23.12.2017 - 13:57 Uhr

RobGordon
59 Rezensionen

RobGordon
Top Rezension
18
Yosh, ich bin dein König!
Diesmal keine Anspielung auf Buch, Film oder Auszug aus Shakespeares Werken, lediglich ein kleiner Seitenhieb auf allzu bemühte Nischendüfte. Was läge da näher, als einen ins Visier zu nehmen, der auch mit Äpfeln und Leder an die Wäsche der anderen möchte.
Ich hab mir fürs neue Jahr vorgenommen, ein paar meiner Kommentare Deisgnerdüften zu widmen.
Aber da auch nur von welchen, die geringe bis keine Aufmerksamkeit genießen und zumindest in irgendeinem Teil besonders sind. Würde ich gerade jetzt nicht sehr beschäftigt tippen, müsste ich wohl bei Weihnachtsvorbereiten helfen, aus Teig statt Sternderln statisch unbestimmte Systeme in Form von Parfum-Flakons zimmern, whatever! So werden Neujahrsvorsätze schon mal vorgezogen.
Dieser Duft hier, wird dem Datenbankeintrag auf Parfumo widersprechend, sehr wohl noch produziert. Habe selbst gerade erst ein frisches Fass geordert und auch bekommen. Und das zu einem äußerst fairen Preis.
Es ist mir mit diesem geplanten Vorhaben aber auch ein Anliegen, der Jugend, die auch im Internet das Verhalten Erwachsener zu jeder Zeit aufsaugt und spiegelt, indirekt zu kommunizieren, es braucht keine Laufmeter an TF-Düften, Creeds oder Amouages, um seine Leidenschaft für Düfte nach außen zu tragen.
Ich hab mich zuvor gefragt: "Rob, wie würdest du den Duft charakterisieren?" Und dann war erst mal Funkstille.
Das Ergebnis dieses mentalen Sitzkreises war, er will nicht sein, er ist einfach. Und zwar eines, nämlich unbeschwert lässig! Während viel anderes Zeug zu bemüht und lästig erscheint.
Er hat eine "Sicherung" eingebaut, die vor Parfum-Jägern schützt, die nach dem ersten Atemzug gleich zur Kassa laufen. Das mindert die Häufigkeit sich olfaktorisch laufend selbst zu begegnen drastisch. Es ist ein Eindruck der entstehen kann, wenn Alkohol, Lavendel und hier zusätzlich noch ein Apfelton, auf den ich später noch ausführlicher zu sprechen komme, aufeinandertreffen. Für mich eine Assoziation mit Apfel- bzw. Lavendel- Essig, für andere mitunter Putzmittel.
Die ersten 10 Minuten, kann man sich also getrost einen Kaffee bereiten, noch ein Telefonat erledigen oder dem einen oder anderen Bedürfnis nachgehen. Man versäumt nichts. Meine Erstbekanntschaft mit diesem Duft war die Projektion an jemand Dritten im Erscheinungsjahr. Ich wusste also schon bei ersten eigenen Kontakt, dass sich das Warten lohnt.
Sein großer Bruder "F by Ferragamo PH Black", ist weitaus prominenter. Er wird gerne auf YT als Preistipp und als potenter "La Nuit" Ersatz gehandelt. Trotz all dem Übermaß an Lavendel-Absolue und Tonka findet man in der Projektion des schwarzen Flankers noch die grandiose DNA dieses Dufts, sofern man sie am Original einmal erfasst hat. Nur ist der schwarze nicht ansatzweise so austariert wie dieser.
Und genau diese ist für diese charakteristische Lässigkeit verantwortlich. Ein nicht aufdringlicher unsperriger Lavendel-Korpus als aromatisches Grundgerüst, dem man mit einem transparenten, luftigen (aber nicht ozonischen!) Ledereindruck abfedert und mit einem würzigen Pfeffereindruck und einem guten Schuss Labdanum (in der Qualität von AdG Profumo im finish, welches man dort als Weihrauch gelistet hat) die notwendigen Tiefe verleiht. Diesen Eindruck an Projektion hat Olivier Polge aus meiner persönlichen Sicht wirklich meisterhaft hinbekommen. Das Feedback, das ich über all die Jahre zu diesem Duft bekam, zeigt, wohl, dass ich mit der Einschätzung nicht ganz alleine bin.
