16.08.2020 - 02:57 Uhr
Parma
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Parma
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31
Ungewöhnliche Frische
Ein Designerduft, der beim ersten Testen irritiert, weil er nicht sofort in gängige Schubladen eingeordnet werden kann. Das finde ich per se schon einmal gut.
Er verströmt eine leicht warme, schmeichlerische, sanfte Frische. Was nach fast unvereinbaren Gegensätzen klingt, wird hier sehr wohlriechend kombiniert. Er erinnert etwas an den Armani Code, vor allem in seinem – zumindest anfänglich – leicht aufdringlich-schwülstigen, synthetischen Grundton. Er ist aber frischer und deutlich weniger süß.
Ein weicher Mix aus spitz-fruchtiger Zitrizität und einer leicht pudrigen, aromatischen Kakaonote. Die darin enthaltene, dezente Bitterkeit bindet sich gut an den herbfruchtigen Zitruston und erzeugt eine Frische, die im schönen Gegensatz zu den fast cremigen, süßlich-verführerischen Facetten der Kakaonote steht. Im Zusammenspiel erwecken die beiden für mich den Eindruck einer süßen, milden Bitterschokolade mit Ananasgeschmack. Im Verlauf von einem zarten, aromatischen Holzton begleitet, bleibt alles leichtfüßig und angenehm unaufdringlich.
Diese Mischung erinnert an den L‘Instant de Guerlain pour Homme und es gibt eine klare charakterliche Gemeinsamkeit. Die ungewöhnliche, leicht bitteraromatisch-süße Frische. Der Franzose wirkt im Vergleich allerdings deutlich wertiger, feiner gezeichnet und komplexer. Zudem durch Sternanis bitterer und spitzer, sowie tiefer und angedeutet erdig aufgrund des Patchoulis. Letztere Eigenschaft fehlt dem Italiener. Er ist runder, weicher und unkomplizierter angelegt. Hat mehr Schmelz. Seinen synthetischen Aufbau - der an heutige „schwülstige“, süßfrische Düfte denken lässt - spürt man durchweg und ist eventuell auf die Reformulierung zurückzuführen (siehe Kommentar von Taurus). In der Abstrahlung fällt das zwar kaum ins Gewicht, aber beim eigenen Tragen kann es etwas stören. Die wahrnehmbare Haltbarkeit ist dabei durchschnittlich, die Sillage sehr zurückhaltend.
Insgesamt eine selten anzutreffende Frische, fernab aller zitrischen, grünen oder blauen Alternativen, die in ihrer Ausstrahlung Gepflegtheit und Eleganz mit einer charmanten Umgänglichkeit vereint, die ins Verführerische geht. Wer im massentauglichen Segment einen ungewöhnlichen Frischeduft sucht, findet hier einen sehr eigenständigen. Trotz der nur durchschnittlichen Qualität der Inhaltsstoffe - die man ausblenden muss, will man ihn wirklich genießen -, trägt in meinen Augen die Besonderheit der DNA den Duft.
Shine on you crazy diamond.
Er verströmt eine leicht warme, schmeichlerische, sanfte Frische. Was nach fast unvereinbaren Gegensätzen klingt, wird hier sehr wohlriechend kombiniert. Er erinnert etwas an den Armani Code, vor allem in seinem – zumindest anfänglich – leicht aufdringlich-schwülstigen, synthetischen Grundton. Er ist aber frischer und deutlich weniger süß.
Ein weicher Mix aus spitz-fruchtiger Zitrizität und einer leicht pudrigen, aromatischen Kakaonote. Die darin enthaltene, dezente Bitterkeit bindet sich gut an den herbfruchtigen Zitruston und erzeugt eine Frische, die im schönen Gegensatz zu den fast cremigen, süßlich-verführerischen Facetten der Kakaonote steht. Im Zusammenspiel erwecken die beiden für mich den Eindruck einer süßen, milden Bitterschokolade mit Ananasgeschmack. Im Verlauf von einem zarten, aromatischen Holzton begleitet, bleibt alles leichtfüßig und angenehm unaufdringlich.
Diese Mischung erinnert an den L‘Instant de Guerlain pour Homme und es gibt eine klare charakterliche Gemeinsamkeit. Die ungewöhnliche, leicht bitteraromatisch-süße Frische. Der Franzose wirkt im Vergleich allerdings deutlich wertiger, feiner gezeichnet und komplexer. Zudem durch Sternanis bitterer und spitzer, sowie tiefer und angedeutet erdig aufgrund des Patchoulis. Letztere Eigenschaft fehlt dem Italiener. Er ist runder, weicher und unkomplizierter angelegt. Hat mehr Schmelz. Seinen synthetischen Aufbau - der an heutige „schwülstige“, süßfrische Düfte denken lässt - spürt man durchweg und ist eventuell auf die Reformulierung zurückzuführen (siehe Kommentar von Taurus). In der Abstrahlung fällt das zwar kaum ins Gewicht, aber beim eigenen Tragen kann es etwas stören. Die wahrnehmbare Haltbarkeit ist dabei durchschnittlich, die Sillage sehr zurückhaltend.
Insgesamt eine selten anzutreffende Frische, fernab aller zitrischen, grünen oder blauen Alternativen, die in ihrer Ausstrahlung Gepflegtheit und Eleganz mit einer charmanten Umgänglichkeit vereint, die ins Verführerische geht. Wer im massentauglichen Segment einen ungewöhnlichen Frischeduft sucht, findet hier einen sehr eigenständigen. Trotz der nur durchschnittlichen Qualität der Inhaltsstoffe - die man ausblenden muss, will man ihn wirklich genießen -, trägt in meinen Augen die Besonderheit der DNA den Duft.
Shine on you crazy diamond.
Anmerkung:
Getestet wurde eine Version mit dem Herstellungsdatum September 2015.
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