09.10.2020 - 06:24 Uhr
Serenissima
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Serenissima
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21
Die "Wohnhöhle"
Um es gleich im Vorfeld zu sagen: dies wird kein großer, eindrucksvoller Kommentar werden.
Es ist ein Versuch vor der Frage: "Kann ich es noch?" oder (ganz wichtig!): "Will ich das noch?"
Denn so ganz gefällt mir die Entwicklung der letzten Wochen hier auch nicht. Wer mich in der Vergangenheit begleitete, weiß das ja.
Also: Schauen wir mal!
Aber nun zum Thema:
Nach einem Intermezzo mit den zauberhaften Duftträumen von Hubert de Givenchy, wagte ich mich neulich Abend - es war beizeiten dunkel und regnete - an "Le Vestiaire - Cuir" von YSL.
Dieses Unternehmen und ich harmonieren von Anfang an nicht so sehr: selbst "Opium" (in seiner Reinform zu Beginn der achtziger Jahre) entwickelte sich bei mir mehr krautig-würzig; die erotische Komponente blieb mangels Körperwärme auf der Strecke.
Vielleich war das ganz gut: so ein biederes blondes Wesen, wie ich es damals war, hätte sich wohl sehr erschrocken über die Power, die in "Opium" bekanntlich steckt.
Uninteressant war dieser Versuch trotzdem nicht, aber er prägte unser weiteres Zusammenleben: YSL und ich hielten höfich Abstand voneinander.
So war "Le Vestiaire - Cuir" wieder einmal eine Reise ins Abenteuer.
Ich sprühte zaghaft und bekam vor Staunen große Augen:
Hey, das ist ja eine "Wohnhöhle", die zum behaglichen Winterschlaf einlädt!
Hinter einer schweren hölzernen Doppeltür herrscht kuschelige Atmosphäre: dunkle Wärme, von tanzenden Flammen und Lichtinseln durchbrochen!
Der beim Eintritt gereichte Cocktail auf würziger Rumbasis wärmt und regt angenehm die Sinne an.
Was wurde diesem dunkelbraun-goldenen Getränk wohl beigemischt?
Ah!, die leichte Schärfe von Ingwer und kostbarer Safran: welch edles Entrée!
Schwere dunkle Möbel, mit dicken Sitzkissen in herbstlichen Farben zum Verweilen hergerichtet, und zugezogene Velourvorhänge verstärken den höhlenartigen Charakter dieser Umgebung.
Würziges Holz und "abgeliebtes" Leder strömen die Sinne ansprechende Aromen aus.
Dieses duftvolle Ambiente könnte rein maskulin wirken; auch durch den leisen Hauch von Pfeifentabak, der angenehm durch den Raum zieht. - Tut es aber nicht!
Gold- und Brauntöne und schimmernde tanzende Lichtern, hier zu Duft geworden, wärmen und führen zu der silbernglänzenden Tee-Garnitur auf einer geschmackvoll vorbereiteten Kommode.
Blumig-würziger Osmanthus- und ein edler Schwarzteeaufguß bieten wohltuende Wärme und feine Aromen an.
Sinnlich geweckt durch die wärmende goldene Kopfnote, kann diese herb-würzige Duftentwicklung ganzheitlich und geschlechtsneutral genossen werden.
Sillage und Haltbarkeit entsprechen dem, was von dieser Marke erwartet werden kann: einen lang anhaltenden vollmundigen Duftkomfort.
Das Haus Yves Saint Laurent bietet mir mit "Le Vestiaire - Cuir" eine ungewöhnlich behaglich duftende Wohnhöhle, die wieder einmal mein jährlich wiederkehrendes Verlangen nach Winterschlaf weckt!
Etwas, wohin ich mich zurückziehen kann, das mich schützend einhüllt, wenn die Welt wieder einmal zu fordernd wird.
Übrigens fordernd: "Le Vestiaire - Cuir" fordert offene Sinne und Vertrauen in seine vielleicht etwas fremdartige Dunkelheit.
