30.07.2016 - 05:08 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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27
Nichts schmeckt so gut wie sich dünn sein anfühlt
im englischen Originalzitat: 'Nothing tastes as good as being skinny feels' - ist die bis heute wohl bekannteste (und umstrittenste) Äußerung von Kate Moss, dem Gesicht von Yves Saint Laurents Parisienne - eine, mit der sie sich damals einigen Ärger einhandelte. Doch Ärger war schon immer Teil des Erfolgs ihrer Marke.
Warum das Haus Yves Saint Laurent sich bei der Wahl eines Werbegesichts für Parisienne ausgerechnet für 'La Moss', also eine ausgewiesene Nicht-Pariserin entschied (sie stammt aus dem Süd-Londoner Bezirk Croydon), scheint vordergründig überraschend - es besteht schließlich kein Mangel an prominenten, hübschen Pariserinnen oder zumindest Französinnen. Und doch war der vermeintliche Fehlgriff ein Erfolg - nachdem der Daily Mirror 2005 ein Foto von Kate Moss beim Kokainkonsum veröffentlichte und ihre Karriere ein jähes Ende zum nehmen drohte, erlebte sie Ende der 2000er Jahre eine kaum zu erwartende Renaissance. Die Kampagne von Parisienne und damit die Erneuerung des Bekenntnisses eines Traditionshauses zur Marke Kate Moss hatte daran keinen geringen Anteil.
Mehr als jedes andere Model verkörpert(e) Kate Moss Unangepasstheit und auch jetzt noch - jenseits der vierzig - eine gewisse Rotzigkeit. Und anders als etwa Paris, Yves Saint Laurents kapriziöse, ladylike erste Hommage an die Stadt an der Seine, ist Parisienne jünger, erscheint unangepasster. Die Note 'Vinyl' mag ungewöhnlich anmuten, aber es ist nichts auszumachen, das an Vinyl erinnert, zwischen dem typischen Mädchendreiklang aus Beere, Blume und Patchouli/Holz. Und doch hat er eine Coolness, die eher nach Jaurès duftet als nach Passy, mehr nach Straßenmarkt als nach Faubourg Saint-Honoré - vielleicht ist es ja doch Vinyl? Mit der Kopfnote verweht sie, und ihr folgt eine florale Süße nach, die nicht Aufruhr und doch nicht belanglos ist - klassisch beinahe, aber nicht konservativ.
Fazit: ein überraschender Hybrid aus klassisch-französisch und jugendlich. Gut gemacht und noch besser vermarktet - ein bisschen wie die große und ewigcoole Kate. 'Dünn' ist er übrigens nicht.
Warum das Haus Yves Saint Laurent sich bei der Wahl eines Werbegesichts für Parisienne ausgerechnet für 'La Moss', also eine ausgewiesene Nicht-Pariserin entschied (sie stammt aus dem Süd-Londoner Bezirk Croydon), scheint vordergründig überraschend - es besteht schließlich kein Mangel an prominenten, hübschen Pariserinnen oder zumindest Französinnen. Und doch war der vermeintliche Fehlgriff ein Erfolg - nachdem der Daily Mirror 2005 ein Foto von Kate Moss beim Kokainkonsum veröffentlichte und ihre Karriere ein jähes Ende zum nehmen drohte, erlebte sie Ende der 2000er Jahre eine kaum zu erwartende Renaissance. Die Kampagne von Parisienne und damit die Erneuerung des Bekenntnisses eines Traditionshauses zur Marke Kate Moss hatte daran keinen geringen Anteil.
Mehr als jedes andere Model verkörpert(e) Kate Moss Unangepasstheit und auch jetzt noch - jenseits der vierzig - eine gewisse Rotzigkeit. Und anders als etwa Paris, Yves Saint Laurents kapriziöse, ladylike erste Hommage an die Stadt an der Seine, ist Parisienne jünger, erscheint unangepasster. Die Note 'Vinyl' mag ungewöhnlich anmuten, aber es ist nichts auszumachen, das an Vinyl erinnert, zwischen dem typischen Mädchendreiklang aus Beere, Blume und Patchouli/Holz. Und doch hat er eine Coolness, die eher nach Jaurès duftet als nach Passy, mehr nach Straßenmarkt als nach Faubourg Saint-Honoré - vielleicht ist es ja doch Vinyl? Mit der Kopfnote verweht sie, und ihr folgt eine florale Süße nach, die nicht Aufruhr und doch nicht belanglos ist - klassisch beinahe, aber nicht konservativ.
Fazit: ein überraschender Hybrid aus klassisch-französisch und jugendlich. Gut gemacht und noch besser vermarktet - ein bisschen wie die große und ewigcoole Kate. 'Dünn' ist er übrigens nicht.
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