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vor 3 Jahren - 11.05.2021
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Das Parfum-Ereignis des Jahrzehnts? Vacciné von Hollontech ist der Schwellenduft der Jetztzeit!

Ach, wie oft wird hier von umsichtigen, feinen und altbewährten Nasen die Klage erhoben, dass die meisten Dufthäuser viel zu häufig zudem zu viele neue Düfte lancieren. Und in all diesem schalen Überfluss kaum je wirklich Neues oder Bedeutsames in die Duftwelt aussenden. Flankeritis, Namenshochstapelei, Sport-Varianten und was noch alles verstopft einen übersättigten Markt.

Umso mehr möchte man jene Dufthäuser loben, die nur alle paar Jahre einen wohlbedachten Duft in die Welt schicken. Diesen gebührt dann die verdiente Aufmerksamkeit der Connaisseurs. Diesen widmen Aficionados ihr Augenmerk und im Gelingensfall den Kult der Kenner.

Ein Musterbeispiel solcher feindosierten Duftkreationen ist das Haus FrauHolle. Mit ihrem ‚Eau de Waschsalon‘ (von ruhmreichen Ureinwohnern von Parfumo.de weithin als großer Wurf gefeiert, was zur Ausrufung der Iso E Super Republik führte) gelang ihr der sauberste, nein: reinste Wohlfühlduft des letzten Jahrzehnts: Ein pures Nischenwässerchen, minimalistisch mit leichter Hand komponiert, kongenial verpackt und korrekt benamst.

Es bedurfte coronöser Umstände und eines neuen Jahrzehnts, um aus dem Herzen der deutschen Duftstoff-Industrie, der sagenumwobenen holzmindner Karlstraßen-Ausgehmeile, wo die Nasen-Dichte so hoch sein dürfte wie nirgends sonst im Lande, ein neues Parfum in die Galaxie ästhetisch hochgezüchteter Feinnasen und reflexionsbereiter Hirne zu entlassen: Vacciné, kreiert von Frau Holle & Friends.

Dies ist ein janusköpfiger Duft, wie noch keiner war. Ein Duft, der wie das Yin und Yang, wie Yoni und - Mist, hab den andern Namen vergessen...-, die zwei Seiten unserer Zeit verkörpert: geimpft respektive noch nicht geimpft, Kuscheln zuhause oder es Krachenlassen draußen, Isolation versus Orgien der Geselligkeit…

Das jüngst in kleinen Kreisen erfolgte Release dieses grazilen Meilensteins deutscher Parfumeurskunst ist ein Ereignis (zu deutsch: Event) !
Wie meine Terrassenschiebetür oder die fast ebenso bekannte harte Tür des Berghains akzentuiert es den Übergang von Drinnsein oder Draussenstehen, zwischen Purgatorium oder Paradies, von Pandemischer Vereinsamung zu pfingstwunderlichen Öffnungsorgien. Noch ist dieser Duft der Stunde und des kommenden Sommers bei Parfumo nicht gelistet; das Research arbeitet hier langsam und gründlich - wie die Europäischen Impfstoff-Zulassungs-Behörden; gut so! Doch sollte sich dies in den nächsten Tagen ändern, wenn die Existenz- und Wirkungsbeweise des Wässerchens geprüft und abgenickt sein werden.

Der Duft weist, je nach Lebenslage des Nutzers, zwei ganz unterschiedliche Duftentwicklungen und entsprechende Einsatzgebiete auf. Auf der Haut der Ungeimpften (zu denen Unterzeichnender derzeit noch zählt), befeuern seine eingangs alkoholisch-frischen, dann holzig warmen sowie brav-veilchenhaften, minimal beeren-gourmandig anheimelnden Molekülausströmungen den unbedingten Wunsch, es sich zuhause, allein oder im Kreis der Liebsten oder Nächsten, der innigsten Aerosolgemeinschaft also, gemütlich zu machen: kuschelig, netflixig auf dem Sofa lungernd, tiefwurzelnd blümchenartig dufte zu vegetieren. (Das mit den Veilchen und Beeren könnten aber auch Hitzehalluzinationen des abrupt in 28gradige Sommertage katapultierten Teste-Hirns sein. Kenner würden hier womöglich eher von chiropraktisch zurechtgewalkten poly- oder heterosexuellen Isochromanen sprechen, deren Synthese den süßen Moschustieren so einige Quälereien erspart…).

Auf der Haut der Geimpften (von denen ich - gelobt seien die Pharmaforschung und die Impfbrigaden - einige in meiner Nähe weiß) entfaltet sich Hollontechs Vacciné diametral anders. Mit ungeahnter Wucht stößt die architektonisch raffiniert konstruierte Pyramide hier gleichsam alle Fenster auf und verströmt wildeste, ungezügelte, nahezu animalische LebensLUST. Solcherart gelayert (mit Biontec, Astra, Holsten oder anderen hessischen oder hanseatischen Kultstoffen) ist Vacciné ein Party-Duft vor dem Herren, der Dame oder dem Diversen!

