Patchouli Absolu 2014

Patchouli Absolu von Tom Ford
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8.1 / 10 165 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Tom Ford für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist erdig-holzig. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Es wurde zuletzt von Estēe Lauder Companies vermarktet.
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Duftrichtung

Erdig
Holzig
Würzig
Harzig
Rauchig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
LorbeerblattLorbeerblatt MoosMoos RosmarinRosmarin
Herznote Herznote
PatchouliPatchouli CypriolCypriol GuajakholzGuajakholz KaschmirholzKaschmirholz ViolettholzViolettholz
Basisnote Basisnote
AmberAmber LederLeder MoschusMoschus TonkabohneTonkabohne

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.1165 Bewertungen
Haltbarkeit
8.6145 Bewertungen
Sillage
8.1148 Bewertungen
Flakon
8.4152 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.847 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 17.12.2023.
Wissenswertes
Die Bilder der Werbekampagne wurden vom Fotograf Guido Mocafico aufgenommen.

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Rezensionen

7 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7.5
Duft
loewenherz

882 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 35  
Tough Mudder
Dass Menschen so ab Mitte dreißig – auch und gerade die nicht ganz so sportlichen - oft den plötzlichen Drang entwickeln, unbedingt einen Marathon laufen zu wollen ('Wenn nicht jetzt, wann dann?'), ist ja nicht neu. Doch wie ich neulich lernen musste, ist 'nur' Marathon inzwischen doch allzu sehr 00er Jahre – in den 10ern wird mindestens Iron Man gelaufen – oder lieber gleich Tough Mudder! Ein Tough Mudder ('tough' = schwierig/zäh, 'mud' = Schlamm) ist ein Lauf von deutlich weniger als Halbmarathondistanz, dafür mit Hindernissen - etwa dem Hindurchtauchen unter einem Zaun in einem mit Eiswasser gefüllten Becken oder dem Hochlaufen einer mit Fett bestrichenen Quarterpipe. Namengebende Königsdisziplin ist das Durchrobben eines Schlammfeldes unter tiefhängenden Weidezaunstromleitungen.

Tough Mudders sind also nichts für Weicheier, und deswegen sind es vorwiegend (aber nicht ausschließlich) Männer, die an solchen Events teilnehmen. Und meistens (vielleicht irre ich da aber auch) sind es solche mit eher urban geprägten Lebensstilen und in Anzug (oder Kostüm) betriebenen Berufen – und keine ehemaligen Navy Seals - oder wenigstens Leute, die sich beruflich schmutzig machen (oder auch nur ins Schwitzen kommen). Eher sind es der Senior Product Manager und die Marketing-Direktorin, die da den Matsch durchrobben. Die dreckigen Klamotten werfen sie danach in einer Plastiktüte hinten in den Kofferraum des SUV, um dann Wochen später bei dessen freitagabendlichem Beladen mit Paté und Chardonnay ganz beiläufig zu bemerken: 'Ach, das ist noch vom Tough Mudder neulich…'

Dieser Dualismus – etwas sehr konfrontativ Schmutziges und etwas doch im Grunde Kultiviertes und Arriviertes – kennzeichnet auch Patchouli Absolu, einen von Tom Fords jüngeren Private Blends. Der zentrale Patchouli wird initial flankiert von finsteren Gewürzen - er startet dunkel und ein wenig rau. Wirklich dreckig ist er jedoch nicht (dazu fehlen in der Kopfnote animalische Komponenten), sondern eher 'gepflegt beschmutzt', was durchaus angenehm gemacht ist, wenn man Patchouli wie ich eher misstrauisch gegenüber steht - so wie es sich auch angenehm anfühlt, zwei Stunden nach dem Tough Mudder mit einem Glas Beaujolais Nouveau von der heimischen Dachterrasse auf das herrlich gentrifizierte Frankfurt oder München herabzuschauen. Patchouli Absolu kommt ohne jede Hippie- oder Gruftassoziation, dafür mit einer winterlichen und fast weihnachtlichen Anmutung (Tonka?), und die Hölzer geben einen satt grünlichbraunen Akkord hinzu - eben jene gezähmte Dosis Outdoor, die Städter wie wir noch gut vertragen. Und schließlich ist da eine finale, ganz weiche Ledernote – wie die Sportsitze des SUV, in die wir erschöpft nach dem Tough Mudder sinken und geschwind auf dem Blackberry checken, ob das Update der Präsentation endlich geliefert wurde.

