14.08.2020 - 08:39 Uhr
SchatzSucher
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56
Zeitlose Eleganz und Duftkunst
Es gibt gewaltige Unterschiede in der recht großen Duftwelt bei Dior. Da ist einmal die moderne Duftwelt, die uns geneigten Schnuppernasen frisch-würzige, frisch-blumige, iris-pudrige, eher unkomplizierte und alltagstaugliche Düfte beschert.
Nicht jeder Duft findet großen Anklang. Und die aktuelle Entwicklung bei Dior bereitet leider ein wenig Anlaß zur Sorge. Die letzten großen Würfe liegen schon eine Weile zurück und manche beliebten Düfte wurden entweder schon wieder vom Markt genommen oder sogar bereits reformuliert, was ebenfalls vielen von uns Kummer bereitet. Dazu werden gefühlt im Eiltempo immer wieder neue Flanker auf den Markt gebracht.
Dann gibt es die exklusive Serie mit recht hochpreisigen Düften, in der von merkwürdig bis bemerkenswert alles dabei ist, und die man nicht in jeder Parfümerie bekommen kann. Ok, soll ja exklusiv bleiben. Auch da gefällt nicht jeder Duft und mittlerweile ist diese Serie auch recht groß geworden.
Und schließlich gibt es noch eine Welt von Dior, die in eine Zeit zurückblickt, als Haute Couture noch einen gewissen Stellenwert hatte und Düfte passend zu exquisiten Roben entworfen wurden. Die Veröffentlichung dieser Düfte geschah nicht im Eiltempo. Oft vergingen Jahre, bis ein neuer Duft lanciert wurde.
Manche von diesen Düften haben bis in die heutige Zeit überlebt und werden als "Les Créations de Monsieur Dior" angeboten. Einige von ihnen wurden von Edmond Roudnitska (1905 - 1996) geschaffen, einem phantastischen Parfumeur, der es wie kaum ein zweiter verstand, Duftnoten so exzellent miteinander zu verknüpfen. So manch kleines Meisterwerk ist unter seiner Hand entstanden. Und wer seine Werke kennt, kann bestätigen, daß es recht enge Verwandtschaften unter seinen Werken gibt und daß die Düfte auch immer wieder aufeinander aufbauen.
Diorella ist so ein schönes Beispiel seiner großartigen Handwerkskunst, einer meiner absoluten Lieblinge, ein wunderschöner, heller und freundlicher Chypreduft z.B. und Diorama, um den es hier gehen soll.
Ursprünglich 1949 auf den Markt gekommen, wurde dieser Duft mittlerweile auch heutigen Standards und Richtlinien angepaßt.
Da ich keinen Vergleich zu einer früheren Version ziehen kann, sage ich aber jetzt einfach mal aus voller Überzeugung, daß dieser Duft sehr gut überarbeitet wurde.
Und meine Begeisterung ist groß.
Diorama hat überhaupt nichts mädchenhaftes oder verspieltes an sich. Es ist ein erwachsener und selbstbewußter Duft, der ohne jede Süße und künstlich aufgetriedelte Munterkeit auskommt.
Er vereint klassische Chypreelemente (kein Wunder, daß er mir so gefällt) und weist dazu noch fruchtige Anklänge auf. Doch diese fruchtigen Noten sind ebenfalls alles andere als süß, sondern eher schon trocken und mit feiner Würze versehen.
Der Auftakt ist schon ein großer Auftritt, der typische Bergamotteduft im Zusammenspiel mit Blüten. Auch die Blüten treten ohne jede Süße auf. Sie sind elegant, präsent, werden aber niemals zudringlich. Zu den Blüten bemerke ich die fruchtigen Noten und als raffinierter Kontrapunkt kommt Kümmel hinzu. Es ist kein Kreuzkümmel, der in Düften oft eine unangenehme schweißige Note mitbringt. Es ist der "richtige" Kümmel mit seiner gewissen Schärfe.
Zur Basis hin wird es dann ein wenig holzig und ich wäre nicht verwundert, wenn man auch noch ein bißchen Moos verwendet hat. Patchouli gibt noch eine schöne Tiefe, wirkt aber nie dumpf oder erdig.
Daß der Duft in seiner letzten Phase, wenn er schon sehr leise geworden ist, noch einmal alle Register seines Könnens zeigt und zu guter Letzt noch einmal wunderschön blumig abschließt, finde ich sehr erstaunlich. Hier zeigt sich wieder einmal wahre Parfumkunst, wenn ein Duft so facettenreich gestaltet wird.
Diorama weist eine recht gute Haltbarkeit auf mit guten 7 Stunden und wird nie laut und dreist. Dieser Duft tritt insgesamt erwachsen, eher kühl und leicht distanziert, etwas ernsthaft und selbstbewußt auf. Ein Duft aus der Kategorie jener Düfte, die niemandem mehr etwas beweisen müssen.
Diese klassische Ausrichtung steht Diorama sehr gut zu Gesicht, doch die 71 Jahre merkt man diesem Duft nicht an.
Jedenfalls haben die Düfte, deren Namen mit Dior- beginnen, ausnahmslos große Begeisterung bei mir ausgelöst und ich freue mich, daß diese Düfte nach wie vor erhältlich sind.
Sicher sind Düfte wie Diorama nicht jedermanns Sache, aber man sollte die Düfte doch auf jeden Fall mal getestet haben.
