17.12.2021 - 10:23 Uhr

Atanarjuat
33 Rezensionen

Atanarjuat
Top Rezension
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Das hässliche Entlein
Kennt ihr das? Ihr habt unzählige Duftproben vor euch und testet sie auf Herz und Niere, auf Papier, auf Haut und bildet euch sukzessive eurer Urteil. Im Kopf, im Herzen und manches Mal auch für den kognitiven Papierkorb. Dann nämlich wird der Duft unweigerlich mit unter 7 auf Parfumo bewertet und ....er wird vergessen. Von euch. Von anderen.
Von diesen Erlebnissen gibt es viele, der heute zu beschreibende gehört jedoch für mich nicht in diese Kategorie der Vielen. Mit dem hier verhielt es sich nämlich komplett anders. Für diesen Duft habe ich nun bestimmt drei Jahre gebraucht und er ging mir von Anfang an nicht mehr aus dem Kopf. Zwischen oudgeschwängerten Serotonindampfhämmern, Beastmode 540 ff. und Interlude Megamen schlich sich heimlich, still und leise…..Arsène Lupin Vouyou…
Das ist dann zunächst einmal ein Schock. Ein ziemlich netter, dies sei vorausgeschickt – aber immerhin ein Schock. So subtil, so leise, so unscheinbar. Der wäre auch schön blöd, als Meisterdieb hier den Macker mit großem Aufzug machen zu wollen. Der Name war damals schon Programm. Der neue passt aber auch. Nun, zurück zu den Testerlebnissen:
Ich vergaß ihn einfach nicht mehr! Den Unscheinbaren, das vermeintliche hässliche Entlein. Nix Guerlinade - dies ein Duft von Guerlain persönlich!? Wie bitte?!
Danke. Danke für diesen Duft. Er ist schlicht wundervoll. Vielleicht war es vor mehr als 10 Jahren einfach nicht seine Zeit. Oder die heutige, in der Wuchtbrummen die große Rolle spielen, sich alles um „Performance“ dreht. Und wisst ihr was? Die kann man ihm gar nicht absprechen, der hält auf meiner Haut richtig lange. Ist diese Version von 2021 im neuen Flakon eigentlich reformuliert? Hat er mehr Kraft als damals?
Sillagemäß ist und bleibt er der Meisterdieb, keine Frage, strahlt unterarmnah ab, ist sich seiner Rolle bewusst und klaut. Herzen!
Er startet mit zitronigem Grünzeug (ich mag eben Grün) und auf der Waldlichtung treffen sich deutlich Rose, Salbei und die Nelke. Ohne Frage jederzeit das Triumvirat. Ich sag es euch im Geheimen: die Rose wird richtig kommen in den nächsten Jahren – gerade auch für uns Männer. Aber nicht weitersagen!! Sie schleicht sich immer wieder hinein, ohne anderen das Wort zu nehmen und das finde ich richtig gut so. Gegen Ende wird es hellholziger, die Duftnotenzistrose ist ja auch eher harzig - im Labdanum-Stil (leise!) - unterwegs, das Sandelholz ergreift nach und nach das Wort. Ein Glück haben sie dieses Mal nicht die Vanille dazugekippt (nicht böse gemeint, das können sie ja wirklich gut..), sondern es vanille-harziger mit Benzoin verfeinert. Das passt hier auch viel besser.
Et voila, ein richtig schöner, runder Duft – von vielen als hässliches Entlein (den Ausgang des Märchens kennt ihr…) verschrien, macht er für mich doch so vieles richtig und vermag mich immer wieder aufs Neue zu erfreuen. Hand aufs Herz: welcher Duft schafft das schon!? Er scheint insgesamt ein wenig aus der Zeit gefallen oder aber: seine Zeit wird kommen – das vermag niemand wirklich zu sagen…
Von diesen Erlebnissen gibt es viele, der heute zu beschreibende gehört jedoch für mich nicht in diese Kategorie der Vielen. Mit dem hier verhielt es sich nämlich komplett anders. Für diesen Duft habe ich nun bestimmt drei Jahre gebraucht und er ging mir von Anfang an nicht mehr aus dem Kopf. Zwischen oudgeschwängerten Serotonindampfhämmern, Beastmode 540 ff. und Interlude Megamen schlich sich heimlich, still und leise…..Arsène Lupin Vouyou…
Das ist dann zunächst einmal ein Schock. Ein ziemlich netter, dies sei vorausgeschickt – aber immerhin ein Schock. So subtil, so leise, so unscheinbar. Der wäre auch schön blöd, als Meisterdieb hier den Macker mit großem Aufzug machen zu wollen. Der Name war damals schon Programm. Der neue passt aber auch. Nun, zurück zu den Testerlebnissen:
Ich vergaß ihn einfach nicht mehr! Den Unscheinbaren, das vermeintliche hässliche Entlein. Nix Guerlinade - dies ein Duft von Guerlain persönlich!? Wie bitte?!
Danke. Danke für diesen Duft. Er ist schlicht wundervoll. Vielleicht war es vor mehr als 10 Jahren einfach nicht seine Zeit. Oder die heutige, in der Wuchtbrummen die große Rolle spielen, sich alles um „Performance“ dreht. Und wisst ihr was? Die kann man ihm gar nicht absprechen, der hält auf meiner Haut richtig lange. Ist diese Version von 2021 im neuen Flakon eigentlich reformuliert? Hat er mehr Kraft als damals?
Sillagemäß ist und bleibt er der Meisterdieb, keine Frage, strahlt unterarmnah ab, ist sich seiner Rolle bewusst und klaut. Herzen!
Er startet mit zitronigem Grünzeug (ich mag eben Grün) und auf der Waldlichtung treffen sich deutlich Rose, Salbei und die Nelke. Ohne Frage jederzeit das Triumvirat. Ich sag es euch im Geheimen: die Rose wird richtig kommen in den nächsten Jahren – gerade auch für uns Männer. Aber nicht weitersagen!! Sie schleicht sich immer wieder hinein, ohne anderen das Wort zu nehmen und das finde ich richtig gut so. Gegen Ende wird es hellholziger, die Duftnotenzistrose ist ja auch eher harzig - im Labdanum-Stil (leise!) - unterwegs, das Sandelholz ergreift nach und nach das Wort. Ein Glück haben sie dieses Mal nicht die Vanille dazugekippt (nicht böse gemeint, das können sie ja wirklich gut..), sondern es vanille-harziger mit Benzoin verfeinert. Das passt hier auch viel besser.
Et voila, ein richtig schöner, runder Duft – von vielen als hässliches Entlein (den Ausgang des Märchens kennt ihr…) verschrien, macht er für mich doch so vieles richtig und vermag mich immer wieder aufs Neue zu erfreuen. Hand aufs Herz: welcher Duft schafft das schon!? Er scheint insgesamt ein wenig aus der Zeit gefallen oder aber: seine Zeit wird kommen – das vermag niemand wirklich zu sagen…
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