10.06.2017 - 18:01 Uhr
Seerose
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Seerose
Top Rezension
Wie man Süßes mit einer Prise Salz richtig lecker macht
Wenn ich all das hier unter diesem Duft lese, von Meer, Salz und so weiter, dann wundere ich mich sehr. Ich frage mich, an welchen Meeren die Tester von "Croisière - Long Courrier" waren? Oder ob sie den Duft meinen, der zuweilen am Strand bei Kindern zu riechen ist, die Schokolade essen, Schokoeis, Schokoriegel?
Also ich bin schon an einigen Küsten, Stränden, Meeren, Ozeanen gewesen. Überhaupt bin ich sehr viel am Meer gewesen. Aber es hat dort nie so gerochen. Sicher, bei bestimmtem Wind hat man Salzgeschmack auf den Lippen.
Und jedes Meer, jede Küste, jeder Strand hat einen ganz eigenen Geruch. Es kommt auf die Vegetation an, den Sand, Steine und auch, wie das Meerwasser riecht. Die Nordsee hat einen starken Geruch, der Atlantik auf den Canaren hat für mich wenig Geruch. Die Ostsee mit ihren Kreidefelsen, den Steinstränden und den Bäumen, vor allem Nadelbäumen riecht auf seine Weise sehr anders. Auch der Algenbewuchs, woanders sicher Korallen, Palmen etc, das alles mag verschieden riechen. Das Wattenmeer bei Ebbe hat einen ganz speziellen Geruch.
Meere und Strände können von fischig, algig bis ozonisch-frisch duften...
Aber "Croisière - Long Courrier" all diesem zuzuordnen gelingt mir überhaupt nicht.
Ich bin dann erstmal in meine Küche gepilgert und habe mir die verschiedenen Salzsorten unter die Nase gehalten: Gewöhnliches feines Meersalz mit Jod, Fleur de Sel aus dem Charente Maritim, grobes Salzmühlensalz aus der Camargue, Murray River, rosa, aus der Mündung des Flusses gleichen Namens. Salz im Streuer aus Bad Reichenhall.
Ich habe überhaupt nichts riechen können. Salz nämlich kann man nur im Mund und auf einer bestimmten Region der Zunge wahrnehmen, schmecken, aber nicht riechen.
Allerdings verstärkt Salz den Duft und die Aromen von Speisen, verändert ihn.
Also ich rieche "Croisière - Long Courrier" als einen raffinierten Gourmandduft. Süß und milde, holzig, leicht würzig mit einem trockenen Kakaoduft, der mit Vanille wie Bitterschokolade duftet. Denn in den meisten Schokoladen ist zur Abmilderung Vanille oder Vanillin zugefügt als Aromastoff. Mittlerweile gibt es bittere Schokoladen mit den abenteuerlichsten Zutaten: Chili, oder grüner Pfeffer, Orangenschalen beispielsweise.
"Croisière - Long Courrier" duftet wie eine ganz feine Schokolade und doch wieder nicht so extrem, dass man denkt: Schokoeis mit viel Vanille. Oder Schokopudding. Sondern es ist noch die trockene Bitterkeit des Kakaos erhalten, etwas lecker Balsamisch-Harziges verhindert, dass es nur ein ganz gewöhnlicher Gourmandduft ist. Die Gewürze sind sehr zurückhaltend eingesetzt, ich kann sie nicht benennen.
Eine Spur Calone-Algen-Aquatik ist auch im Hintergrund. Orange nehme ich nicht wahr.
Aber etwas anderes verhindert, "Croisière - Long Courrier" eine kakao- und vanillelastiger Gourmand wird.
Nämlich beim Schnüffeln an den verschiedenen Salzsorten und dem anschließenden Riechen an meiner Hand mit "Croisière - Long Courrier" verstärkten sich jedes Mal meine Wahrnehmung des gesamten Dufts, seiner einzelnen für mich wahrnehmbaren Details und vor allem der herberen Noten von Holz, Gewürzen, Harzen.
Denn natürlich habe ich so tief am Salz geschnüffelt, dass ich davon auch Moleküle in die Nase bekam.