Fazit: urban-gediegene Dreckigkeit von Meister Tom. Gefälliger Patchouli auch für Nicht-Aficionados.
10 Antworten
9
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Carpintero

57 Rezensionen
Carpintero
Carpintero
Top Rezension 18  
Out of the Box
Ich gebe es zu: Ich hatte bereits einen wunderbaren Kommentar verfasst gehabt, in welchem ich über unsere Neubau-Dachgeschosswohnung in einem kleinen Vorort direkt am Waldrand philosophierte und Assoziationen zu diesem wunderbaren Duft knöpfte.

Aber irgendwie passte mir dieser Kommentar nicht. Er war irgendwie zu banal, zu... einfallslos.

Klar: Moderne Neubauwohnung, Vorort einer grösseren Stadt, Waldrand... Business-Leute und ihre Verbundenheit zur Natur, wo man sich nach dem anstrengenden Arbeitsalltag im Wald austoben und mal wieder richtig sich erden und spüren geht.
Auch wenn das irgendwie alles passte, passte es irgendwie doch nicht.

Denn: Dieser Duft ist mehr als das.

Müsste ich den Duft mit nur einem einzigen Wort beschreiben, würde ich „ANDERS“ sagen.

Patchouli Absolu mag dunkel, hölzern, verrucht, sexy und erdig riechen - aber er riecht für mich vor allem anders. Outside the Box.

Ja, nach einem langen Arbeitsalltag gehe ich gerne im hier angrenzenden Wald spazieren oder joggen. Meistens trage ich dabei noch die schicke Hose, Hemd und teilweise auch das Sakko, je nach Witterung. Und ja, ich liebe es dort zu laufen, mit jedem Schritt den Boden fühlen, die Waldluft einatmen, die verschiedenen Hölzer riechen. Aber, wie schon gesagt, das ist alles noch zu banal.

Also lasst mich — um dem Duft einen würdigen Kommentar zu widmen — outside the box denken.

AUFTAKT/KOPFNOTE — Raus aus der Wohnung.

An einem kühlen Herbstabend, es ist bereits spät, beschliessen meine Partnerin und ich, das Haus noch einmal zu verlassen, um einen Waldspaziergang zu machen.
In der Wohnung ist es warm, hell, kuschlig und gemütlich. Aber draussen nicht. Also packen wir uns gut ein, Handschuhe, Schal und Mütze sind auch dabei. Und so geht es vor die Tür.

Das erste was mich trifft, ist die kühle Waldluft. Es ist ungemütlich. Pechschwarze Nacht, kein Mond am Himmel - und selbst wenn da einer wäre, es hätte ohnehin zu viel Nebel. Wir laufen in den Wald, lassen den Nebel zwar grösstenteils hinter uns, einzelne Schwaden ziehen aber auch hier um die Bäume.
Zum Auftakt wird es gleich einmal holzig. Aber nichts liebliches. Nein, tief hölzern, knarzende, alte Bäume. Die Blätter, die noch an den Asten hängen, rauschen mit dem Wind. Das Moos am Wegesrand duftet stark und intensiv. Die herabgefallenen Blätter geben ihre Aromen hinzu. Und wieder weht mir ein kalter Wind um die Nase.

HERZNOTE — Tiefer in den Wald.

