M7 Fresh von Yves Saint Laurent
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7.7 / 10 115 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Yves Saint Laurent für Herren, erschienen im Jahr 2004. Der Duft ist holzig-zitrisch. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „M7 Frisch”.
Aussprache
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Duftrichtung

Holzig
Zitrus
Würzig
Frisch
Fruchtig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte GrapefruitGrapefruit MandarineMandarine
Herznote Herznote
BitterorangeBitterorange IngwerIngwer OudOud
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus VetiverVetiver

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.7115 Bewertungen
Haltbarkeit
7.589 Bewertungen
Sillage
6.789 Bewertungen
Flakon
7.891 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.723 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 01.04.2024.

Rezensionen

7 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Duft
Naaase

109 Rezensionen
Naaase
Naaase
Top Rezension 19  
Die nackte Wahrheit
Die nackte Wahrheit

„Ich weiß, dass ich die Mode vorangebracht habe und den Frauen ein bisher verbotenes Universum geöffnet habe. Ich habe einfach eine Gabe. Das ist geheimnisvoll, aber die Natur hat mir ein Talent gegeben: Zu wissen, zu spüren, was die Frauen wünschen. Und das zur richtigen Zeit. Dazu muss ich nicht rausgehen und reisen. Ich habe einfach gute Antennen. Nichts ist schöner als ein nackter Körper. Das schönste Kleidungsstück, das eine Frau tragen kann, ist die Umarmung eines Mannes, der sie liebt. Und für die, die dieses Glück nicht finden, bin ich da!“ (Yves Saint Laurent)

Und mit einem nackten Körper begann auch das Leben von "M7". Wenn es auch keine nackte Frau sondern ein nackter Mann war.
Er zeigte wirklich alles und lenkte so ein bisschen von dem ab, wofür er eigentlich warb: Im Mittelpunkt der Kampagne sollte eigentlich "M7" stehen, ein Männerduft von Yves Saint Laurent. 2002 entstand unter der Regie von Tom Ford, von 1999 bis 2004 Creative Director des Hauses Yves Saint Laurent , eines der ersten Parfüms mit Oud. Und auch wenn die Werbekampagne mit dem nackten Penis einige Gemüter erregte (da soll mal einer behaupten, bei YSL gäb's nichts "von der Stange"), war das stark duftende Öl mit dem ungewöhnlichen Namen das eigentlich Besondere an M7.
"Niemand hatte es bis dahin benutzt, keiner kannte es", berichtet Alberto Morillas, neben Jaques Cavallier-Belletrud einer der zwei Parfümeure, die damals M7 kreierten, "Der Zeit" in einem Interview, "und es hat immer noch etwas Magisches."
In Arabien kannte man hingegen diesen intensiven Duftstoff, der aus dem Harz des Adlerholzbaumes gewonnen wird, schon seit über 2000 Jahren: Dort verwendete man nämlich das aus dem von einer bestimmten Schimmelpilz-Kombination befallenen Harz des Adlerholzbaumes schon seit langer Zeit und schreibt ihm sogar aphrosidierende Wirkung zu.
Bei Yves Saint Laurent verzichtete man jedenfalls 2002 darauf, Oud in der Werbekampagne für "M7" zu erwähnen. Der Duft sollte offensichtlich für sich sprechen. Mit dem neuen Konzept aus dem Jahre 2011 änderte sich das: "M7" wurde Teil der edlen Serie "La Collection Yves Saint Laurent" und seither steht auch auf dem Flakon "M7 Oud Absolu". "Das Öl hat so etwas Animalisches, Holziges, aber gleichzeitig Modernes", wird Parfümeur Morillas zitiert. "Es riecht warm und sexy und immer wieder anders. Ich träume davon, weitere Oud-Düfte zu kreieren." Die Auswahl ist inzwischen fast schon unüberschaubar: Auf Yves Saint Laurent folgten zahlreiche Hersteller mit eigenen Oud-Kreationen. Doch, wie so oft, war Yves Saint Laurent wieder mal seiner Zeit voraus: Yves Henri Donat Mathieu-Saint-Laurent wurde am 1. August 1936 in Oran, Algerien geboren. Und ist am 01. Juni 2008 in Paris verstorben. Er war ein international bekannter französischer Modeschöpfer, der 1961 das Modeunternehmen "Yves Saint Laurent" in Paris gründete.
Er wurde zu Lebzeiten von der Fachwelt als „Revolutionär“ des Modedesigns betitelt. Er wirkte in der Modewelt vielfach stilbildend und wird auch nach seinem Tod als Koryphäe auf dem Gebiet der gehobenen und eleganten Damenmode ehrfurchtsvoll genannt. Er begann seine Karriere als Assistent von Christian Dior und verkörperte wie nur wenige andere Designer die französische Haute Couture Mode. Den größten Einfluss hinterließ 1967 seine Kreation eines Hosenanzuges für Frauen („Le Smoking“), der die weibliche Form elegant und sachlich zugleich zur Geltung brachte und damit auch emanzipatorisch wirkte. Das Unternehmen und damit die Marke Yves Saint Laurent, kurz YSL, bestehen bis heute und sind seit Ende 1999 im Besitz der Gucci-Gruppe, welche wiederum von 1999 bis 2004 schrittweise von dem französischen PPR-Konzern aufgekauft wurde. Das Unternehmen bietet über ein eigenes Netzwerk von Boutiquen und den gehobenen Einzelhandel weltweit hochpreisige Prêt-à-porter Bekleidung für Damen und Herren sowie Lederwaren, Schuhe, Uhren, Schmuck, Brillen, Accessoires, Parfüms und Kosmetik im Luxusgüter-Segment an. Chefdesigner aller Modekollektionen ist seit März 2012 Hedi Slimane. Unter Slimane wurde die Modesparte 2012 in "Saint Laurent Paris" umbenannt, wobei das Unternehmen selbst weiterhin als "Yves Saint Laurent S.A.S" firmiert.