Übertritt man diese Schwelle, öffnet sich ein Wohlfühlbereich, der zum Verweilen einlädt!
Es ist ein Versuch vor der Frage: "Kann ich es noch?" oder (ganz wichtig!): "Will ich das noch?"
Denn so ganz gefällt mir die Entwicklung der letzten Wochen hier auch nicht. Wer mich in der Vergangenheit begleitete, weiß das ja.
Also: Schauen wir mal!
Aber nun zum Thema:
Nach einem Intermezzo mit den zauberhaften Duftträumen von Hubert de Givenchy, wagte ich mich neulich Abend - es war beizeiten dunkel und regnete - an "Le Vestiaire - Cuir" von YSL.
Dieses Unternehmen und ich harmonieren von Anfang an nicht so sehr: selbst "Opium" (in seiner Reinform zu Beginn der achtziger Jahre) entwickelte sich bei mir mehr krautig-würzig; die erotische Komponente blieb mangels Körperwärme auf der Strecke.
Vielleich war das ganz gut: so ein biederes blondes Wesen, wie ich es damals war, hätte sich wohl sehr erschrocken über die Power, die in "Opium" bekanntlich steckt.
Uninteressant war dieser Versuch trotzdem nicht, aber er prägte unser weiteres Zusammenleben: YSL und ich hielten höfich Abstand voneinander.
So war "Le Vestiaire - Cuir" wieder einmal eine Reise ins Abenteuer.
Ich sprühte zaghaft und bekam vor Staunen große Augen:
Hey, das ist ja eine "Wohnhöhle", die zum behaglichen Winterschlaf einlädt!
Hinter einer schweren hölzernen Doppeltür herrscht kuschelige Atmosphäre: dunkle Wärme, von tanzenden Flammen und Lichtinseln durchbrochen!
Der beim Eintritt gereichte Cocktail auf würziger Rumbasis wärmt und regt angenehm die Sinne an.
Was wurde diesem dunkelbraun-goldenen Getränk wohl beigemischt?
Ah!, die leichte Schärfe von Ingwer und kostbarer Safran: welch edles Entrée!
Schwere dunkle Möbel, mit dicken Sitzkissen in herbstlichen Farben zum Verweilen hergerichtet, und zugezogene Velourvorhänge verstärken den höhlenartigen Charakter dieser Umgebung.
Würziges Holz und "abgeliebtes" Leder strömen die Sinne ansprechende Aromen aus.
Dieses duftvolle Ambiente könnte rein maskulin wirken; auch durch den leisen Hauch von Pfeifentabak, der angenehm durch den Raum zieht. - Tut es aber nicht!
Gold- und Brauntöne und schimmernde tanzende Lichtern, hier zu Duft geworden, wärmen und führen zu der silbernglänzenden Tee-Garnitur auf einer geschmackvoll vorbereiteten Kommode.
Blumig-würziger Osmanthus- und ein edler Schwarzteeaufguß bieten wohltuende Wärme und feine Aromen an.
Sinnlich geweckt durch die wärmende goldene Kopfnote, kann diese herb-würzige Duftentwicklung ganzheitlich und geschlechtsneutral genossen werden.
Sillage und Haltbarkeit entsprechen dem, was von dieser Marke erwartet werden kann: einen lang anhaltenden vollmundigen Duftkomfort.
Das Haus Yves Saint Laurent bietet mir mit "Le Vestiaire - Cuir" eine ungewöhnlich behaglich duftende Wohnhöhle, die wieder einmal mein jährlich wiederkehrendes Verlangen nach Winterschlaf weckt!
Etwas, wohin ich mich zurückziehen kann, das mich schützend einhüllt, wenn die Welt wieder einmal zu fordernd wird.
Übrigens fordernd: "Le Vestiaire - Cuir" fordert offene Sinne und Vertrauen in seine vielleicht etwas fremdartige Dunkelheit.
Übertritt man diese Schwelle, öffnet sich ein Wohlfühlbereich, der zum Verweilen einlädt!
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