17.07.2016 - 08:36 Uhr

Yatagan
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Yatagan
Top Rezension
57
Eigentlich wollte ich zu solchen Düften keine Kommentare mehr schreiben
Unkommentierte Düfte No. 82
Eigentlich wollte ich keine Kommentare zu Marken wie Xerjoff mehr schreiben. Der eine oder andere wirklich gute Duft rechtfertig noch kein Konzept, das gefühlt im Wochenrhythmus Düfte auf den Markt schmeißt, die sich wohl vor allem deshalb verkaufen, weil Image und Präsentation bestimmte Sehnsüchte bedienen. Tut natürlich letztlich jeder Duft. Wenn ich mir bei meiner Lieblingsdrogerie, bei der ich Duschgel und Shampoo kaufe, schnell noch Old Spice oder den neuesten Beckham-Duft mitnehme, werden auch Sehsüchte bedient. Weiß ich auch. Tut aber finanziell nicht so weh. Und genau da liegt das Problem. Das ist keine Generalkritik an teuren Marken. Einige von denen haben uns etliche der schönsten Düfte beschert, die ich testen dufte. Wenn ich z.B. an Clive Christians L for men denke, könnte ich dem Mann dahinter glatt das Verbrechen verzeihen, dass er die Marke Crown aufgekauft, beerdigt und nur die Form der Flakons beibehalten hat. Fast!
Bei Emerald Star waren es bei mir auch mal wieder niedere Motive, weshalb ich den Duft testen wollte. Der Flakon ist grün und ich mag grün. Die Form ist zwar blöd, aber daran hat man sich nach dem 75. (!) Duft von Xerjoff ja gewöhnt. Dieses mittelgrüne Grün und der Name Emerald Star (wenn ich Edelsteine mag, dann Smaragde) haben mich dann aber schwach werden lassen.
Dann kam auch noch Verbena und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte den zu testen (Ja, ja, ja: DANKEDANKE!). Und nun kämpfe ich mit meinem Widerwillen gegen eine bestimmte Gattung Duft und mit meiner Faszination, die sagt: Denk nicht nach, sprüh dir das drauf!
Nach einem ersten Test war mir vor allem eine deutliche Moschusnote und ein süßlich-sanftweicher Ton in Erinnerung geblieben, der vermutlich von den Früchten (s.u.) und / oder Datteln herrühren mag. Alles ist eingebettet in eine buttrige Cremigkeit, die dem Duft fast schon eine animalische Aura verleiht. Ich rieche da auch Blüten, die hier aber nicht angegeben sind (Osmanthus?).
Da ich keine Kosten und Mühen scheue, habe ich mir vor dem Test einen Ölroller mit reinem Davana-Öl besorgt, um besser beurteilen zu können, wie und wo diese Note in den Duft eingebettet wurde, denn viele Tester haben wohl vor allem diesen Geruch deutlich wahrgenommen. Davana-Öle sind selbst bei den Herstellern von ätherischen Ölen eher selten und wurden bei einigen Anbietern sogar aus dem Programm genommen. Erst bei einem Kleinhersteller wurde ich fündig.
Davana soll (!) warm, süß und mangoartig riechen, angeblich wirkt es entspannend und kann Stress und Anspannungsgefühle lösen. Den Roller werde ich mir ins Büro stellen. Das kann nicht schaden. Tatsächlich passt diese Duftbeschreibung sehr gut auf die fruchtige Note, die ich vom ersten Moment an in Emerald Star wahrnehme und die sehr lange haftet, sogar im Drydown nicht ganz verschwindet. Andererseits kann ich diese Beschreibung in meinem Ölroller mit Davanaöl nicht wiedererkennen. Der riecht vielmehr stark holzig (auch diesen Akzent sagt man Davana nach). Die fruchtigen Akzente bei meinem Öl beschränken sich auf eine frisch-helle, etwas blasse Fruchtigkeit, die ich so gar nicht mit tropischen Früchten in Verbindung bringe.
Sei's drum. Dann habe ich für diesen Roller eben 6,95 Euro umsonst ausgegeben. Ist immer noch weniger als der Preis, den ich bei Harrods (nur da gibt es Emerald Star exklusiv) für den ganzen Pott bezahlt hätte.
Kann man nun eine London-Reise mit Abstecher zu Harrods empfehlen? Ich freue mich über die Abfüllung, rate die Augen offen zu halten, ob hier vielleicht mal ein Sharing angeboten wird, denn einen Test lohnt der Duft unbedingt, sehe aber keine Notwendigkeit, in eine ganze Flasche zu investieren, auch wenn ich verstehen kann, dass man es wollen könnte.
Und die Moral von der Geschicht: Kauf keine Davana-Roller nicht.
Nachtrag: für Interessierte - 370,00 Britische Pfund für 100 ml
Nachtrag 2: Auch der zweite Davana-Ölroller entwickelte nur holzige Akzente, kaum Frucht, Mangonoten nur mit viel Phantasie. Aus meiner Sicht steht Davana nicht so stark im Vordergrund, wie zum Teil vermutet.