Je tiefer wir in den finsteren Wald hineinlaufen, desto mehr entfaltet sich der Geruch der dunklen Hölzer. Die Luft ist staubtrocken, der Erdboden gleicht schon fast Sand. Ich spüre den Staub, den ich aufwirble, wenn ich über diesen Boden laufe. Die Schritte sind laut, fest und bestimmt. Immer wieder ragen grössere und kleinere Wurzeln in den Weg hinein. Sie duften nach dunklen Harzen. Verrucht.
Der Wald ist kein Tannenwald, sondern ein edler Mischwald, dessen Hölzer nun im Herbst seine vollen Aromen entfalten, während der ungemütlich kalte Wind diese durch das ganze Gehölz trägt und vermischt.
Meine Partnerin hält mich ein wenig fester an der Hand als sonst. Und drückt noch ein bisschen mehr zu, als wir einen Kauz rufen hören.
Wir kommen an frisch gefälltem Holz vorbei. Das waren keine Businessmänner, nein. Das waren starke Typen, die im Schweisse ihres Angesichts und in mühevollster Kraftarbeit die Bäume gefällt und zerlegt hatten. Mir ist, als könnte ich sogar leichte Nuancen von ihrem Duft wahrnehmen. Übertönt wird dieser aber schnell wieder vom verlockenden Eigengeruch dieser edlen Hölzer und natürlich auch vom Harz, das dick und zähflüssig herausquillt. Am trockenen Boden liegen noch die Späne.

BASISNOTE — Auf dem Nachhauseweg.

Wir sind sicher schon eine gefühlte Ewigkeit unterwegs, es wird Zeit, den Wald langsam zu verlassen und machen uns auf in Richtung Zuhause.
Der Geruch der verschiedenen Hölzer begleiten uns noch den ganzen Weg bis heim, genauso wie der staubige Erdboden, der noch immer überall an unseren neuen Lederstiefeln hängt.
Als wir wieder unsere helle Wohnung betreten, riecht es gemütlich und heimelig. Es wird warm und diese Wärme beginnt unsere durchfrorenen Körper wieder aufzuwärmen. Ich kuschle mich aufs Ledersofa, eine warme Stoffdecke dazu. Meine Partnerin neben mir. Am Morgen hatte sie sich irgendein Parfum aufgetragen, jetzt rieche ich noch ganz, ganz leicht die Tonkanote auf ihrer Haut. Müde vom Spaziergang und der Kälte, schlafen wir aneinandergekuschelt auf dem Sofa ein.

Am Morgen rieche ich noch leicht den Wald.

Duft 9.5/10 — Es riecht nach dunklem, finsteren Wald mit staubtrockenen Wegen und nach den edlen Harzen frisch gefällter Bäume, nix Süsses, sondern reine Kraftarbeit. Sehr verrucht und sehr sexy!

Haltbarkeit 10/10 — Dieser Duft hält eine gefühlte Ewigkeit. Am Morgen aufgetragen, ist er selbst spätabends noch immer stark präsent und deutlich wahrnehmbar. Selbst am nächsten Tag vor dem Duschen ist er noch da, dann aber nur noch sehr hautnah.

Sillage 10/10 — Ein wirkliches Sillagewunder. Der strahlt massiv aus und wird auch sofort von anderen wahrgenommen. Nur bedingt etwas fürs Büro, eher fürs Ausgehen oder spezielle Anlässe, bei denen man auffallen soll und möchte.

Flakon 9/10 — Private Line eben.

FAZIT: Für mich ein Meisterwerk exklusivster Parfümkunst. Man erhält hier etwas Einzigartiges und Besonderes. Etwas, was sicherlich nicht jeder hat und auf das man definitiv angesprochen werden wird. Der Duft überzeugt mich durch seine edlen und seltenen Duftnoten gepaart mit einer unglaublichen Haltbarkeit und Sillage.
4 Antworten
9
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Yharnam79

79 Rezensionen
Yharnam79
Yharnam79
Top Rezension 18  
Sexy!
Ich weiß bei dieser Review schon vorab, dass ich mich ganz fürchterlich verzetteln werde, ich versuche es aber trotzdem nicht einschläfernd werden zu lassen...