Zu dem "M7" aus dem Jahr 2002 erfährt man hier auf "Parfumo", dass Alberto Morillas und Jaques Cavallier-Belletrud zunächst echtes Oud verwendet hätten. Von diesem hätte man im Jahr 2000 angeblich günstig eine große Menge ankaufen können, um dieses dann in Verbindung mit der von "Firmenich" auf Anfrage von Yves Saint Laurent entwickelten synthetischen Nachbildung "Oud Synthetic 10760 E" zu verwenden. Dies mit dem Ziel, gewisse unerwünschte Eigenschaften des Ouds zu überdecken. Als die Vorräte aufgebraucht waren, habe man bis zur vorläufigen Einstellung des Dufts im Jahr 2009 nur noch den Ersatzstoff verwendet. Jedenfalls begann die Produktion offenbar erst, als "Firmenich" im September 2002 die synthetische Oud-Base lieferte.
Das im Jahr 2002 entstandene (und mir freundlicher Weise in einer Abfüllung zur Verfügung gestellte) "M7" beginnt fruchtig. Mandarine und auch etwas Bergamotte. Aber die reife und dunkle Mandarine steht im Vordergrund. Daneben gibt es noch eine weitere Note. Die hier oftmals genannte "Cola-Note" kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch der Eindruck, der Duft würde "sprudeln". Die Kopfnote ist trotz dieses (an sich) fruchtigen Auftakts dunkel. Diese erwähnte "Cola-Note" verstärkt sich dann -bei nach wie vor dunkler Grundausrichtung- in der Herznote, wenn dann das Oud zum Vorschein kommt. Nach wie vor ist zwar diese "dunkle Mandarinen-Note" spürbar. Fast schon wie Dörr-Obst. Und es tritt dieses scharfe Oud hinzu. Unser Oud hier versteht sich jedoch nicht als Haupt-Thema. Es will vielmehr nur eine von mehreren Komponenten dieses Duftes sein. Will ein (medizinaler) Widerpart zu der dunkel-trockenen, aber immerhin fruchtigen, Mandarine sein. Interessant. Dieser medizinale Charakter unseres "Nebendarsteller-Ouds" wird dann durch eine leicht krautige Note verstärkt. Diese muss von dem dezenten Vetiver-Einsatz kommen. Diese Note bleibt dann erhalten: Ein Spannungsverhältnis zwischen Frucht (Mandarine) und medizinal-(leicht)scharfen Oud. Gegen Ende wird es dann durch wärmenden Amber und leicht rauen Moschus runder und weicher. Und damit auch versöhnlicher. Dieses Spannungsverhältnis bleibt jedoch (in abgeschwächter Form) jedoch auch in der Basis erhalten.

