23.06.2019 - 11:45 Uhr
Helena1411
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Helena1411
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Don‘t worry, be happy!
Sonne, Sommer, Sonnenschein! Herrlich! Ein perfekter Tag, um ... in den Garten zu gehen??? Das mag ja für viele zutreffen, mich darf man da jedoch nicht hinzuzählen. Ich kann Gartenarbeit nicht ausstehen, absolut gar nicht. Das hätte ich allerdings bedenken müssen, bevor ich in ein Haus mit, wenn auch kleinem, Garten gezogen bin. Und überhaupt: Wer hat denn die Bezeichnung „Unkraut“ erfunden?! Das ist ähnlich wie „Unkosten“, denn es gibt nur „Kosten“ ebenso wie „Kraut“. Und meinetwegen könnte das Kraut gerne wachsen wie in einem Wildblumenfeld, doch meine Nachbarn sind ob der vom Winde verwehten Sporen nicht wirklich erfreut über diese Einstellung. Was wiederum bedeutet: Ich muss hin und wieder in den Garten.
Nun denn, wohl an, auf geht’s. Nicht hoch-, aber zumindest teilmotiviert wappne ich mich mit Gartengerät, welches aus einem alten Küchenmesser besteht, mit Hilfe dem ich versuchen werde, das Unkraut zwischen den Pflastersteinen herauszupulen.
Naja, zumindest kann ich mich erfreuen an der Sonne, der leichten Sommerbrise, der morgendlichen Ruhe, dem Vogelgezwitscher ...
SIIIIIIIIIIIIRRRRRRRRRR!!!! Was ist DAS?! Eine Kreissäge?! Nein, nicht ernsthaft! Was macht der werte Nachbar zu meiner Front denn bitte mit einer Kreissäge an einem Samstagvormittag? Ahh, es fällt mir wieder ein, er pflastert seine Terrasse selbst. Somit schneidet er Steine zu. Und während ich versuche, mit meinem kleinen Messer das Grünzeug aus dem Ritzen zu kratzen, kreist das Sägeblatt und zersägt Stein um Stein in einer nervtötenden Monotonie. Sagte ich nervtötend? Nein, dann wäre der Nerv ja tot, vielmehr in einem nervenaufreibenden hohen Sirrton, dass ich das Gefühl habe, es zieht mir die letzten Amalganblomben aus den Zähnen.
Nein. Nein, so ertrage ich das nicht. Wütend stapfe ich hinein, auf direktem Wege zu meinem Parfumschrank, um mir etwas gute Laune oder innere Ruhe aufzusprühen. Nicht lange überlegt, es wird Ginger Piccante, spritzig, frisch, prickelnd. Ein bis fünf Sprühstöße später stapfe ich wieder auf die Terrasse und wie, um mich zu besänftigen, ist die Motorsäge verklungen und macht akustischen Platz für die Vogelschar. Frohgemut und mit einem ordentlichen Hauch Ingwer in der Nase prokel ich in den Ritzen herum, um dem sogenannten Unkraut den Garaus zu bereiten. Zwischendurch kurz noch einmal für die gute Laune schnuppern, denn letztlich bin ich ja immer noch bei der Gartenarbeit, alleine dafür ist der Duft schon vonnöten, und ich rieche neben dem würzigfrischen Ingwer auch Pampelmuse, obwohl es ja eigentlich Zitrone und Bergamotte sein müsste, aber es hat diesen herbbitteren Duft der Pampelmuse. Vielleicht mag das aber auch von den beiden genannten Komponenten in Zusammenwirkung mit dem Ingwer kommen. Mein Gemüt beruhigt sich und im Hinterkopf formieren sich erste Noten eines Liedes...
ROOOOAAAAAARRRRRR!!!!! Vor Schreck fliegt das Gartenmesser im hohen Bogen in die Vogeltränke, die Amsel nimmt aufgrund des Mordanschlages reißaus, ich bin aus dem Schreckmoment heraus zur Seite gekippt, das Lied im Kopf ist weg. Mein direkter Nachbar zur Rechten ist wach. Und er liebt es, seine WLAN-Lautsprecherboxen (und nicht so kleine Dinger, ich habe sie nämlich vom Postboten angenommen!) im Garten aufzustellen und die Nachbarschaft mit gefühlt 180 Dezibel zu beschallen. Mit Vorliebe mit Death Metall und ähnlichem. Ich höre nur Brüllen, Röhren, ohrenbetäubenden Krach und das Tempo des Schlagzeugs lässt meinen Puls in astronomische Höhen schnellen.