Vorgeschichte:
Patchouli Absolu ist nun schon seit mehr als 3 Jahren mein absoluter Lieblings- und Signaturduft.
Ich mag Patchouli an sich schon sehr, aber als auch tragbar oder eher als alltagstauglich empfinde ich aber längst nicht alle (meiner) Patchoulidüfte. Psychedelique (Jovoy) finde ich zwar z.B. toll, trage ihn aber eigentlich nie. Genauso verhält es sich mit Patchouli Noir (IL PROFVMO).
Patchouli kann wunderbar riechen. Patchouli kan aber auch unangenehm riechen. In die Duftöl- und 90er Jahre- Grufti Richtung darf es z.B auf keinen Fall gehen. Auch nicht überfüttert sein von (Zitrus-) Akkorden, so dass von dem Patchouli eigentlich nur noch eine Ahnung zurückbleibt.
Nachdem ich jahrelang wirklich gezielt nach einem Duft gesucht habe, der mir sowohl patchoulilastig genug ist aber nicht muffig oder gruftig riecht, bin ich vor gut 10 Jahren erstmal ein paar Jahre an Real Patchouli hängengeblieben.

Test/Kauf :
Als ich dann seinerzeit in Wien bei 37 Grad und ohne große Erwartungen Patchouli Absolu testete war ich total geflasht von der unerwarteten Erkenntnis, dass dieser Duft dem was ich mir jahrelang vorgestellt hatte so nah war wie es näher kaum sein konnte.
Und nach gefühlten 2 Minuten marschierte ich mit den 100ml in der Tasche aus der Parfumerie. Ich erwähne die Temperatur, weil meines Erachtens nach Patchouli und Hitze oftmals nicht so richtig gut zusammen gehen bzw. die meisten Patchoulidüfte jetzt nix für den Hochsommer sind. Und auch weil ich Spontankäufe in dieser Preiskategorie jetzt auch nicht unbedingt ständig tätige.

Überleitung:
Egal in welcher Jahreszeit und egal ob Arbeit oder Freizeit und in welchem Outfit, auch über 3 Jahre später löst dieser Duft bei mir immernoch uneingeschränkte Begeisterung aus und ich habe mittlerweile den dritten Flakon in Nutzung. Zumindest meine subjektive Bewertung dürfte damit schonmal gerechfertigt sein...

Der Duft:
Das Patchouli kommt hier trocken-würzig und doch sehr satt und kraftvoll heraus. Kein gruftiger Patchouli. Auch kein hieppiemäßiger, verspielter. Patchouli Absolu ist ein ernster Duft. Kraftvoll und selbstbewusst. Eher kühl als warm, obgleich er tatächlich im Herbst/Winter auch wärmende Töne hervorbingt (was ich sehr faszinierend finde).
Der in gewissen Momenten an Schokolade oder Kakao erinnernde Patchouliton ist hier eher Zartbitterschokolade als Gourmand-Praline. Untermalt wird er von diversen Holznoten und einer dunkelgrünen Feuchte, die die Assoziation von Wald- und Moosgewächsen hervorruft. An sich ist Patchouli Absolu ein erdiger, fast mooriger und dunkelgrüner Duft. Im Hintergrund sorgen Leder gemischt mit bitterüßer Tonkabohne zusätzlich für einen fast schon animalischen Unterton. Heraus kommt ein roher und doch durchweg edler Duft, der es schafft Patchouli von den Assoziationen gruftig oder hippiemäßig abzusplitten, ohne zu brav oder zu verfälscht zu werden.

