06.07.2018 - 14:09 Uhr
Palonera
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Palonera
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44
bis nichts mehr bleibt
Es ist ein Kreuz mit uns, mit Ambroxan und mir.
Ein großes, dunkles, schweres Kreuz.
So groß und dunkel wie die Liebe, die mich vorschlaghammerähnlich traf, damals in Sentifiques "Testostérone".
Die mich schnüffeln ließ und schmachten nach diesem schwarzen, schweren Stoff, so machtvoll männlich würzig, der unanständige Gedanken jagte durch Gegenden in Nord wie Süd.
Den ich dann immer wieder traf auf eigener und fremder Haut, immer wieder, immer öfter – und aus der Macht wurde Übermacht, aus dem Drang Bedrängnis, das dichte Dunkel nahm mir zunehmend den Atem und schlug die Liebe weithin in die Flucht.
Denn allmächtig scheint es, dieses Ambroxan, herrisch und besitzergreifend, nicht mehr lassen wollend Haut und erst recht Haar – olfaktorisches Stalking kommt mir in den Sinn, was eine Übertreibung ist, natürlich, doch so ist es halt manchmal, wenn die Liebe geht.
Ein Duft, der Ambroxan enthält, vermittelt mir und meiner Nase nur noch dies: Ambroxan.
"Du sollst keine anderen Noten haben neben mir!"
Es mögen Blumen sein und Früchte, Hölzer oder Harze, geweihter wie geteerter Rauch – sie haben keine Chance, sich an mir zu entfalten, meine Nase zu erreichen und mein Hirn.
Ganz am Anfang vielleicht noch, Augenblicke nur – dann ist da etwas Bittergrün, ein Hauch von feiner Blumigkeit, ein bißchen Aldehyd, was immer auch gelistet sei.
Zwei Atemzüge, vielleicht drei – schon rollt die dunkle Wucht heran, ein Tsunami, ein Hurrikan, deckt alles, alles zu, bis nichts mehr bleibt als Dunkelwürzigrauchigscharf.
So ergeht es mir immer, immer wieder, so ergeht es mir mit "Andromeda" auch.
So wunderbare Noten zeigt mir die Pyramide, so zierlich-zarte Blüten, so saftig-süße Frucht.
Lesen kann ich sie, lieben würde ich sie auch ganz sicher, hätten wir denn die geringste Chance auf ein Rendezvous.
Ganz zu Beginn zeigt sich ein Hauch von Grün, von Stengelgrün, Raspelgrün, Bittergrün – doch nur ganz fern von mir, eine Armeslänge mindestens entfernt.
Das mag der Mann, der Leib und Leben mit mir teilt – "das riecht nach Gartenarbeit, ziemlich harter, und nach Haut, die dann die Dusche braucht".
Doch wenn er näher kommt und noch viel näher, dann riecht auch er nur "stechend-dunkles Gift – geh, wasch das ab, das ist doch nicht gesund!".
Das alles liegt, ich weiß es wohl, an mir, an meiner Haut - an jener Liebe, die Ambroxan wohl zu mir hegt, die ich hingegen nicht erwidern kann, nicht mehr.
Sie ist zu viel, zu groß, zu tief, ergreift zu sehr Besitz, läßt mich nicht los.
Sie krallt sich fest in Haut und Haar, tagelang, vielduschenlang, bei Hitze mehr noch als im Schnee.
Das tut – beinah – schon etwas weh.
Und ich bin keine Anastasia.
Ein großes, dunkles, schweres Kreuz.
So groß und dunkel wie die Liebe, die mich vorschlaghammerähnlich traf, damals in Sentifiques "Testostérone".
Die mich schnüffeln ließ und schmachten nach diesem schwarzen, schweren Stoff, so machtvoll männlich würzig, der unanständige Gedanken jagte durch Gegenden in Nord wie Süd.
Den ich dann immer wieder traf auf eigener und fremder Haut, immer wieder, immer öfter – und aus der Macht wurde Übermacht, aus dem Drang Bedrängnis, das dichte Dunkel nahm mir zunehmend den Atem und schlug die Liebe weithin in die Flucht.
Denn allmächtig scheint es, dieses Ambroxan, herrisch und besitzergreifend, nicht mehr lassen wollend Haut und erst recht Haar – olfaktorisches Stalking kommt mir in den Sinn, was eine Übertreibung ist, natürlich, doch so ist es halt manchmal, wenn die Liebe geht.
Ein Duft, der Ambroxan enthält, vermittelt mir und meiner Nase nur noch dies: Ambroxan.
"Du sollst keine anderen Noten haben neben mir!"
Es mögen Blumen sein und Früchte, Hölzer oder Harze, geweihter wie geteerter Rauch – sie haben keine Chance, sich an mir zu entfalten, meine Nase zu erreichen und mein Hirn.
Ganz am Anfang vielleicht noch, Augenblicke nur – dann ist da etwas Bittergrün, ein Hauch von feiner Blumigkeit, ein bißchen Aldehyd, was immer auch gelistet sei.
Zwei Atemzüge, vielleicht drei – schon rollt die dunkle Wucht heran, ein Tsunami, ein Hurrikan, deckt alles, alles zu, bis nichts mehr bleibt als Dunkelwürzigrauchigscharf.
So ergeht es mir immer, immer wieder, so ergeht es mir mit "Andromeda" auch.
So wunderbare Noten zeigt mir die Pyramide, so zierlich-zarte Blüten, so saftig-süße Frucht.
Lesen kann ich sie, lieben würde ich sie auch ganz sicher, hätten wir denn die geringste Chance auf ein Rendezvous.
Ganz zu Beginn zeigt sich ein Hauch von Grün, von Stengelgrün, Raspelgrün, Bittergrün – doch nur ganz fern von mir, eine Armeslänge mindestens entfernt.
Das mag der Mann, der Leib und Leben mit mir teilt – "das riecht nach Gartenarbeit, ziemlich harter, und nach Haut, die dann die Dusche braucht".
Doch wenn er näher kommt und noch viel näher, dann riecht auch er nur "stechend-dunkles Gift – geh, wasch das ab, das ist doch nicht gesund!".
Das alles liegt, ich weiß es wohl, an mir, an meiner Haut - an jener Liebe, die Ambroxan wohl zu mir hegt, die ich hingegen nicht erwidern kann, nicht mehr.
Sie ist zu viel, zu groß, zu tief, ergreift zu sehr Besitz, läßt mich nicht los.
Sie krallt sich fest in Haut und Haar, tagelang, vielduschenlang, bei Hitze mehr noch als im Schnee.
Das tut – beinah – schon etwas weh.
Und ich bin keine Anastasia.
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