Ich lasse das Messer Messer sein, meine Nase sucht verzweifelt mein Handgelenk... nein, das reicht nicht mehr zur Gute-Laune-Erhaltung. Und somit stapfe ich erneut hinein, um mir die gute Laune aus der Duft-Flasche aufzusprühen. Zehn Sprühstöße später marschiere ich, vollkommen eingenebelt, mit dem festen Entschluss, mein Messer in die WLAN-Lautsprecher zu rammen, wieder nach draußen, um höchst erfreut feststellen zu dürfen: Die Musik ist aus. Scheinbar hat schon ein anderes Messer seinen Weg in die Box gefunden. Oder aber es wurde nachbarschaftlich verbal geklärt. Mir wurscht, ich genieße die Ruhe!
Ein erneuter Ingwerhauch (naja, Hauch ist etwas untertrieben nach 10 Sprühstößen) umgibt mich wie eine Gute-Laune-Glocke, gepaart mit der erfrischend herben Zitrik. Und während ich mich Ritze um Ritze vorarbeite, gesellen sich ein leichter holziger Unterton dazu sowie etwas Pfeffer, der zusammen mit dem Ingwer in der Nase kitzelt. Spritzig und prickelnd sowie zeitgleich erfrischend, ein regelrechter Muntermacher ist das. Ja, da könnte man fast richtig gute Laune bekommen, wenn nicht diese Gartenfriemelei wäre. Derweil hat sich das Lied wieder in meinen Kopf geschlichen: „Uuhh uu uu uu uu uhuhuhuhuhuhu, don’t worry, uhuhuhuhuhuhu, be happy, uhuhuhuhuuuuuu, don’t worry, be happy!“ und ich summe leise vor mich hin, froh, die Hälfte der Terrasse geschafft zu haben...
RÖÖÖÖHHHHRRRRRR! NEEEEEEIIIIIINN!!!! Doch, der Nachbar links hat beschlossen, bei so tollem Wetter den Rasen zu mähen. Das darf doch wohl nicht wahr... SSSSIIIIIIRRRRRRRR! Die Kreissäge, na toll! NA TOLL!!!!! Ich muss am Handgelenk schnuppern.
„Don’t worry...“ ROOOOOAAAAAAARRRRR! Doch, doch, die WLAN-Box kann sehr wohl mit Rasenmäher und Kreissäge mithalten. Und wie sie das kann. Nicht aufregen, nochmal schnuppern. Warum nur verfliegt er so schnell...
RÖÖÖHHHHIIIIIIIRRRRRRROOOOOOAAAAARRRRR!!!!
Nein! Was zu viel ist, ist zu viel!!! Das Unkraut kann mir mal den Buckel runterrutschen, die Nachbarn könnte ich gerade ohne Probleme eintauschen und ich marschiere wutentbrannt ins Hausinnere. Der Flakon ist noch fast voll... das sollte fürs Erste reichen. *ppffffffppffffffpffffff*
„...be happy!“
Nun denn, wohl an, auf geht’s. Nicht hoch-, aber zumindest teilmotiviert wappne ich mich mit Gartengerät, welches aus einem alten Küchenmesser besteht, mit Hilfe dem ich versuchen werde, das Unkraut zwischen den Pflastersteinen herauszupulen.
Naja, zumindest kann ich mich erfreuen an der Sonne, der leichten Sommerbrise, der morgendlichen Ruhe, dem Vogelgezwitscher ...
SIIIIIIIIIIIIRRRRRRRRRR!!!! Was ist DAS?! Eine Kreissäge?! Nein, nicht ernsthaft! Was macht der werte Nachbar zu meiner Front denn bitte mit einer Kreissäge an einem Samstagvormittag? Ahh, es fällt mir wieder ein, er pflastert seine Terrasse selbst. Somit schneidet er Steine zu. Und während ich versuche, mit meinem kleinen Messer das Grünzeug aus dem Ritzen zu kratzen, kreist das Sägeblatt und zersägt Stein um Stein in einer nervtötenden Monotonie. Sagte ich nervtötend? Nein, dann wäre der Nerv ja tot, vielmehr in einem nervenaufreibenden hohen Sirrton, dass ich das Gefühl habe, es zieht mir die letzten Amalganblomben aus den Zähnen.
