06.06.2013 - 11:46 Uhr
Alberich
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Wie ein Atemzug auf einer Waldlichtung
Was bin ich es leid, immer wieder zu lesen, das Parfüm erwecke den Anschein eines „Omaparfums“, wenn die Kommentatoren eigentlich „schick“, „elegant“ oder „erstklassig“ meinen (und schreiben sollten). Mal Hand aufs Herz, welche Nachkriegs-Oma roch den wirklich nach Arpège, Igrec (Y) oder Chanel No 5? Meine Oma (Gott hab sie seelig) und all ihre Freundinnen waren Verfechter von Nonchalence oder Tosca, oder anderer Colonjes. Diese mussten nicht schlecht sein, aber gut waren sie eben auch nicht. Vor allem, wenn wir von den o.g. wirklichen Spitzendüften sprechen. Wenn Düfte einfach nur elegant riechen, dann könnte man vielleicht von Operndüften sprechen, weil man sie da am besten ausführen kann. Ist das nicht ein Vorschlag?
Entschuldigt meinen kleinen Stimmungsausbruch, aber ich musste mir das wirklich mal von der Seele schreiben.
Was ich von Igrec (Y) erwartet habe? Nachdem ich mich hier ein bisschen umgeschaut habe, hatte ich eine Vorstellung von einem grünen Chypre, dezent blumig, moosig-frisch und erquickend. Die meisten Vorkommentatoren hatten mich wirklich neugierig gemacht.
Was ich bei meinem ersten Sprüher auf der Haut hatte, war Eichenmoos von der kribbeligsten Sorte. Als würde ich ein Glas frisch eingeschenkten Sodawassers zum Mund führen und die Bläschen kribbelten in der Nase. Übersetzt heißt das, hier handelt es sich um einen sehr erfrischenden aber etwas lauten Auftakt. Vielleicht war ich auch einfach zu früh mit der Nase am Handgelenk?! Schließlich muss man ja dem Ethanol auch ein wenig Zeit geben, flügge zu werden. Ich übte mich also in Geduld – das ist ja ab und zu gar nicht schlecht – und wurde dafür auch belohnt.
Das Y „Why“ in der Form des „Warum“ wich also von meiner Stirn, als ich den immer gefälliger werdenden Blütenakkord auf der Waldlichtung wahrnahm. Wie Lichtstrahlen durch die Baumkronen fallen und die feuchte Blumen- und Mooslandschaft in ein hellgrünes Licht versetzen, so wird der Duft weicher, zarter, heller und klarer. Jasmin und Gardenien erkenne ich immer leicht heraus, weil sie mir so vertraut sind. Eine Hyazinthe erkenne ich auch. Die anderen Schönheiten Tuberose, Rose und Ylang-Ylang, kann ich hier gar nicht herausriechen.
Dieser Chypre ist wirklich etwas ganz Besonderes. Nicht nur, dass meine Kolleg/inn/en die Tage gar nicht erwarten können, an denen ich diesen Duft auflege – nein, der Chypre nimmt einem nicht den Atem, sondern er ist wie ein Atemzug frischer Waldluft.
Ich bin wirklich urlaubsreif, Leute! Ich muss nun mal eine Runde durch den Park drehen. Zum Glück scheint die Sonne heute ganz sommerlich...
Entschuldigt meinen kleinen Stimmungsausbruch, aber ich musste mir das wirklich mal von der Seele schreiben.
Was ich von Igrec (Y) erwartet habe? Nachdem ich mich hier ein bisschen umgeschaut habe, hatte ich eine Vorstellung von einem grünen Chypre, dezent blumig, moosig-frisch und erquickend. Die meisten Vorkommentatoren hatten mich wirklich neugierig gemacht.
Was ich bei meinem ersten Sprüher auf der Haut hatte, war Eichenmoos von der kribbeligsten Sorte. Als würde ich ein Glas frisch eingeschenkten Sodawassers zum Mund führen und die Bläschen kribbelten in der Nase. Übersetzt heißt das, hier handelt es sich um einen sehr erfrischenden aber etwas lauten Auftakt. Vielleicht war ich auch einfach zu früh mit der Nase am Handgelenk?! Schließlich muss man ja dem Ethanol auch ein wenig Zeit geben, flügge zu werden. Ich übte mich also in Geduld – das ist ja ab und zu gar nicht schlecht – und wurde dafür auch belohnt.
Das Y „Why“ in der Form des „Warum“ wich also von meiner Stirn, als ich den immer gefälliger werdenden Blütenakkord auf der Waldlichtung wahrnahm. Wie Lichtstrahlen durch die Baumkronen fallen und die feuchte Blumen- und Mooslandschaft in ein hellgrünes Licht versetzen, so wird der Duft weicher, zarter, heller und klarer. Jasmin und Gardenien erkenne ich immer leicht heraus, weil sie mir so vertraut sind. Eine Hyazinthe erkenne ich auch. Die anderen Schönheiten Tuberose, Rose und Ylang-Ylang, kann ich hier gar nicht herausriechen.
Dieser Chypre ist wirklich etwas ganz Besonderes. Nicht nur, dass meine Kolleg/inn/en die Tage gar nicht erwarten können, an denen ich diesen Duft auflege – nein, der Chypre nimmt einem nicht den Atem, sondern er ist wie ein Atemzug frischer Waldluft.
Ich bin wirklich urlaubsreif, Leute! Ich muss nun mal eine Runde durch den Park drehen. Zum Glück scheint die Sonne heute ganz sommerlich...
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