Fazit:
Geht zu jeder Tageszeit. Geht zu jeder Jahreszeit. Geht zum Anzug und geht zur Jeans mit Courtney Love T-Shirt.
Ein sehr männlicher und roher Duft. Und unglaublich sexy.
4 Antworten
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Estefania

26 Rezensionen
Estefania
Estefania
Top Rezension 12  
Patchouly.
Vor Deinen Altar will ich treten schon seit frühester Jugend an.
In den Achtzigern aufgewachsen begleitet mich Patchouly meinLeben lang. Die kleinen Fläschchen aus dem Indienladen mit dem dunkelbraunen Öl durften
bei mir nie ausgehen. Ich liebe es immer noch, wenn Kleider noch tagelang nach dem auftragen diesen erdigen Duft ausstrahlen. Meine Empfindung damit ist Stärke Selbstbewusstsein Kraft geerdet sein , fühle mich damit sexy sinnlich und ich darf unperfekt sein.
Unzählige Parfums mit Patchouli wurden im Laufe der Jahre erworben und getestet, am liebsten ist mir aber immer noch das reine ätherische Öl . Es gehört zu mir wie mein Name.
Als ich anfing mich für die Düfte von Mr. Ford zu interessieren, begegnete ich diesem Schätzchen. Dieser Patchouli ist absolut unsüss, zudem rauchig, eckig und tiefgründig, wie
ich es mag.
PA ist alltagstauglich, ich trage ihn nach Lust und Laune. An Tagen , an denen mir Noir pour Femme von Ford nicht „Noir“ genug ist, trage ich die beiden zusammen.
Patchouli absolu kommt meiner Liebe zum reinen Patchouli an nächsten. Ich nehme eindeutig Weihrauch war, obwohl nicht angegeben.
So könnte der Rauchmantel, der zu bestimmten Anlässen in der Kirche getragen wird, duften.
Etwas nicht greifbares, erhabenes und vergängliches, ein Zauber, der Flügelschlag eines Falken, der sich in den Abendhimmel aufschwingt.
Er nimmt mich mit und ich bin frei.
Das unzähmbare Herz.

6 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
FLUidENTITY

246 Rezensionen
FLUidENTITY
FLUidENTITY
9  
Nur im Mittelfeld der Patchouli-Liga
Als Patchouli-Duft hat man heutzutage ein ganz schön schweres Leben. Es fällt dem gemeinen Patchouli-Duft schwer, sich von seinen Artgenossen abzuheben und ein „Hier bin ich und ich bin neu“ zu rufen. Darum spielen so viele Patchouli-Düfte in ein und der selben Liga, gefühlt gesagt, in der Patchouli-Liga halt.
Auch wenn Tom Ford innerhalb seiner Private Blend Collection ein Absolue ankündigt, so duftet es doch mehr oder weniger im Chor mit seinen Patchouli-Genossen. Waren früher noch ein Tobacco Vanille, ein Noir de Noir oder damals ein Tuscan Leather neue Hinriecher, so hat sich anno 2014 das Blatt ein wenig gewendet. Bei Tuscan Leather alleine ist die Gefolgschaft an annähernd ähnlich duftenden Düften und prinzipiell und strukturell ähnlich konzipierten Düften nahezu unüberschaubar geworden. So, jetzt ist es einmal andersherum, und der Private Blend Vertreter schlägt keine neue Richtung ein, sondern darf sich in eine lange Reihe an Vorläufern einordnen.

Machen wir es zunächst kurz: RichardFish hat es schon sehr gut auf den Punkt gebracht. Schokolade ist die Eröffnung und danach geht es in Richtung Alt-Herren-Duft. Die Schokolade ist eine schöne Gourmand-Note, die aus Zartbitterschokolade und viel Kakao besteht. Im Anschluss nehme ich Patchouli Marke Franzbranntwein wahr. RichardFish nennt eine gewisse Frische-Note, vielleicht meinen wir an dieser Stelle das Gleiche. Patchouli mit Frische-Note und Franzbranntwein-Patchouli. Nun möchte ich die Patchouli-Liga ein wenig bemühen, wo genau verortet der Flui nun PA von TF in dem Spektrum der Patchouli-Interpretationslinien?