Eigentlich wollte ich keine Kommentare zu Marken wie Xerjoff mehr schreiben. Der eine oder andere wirklich gute Duft rechtfertig noch kein Konzept, das gefühlt im Wochenrhythmus Düfte auf den Markt schmeißt, die sich wohl vor allem deshalb verkaufen, weil Image und Präsentation bestimmte Sehnsüchte bedienen. Tut natürlich letztlich jeder Duft. Wenn ich mir bei meiner Lieblingsdrogerie, bei der ich Duschgel und Shampoo kaufe, schnell noch Old Spice oder den neuesten Beckham-Duft mitnehme, werden auch Sehsüchte bedient. Weiß ich auch. Tut aber finanziell nicht so weh. Und genau da liegt das Problem. Das ist keine Generalkritik an teuren Marken. Einige von denen haben uns etliche der schönsten Düfte beschert, die ich testen dufte. Wenn ich z.B. an Clive Christians L for men denke, könnte ich dem Mann dahinter glatt das Verbrechen verzeihen, dass er die Marke Crown aufgekauft, beerdigt und nur die Form der Flakons beibehalten hat. Fast!
Bei Emerald Star waren es bei mir auch mal wieder niedere Motive, weshalb ich den Duft testen wollte. Der Flakon ist grün und ich mag grün. Die Form ist zwar blöd, aber daran hat man sich nach dem 75. (!) Duft von Xerjoff ja gewöhnt. Dieses mittelgrüne Grün und der Name Emerald Star (wenn ich Edelsteine mag, dann Smaragde) haben mich dann aber schwach werden lassen.
Dann kam auch noch Verbena und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte den zu testen (Ja, ja, ja: DANKEDANKE!). Und nun kämpfe ich mit meinem Widerwillen gegen eine bestimmte Gattung Duft und mit meiner Faszination, die sagt: Denk nicht nach, sprüh dir das drauf!
Nach einem ersten Test war mir vor allem eine deutliche Moschusnote und ein süßlich-sanftweicher Ton in Erinnerung geblieben, der vermutlich von den Früchten (s.u.) und / oder Datteln herrühren mag. Alles ist eingebettet in eine buttrige Cremigkeit, die dem Duft fast schon eine animalische Aura verleiht. Ich rieche da auch Blüten, die hier aber nicht angegeben sind (Osmanthus?).
Da ich keine Kosten und Mühen scheue, habe ich mir vor dem Test einen Ölroller mit reinem Davana-Öl besorgt, um besser beurteilen zu können, wie und wo diese Note in den Duft eingebettet wurde, denn viele Tester haben wohl vor allem diesen Geruch deutlich wahrgenommen. Davana-Öle sind selbst bei den Herstellern von ätherischen Ölen eher selten und wurden bei einigen Anbietern sogar aus dem Programm genommen. Erst bei einem Kleinhersteller wurde ich fündig.
Davana soll (!) warm, süß und mangoartig riechen, angeblich wirkt es entspannend und kann Stress und Anspannungsgefühle lösen. Den Roller werde ich mir ins Büro stellen. Das kann nicht schaden. Tatsächlich passt diese Duftbeschreibung sehr gut auf die fruchtige Note, die ich vom ersten Moment an in Emerald Star wahrnehme und die sehr lange haftet, sogar im Drydown nicht ganz verschwindet. Andererseits kann ich diese Beschreibung in meinem Ölroller mit Davanaöl nicht wiedererkennen. Der riecht vielmehr stark holzig (auch diesen Akzent sagt man Davana nach). Die fruchtigen Akzente bei meinem Öl beschränken sich auf eine frisch-helle, etwas blasse Fruchtigkeit, die ich so gar nicht mit tropischen Früchten in Verbindung bringe.
Sei's drum. Dann habe ich für diesen Roller eben 6,95 Euro umsonst ausgegeben. Ist immer noch weniger als der Preis, den ich bei Harrods (nur da gibt es Emerald Star exklusiv) für den ganzen Pott bezahlt hätte.
Kann man nun eine London-Reise mit Abstecher zu Harrods empfehlen? Ich freue mich über die Abfüllung, rate die Augen offen zu halten, ob hier vielleicht mal ein Sharing angeboten wird, denn einen Test lohnt der Duft unbedingt, sehe aber keine Notwendigkeit, in eine ganze Flasche zu investieren, auch wenn ich verstehen kann, dass man es wollen könnte.
Und die Moral von der Geschicht: Kauf keine Davana-Roller nicht.
Nachtrag: für Interessierte - 370,00 Britische Pfund für 100 ml
Nachtrag 2: Auch der zweite Davana-Ölroller entwickelte nur holzige Akzente, kaum Frucht, Mangonoten nur mit viel Phantasie. Aus meiner Sicht steht Davana nicht so stark im Vordergrund, wie zum Teil vermutet.
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