20.09.2011 - 18:41 Uhr
Mediocre
24 Rezensionen
Mediocre
Top Rezension
37
Erst zurückhaltend grün, dann dezent süß!
Liebe Leser....
diesmal gibt es keine launigen Anekdoten!
Denn noch ist kein Kommi zu diesem Duft geschrieben;
der Duft noch nicht von den Parfumos dechiffriert und von einem Kommentar "defloriert" worden.
Und bevor ich es mir noch dreimal überlege, ob ich mit meinem ungepflegten Halbwissen
die Kommiseite verunzieren oder doch lieber diskret zurückrudern soll,
werde ich einfach wacker meine Eindrücke zum Besten geben, in der Hoffnung,
daß mir die versierteren Parfumo-Nasen nicht den Kopf abreißen.
Der Duft ist benannt nach einem Anwesen in Garches bei Paris,
welches 1920 von Gabrielle Chanel erworben wurde, um dort "à la campagne" die Wochenenden
zu verbringen.
Respiro bedeutet Atemzug/Atempause...und in der weiteren Bedeutung Aufschub/Gnadenfrist.
Es war wohl eine Auszeit vom atem(be)raubenden Paris, die Mademoiselle Chanel dort zu finden hoffte.
Es war außerdem ein Symbol dafür, arriviert zu sein, angekommen in einer Gesellschaftsschicht,
in der es eine Selbstverständlichkeit war, einen Landsitz außerhalb von Paris zu unterhalten,
um dort Freunde und Gäste relativ zwanglos empfangen zu können.
Bel Respiro startet grün und frisch, ganz wie es die obengenannten Duftnoten versprechen.
Allerdings nicht mit Krawall, sondern mit vornehmer Zurückhaltung und ohne kräftig nach Kräutern
zu riechen. Auch von zerdrückten Blättern kann ich nichts erschnüffeln,
wie Chanel es im "Les Exclusifs"-Booklet verspricht.
Einmal hatte ich doch kurz den Eindruck, es hätte sich ein wenig Waldmeister im Grünen versteckt.
Chanel und Monsieur Polge sind ja alles andere als auskunftsfreudig, was die Ingredienzen angeht.
Und so meine ich, eine Duftkomponente zu riechen, die bei derzeit aktuellen Düften
als grüner Tee bezeichnet wird. (Wobei ich finde, daß grüner, japanischer Tee dann doch anders riecht)
Dazu gibt es wohl Iriswurzel, die das alles weich überpudert und keine Schärfe in dieser grünen Idylle
mit sanfter Brise zuläßt.
Vom Leder ist nichts, aber auch gar nichts zu riechen.
Das ganze wirkt in seiner schüchternen Dezenz seltsam ätherisch,
weniger wie ein realer Garten im Frühling, sondern vielmehr wie die Idee eines Frühlingsgartens,
den man am Reißbrett olfaktorisch auferstehen ließ.
Dazu gesellt sich - nachdem der grüne Nebel sich sanft senkt- ein Blumenbouquet hinzu,
dessen einzelne Blüten ich nicht genau bestimmen kann, außer einer einzelnen blaue Hyacinthe,
die aber drei Gärten weiter anfängt zu blühen.
Dazu gibt es wie bei dem Eau de Parfum von Cristalle eine Fruchtnote; aber keinen Pfirsich.
Meiner Meinung nach handelt es sich um Birne(?), die zwar leicht überreif ist, aber in der Dosierung ebenso diffus und schwach bleibt, wie die Hyacinthe in der Blumennote. Das Ganze bleibt weiterhin recht fein und zurückhaltend, ohne Wumms, Ecken oder Kanten. In der Entwicklung übernimmt das Blumenbouquet schnell das Szepter, der Duft wird schwachsüß und cremig, was mir persönlich nicht so liegt.
In der Basis wird es dann leicht seifenartig. Aber nicht seifig-unangenehm.
Denn tatsächlich erinnert es mich an die" Thé vert" - Seife von Roger et Gallet in Kombination mit der Seife von Mitsouko.
Ein zarter Duft abseits von allem Lärm,...
aber ich habe - wie auch bei Eau de Cologne aus dieser Reihe, den Verdacht,
daß viele Liebhaber/innen einer frischen, grünen Richtung - ob Schanellen oder Nicht-Schanellen - das EdT von No.19 oder das EdT von Cristalle (nicht schlagen, aber ich mag das EdP nicht!)
und insbesonders Cristalle Eau Verte dem Exclusifs-Duft Bel Respiro vorziehen werden.
diesmal gibt es keine launigen Anekdoten!
