02.01.2025 - 13:48 Uhr

DSportello
69 Rezensionen

DSportello
Top Rezension
63
Wette: Publikumsliebling in spe oder Diors prachtvolles Chamäleon
Ja, ich kriegte recht früh mit, dass es eine neue Version des Dior Homme Parfum geben würde. Ja, ich gehörte zu den Optimisten, die sich auf eine neue Version der Reihe freuten, und das, obwohl ich Dior Homme Parfum (2014) liebe und besitze. Ja, ich bin wirklich eher Liebhaber als jemand, der ein sehr kritisches Auge hat. Ich neige auch dazu, Düfte, die mir nicht gefallen, nicht wirklich zu besprechen. Sie erhalten höchstens ein Statement, aber keine Rezension.
Den Vorwurf, in Bezug auf Düfte also nicht ein sehr kritischer Kritiker zu sein, muss ich mir also wohl gefallen lassen.
Wen das nicht abschreckt, mag weiterlesen.
Der Flakon ist da, der erste Test gibt mir genug Eindrücke und Gedanken, dass ich Lust habe, diesen Duft zu besprechen.
Nun also:
Zuerst sprühte ich den Duft auf meinen Arm. Direkt mit der Nase an der Stelle geschnuppert, kommt der Duft im Opening einem vor wie eine Hochzeit aus Dior Homme Intense (2011) und Le Mâle Le Parfum . Der Duft ist maximal pudrig, wenn man zu direkt mit der Nase herantritt, will man nahezu husten, als würde man die Nase in eine Puderquaste reinhalten. Nicht einatmen dabei!
Le Mâle Le Parfum hatte mir einst sehr gut gefallen, wurde mir aber recht schnell langweilig und eintönig, sodass ich mich des Flakons entledigte. Noch vor dem Drydown habe ich den Duft aber auch mit 3 Sprüher in den Nacken gesprüht, und siehe da, die Sillage in der Luft gibt andere Assoziationen und riecht noch schöner. Kein Le Male mehr
In der Luft nehme ich wiederum eine Hochzeit (Mischung klingt neutral; ich will auch zum Ausdruck bringen, dass es sich um eine schöne Verbindung handelt) aus 3 Düften wahr:
Gentleman Givenchy Réserve Privée
Armani Code (2024) Eau de Parfum
Dior Homme Eau for Men Eau de Toilette
In den ersten 2 Stunden rieche ich in der Luft einen wunderschönen Duft, der immer wieder zwischen diesen 3 oben genannten Düften changiert und kleine Reminiszensen verteilt.
Dabei treten die einzelnen Düfte wie folgt auf:
Gentleman Givenchy Réserve Privée ohne diesen brachialen alkoholischen Touch! Den Duft testete ich vor ca. einem Jahr. Bei dem Gentleman kippte meine Stimmung innerhalb weniger Sekunden (oder Minuten?) von "Mein Gott, wie toll und wie hochwertig!" zu "Mein Gott, wie abgestandener Whisky am Folgetag". Ich konnte ihn nicht riechen und fand es schade: Denn es ist ein fantastisch gemachter Duft. Der DHP 2024 erinnert stark an den für mich tollen Aspekt von Givenchy, ohne eben boozy zu sein.
Armani Code (2024) Eau de Parfum ohne diese brachiale Süße! Auch den Armani teste ich früh, ich war hin und weg, orderte schnell einen Flakon, doch merkte ich auch da recht schnell, dass ich das Opening zwar liebe, der Duft aber mit der Tragezeit mir zu süß und schwer wird, weil er eben auch laut bleibt. Das war eine neue Erfahrung für mich: Ein Duft gefällt nicht, einfach wenn er gefällt. Er gefällt zu Beginn, kann aber mit der Zeit missfallen, wenn er gleich bleibt und man die Schwere und Süße eben für 30 Min, aber nicht für 2-3 Stunden aushalten mag. Der DHP ist nicht ansatzweise so süß wie der Armani Code EDP, aber hat die elegante Opulenz beibehalten.