Im Jahr 2004 entstand dann auch noch ein "M7 Fresh". Aber ist das nicht eine -um es neudeutsch zu formulieren- "Mission Impossible" ? Ein schwerer Oud-Duft für den Sommer ? Der Beginn ist ebenfalls fruchtig. Aber diese Zitrusfrüchte (Bergamotte und Mandarine) begrüßen uns schon viel freundlicher. Viel fruchtiger. Viel heller. Ja, fast schon ein wenig zitrisch-erfrischend. Obwohl es sich im Vergleich zum "M7" aus dem Jahr 2002 um die gleichen Früchte handelt wirken diese nunmehr fast erfrischend. Zunächst also keine Spur von diesem dunklen Beginn des "M7". Doch dieser zitrisch-erfrischende Auftakt währt nur kurz. Denn schon nach kurzer Zeit stellt sich auch beim "M7 Fresh" eine "Cola-Note" ein und verweist auf die Verwandtschaft zum "M7" aus dem Jahr 2002. Diese aber viel heller, viel freundlicher. Sozusagen ein "Cola Light". Aber immerhin auch ein Produkt aus dem Hause des so berühmten Brause-Herstellers. Auch meine ich, etwas Oud zu erschnuppern. Aber nur ganz leicht. Einen Hauch von Oud. Sozusagen "Oud-Light". Denn nach wie vor bleibt der Duftverlauf dominiert von den hellen und freundlichen Zitrusfrüchten, die jetzt sogar eine (angenehm !) säuerliche Note aufweisen. Wie gesagt: Umhaucht von dieser "Oud-Cola-Note", die auf die Verwandtschaftsverhältnisse verweist. In der Basis erwartet uns dann Moschus. Doch selbst dieser ist nicht dunkel-düster. Zudem noch ausgestattet mit einer leicht grasig-krautigen Note, die ich dem Vetiver zuschreibe. Nach einigen Stunden klingt dieses zitrisch-fruchtige "Cola-Light" leicht moschus-grasig aus.

Das "M7 Oud Absolu" aus dem Jahr 2011 beginnt hingegen wieder dunkel-fruchtig: Eine Mandarine, eine Orange und eine Bergamotte. Nicht spritzig-sauer, sondern vielmehr reif-dunkel-geheimnisvoll. Selbst dieser fruchtige Beginn wirkt so, als wenn diese Zitrusfrüchte nicht in der hellen Sommersonne an einem knorrigen Baum sondern vielmehr in einer dunklen Höhle im hintersten Afghanistan gereift wären. Alles in der Kopfnote bereits dunkel und geheimnisvoll. Aber auch zugleich sehr interessant gemacht.
Kurze Zeit später wird's dann mächtig geheimnisvoll: Weiter kein Licht in unserer dunklen Berghöhle. Das bereits versprochene Oud erreicht unsere Nase. Ein Oud nicht von der medizinalen Sorte, sondern eher mystisch und fremdländisch. Apropos "fremdländisch": Neben "Gevatter Oud" hat nunmehr jemand noch ein paar Räucherstäbchen angezündet. Die müssen von unserem Freund, dem Patchouli kommen. Jedoch alles sehr schön würzig unterlegt. Und auch noch leicht fruchtig, da insbesondere die Mandarine aus der Kopfnote noch nicht in unseren dunklen Höhle verschwunden ist. Was für eine tolle Kombination: Die sanft-fruchtige Mandarine und das geheimnisvoll (Patchouli)-würzige( Rosmarin) Oud. Das ist toll !!! Aber auch in der Basis wird alles aufgefahren, was in Richtung "Dunkel-Geheimnisvoll" geht: Zunächst einmal wärmender Amber: Ein kleines Feuerchen brennt in unserer Höhe. Kaum geeignet, uns Licht ins Dunkel zu bringen. Doch gewillt, weitere Wärme in unsere Herzen zu bringen. Moschus und Myrrhe dringen zu uns vor. Dunkel. Geheimnisvoll.