Denn noch ist kein Kommi zu diesem Duft geschrieben;
der Duft noch nicht von den Parfumos dechiffriert und von einem Kommentar "defloriert" worden.
Und bevor ich es mir noch dreimal überlege, ob ich mit meinem ungepflegten Halbwissen
die Kommiseite verunzieren oder doch lieber diskret zurückrudern soll,
werde ich einfach wacker meine Eindrücke zum Besten geben, in der Hoffnung,
daß mir die versierteren Parfumo-Nasen nicht den Kopf abreißen.
Der Duft ist benannt nach einem Anwesen in Garches bei Paris,
welches 1920 von Gabrielle Chanel erworben wurde, um dort "à la campagne" die Wochenenden
zu verbringen.
Respiro bedeutet Atemzug/Atempause...und in der weiteren Bedeutung Aufschub/Gnadenfrist.
Es war wohl eine Auszeit vom atem(be)raubenden Paris, die Mademoiselle Chanel dort zu finden hoffte.
Es war außerdem ein Symbol dafür, arriviert zu sein, angekommen in einer Gesellschaftsschicht,
in der es eine Selbstverständlichkeit war, einen Landsitz außerhalb von Paris zu unterhalten,
um dort Freunde und Gäste relativ zwanglos empfangen zu können.
Bel Respiro startet grün und frisch, ganz wie es die obengenannten Duftnoten versprechen.
Allerdings nicht mit Krawall, sondern mit vornehmer Zurückhaltung und ohne kräftig nach Kräutern
zu riechen. Auch von zerdrückten Blättern kann ich nichts erschnüffeln,
wie Chanel es im "Les Exclusifs"-Booklet verspricht.
Einmal hatte ich doch kurz den Eindruck, es hätte sich ein wenig Waldmeister im Grünen versteckt.
Chanel und Monsieur Polge sind ja alles andere als auskunftsfreudig, was die Ingredienzen angeht.
Und so meine ich, eine Duftkomponente zu riechen, die bei derzeit aktuellen Düften
als grüner Tee bezeichnet wird. (Wobei ich finde, daß grüner, japanischer Tee dann doch anders riecht)
Dazu gibt es wohl Iriswurzel, die das alles weich überpudert und keine Schärfe in dieser grünen Idylle
mit sanfter Brise zuläßt.
Vom Leder ist nichts, aber auch gar nichts zu riechen.
Das ganze wirkt in seiner schüchternen Dezenz seltsam ätherisch,
weniger wie ein realer Garten im Frühling, sondern vielmehr wie die Idee eines Frühlingsgartens,
den man am Reißbrett olfaktorisch auferstehen ließ.
Dazu gesellt sich - nachdem der grüne Nebel sich sanft senkt- ein Blumenbouquet hinzu,
dessen einzelne Blüten ich nicht genau bestimmen kann, außer einer einzelnen blaue Hyacinthe,
die aber drei Gärten weiter anfängt zu blühen.
Dazu gibt es wie bei dem Eau de Parfum von Cristalle eine Fruchtnote; aber keinen Pfirsich.
Meiner Meinung nach handelt es sich um Birne(?), die zwar leicht überreif ist, aber in der Dosierung ebenso diffus und schwach bleibt, wie die Hyacinthe in der Blumennote. Das Ganze bleibt weiterhin recht fein und zurückhaltend, ohne Wumms, Ecken oder Kanten. In der Entwicklung übernimmt das Blumenbouquet schnell das Szepter, der Duft wird schwachsüß und cremig, was mir persönlich nicht so liegt.
In der Basis wird es dann leicht seifenartig. Aber nicht seifig-unangenehm.
Denn tatsächlich erinnert es mich an die" Thé vert" - Seife von Roger et Gallet in Kombination mit der Seife von Mitsouko.
Ein zarter Duft abseits von allem Lärm,...
aber ich habe - wie auch bei Eau de Cologne aus dieser Reihe, den Verdacht,
daß viele Liebhaber/innen einer frischen, grünen Richtung - ob Schanellen oder Nicht-Schanellen - das EdT von No.19 oder das EdT von Cristalle (nicht schlagen, aber ich mag das EdP nicht!)
und insbesonders Cristalle Eau Verte dem Exclusifs-Duft Bel Respiro vorziehen werden.
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