18.10.2011 - 19:50 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Top Rezension
15
Guten Tag, auf Wiedersehen, es hat mich sehr gefreut!
Eine besonders interessante Duftpyramide wird für Brooklyn ausgewiesen: Zypresse, Zeder und Wacholder können schon tolle Kombinationen ausmachen. Viel zu selten wird dieser zupackende Stil von besonderer Würze gepflegt. Gucci's Rush for Men ist längst Geschichte, Christian Lacroixs Tumulte ist auch weg, allenfalls das doch recht kräftige „If“ von Bud Parfum lässt sich – mit etwas Abstand - als aktueller Vertreter dieser Richtung ausmachen.
So gesehen ist mir Brooklyn ganz sympathisch, bereichert es doch eine recht kleine Duftnische.
Brooklyn gibt sich in Sachen Würze dabei recht zahm. Es ist kein Rabauke wie Tumulte, aber leider auch nicht so charaktervoll wie das legendäre Rush for Men. Die Wacholder- und Kardamomwürze wird bei Brooklyn gezähmt von einem unbestimmten floralen Akkord. Bezeichnet wird der als „Geranienblatt“ - was immer das sein mag. Vielleicht ist der preiswerte Rosenersatzstoff Geranium beteiligt, aber vermutlich nicht nur. Das ist schon schön, aber sicher nichts Weltbewegendes.
Hinter allem liegt als Basis eine bittere Holzigkeit, die in ihrer Unbestimmtheit sicher auch noch die Bezeichnung „ledrig“ verdient. Hier schielt der Parfümeur ganz kräftig in Richtung des beliebten holzig-puristischen Stils, den wir derzeit bei vielen, nicht gänzlich schlechten Parfums des mittelpreisigen Segments vorfinden: Michalski Homme, Wonderwood, Bang, die Dsquared Düfte und einige mehr. Ein Allerweltsgebräu ist die Basisnote sicher nicht, aber um das zu würdigen, muss man schon ein sehr feines Näschen haben. Kratzen tut Brooklyn eher nicht, wär ja auch noch schöner bei dem Preis.
Ja, und das ist dann auch der Haken. 230 € ist bei weitem zu viel für einen soliden Duft, der etwa auf dem Niveau gut gemachter aktueller 70-€-Parfums liegt. Die Marke Bond No. 9 sucht keine Kunden, sondern Opfer, denen sie mit vorgetäuschter Exklusivität das Geld aus den Taschen ziehen will. Ich lehne dankend ab.
So gesehen ist mir Brooklyn ganz sympathisch, bereichert es doch eine recht kleine Duftnische.
Brooklyn gibt sich in Sachen Würze dabei recht zahm. Es ist kein Rabauke wie Tumulte, aber leider auch nicht so charaktervoll wie das legendäre Rush for Men. Die Wacholder- und Kardamomwürze wird bei Brooklyn gezähmt von einem unbestimmten floralen Akkord. Bezeichnet wird der als „Geranienblatt“ - was immer das sein mag. Vielleicht ist der preiswerte Rosenersatzstoff Geranium beteiligt, aber vermutlich nicht nur. Das ist schon schön, aber sicher nichts Weltbewegendes.
Hinter allem liegt als Basis eine bittere Holzigkeit, die in ihrer Unbestimmtheit sicher auch noch die Bezeichnung „ledrig“ verdient. Hier schielt der Parfümeur ganz kräftig in Richtung des beliebten holzig-puristischen Stils, den wir derzeit bei vielen, nicht gänzlich schlechten Parfums des mittelpreisigen Segments vorfinden: Michalski Homme, Wonderwood, Bang, die Dsquared Düfte und einige mehr. Ein Allerweltsgebräu ist die Basisnote sicher nicht, aber um das zu würdigen, muss man schon ein sehr feines Näschen haben. Kratzen tut Brooklyn eher nicht, wär ja auch noch schöner bei dem Preis.
Ja, und das ist dann auch der Haken. 230 € ist bei weitem zu viel für einen soliden Duft, der etwa auf dem Niveau gut gemachter aktueller 70-€-Parfums liegt. Die Marke Bond No. 9 sucht keine Kunden, sondern Opfer, denen sie mit vorgetäuschter Exklusivität das Geld aus den Taschen ziehen will. Ich lehne dankend ab.
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