Mein Fazit:
Das "M7" aus dem Jahre 2002 ist ein Meilenstein der Parfum-Geschichte als Wegbereiter einer ganzen Welle von Oud-Düften. Zudem mit einer einzigartigen "Cola-Note". Diese wird dann von dem "M7 Fresh" auch aufgegriffen und in einem wesentlich freundlicheren, da sommerlicheren, Licht präsentiert. Dafür sorgen schon die helleren und zitrischeren Früchte. Das "M7 Oud Absolu", das sich eindeutig in der Tradition des "M7" aus dem Jahre 2002 sieht, lebt von dem einzigartigen Spannungsverhältnis von den reifen (fast schon Dörrobst-) Früchten und der (durch Oud und Patchouli hervorgerufenen) dunklen (Höhlen-) Stimmung. Alle drei sind wirklich gut gemachte Düfte. Jeweils sehr interessant und mit individueller Daseins-Berechtigung.

„Coco Chanel hat den Frauen die Freiheit gegeben, Yves Saint Laurent die Macht.“ (Yves Saint Laurent).
"Und uns Männern 'M7' " (Naaase).
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7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Top Rezension 12  
Oud für den Sommer? - Keine Mission Impossible
Das vor kurzem erst getestete und gekaufte M7 hat sich im Eiltempo zu einem meiner absoluten Lieblingsparfums gemausert - selten war Oud toller! Und da hat es natürlich nicht lange gedauert bis diese Sommerversion M7 Fresh nachgekauft wurde. Ähnlich rar und teuer, unverkennbar auch ein M7 und trotzdem eines der besten Parfüms die Mann im Sommer tragen kann.

M7 Fresh startet frisch, zitrisch und sehr cremig. Aber das gab es ja schon oft. Das eigentlich Besondere ist, dass man den muffigen, dicken, speziellen In-Your-Face-Charakter des Originals so gut und passend in den Sommer gerettet hat. Samt Oud und sexy Kuschelfaktor. Zwar runtergedrosselt, aber selbst meine Freundin meinte: Da ist ja was Oud drin oder? Der Wahnsinn, hätte das eigentlich für unmöglich gehalten. Also nicht, dass meine Freundin dies mittlerweile erkennt, sondern dass man Oud so angenehm in einen Sommerduft packen kann ;). Auch wenn es vielleicht kein richtiges Oud ist, aber der Gesamteindruck wurde halt rübergetrickst - wie auch immer.

M7 Fresh ist geradeaus und recht simpel - gerade im Vergleich zum voluminösen Original. Zuerst der cremige Mandarinen-Flash, dann geht es in die Bitterorange (könnte auch die Orangenschale sein) und später etwas Moschus. Und das alles unterlegt durch diese spezielle, verruchte Oud-Note. Einfach und überzeugend!

Der Flakon meiner 50 ml Version ist der selbe wie bei M7, nur hier sind nur die Seiten Braun gefärbt. Beide nebeneinander: Perfekter Retro-Style! Haltbarkeit lässt bei mir mit 6 Stunden etwas zu schnell den Kopf hängen und lässt Zweifel an der Echtheit des Ouds. Die Sillage ist für einen Sommerduft fast dandymässig stark, aber nie unsympathisch!

Nicht ganz auf Referenzniveau wie das warm-winterliche M7, aber verdammt gut das Thema sommerlich umgesetzt!
2 Antworten
10
Flakon
8.5
Duft
Moriarty

150 Rezensionen
Moriarty
Moriarty
Top Rezension 12  
Citrus-Oud-Cola
"M7" ist fast jedem ein Begriff, ein visionärer und verkannte Genie, der seiner Zeit eben voraus war. Heute stellt sich dagegen eher die Frage, wo denn kein Oud mehr enthalten ist. Das Adlerholz hat gewaltig Einzug in den Duft-Bereich erlangt. Oftmals lässt man Oud einfach Oud sein und betont seine mystisch markante Art, die von erdig balsamisch über warm holzig bis rauchig harzig oder sogar auch süßlich interpretiert wird. Es hat viele Facetten und ist vor allem tiefgreifend, was es vielleicht auch so besonders wirken lässt.

Mit Frische wird es selten in Verbindung gebracht bzw. als Mischung verbunden. Bei "M7 Fresh" ist der Name allerdings wirklich Programm und der Bruder von "M7" ist zwar wesentlich unbekannter, aber nicht weniger besonders, im Gegenteil - vor allem sehr speziell im positivem Sinne. Diese ungewöhnliche Kombination funktioniert nämlich in der Tat bestens und macht das Ganze zu einem olfaktorisch tollem Erlebnis. Mittlerweile ist es mein liebster Oud-Pionier, da ich im Gegensatz zu manchen klassischen Adlerholz-Variationen nie die Lust darauf verliere und es mit dem Oud-Hintergrund nicht nur im Sommer bestens zu tragen ist.