Auf der Haut wechselt der Duft zwischen feinholzigen Ambertönen und sanftem Apfel, welcher mit einer Klarsichtfolie aus Ledertönen bis in die Basis gerettet werden kann.
Und diese Apfelnote fasziniert mich mehr als zu Beginn, da der Essig-Eindruck bereits lange verflogen ist. Man muss wissen, ich stehe mit Fruchtnoten in Parfums immer auch Kriegsfuß, wenn sie nicht natürlich erscheinen, während allzu natürliche Natursäfte aus Holz, Harz, etc., mich manchmal mehr an eine Duftlampe erinnern, denn an ein tragbares Parfum.
In König von Yosh ist ein roter Apfel gelistet, diese haben nicht selten die Tendenz zur Mürbe, aber sie faulen nicht und riechen auch nicht synthetisch. Ich kann auch den furchtbar synthetischen Head & Shoulders Apfel-Noten nichts abgewinnen, die laufend Einzug in Parfums finden.
Aber in Verbindung mit diesem Leder-Akkord und dem angeholzten Amberton, ensteht auf der Haut der Eindruck der Schale eines frisch angebissenen Granny Smith. Und diesen Akkord zu suchen und zu finden, lohnt alleine sich mit dem Duft einmal auseinanderzusetzen.
Das ist kein Apfel mehr der einem ins Gesicht springt, da kann durchaus mit warmer Atemluft Luft an der applizierten Stelle nachgeholfen werden, bis man fündig wird.
Da es mittlerweile aus der Küche verlockend duftet, muss ich zu einem Ende kommen. Wollte noch loswerden, ich halte in unseren Breiten den Frühling für den besten Kompromiss aus Projektion & Performance. Der ersetzt alles an Sport Düften, ist im Office gerne aber selten angetroffener Gast, benötigt keine Kleidungskonventionen und er hat sich in einigen Sommerurlauben im mediterranen Umfeld abends als ausgezeichnete Duftwahl erwiesen. Mein persönlicher Tipp an womöglich Neugierige, auf frisch produzierte Flakons achten und lieber zu den 30ml /50l Flakons greifen, und die in einer Saison wegsprühen. Der hält keine 3 Jahre unbeschadet im Schrank.
Abschließend noch mein aufrichtiger Dank an die treue Leserschaft der letzten Jahre, die mich mit ihrem Feedback bei Laune gehalten hat, meine Gedanken zu manchem Duft mit euch zu teilen.
Ich hab mir fürs neue Jahr vorgenommen, ein paar meiner Kommentare Deisgnerdüften zu widmen.
Aber da auch nur von welchen, die geringe bis keine Aufmerksamkeit genießen und zumindest in irgendeinem Teil besonders sind. Würde ich gerade jetzt nicht sehr beschäftigt tippen, müsste ich wohl bei Weihnachtsvorbereiten helfen, aus Teig statt Sternderln statisch unbestimmte Systeme in Form von Parfum-Flakons zimmern, whatever! So werden Neujahrsvorsätze schon mal vorgezogen.
Dieser Duft hier, wird dem Datenbankeintrag auf Parfumo widersprechend, sehr wohl noch produziert. Habe selbst gerade erst ein frisches Fass geordert und auch bekommen. Und das zu einem äußerst fairen Preis.
Es ist mir mit diesem geplanten Vorhaben aber auch ein Anliegen, der Jugend, die auch im Internet das Verhalten Erwachsener zu jeder Zeit aufsaugt und spiegelt, indirekt zu kommunizieren, es braucht keine Laufmeter an TF-Düften, Creeds oder Amouages, um seine Leidenschaft für Düfte nach außen zu tragen.
Ich hab mich zuvor gefragt: "Rob, wie würdest du den Duft charakterisieren?" Und dann war erst mal Funkstille.
Das Ergebnis dieses mentalen Sitzkreises war, er will nicht sein, er ist einfach. Und zwar eines, nämlich unbeschwert lässig! Während viel anderes Zeug zu bemüht und lästig erscheint.
Er hat eine "Sicherung" eingebaut, die vor Parfum-Jägern schützt, die nach dem ersten Atemzug gleich zur Kassa laufen. Das mindert die Häufigkeit sich olfaktorisch laufend selbst zu begegnen drastisch. Es ist ein Eindruck der entstehen kann, wenn Alkohol, Lavendel und hier zusätzlich noch ein Apfelton, auf den ich später noch ausführlicher zu sprechen komme, aufeinandertreffen. Für mich eine Assoziation mit Apfel- bzw. Lavendel- Essig, für andere mitunter Putzmittel.
