25.05.2017 - 17:11 Uhr
loewenherz
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loewenherz
Analyse Top Rezension
15
Hier ist ein Mann
Das Wesen und der Charakter von Iris bzw. Iriswurzel sind etwas Besonderes unter den in Parfums gängigen Akkorden. Kühl, pudrig, sauber und manchmal distanziert, verortet irgendwo zwischen kalkigem Lichtweiß und hellem Blaugrau und oft mit einer Ahnung von Schminke oder Lippenstift darin - so lassen sich ihre Attribute grob umreißen. Ich mag die Wesensart von Iris und Irisdüften sehr - und habe doch (noch) keinen in meiner Sammlung.
Obwohl die meisten Parfums, die Iris thematisieren, sich - völlig zu Recht - 'unisex' nennen, empfinde ich doch viele von ihnen als eher dem Weiblichen zugeneigt - sind es doch oft zarte und zerbrechliche Düfte, scheu und fein und flüchtig wie blassgrauer Morgennebel. Ermenegildo Zegnas Iris ist ein Duft für Männer - endlich, möchte ich fast sagen - und ich hoffe, ich finde die richtige Worte, um seine subtile Maskulinität hinreichend zu beschreiben.
Florentine Iris ist der Duft für einen Mann, der eher 'nicht alt' ist als tatsächlich 'jung' - es liegt keine Jugendlichkeit in ihm, aber wohl ein Mangel an jener saturierten Reife, die manche Irisdüfte haben. Ich sehe einen gepflegten, schlanken, feingliedrigen Mann mit kontrolliertem Wesen und Delikatesse und Raffinement in seiner Körpersprache und in seiner Ausdrucksweise - vielleicht mit einem feinen Schnurrbart, das Haar sorgsam gescheitelt. Hier ist ein Duft in einem eleganten Grau, kühl und so puderfein wie Gips oder wie Talkum, wie es Geräteturner zum Trocknen der Hände verwenden. Die Bergamotte ist kaum hesperidisch, sondern gibt eine initiale Frische und Zartheit hinzu - wie auch der Moschus keine Wärme spendet - geschweige denn irgendetwas Animalisches - sondern das Grau nur ganz, ganz sachte nachdunkeln lässt, ihm seine Grazilität und Akkuratesse lässt. Jasmin scheint nur kaum wahrnehmbar, aber das Veilchen gibt eine Art bleiches Echo hinzu und dem kühlen Grau seine subtile Bläue und Eleganz. Hier ist (fast) Iris pur. Hier ist ein Mann.
Fazit: sollte ich je einen Irisduft in meiner Sammlung haben wollen - er wäre es wohl.
Obwohl die meisten Parfums, die Iris thematisieren, sich - völlig zu Recht - 'unisex' nennen, empfinde ich doch viele von ihnen als eher dem Weiblichen zugeneigt - sind es doch oft zarte und zerbrechliche Düfte, scheu und fein und flüchtig wie blassgrauer Morgennebel. Ermenegildo Zegnas Iris ist ein Duft für Männer - endlich, möchte ich fast sagen - und ich hoffe, ich finde die richtige Worte, um seine subtile Maskulinität hinreichend zu beschreiben.
Florentine Iris ist der Duft für einen Mann, der eher 'nicht alt' ist als tatsächlich 'jung' - es liegt keine Jugendlichkeit in ihm, aber wohl ein Mangel an jener saturierten Reife, die manche Irisdüfte haben. Ich sehe einen gepflegten, schlanken, feingliedrigen Mann mit kontrolliertem Wesen und Delikatesse und Raffinement in seiner Körpersprache und in seiner Ausdrucksweise - vielleicht mit einem feinen Schnurrbart, das Haar sorgsam gescheitelt. Hier ist ein Duft in einem eleganten Grau, kühl und so puderfein wie Gips oder wie Talkum, wie es Geräteturner zum Trocknen der Hände verwenden. Die Bergamotte ist kaum hesperidisch, sondern gibt eine initiale Frische und Zartheit hinzu - wie auch der Moschus keine Wärme spendet - geschweige denn irgendetwas Animalisches - sondern das Grau nur ganz, ganz sachte nachdunkeln lässt, ihm seine Grazilität und Akkuratesse lässt. Jasmin scheint nur kaum wahrnehmbar, aber das Veilchen gibt eine Art bleiches Echo hinzu und dem kühlen Grau seine subtile Bläue und Eleganz. Hier ist (fast) Iris pur. Hier ist ein Mann.
Fazit: sollte ich je einen Irisduft in meiner Sammlung haben wollen - er wäre es wohl.
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