Ich erspare Euch aufgrund der mir eigenen Schüchternheit und Diskretion die ausführliche Schilderungen der Vacciné-Effekte in meiner unglaublich relaxten, super-chilligen Sofa-Idylle (benutzt einfach Eure Vorstellungskraft oder erinnert Euch ans vergangene Jahr…). Doch möchte ich in gebotener Kürze einige Feldstudien zu Vacciné by Hollontech referieren, näherhin zu seinen noch nicht so bekannten Feldeffekten auf der Haut der Geimpften.

Dazu wurden Pilotstudien durchgeführt im Herzen der Hauptstadt rund ums Impfzentrum der Arena Treptow. Diese liegt bekanntlich inmitten der gelähmt daniederliegenden Party-Metropole am Ufer der Spree, wo Kreuzberg und Friedrichshain zusammenstoßen und die Hipsterdichte nirgends sonstwo messbare Konzentrationen erreicht. Hier sind auch die über 70 und 80 Jährigen den Trends anderswo um 20-30 Jahre voraus: hier wird Stilgeschichte geschrieben, getanzt, tätowiert und geimpft. Wo, wenn nicht hier, lassen sich Wirksamkeit, Sozialeffekte und Trendinzidenz eines neuen Parfums untersuchen?

Die Versuchsanordnung war so einfach wie die Testergebnisse aussagekräftig. Den frischgeimpften Prioritätsgruppen-Angehörigen (Ältere, Gefährdete, Vorerkrankte) wurden auf ihre geimpfte Haut 3 Stöße Vacciné by Hollontech gelayert; ungekühlt aus den sanft-wolkig präzise arbeitenden Sprühköpfen der so niedlichen wie handtaschen-kompatiblen 12ml Flakons.

Die belebende, beglückende und aphrodisierende Wirkung der Duftkomposition ließ sich nicht nur anhand verzückter Gesichter, Ausrufe, gestischer & anders körpersprachlicher Ausdrucksbewegungen unverkennbar ablesen. Sie ließ sich auch messen und abzählen.

Dafür wurden einfach im Umkreis von 2 km um die Arena Treptow (also vom Görli im Süden bis zum Berghain im Norden) die herumliegenden Schlüpfer aufgesammelt und gezählt. Dieser für viele Parfumos zentrale Pantydrop-Effekt war hochsignifikant! Denn nach Impfung und Hollontech Layering wurden im Studiengebiet 66 Mal so viele Schlüppis von unseren wissenschaftlichen Hilfskräften eingesammelt wie in der trost-und vaccinélosen Vergleichs-Epoche davor.

Wir möchten dieses leichte, frische, erquickende, famos gute Laune stiftende Duftwässerchen mithin allen Freunden exklusiver Nischendüfte wärmstens anempfehlen. Die Kopfnote ist etwas alkoholisch, aber auf wen träfe das dieser Tage nicht zu? Das Herz ist holzig fluffig, der Hintern nicht ganz knackig; aber auf wen...?
Es hat eine menschenfreundliche, eher gebrechliche Sillage. (Mancher wird sich ein höher dosiertes EdP oder ein Extrait wünschen, doch haben wir alle doch, recht betrachtet, im letzten Jahr genug Hochprozentiges in uns reingekippt, so dass wir nun mal für draußendrauf auch niedrig kalibriert zufrieden sein wollen).

Es performt, wie nur sehr zeitgeschossige, zeitgenießende (ach, ihr wisst schon…) Performer performen. Es beschert auf ungeimpfter Haut heimelig heimischste Abende vor Flatscreens oder auf Terrassen. Zudem entfesselt dieses Duftereignis nahezu vergessene Lebenslüste und Gemeinschaftsereignisse auf der Haut der Geimpften.

Hollontechs Vacciné ist der Duft der Zeit: ein neues L’Air du Temps, tragbar von der Heure bleue über die Heure de Nuit bis zur Heure blanche.

PS: Aus parfumdiplomatischen und duftgeheimdienstlichen Kreisen wurde uns zugetragen, dass die großen, bekannten Dufthäuser, die hunderte von Düften mit dem Namen Liberté, Freedom, Libertà etc. pp in ihren Katalogen führen, angesichts der weltgeschichtlichen und (nunmehr fast schon) post-epidemischen Lage die Absicht haben, Vacciné von Hollontec in Kürze zu lizensieren und in einer großen, konzertierten Aktion diesen Sommer ALLE mit Freiheitsworten bedruckten Flakons mit dem neuen Wahnsinns-Ereignisduft aus Frau Holles Waschsalon zu betanken.

Kenner und Sammler aber sichern sich vor diesen inflationären Verwässerungen das Original: Vacciné von Hollontech.

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