Dior Homme Eau for Men Eau de Toilette mit mehr Schwere und Süffigkeit! Das Dior Homme Eau for Men Eau de Toilette kam zu mir (Lieben Dank an den lieben Parfumo, der mir das Angebot machte!), als ich bereits überzeugter Liebhaber der Reihe gewesen bin und folgende Flanker der Reihe hatte und habe:
Dior Homme Parfum (2014)
Dior Homme Intense (2011)
Dior Homme Original (2011) Eau de Toilette
(Ich habe auch die Dior-Männer ohne Iris, aber um diese geht es hier ja nicht).
Dennoch fand ich Dior Homme Eau for Men Eau de Toilette wunderschön, eine pludrige Iris, die eine Mischung aus "Leicht" und "Schwer" hinkriegt. (Ein phänomenaler Duft, den es nicht mehr gibt, aber ihr könnt ruhigen Gewissens zu Gentlemen Only Intense greifen)
Der neue Dior Homme Parfum (2024) im Bunde erinnert stark an diesen Duft, mit mehr Dunkelheit und Gewicht in der Luft. Nach 3 Stunden "verziehen" sich die Erinnerungen an Gentleman Givenchy Réserve Privée und Armani Code (2024) Eau de Parfum
Ist das nun gut oder schlecht?
Mein Fazit:
Dior Homme Parfum (2024) erinnert an so einige Düfte und mag einige Parfumos enttäuschen, wenn sie:
entweder
a. eine ganz neue DNA bzw. etwas, was man so nicht gerochen hat
oder
b. eine würdige Weiterentwicklung von Dior Homme Parfum (2014) erwartet haben.
Beides ist nicht der Fall.
Aber wenn man sich einmal davon frei macht und sagt, DHP 2014 stehe für sich selbst (Ich habe einen fast vollen Flakon und verstehe den Schmerz derjenigen, die einen fast leeren Flakon haben und nun bereuen, den Duft nicht gebunkert zu haben) und sei ein anderer Duft und dieser verdiene eine eigenständige Bewertung, die ohne den Vergleich zu DHP 2014 auskommt UND überlegt, ob hier ein schöner, tragbarer und gut gemachter Duft vorliegt, kommt man vielleicht zu einem anderen Ergebnis.
Ich tue es, denn: Wir haben hier eine schöne Dior-Iris, die sehr nah an die Givenchy-Iris herankommt, die mit Amber und Patchouli beschwert und mit Heu und Vetiver erleichtert wird. Und dieses Wechselspiel zwischen "Leicht" und "Schwer" ist wie das Thema dieses Duftes, das sich wie in einem Musikstück wiederholt.Vielleicht bilde ich es mir ein, aber das Spiel zwischen diesen beiden Polen findet sich eben auch in der Farbgebung des Flakons.
Der Duft ist keineswegs zu schwer, vielleicht sogar teilweise heller als Dior Homme Intense (2011) und damit aus meiner Sicht sogar dort tragbarer, wo man die pludrige Süße eines Dior Homme Intense (2011) trotz Liebe fürchtet und die schwere Leder-Oud-Opulenz eines Dior Homme Parfum (2014) erst recht. Ich weiß, dass es viele Parfumos gibt, die DHP2014 als Kunstwerk schätzen, aber der Meinung sind, es gebe nicht allzu viele Anlässe zum Tragen. Hier ist es anders: Die Bürotauglichkeit muss man selbst prüfen. Auf der Arbeit greife ich eher zu luftig-leichten und frischen Düften. Aber geschlossene Räume zu einem netten Dinner müssen hier nicht abschrecken.
Ich wette, dieser Duft wird eingehen in die Herzen der Community als ein Date-Duft, als ein sehr gut gemachter mittelschwerer Amber-Iris-Herbst-Winter-Duft. Ich wette, wenn sich die erste Aufregung gelegt hat (Ich mache den Enttäuschten keinerlei Vorwürfe) wird sich die Liebe für diesen Duft ergeben und er wird viele Herzen erobern. Die Behauptung würde ich gern ganz selbstbewusst aufstellen: Der Duft wird bleiben und überzeugen.
Der Flakon:
Mir gefällt die Plakette, auch wenn der Deckel des DHI schöner ist. Mir gefällt auch die Farbgebung. Der Sprühkopf ist nach wie vor Dior-Deluxe. Auch das Glas ist hochwertig und schwer, aber noch besser finde ich die alten Flakons etwa beim Dior Homme Eau for Men Eau de Toilette , denn da ist das Glas dicker und der Flakon insgesamt unhandlicher, als wollten sie sagen: "Darling, praktisch bin ich nicht, aber du musst mich aushalten, denn ich bin schön!" Die neuen Flakons sind schön, aber auch praktisch. Das macht sie weniger kapriziös und somit aus meiner Sicht auch weniger attraktiv.