Und dann fiel mir ein, wie ich seinerzeit lernte, dass man beim Zubereiten von Kuchen, Pudding und anderen Süßspeisen immer eine mehr oder weniger große Prise Salz zufügt. Überhaupt wurde ja viel weniger Zucker und Fett verwendet. Ich habe alte und neue Kochbücher und Rezepte, ich kann das vergleichen.
Und das mache ich auch heute noch so. Wenn ich schon mal Kuchen backe oder eine Süßspeise zubereite, dann füge ich eine Prise Salz hinzu. Aber nicht so viel, dass man das schmecken kann. Das verstärkt die Aromen und den Geschmack verblüffenderweise viel mehr, als wenn man noch mehr Zucker und Gewürze zufügt.
Und ein Kuchen ohne etwas Salz schmeckt oft fade und nur süß. Wer Brot ohne Salz gegessen hat, wie es in Florenz üblich ist, der weiß, wie fade das schmeckt.
Nicht nur Zucker, auch Salz ist ein Geschmacksverstärker - eine Binsenweisheit.
Und so verstehe ich auch, dass in"Croisière - Long Courrier" auch Salz enthalten sein kann, vermutlich ist.
Richtig, ich liebe ganz besonders Bitterschokolade, natürlich ist sie süß, leicht vanillig, mit 70 % Kakao und vor allem crunchigen Fleur de Sel Salzkristallen.
Normalerweise liebe ich nur wenige Gourmand-Düfte. Loukhoum Parfum du Soir, Honigdüfte gehören dazu. Vor allem die mit zu viel Vanille, Tonka und dann noch Kokos und Milchbreisandel finde ich für mich untragbar und ich mag sie auch nicht sehr gerne riechen, desgleichen gilt für Fruchtdüfte.
Jedoch "Croisière - Long Courrier" wäre ein Gourmand, den ich tragen würde: Bitterschokolade ohne Milch mit Gewürzen, holziger Vanille, harzig-balsamisch mit Salz vor klebriger Süße bewahrt. Ich "mag" "Croisière - Long Courrier" würde ihn tragen, ganz normal im Alltag. Weil "Croisière - Long Courrier" meiner Wahrnehmung nach nicht nach "zum Fressen gerne" duftet, sondern dezent mit moderater Sillage.
Auf die Dauer des Verlaufs wird die holzige Vanille hier und da etwas dominant, aber sie zieht sich immer wieder zurück.
Durch die Bitterkeit, die sehr dezenten Gewürze und die holzigen Noten ist es meiner Ansicht nach ein Unisexduft.
Also ich bin schon an einigen Küsten, Stränden, Meeren, Ozeanen gewesen. Überhaupt bin ich sehr viel am Meer gewesen. Aber es hat dort nie so gerochen. Sicher, bei bestimmtem Wind hat man Salzgeschmack auf den Lippen.
Und jedes Meer, jede Küste, jeder Strand hat einen ganz eigenen Geruch. Es kommt auf die Vegetation an, den Sand, Steine und auch, wie das Meerwasser riecht. Die Nordsee hat einen starken Geruch, der Atlantik auf den Canaren hat für mich wenig Geruch. Die Ostsee mit ihren Kreidefelsen, den Steinstränden und den Bäumen, vor allem Nadelbäumen riecht auf seine Weise sehr anders. Auch der Algenbewuchs, woanders sicher Korallen, Palmen etc, das alles mag verschieden riechen. Das Wattenmeer bei Ebbe hat einen ganz speziellen Geruch.
Meere und Strände können von fischig, algig bis ozonisch-frisch duften...
Aber "Croisière - Long Courrier" all diesem zuzuordnen gelingt mir überhaupt nicht.
Ich bin dann erstmal in meine Küche gepilgert und habe mir die verschiedenen Salzsorten unter die Nase gehalten: Gewöhnliches feines Meersalz mit Jod, Fleur de Sel aus dem Charente Maritim, grobes Salzmühlensalz aus der Camargue, Murray River, rosa, aus der Mündung des Flusses gleichen Namens. Salz im Streuer aus Bad Reichenhall.
Ich habe überhaupt nichts riechen können. Salz nämlich kann man nur im Mund und auf einer bestimmten Region der Zunge wahrnehmen, schmecken, aber nicht riechen.
Allerdings verstärkt Salz den Duft und die Aromen von Speisen, verändert ihn.