Nein. Nein, so ertrage ich das nicht. Wütend stapfe ich hinein, auf direktem Wege zu meinem Parfumschrank, um mir etwas gute Laune oder innere Ruhe aufzusprühen. Nicht lange überlegt, es wird Ginger Piccante, spritzig, frisch, prickelnd. Ein bis fünf Sprühstöße später stapfe ich wieder auf die Terrasse und wie, um mich zu besänftigen, ist die Motorsäge verklungen und macht akustischen Platz für die Vogelschar. Frohgemut und mit einem ordentlichen Hauch Ingwer in der Nase prokel ich in den Ritzen herum, um dem sogenannten Unkraut den Garaus zu bereiten. Zwischendurch kurz noch einmal für die gute Laune schnuppern, denn letztlich bin ich ja immer noch bei der Gartenarbeit, alleine dafür ist der Duft schon vonnöten, und ich rieche neben dem würzigfrischen Ingwer auch Pampelmuse, obwohl es ja eigentlich Zitrone und Bergamotte sein müsste, aber es hat diesen herbbitteren Duft der Pampelmuse. Vielleicht mag das aber auch von den beiden genannten Komponenten in Zusammenwirkung mit dem Ingwer kommen. Mein Gemüt beruhigt sich und im Hinterkopf formieren sich erste Noten eines Liedes...
ROOOOAAAAAARRRRRR!!!!! Vor Schreck fliegt das Gartenmesser im hohen Bogen in die Vogeltränke, die Amsel nimmt aufgrund des Mordanschlages reißaus, ich bin aus dem Schreckmoment heraus zur Seite gekippt, das Lied im Kopf ist weg. Mein direkter Nachbar zur Rechten ist wach. Und er liebt es, seine WLAN-Lautsprecherboxen (und nicht so kleine Dinger, ich habe sie nämlich vom Postboten angenommen!) im Garten aufzustellen und die Nachbarschaft mit gefühlt 180 Dezibel zu beschallen. Mit Vorliebe mit Death Metall und ähnlichem. Ich höre nur Brüllen, Röhren, ohrenbetäubenden Krach und das Tempo des Schlagzeugs lässt meinen Puls in astronomische Höhen schnellen.
Ich lasse das Messer Messer sein, meine Nase sucht verzweifelt mein Handgelenk... nein, das reicht nicht mehr zur Gute-Laune-Erhaltung. Und somit stapfe ich erneut hinein, um mir die gute Laune aus der Duft-Flasche aufzusprühen. Zehn Sprühstöße später marschiere ich, vollkommen eingenebelt, mit dem festen Entschluss, mein Messer in die WLAN-Lautsprecher zu rammen, wieder nach draußen, um höchst erfreut feststellen zu dürfen: Die Musik ist aus. Scheinbar hat schon ein anderes Messer seinen Weg in die Box gefunden. Oder aber es wurde nachbarschaftlich verbal geklärt. Mir wurscht, ich genieße die Ruhe!
Ein erneuter Ingwerhauch (naja, Hauch ist etwas untertrieben nach 10 Sprühstößen) umgibt mich wie eine Gute-Laune-Glocke, gepaart mit der erfrischend herben Zitrik. Und während ich mich Ritze um Ritze vorarbeite, gesellen sich ein leichter holziger Unterton dazu sowie etwas Pfeffer, der zusammen mit dem Ingwer in der Nase kitzelt. Spritzig und prickelnd sowie zeitgleich erfrischend, ein regelrechter Muntermacher ist das. Ja, da könnte man fast richtig gute Laune bekommen, wenn nicht diese Gartenfriemelei wäre. Derweil hat sich das Lied wieder in meinen Kopf geschlichen: „Uuhh uu uu uu uu uhuhuhuhuhuhu, don’t worry, uhuhuhuhuhuhu, be happy, uhuhuhuhuuuuuu, don’t worry, be happy!“ und ich summe leise vor mich hin, froh, die Hälfte der Terrasse geschafft zu haben...
RÖÖÖÖHHHHRRRRRR! NEEEEEEIIIIIINN!!!! Doch, der Nachbar links hat beschlossen, bei so tollem Wetter den Rasen zu mähen. Das darf doch wohl nicht wahr... SSSSIIIIIIRRRRRRRR! Die Kreissäge, na toll! NA TOLL!!!!! Ich muss am Handgelenk schnuppern.
„Don’t worry...“ ROOOOOAAAAAAARRRRR! Doch, doch, die WLAN-Box kann sehr wohl mit Rasenmäher und Kreissäge mithalten. Und wie sie das kann. Nicht aufregen, nochmal schnuppern. Warum nur verfliegt er so schnell...
RÖÖÖHHHHIIIIIIIRRRRRRROOOOOOAAAAARRRRR!!!!
Nein! Was zu viel ist, ist zu viel!!! Das Unkraut kann mir mal den Buckel runterrutschen, die Nachbarn könnte ich gerade ohne Probleme eintauschen und ich marschiere wutentbrannt ins Hausinnere. Der Flakon ist noch fast voll... das sollte fürs Erste reichen. *ppffffffppffffffpffffff*
„...be happy!“
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