(100 EUR für 75 ml wären künftig schön.)
Den Vorwurf, in Bezug auf Düfte also nicht ein sehr kritischer Kritiker zu sein, muss ich mir also wohl gefallen lassen.
Wen das nicht abschreckt, mag weiterlesen.
Der Flakon ist da, der erste Test gibt mir genug Eindrücke und Gedanken, dass ich Lust habe, diesen Duft zu besprechen.
Nun also:
Zuerst sprühte ich den Duft auf meinen Arm. Direkt mit der Nase an der Stelle geschnuppert, kommt der Duft im Opening einem vor wie eine Hochzeit aus Dior Homme Intense (2011) und Le Mâle Le Parfum . Der Duft ist maximal pudrig, wenn man zu direkt mit der Nase herantritt, will man nahezu husten, als würde man die Nase in eine Puderquaste reinhalten. Nicht einatmen dabei!
Le Mâle Le Parfum hatte mir einst sehr gut gefallen, wurde mir aber recht schnell langweilig und eintönig, sodass ich mich des Flakons entledigte. Noch vor dem Drydown habe ich den Duft aber auch mit 3 Sprüher in den Nacken gesprüht, und siehe da, die Sillage in der Luft gibt andere Assoziationen und riecht noch schöner. Kein Le Male mehr
In der Luft nehme ich wiederum eine Hochzeit (Mischung klingt neutral; ich will auch zum Ausdruck bringen, dass es sich um eine schöne Verbindung handelt) aus 3 Düften wahr:
Gentleman Givenchy Réserve Privée
Armani Code (2024) Eau de Parfum
Dior Homme Eau for Men Eau de Toilette
In den ersten 2 Stunden rieche ich in der Luft einen wunderschönen Duft, der immer wieder zwischen diesen 3 oben genannten Düften changiert und kleine Reminiszensen verteilt.
Dabei treten die einzelnen Düfte wie folgt auf:
Gentleman Givenchy Réserve Privée ohne diesen brachialen alkoholischen Touch! Den Duft testete ich vor ca. einem Jahr. Bei dem Gentleman kippte meine Stimmung innerhalb weniger Sekunden (oder Minuten?) von "Mein Gott, wie toll und wie hochwertig!" zu "Mein Gott, wie abgestandener Whisky am Folgetag". Ich konnte ihn nicht riechen und fand es schade: Denn es ist ein fantastisch gemachter Duft. Der DHP 2024 erinnert stark an den für mich tollen Aspekt von Givenchy, ohne eben boozy zu sein.
Armani Code (2024) Eau de Parfum ohne diese brachiale Süße! Auch den Armani teste ich früh, ich war hin und weg, orderte schnell einen Flakon, doch merkte ich auch da recht schnell, dass ich das Opening zwar liebe, der Duft aber mit der Tragezeit mir zu süß und schwer wird, weil er eben auch laut bleibt. Das war eine neue Erfahrung für mich: Ein Duft gefällt nicht, einfach wenn er gefällt. Er gefällt zu Beginn, kann aber mit der Zeit missfallen, wenn er gleich bleibt und man die Schwere und Süße eben für 30 Min, aber nicht für 2-3 Stunden aushalten mag. Der DHP ist nicht ansatzweise so süß wie der Armani Code EDP, aber hat die elegante Opulenz beibehalten.
Dior Homme Eau for Men Eau de Toilette mit mehr Schwere und Süffigkeit! Das Dior Homme Eau for Men Eau de Toilette kam zu mir (Lieben Dank an den lieben Parfumo, der mir das Angebot machte!), als ich bereits überzeugter Liebhaber der Reihe gewesen bin und folgende Flanker der Reihe hatte und habe:
Dior Homme Parfum (2014)
Dior Homme Intense (2011)
Dior Homme Original (2011) Eau de Toilette
(Ich habe auch die Dior-Männer ohne Iris, aber um diese geht es hier ja nicht).