Die ersten 10 Minuten, kann man sich also getrost einen Kaffee bereiten, noch ein Telefonat erledigen oder dem einen oder anderen Bedürfnis nachgehen. Man versäumt nichts. Meine Erstbekanntschaft mit diesem Duft war die Projektion an jemand Dritten im Erscheinungsjahr. Ich wusste also schon bei ersten eigenen Kontakt, dass sich das Warten lohnt.
Sein großer Bruder "F by Ferragamo PH Black", ist weitaus prominenter. Er wird gerne auf YT als Preistipp und als potenter "La Nuit" Ersatz gehandelt. Trotz all dem Übermaß an Lavendel-Absolue und Tonka findet man in der Projektion des schwarzen Flankers noch die grandiose DNA dieses Dufts, sofern man sie am Original einmal erfasst hat. Nur ist der schwarze nicht ansatzweise so austariert wie dieser.
Und genau diese ist für diese charakteristische Lässigkeit verantwortlich. Ein nicht aufdringlicher unsperriger Lavendel-Korpus als aromatisches Grundgerüst, dem man mit einem transparenten, luftigen (aber nicht ozonischen!) Ledereindruck abfedert und mit einem würzigen Pfeffereindruck und einem guten Schuss Labdanum (in der Qualität von AdG Profumo im finish, welches man dort als Weihrauch gelistet hat) die notwendigen Tiefe verleiht. Diesen Eindruck an Projektion hat Olivier Polge aus meiner persönlichen Sicht wirklich meisterhaft hinbekommen. Das Feedback, das ich über all die Jahre zu diesem Duft bekam, zeigt, wohl, dass ich mit der Einschätzung nicht ganz alleine bin.
Auf der Haut wechselt der Duft zwischen feinholzigen Ambertönen und sanftem Apfel, welcher mit einer Klarsichtfolie aus Ledertönen bis in die Basis gerettet werden kann.
Und diese Apfelnote fasziniert mich mehr als zu Beginn, da der Essig-Eindruck bereits lange verflogen ist. Man muss wissen, ich stehe mit Fruchtnoten in Parfums immer auch Kriegsfuß, wenn sie nicht natürlich erscheinen, während allzu natürliche Natursäfte aus Holz, Harz, etc., mich manchmal mehr an eine Duftlampe erinnern, denn an ein tragbares Parfum.
In König von Yosh ist ein roter Apfel gelistet, diese haben nicht selten die Tendenz zur Mürbe, aber sie faulen nicht und riechen auch nicht synthetisch. Ich kann auch den furchtbar synthetischen Head & Shoulders Apfel-Noten nichts abgewinnen, die laufend Einzug in Parfums finden.
Aber in Verbindung mit diesem Leder-Akkord und dem angeholzten Amberton, ensteht auf der Haut der Eindruck der Schale eines frisch angebissenen Granny Smith. Und diesen Akkord zu suchen und zu finden, lohnt alleine sich mit dem Duft einmal auseinanderzusetzen.
Das ist kein Apfel mehr der einem ins Gesicht springt, da kann durchaus mit warmer Atemluft Luft an der applizierten Stelle nachgeholfen werden, bis man fündig wird.
Da es mittlerweile aus der Küche verlockend duftet, muss ich zu einem Ende kommen. Wollte noch loswerden, ich halte in unseren Breiten den Frühling für den besten Kompromiss aus Projektion & Performance. Der ersetzt alles an Sport Düften, ist im Office gerne aber selten angetroffener Gast, benötigt keine Kleidungskonventionen und er hat sich in einigen Sommerurlauben im mediterranen Umfeld abends als ausgezeichnete Duftwahl erwiesen. Mein persönlicher Tipp an womöglich Neugierige, auf frisch produzierte Flakons achten und lieber zu den 30ml /50l Flakons greifen, und die in einer Saison wegsprühen. Der hält keine 3 Jahre unbeschadet im Schrank.
Abschließend noch mein aufrichtiger Dank an die treue Leserschaft der letzten Jahre, die mich mit ihrem Feedback bei Laune gehalten hat, meine Gedanken zu manchem Duft mit euch zu teilen.
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