Also ich rieche "Croisière - Long Courrier" als einen raffinierten Gourmandduft. Süß und milde, holzig, leicht würzig mit einem trockenen Kakaoduft, der mit Vanille wie Bitterschokolade duftet. Denn in den meisten Schokoladen ist zur Abmilderung Vanille oder Vanillin zugefügt als Aromastoff. Mittlerweile gibt es bittere Schokoladen mit den abenteuerlichsten Zutaten: Chili, oder grüner Pfeffer, Orangenschalen beispielsweise.
"Croisière - Long Courrier" duftet wie eine ganz feine Schokolade und doch wieder nicht so extrem, dass man denkt: Schokoeis mit viel Vanille. Oder Schokopudding. Sondern es ist noch die trockene Bitterkeit des Kakaos erhalten, etwas lecker Balsamisch-Harziges verhindert, dass es nur ein ganz gewöhnlicher Gourmandduft ist. Die Gewürze sind sehr zurückhaltend eingesetzt, ich kann sie nicht benennen.
Eine Spur Calone-Algen-Aquatik ist auch im Hintergrund. Orange nehme ich nicht wahr.
Aber etwas anderes verhindert, "Croisière - Long Courrier" eine kakao- und vanillelastiger Gourmand wird.
Nämlich beim Schnüffeln an den verschiedenen Salzsorten und dem anschließenden Riechen an meiner Hand mit "Croisière - Long Courrier" verstärkten sich jedes Mal meine Wahrnehmung des gesamten Dufts, seiner einzelnen für mich wahrnehmbaren Details und vor allem der herberen Noten von Holz, Gewürzen, Harzen.
Denn natürlich habe ich so tief am Salz geschnüffelt, dass ich davon auch Moleküle in die Nase bekam.
Und dann fiel mir ein, wie ich seinerzeit lernte, dass man beim Zubereiten von Kuchen, Pudding und anderen Süßspeisen immer eine mehr oder weniger große Prise Salz zufügt. Überhaupt wurde ja viel weniger Zucker und Fett verwendet. Ich habe alte und neue Kochbücher und Rezepte, ich kann das vergleichen.
Und das mache ich auch heute noch so. Wenn ich schon mal Kuchen backe oder eine Süßspeise zubereite, dann füge ich eine Prise Salz hinzu. Aber nicht so viel, dass man das schmecken kann. Das verstärkt die Aromen und den Geschmack verblüffenderweise viel mehr, als wenn man noch mehr Zucker und Gewürze zufügt.
Und ein Kuchen ohne etwas Salz schmeckt oft fade und nur süß. Wer Brot ohne Salz gegessen hat, wie es in Florenz üblich ist, der weiß, wie fade das schmeckt.
Nicht nur Zucker, auch Salz ist ein Geschmacksverstärker - eine Binsenweisheit.
Und so verstehe ich auch, dass in"Croisière - Long Courrier" auch Salz enthalten sein kann, vermutlich ist.
Richtig, ich liebe ganz besonders Bitterschokolade, natürlich ist sie süß, leicht vanillig, mit 70 % Kakao und vor allem crunchigen Fleur de Sel Salzkristallen.
Normalerweise liebe ich nur wenige Gourmand-Düfte. Loukhoum Parfum du Soir, Honigdüfte gehören dazu. Vor allem die mit zu viel Vanille, Tonka und dann noch Kokos und Milchbreisandel finde ich für mich untragbar und ich mag sie auch nicht sehr gerne riechen, desgleichen gilt für Fruchtdüfte.
Jedoch "Croisière - Long Courrier" wäre ein Gourmand, den ich tragen würde: Bitterschokolade ohne Milch mit Gewürzen, holziger Vanille, harzig-balsamisch mit Salz vor klebriger Süße bewahrt. Ich "mag" "Croisière - Long Courrier" würde ihn tragen, ganz normal im Alltag. Weil "Croisière - Long Courrier" meiner Wahrnehmung nach nicht nach "zum Fressen gerne" duftet, sondern dezent mit moderater Sillage.
Auf die Dauer des Verlaufs wird die holzige Vanille hier und da etwas dominant, aber sie zieht sich immer wieder zurück.
Durch die Bitterkeit, die sehr dezenten Gewürze und die holzigen Noten ist es meiner Ansicht nach ein Unisexduft.
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