Dennoch fand ich Dior Homme Eau for Men Eau de Toilette wunderschön, eine pludrige Iris, die eine Mischung aus "Leicht" und "Schwer" hinkriegt. (Ein phänomenaler Duft, den es nicht mehr gibt, aber ihr könnt ruhigen Gewissens zu Gentlemen Only Intense greifen)
Der neue Dior Homme Parfum (2024) im Bunde erinnert stark an diesen Duft, mit mehr Dunkelheit und Gewicht in der Luft. Nach 3 Stunden "verziehen" sich die Erinnerungen an Gentleman Givenchy Réserve Privée und Armani Code (2024) Eau de Parfum
Ist das nun gut oder schlecht?
Mein Fazit:
Dior Homme Parfum (2024) erinnert an so einige Düfte und mag einige Parfumos enttäuschen, wenn sie:
entweder
a. eine ganz neue DNA bzw. etwas, was man so nicht gerochen hat
oder
b. eine würdige Weiterentwicklung von Dior Homme Parfum (2014) erwartet haben.
Beides ist nicht der Fall.
Aber wenn man sich einmal davon frei macht und sagt, DHP 2014 stehe für sich selbst (Ich habe einen fast vollen Flakon und verstehe den Schmerz derjenigen, die einen fast leeren Flakon haben und nun bereuen, den Duft nicht gebunkert zu haben) und sei ein anderer Duft und dieser verdiene eine eigenständige Bewertung, die ohne den Vergleich zu DHP 2014 auskommt UND überlegt, ob hier ein schöner, tragbarer und gut gemachter Duft vorliegt, kommt man vielleicht zu einem anderen Ergebnis.
Ich tue es, denn: Wir haben hier eine schöne Dior-Iris, die sehr nah an die Givenchy-Iris herankommt, die mit Amber und Patchouli beschwert und mit Heu und Vetiver erleichtert wird. Und dieses Wechselspiel zwischen "Leicht" und "Schwer" ist wie das Thema dieses Duftes, das sich wie in einem Musikstück wiederholt.Vielleicht bilde ich es mir ein, aber das Spiel zwischen diesen beiden Polen findet sich eben auch in der Farbgebung des Flakons.
Der Duft ist keineswegs zu schwer, vielleicht sogar teilweise heller als Dior Homme Intense (2011) und damit aus meiner Sicht sogar dort tragbarer, wo man die pludrige Süße eines Dior Homme Intense (2011) trotz Liebe fürchtet und die schwere Leder-Oud-Opulenz eines Dior Homme Parfum (2014) erst recht. Ich weiß, dass es viele Parfumos gibt, die DHP2014 als Kunstwerk schätzen, aber der Meinung sind, es gebe nicht allzu viele Anlässe zum Tragen. Hier ist es anders: Die Bürotauglichkeit muss man selbst prüfen. Auf der Arbeit greife ich eher zu luftig-leichten und frischen Düften. Aber geschlossene Räume zu einem netten Dinner müssen hier nicht abschrecken.
Ich wette, dieser Duft wird eingehen in die Herzen der Community als ein Date-Duft, als ein sehr gut gemachter mittelschwerer Amber-Iris-Herbst-Winter-Duft. Ich wette, wenn sich die erste Aufregung gelegt hat (Ich mache den Enttäuschten keinerlei Vorwürfe) wird sich die Liebe für diesen Duft ergeben und er wird viele Herzen erobern. Die Behauptung würde ich gern ganz selbstbewusst aufstellen: Der Duft wird bleiben und überzeugen.
Der Flakon:
Mir gefällt die Plakette, auch wenn der Deckel des DHI schöner ist. Mir gefällt auch die Farbgebung. Der Sprühkopf ist nach wie vor Dior-Deluxe. Auch das Glas ist hochwertig und schwer, aber noch besser finde ich die alten Flakons etwa beim Dior Homme Eau for Men Eau de Toilette , denn da ist das Glas dicker und der Flakon insgesamt unhandlicher, als wollten sie sagen: "Darling, praktisch bin ich nicht, aber du musst mich aushalten, denn ich bin schön!" Die neuen Flakons sind schön, aber auch praktisch. Das macht sie weniger kapriziös und somit aus meiner Sicht auch weniger attraktiv.
(100 EUR für 75 ml wären künftig schön.)
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