Der Auftakt ist ganz klar citrisch, aber nicht nur irgendwie, sondern fein klar, deutlich "nature-style", nicht synthetisch wirkend und in erster Linie ist Bergamotte und Orange im Vordergrund. Grapefruit und Mandarine werden zwar auch beim Namen genannt, aber es dominieren die zuerst genannten Citrus-Vertreter. Mit dem Mandarine habe ich als Öl oftmals ein Problem, ich finde man schafft es da selten den natürlichen Duft einer frisch geöffneten Frucht zu transportieren. Was hier mitunter durchschwingt, ist allerdings erfreulich authentisch, aber wie bereits erwähnt, eher am Rande.

Etwas Würze gesellt sich auch in die citrische Pracht. Ganz dezent in Form von Ingwer. Diese Kombination ist in dieser natürlichen Ausprägung alleine schon sehr viel wert, aber im Laufe der Zeit kommt auch immer mehr der klassische M7-Faktor ins Duft-Spiel. Leichter als beim Original, so ist es auch sinnvoll bei einer frischen Variante, aber dieser herrliche Cola-Holz-Stil ist ein wunderbarer Nährboden für den frischen Auftakt.

Man darf es nicht mit klassischer, zuckersüßer Coca Cola vergleichen, der Holz-Aspekt des Ouds gestaltet es männlich markanter, aber ein plastischer Vergleich mit einer Citrus-Cola in Duftform, natürlich von seiner positivsten Seite, ist durchaus passend. Selbst diesen brausig, prickelnden Effekt hat man im übertragenen Sinne transportieren können. Das nenne ich einmal erfrischend im wahrsten Sinne des Wortes.

Dieses Parfüm ist schlichtweg eine herrliche Mixtur, die Frische mit markanter Oud-Power unheimlich gut verbindet und interagieren lässt. Insofern war "M7 Fresh" im Gegensatz zu seinem Bruder nicht nur der Zeit voraus, es ist sogar immer noch dem ganzen Oud-Hype voraus, denn etwas Vergleichbares gibt es heute noch nicht bzw. wurde qualitativ bislang nie wieder erreicht.
6 Antworten
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Hilfreiche Rezension 10  
Noch eine Mandarine
Ein gänzlich anderer Duft als das bekannte M7 ist die Variante M7 Fresh. Die Gemeinsamkeit besteht in der Angabe von Oud als Bestandteil des Duftes, jenes verpilzte Holz, das derzeit so beliebt ist. Allerdings - wahrgenommen habe ich das Oud in der Fresh-Variante nicht. Es überwiegen die Unterschiede. M7 bringt eine hochkomplexe Entwicklung, eine Tour de Force durch verschiedene Duftrichtungen. Doch M7 Fresh ist ganz eindimensional.

M7 Fresh hat eine schöne Agrumennote, wobei die Mandarine im Vordergrund steht. Dabei ist dieser Akkord nicht scharf oder sauer, sondern von einer leichten, cremigen Note unterlegt, die gleichzeitig für etwas Breite und Standfestigkeit sorgt. Ich denke, das bewirkt eine bestimmte Moschusvariante.

Ansonsten tut sich nicht viel, aber in diesem Fall finde ich das Wenige mehr als ausreichend. So ein Parfum hat es bei mir leicht, denn den Duft von Mandarinen und Orangen finde ich meistens schöner als den von Zitrone, Limette und Grapefruit.

Die Note Mandarine ist nicht so häufig anzutreffen, aber ganz selten ist sie auch nicht. Erst vor ein paar Tagen habe ich das ganz ähnlich gemachte Declaration Cologne von Cartier testen können, und so bietet sich ein Vergleich an.

Die Mandarine in dem Cartier-Duft ist um einiges präsenter, mit größerer Strahlkraft und auch deutlicherer Frische. Denn sie ist nicht - wie hier - durch einen cremigen Moschus eingedickt worden. Doch M7 Fresh ist deshalb nicht schlechter. Diese etwas breiter angelegte Darstellung der Note Mandarine referenziert halt ein wenig auf den fast klassisch zu nennenden Herrenduft M7. M7 Fresh bleibt somit im Bereich der gediegenen Gentleman-Düfte. Zwar frisch, aber keine Frische-Explosion. Die Fruchtnote bleibt in Kontext des eleganten Herrenduftes. Sommer, Sonne, Urlaub werden hier weniger gefeiert als in dem Cartier-Duft.

