weihnachten und Geburtstag zusammen. Jetzt begann ich die Blindkauf-Fraktion zu verstehen. Schon der Flakon ist was Besonderes, sehr schlicht, sehr edel, sehr schön. Da stimmt einfach alles, zumindest was die äußere Hülle anbetrifft.
Dann wurde getestet. Die Kopfnote, mmmmh, seventies-aldehydig und ziemlich seifig. Das hat man zu der Zeit so schon häufiger gerochen. Nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend. Vor meinem inneren Auge lief einer der drei Original-Engel für Charlie im frisch gewaschenen, luftigen Kleid unter strahlender Sommersonne durch eine üppige Blumenwiese - natürlich im 70er-Komplettlook. Kleid, Haare, Make up, Sonnenbrille, Hut. Das war mir dann fast ein bisschen to much.
Als ich schon anfing meinen Blindkauf zu bereuen, rollte ohne Vorwarnung eine kühle, metallische Duftwelle auf mich zu. Meine Nase mochte es kaum glauben, aber das riecht wirklich nach Metall. Und dieses metallische Herz nahm mich total gefangen. Charlies Engel steckte wie durch ein Duftwunder plötzlich in einem engen silbrig glänzenden Catsuit, dazu breite Armreife an beiden Handgelenken. Sie klirrten kalt, aber sie glitzerten verführerisch.
Wie wir wissen, schmilzt manchmal auch das kälteste Herz. So auch bei Metal. Nach einiger Zeit fangen die metallenen Armbänder an sich zu erwärmen, werden dabei weich und biegsam und schmelzen langsam auf der Haut. Die flüssigen Metalltropfen entwickeln sich dabei in eine Art Blütenhonig. Aber nein, es ist kein dickflüssiger, schwerer, klebriger Honig. Was im Fond bleibt ist eine hautnahe, feine, leichte, dennoch präsente Süße, die noch sehr lange auf der Haut verweilt.
Ja, das ist ganz großes Duftkino. Und wenn nach vielen vielen Stunden endlich der Abspann läuft (die Haltbarkeit ist nämlich phantastisch), ist man immer noch benommen von dem unglaublichen Verlauf, den Metal genommen hat und von all den offenen Fragen, die er hinterlässt:
Warum wird ein Duft von der Qualität vom Markt genommen?
Wie hat Robert Gonnon das damals so hinbekommen?
Weshalb hat dieser Duftzauberer nur eine handvoll Parfums kreiert?
Wieso habe ich Metal nicht schon eher für mich entdeckt?
Eines ist aber klar, meinen 100ml-Flakon geb ich nicht mehr her, diesen Schatz werde ich so was von hüten.
Das Auspacken war wie Ostern, Weihnachten und Geburtstag zusammen. Jetzt begann ich die Blindkauf-Fraktion zu verstehen. Schon der Flakon ist was Besonderes, sehr schlicht, sehr edel, sehr schön. Da stimmt einfach alles, zumindest was die äußere Hülle anbetrifft.
Dann wurde getestet. Die Kopfnote, mmmmh, seventies-aldehydig und ziemlich seifig. Das hat man zu der Zeit so schon häufiger gerochen. Nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend. Vor meinem inneren Auge lief einer der drei Original-Engel für Charlie im frisch gewaschenen, luftigen Kleid unter strahlender Sommersonne durch eine üppige Blumenwiese - natürlich im 70er-Komplettlook. Kleid, Haare, Make up, Sonnenbrille, Hut. Das war mir dann fast ein bisschen to much.
Als ich schon anfing meinen Blindkauf zu bereuen, rollte ohne Vorwarnung eine kühle, metallische Duftwelle auf mich zu. Meine Nase mochte es kaum glauben, aber das riecht wirklich nach Metall. Und dieses metallische Herz nahm mich total gefangen. Charlies Engel steckte wie durch ein Duftwunder plötzlich in einem engen silbrig glänzenden Catsuit, dazu breite Armreife an beiden Handgelenken. Sie klirrten kalt, aber sie glitzerten verführerisch.
Wie wir wissen, schmilzt manchmal auch das kälteste Herz. So auch bei Metal. Nach einiger Zeit fangen die metallenen Armbänder an sich zu erwärmen, werden dabei weich und biegsam und schmelzen langsam auf der Haut. Die flüssigen Metalltropfen entwickeln sich dabei in eine Art Blütenhonig. Aber nein, es ist kein dickflüssiger, schwerer, klebriger Honig. Was im Fond bleibt ist eine hautnahe, feine, leichte, dennoch präsente Süße, die noch sehr lange auf der Haut verweilt.
Ja, das ist ganz großes Duftkino. Und wenn nach vielen vielen Stunden endlich der Abspann läuft (die Haltbarkeit ist nämlich phantastisch), ist man immer noch benommen von dem unglaublichen Verlauf, den Metal genommen hat und von all den offenen Fragen, die er hinterlässt:
Warum wird ein Duft von der Qualität vom Markt genommen?
Wie hat Robert Gonnon das damals so hinbekommen?
Weshalb hat dieser Duftzauberer nur eine handvoll Parfums kreiert?
Wieso habe ich Metal nicht schon eher für mich entdeckt?
Eines ist aber klar, meinen 100ml-Flakon geb ich nicht mehr her, diesen Schatz werde ich so was von hüten.
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