Franzbranntwein-Patchouli mit Schokolade:

Vom Schokoladenanteil her betrachtet möchte ich TF´s PA in einem Riecher mit Psychédelique von Jovoy stellen. Schokolade und Patchouli Marke Franzbranntwein machen hier wie da die Gestaltung des Duftes aus. Persönlich finde ich den Jovoy sogar auf diesem Gebiet interessanter und wonniger. TF ist vielleicht an dieser Stelle gediegener und erhabener und die Basis ist halt auch eine TF-Basis. Die wird noch einmal eine Runde pompöser. Leder und Amber bringen neue Nuancen und der Duft wird edel und gefällig dabei. Dies ist bei Jovoy nicht der Fall, diesen finde ich nischiger und spezieller. Ok, Patchouly von Profumum Roma ist auch schokoladig, aber doch noch so viel mehr.

Das milde Kamillentee-Patchouli:

Dann gibt es das total milde Patchouli. Von diesen Düften differtiert TF´s PA nicht nur in Ansätzen. Sie sind gänzlich anders in ihrem Auftreten. Sie erinnern ein bisschen an Kamillentee. Hierzu zählen beispielsweise Héritage von Guerlain oder ein bisschen moderner, Javenese Patchouli von Zegna aus der Essenze Collection. Hier ist es sanft erdig, wie eine Baumwurzel in einem Herbstwald.

Das dreckige Patchouli:

Den dreckigen Patchouli darf Nase nun nicht unterschlagen. Hier finde ich Profumum Romas Interpretation von Patchouli wieder. Auch wenn hier die Schokoladen-Note zu Buche steht, empfand ich ihn immer als etwas verwegener und unverblümter sowie rustikaler als die anderen. Patchouly ist für den Flui der kompletteste Patchouli, wenn auch der Preis dementsprechend ist.
Patchouly Noir von Il Profvmo ist auch so ein Patchouli, das sich übeer sich selbst erhebt.

Dies sollen meine drei Hauptkategorien von Patchouli-Düften sein. Natürlich ist nicht alles trennscharf voneinander geschieden. Der Profumum Roma hat auch eine Schokoladen-Note, nur finde ich ihn etwas mehr als den Rest, etwas voluminöser und radikaler einfach.

Tom Fords Patchouli Absolue empfielt sich vielleicht den Nasen, die insgesamt dann doch den etwas gefälligeren Patchouli suchen. Die Basis lässt dies zu, da kann man fast nicht nein sagen vor ansprechender Mächtigkeit. Doch aufgrund des mangelnden Innovations-Levels und des Preises, hab ich in dieser monetären Kategorie andere Kaufkandidaten.
1 Antwort
Weitere Rezensionen

Statements

33 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 5 Monaten
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Nussgräser
Die durch die Decke wurzeln
Feuchte Flechten
An morschen Holzwänden
Mintgrünwürmchen
Leuchten im Lehm
45 Antworten
SchalkerinSchalkerin vor 3 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Toller Patchouli Duft aus Onkel Tom's Hütte.
Holziger, leicht ledriger Patch für Fans.
20 Antworten
FrauKirscheFrauKirsche vor 2 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Kräuter
wachsen auf
Patchoulierde
Im grünbraunen
Dämmerlicht
Trockenes Holz
mit Tonkastaub
Lederfransen...
23 Antworten
SirLancelotSirLancelot vor 6 Monaten
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Entkernung des Patchouli & Beraubung sämtlicher hippie-esker Eigenschaften. TF setzt hier eher auf Eleganz durch Grünes und Holz. Edel!
39 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Schöner würziger Patchouliduft mit Kante. Krautige und aromatische Zutaten sind nur begleitende Statisten und fallen kaum ins Gewicht.
6 Antworten
Weitere Statements

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Torten Radar

Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
RichardFishRichardFish vor 9 Jahren
Unisex-Parfum
Patchouli Absolu von Tom Ford
Also ich finde ihn solide, allerdings ist es nun nichts, was man nicht schon mal so oderr so ähnlich gerochen hätte. Patchouli ist wenig flexibel in seiner Grundgestalt irgendwie...

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