Ich finde, beides ist gut gelungen und hat seine Berechtigung. Wer mag, testet beides gleichzeitig. Das geht zum Beispiel in den gut sortierten Müller-Drogeriekaufhäusern. Ansonsten dürfte M7 Fresh eher schwer zu bekommen sein.
0 Antworten
Knickzimt

102 Rezensionen
Knickzimt
Knickzimt
Sehr hilfreiche Rezension 7  
Yves lässt die Pferde los
Besonders frisch zu nennen ist er nicht, der m7 fresh; Messen muss man ihn aber wohl doch daran, denn er heißt ja schließlich so. Die ersten Minuten der Kopfnote bieten einen eher stillosen Fruchtausbruch, der nicht gerade die Lebendigkeit gepachtet hat. Es entfaltet sich schnell eine Art Kindernaschiakkord, der an bunteste Kaubonbon-spezialitäten gemahnt und mich dazu noch an keine einzige mir bekannte Zitruspflanze erinnert. Auch das Feuer sucht man ohne Erfolg, denn der Ingwer, auf den ich fest gezählt hatte, hält sich geduckt. Wenn überhaupt, dann ist das eine sehr gesetzte Frische, viel undynamischer als es die hippe englische Titulierung vermuten lässt. Das klebrige Allerlei verdunkelt sich zusehens und schlägt eine unerwartete Richtung ein. Noten von nassem Hafer und erhitzten Pferdeflanken werden laut. Zunächst verstört das, mit der Zeit schätzt man aber die Saftigkeit dieser Phase und nimmt auch immer mehr Holz und ein vorbildlich eingebettetes Vetiver wahr. Alles pendelt sich auf ein sanftes Gemuffelgemenge ein, das mich irgendwie friedlich stimmt. Kann das wohl das Oud sein? Eine ziemlich spannende Entwicklung, die der Duft hier genommen hat. Leider kriegt man schon allzu früh eine stechende Ahnung von der zu grunde liegenden Säule aus Moschus, einem Moschus, der seine Künstlichkeit nicht so gut zu verhüllen weiß. Insgesamt gesehen hat "M7 fresh" mir eher schlechte als gute Laune gemacht, der Mittelteil seines Verlaufs ist aber riechenswert. Für die nötige Frische im Leben nehme ich dann aber doch etwas anderes.
2 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

13 kurze Meinungen zum Parfum
Honk1510Honk1510 vor 6 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Hat wirklich nen Cola-Touch.Ich würde sagen: Mezzo Mix mit sommertauglicher Oudnote.Herrlich!
1 Antwort
MefunxMefunx vor 7 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Ingwerschärfe + fruchtig-medizinische Süße, mentholgefrostete Wärme, ungrüne Krautigkeit, trocken-prickelnder Sirup. Eigenständig, souverän!
0 Antworten
BassWurstBassWurst vor 7 Jahren
8
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Wunderschöner M7-Flanker, allerdings nicht so frisch, wie der Name vermuten ließe. Eine Schande, dass es nicht mehr hergestellt wird...!
0 Antworten
ChnokfirChnokfir vor 25 Tagen
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Leichter Zitrus-Start
Wohlschmeckende intensiv-aromatische Afri-Cola-Note
Weiche warme Hölzer
Genialer Duft
Zaubert ein Lächeln ins Gesicht
1 Antwort
CaligariCaligari vor 2 Jahren
5
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
So fresh finde ich den gar nicht. Die Kopfnote ist schnell verflogen und Erinnerungen an M7 (2002) Eau de Toilette
1 Antwort
Weitere Statements

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Torten Radar

Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
MoriartyMoriarty vor 11 Jahren
Herren-Parfum
M7 Fresh - wird offenbar noch produziert - wirklich!?
Hier noch ein M7 Fresh aus Portugal:http://www.ebay.de/itm/Yves-Saint-Laurent-YSL-M7-Fresh-EDT-Vap-Spray-50ml-1-6-FL-OZ-BNIB-Rare-/121170384848?pt=UK_Health_Beauty_Fragrances_Men_s_Fragrances_Aftershave_PP&hash=item1c365157d0

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