Und die volle Punktzahl ist mehr als verdient.
Mein großer Dank geht an Gold, die mir das so wundervolle Kennenlernen mit Diorama ermöglicht hat.
Nicht jeder Duft findet großen Anklang. Und die aktuelle Entwicklung bei Dior bereitet leider ein wenig Anlaß zur Sorge. Die letzten großen Würfe liegen schon eine Weile zurück und manche beliebten Düfte wurden entweder schon wieder vom Markt genommen oder sogar bereits reformuliert, was ebenfalls vielen von uns Kummer bereitet. Dazu werden gefühlt im Eiltempo immer wieder neue Flanker auf den Markt gebracht.
Dann gibt es die exklusive Serie mit recht hochpreisigen Düften, in der von merkwürdig bis bemerkenswert alles dabei ist, und die man nicht in jeder Parfümerie bekommen kann. Ok, soll ja exklusiv bleiben. Auch da gefällt nicht jeder Duft und mittlerweile ist diese Serie auch recht groß geworden.
Und schließlich gibt es noch eine Welt von Dior, die in eine Zeit zurückblickt, als Haute Couture noch einen gewissen Stellenwert hatte und Düfte passend zu exquisiten Roben entworfen wurden. Die Veröffentlichung dieser Düfte geschah nicht im Eiltempo. Oft vergingen Jahre, bis ein neuer Duft lanciert wurde.
Manche von diesen Düften haben bis in die heutige Zeit überlebt und werden als "Les Créations de Monsieur Dior" angeboten. Einige von ihnen wurden von Edmond Roudnitska (1905 - 1996) geschaffen, einem phantastischen Parfumeur, der es wie kaum ein zweiter verstand, Duftnoten so exzellent miteinander zu verknüpfen. So manch kleines Meisterwerk ist unter seiner Hand entstanden. Und wer seine Werke kennt, kann bestätigen, daß es recht enge Verwandtschaften unter seinen Werken gibt und daß die Düfte auch immer wieder aufeinander aufbauen.
Diorella ist so ein schönes Beispiel seiner großartigen Handwerkskunst, einer meiner absoluten Lieblinge, ein wunderschöner, heller und freundlicher Chypreduft z.B. und Diorama, um den es hier gehen soll.
Ursprünglich 1949 auf den Markt gekommen, wurde dieser Duft mittlerweile auch heutigen Standards und Richtlinien angepaßt.
Da ich keinen Vergleich zu einer früheren Version ziehen kann, sage ich aber jetzt einfach mal aus voller Überzeugung, daß dieser Duft sehr gut überarbeitet wurde.
Und meine Begeisterung ist groß.
Diorama hat überhaupt nichts mädchenhaftes oder verspieltes an sich. Es ist ein erwachsener und selbstbewußter Duft, der ohne jede Süße und künstlich aufgetriedelte Munterkeit auskommt.
Er vereint klassische Chypreelemente (kein Wunder, daß er mir so gefällt) und weist dazu noch fruchtige Anklänge auf. Doch diese fruchtigen Noten sind ebenfalls alles andere als süß, sondern eher schon trocken und mit feiner Würze versehen.
Der Auftakt ist schon ein großer Auftritt, der typische Bergamotteduft im Zusammenspiel mit Blüten. Auch die Blüten treten ohne jede Süße auf. Sie sind elegant, präsent, werden aber niemals zudringlich. Zu den Blüten bemerke ich die fruchtigen Noten und als raffinierter Kontrapunkt kommt Kümmel hinzu. Es ist kein Kreuzkümmel, der in Düften oft eine unangenehme schweißige Note mitbringt. Es ist der "richtige" Kümmel mit seiner gewissen Schärfe.
Zur Basis hin wird es dann ein wenig holzig und ich wäre nicht verwundert, wenn man auch noch ein bißchen Moos verwendet hat. Patchouli gibt noch eine schöne Tiefe, wirkt aber nie dumpf oder erdig.
Daß der Duft in seiner letzten Phase, wenn er schon sehr leise geworden ist, noch einmal alle Register seines Könnens zeigt und zu guter Letzt noch einmal wunderschön blumig abschließt, finde ich sehr erstaunlich. Hier zeigt sich wieder einmal wahre Parfumkunst, wenn ein Duft so facettenreich gestaltet wird.
Diorama weist eine recht gute Haltbarkeit auf mit guten 7 Stunden und wird nie laut und dreist. Dieser Duft tritt insgesamt erwachsen, eher kühl und leicht distanziert, etwas ernsthaft und selbstbewußt auf. Ein Duft aus der Kategorie jener Düfte, die niemandem mehr etwas beweisen müssen.
Diese klassische Ausrichtung steht Diorama sehr gut zu Gesicht, doch die 71 Jahre merkt man diesem Duft nicht an.
Jedenfalls haben die Düfte, deren Namen mit Dior- beginnen, ausnahmslos große Begeisterung bei mir ausgelöst und ich freue mich, daß diese Düfte nach wie vor erhältlich sind.
Sicher sind Düfte wie Diorama nicht jedermanns Sache, aber man sollte die Düfte doch auf jeden Fall mal getestet haben.
Und die volle Punktzahl ist mehr als verdient.
Mein großer Dank geht an Gold, die mir das so wundervolle Kennenlernen mit Diorama ermöglicht hat.
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