09.11.2021 - 10:05 Uhr
3lbows
65 Rezensionen
3lbows
Top Rezension
9
Von Gummi, Asphalt, Kirschen und alten Bekannten
Wie wird man auf einen Duft wie 1000 Miglia Chrono aufmerksam? Dieses Kleinod taucht auf keiner TOP10 Fall-scents-to-get-the-ladies-reactions Youtubeliste auf, in öffentlich wirksamen Werbekampagnen schon gar nicht, und ganze 32 Parfumo-Mitglieder besitzen ihn. Nur Lichtblicke wie DJ Love finden noch weniger Besitzer, aber auch nur, weil´s keiner zugeben will.
So war es der Instagram-Post eines in der Community wegen seiner homorvollen Rezensionen, äußerst beliebten ehemaligen Parfumos, der mich zu dieser Perle führte. Würde ich seinen Namen im Titel anführen, wären mir schon alleine deshalb 20 Pokale sicher. An dieser Stelle Ehre, wem Ehre gebührt – falls Du noch still mitliest.
Eine Abfüllung war nicht zu bekommen, also ließ ich mich zum Blindkauf hinreißen, den ich mit 20 EUR gegenüber meiner besseren Hälfte gut zu rechtfertigen wusste.
Und diesen habe ich definitiv nicht bereut. Schon der Flakon, handlich und schwer, mit satt klickender Kunstoff-Gummikappe in Autoreifenoptik treibt so manch minimalisiertem Guerlain die Schamesröte auf den Zerstäuber. Letzterer verrichtet bei 1000 Miglia Chrono seinen Dienst übrigens relativ zaghaft, etwas mehr Mut zum Sprüh hätte hier nicht geschadet.
Der Duft selbst startet verhalten süß und pudrig. Kirschen assoziiere ich auch, wenngleich wesentlich zurückhaltender, abstrakter und synthetischer als in L'Homme Idéal Eau de Parfum , Red Tobacco oder Lost Cherry Eau de Parfum. Den Asphalt nehme ich eher als eine Gumminote wahr, ähnlich wie in Luna Rossa Black. Das mag jetzt nicht wirklich verheissend klingen, aber die Mischung bei Chopard stimmt: Keine der Noten drängt sich in den Vordergrund oder lässt sich wirklich isoliert wahrnehmen. Ein süßer, synthetisch-fruchtiger Hauch begleitet den Träger bis zu 6 Stunden, und er kann sich sicher sein, dass niemand im Umfeld etwas Ähnliches trägt, noch muss er befürchten, bei jemandem anzuecken. Das Duftwässerchen projiziert bis maximal zum Ende des Schreibtisches und ist im Vorbeigehen gerade so wahrnehmbar. Genau richtig für´s Büro, wenn auch nicht für den Wolf of the Wallstreet. Wer den Alpha raushängen lassen will, muss etwas weniger sympathisches auflegen. 1000 Miglia Chrono verläuft sehr linear, eine prominent würzige oder holzige Basis fehlt und darum geht er durchaus für beide Geschlechter durch.
Wer einen modernen, urbanen Wohlfühlduft für alles ab Spätsommer sucht, dabei nicht zu dick auftragen aber sich dennoch nicht mit der tausendsten Iteration der momentan allgegenwärtigen Zimt- und Tabakgourmands eindieseln möchte, der ist mit dem hier Bestens bedient. In meinen Augen unbedingt blindkaufwürdig, solange noch zu haben.
So war es der Instagram-Post eines in der Community wegen seiner homorvollen Rezensionen, äußerst beliebten ehemaligen Parfumos, der mich zu dieser Perle führte. Würde ich seinen Namen im Titel anführen, wären mir schon alleine deshalb 20 Pokale sicher. An dieser Stelle Ehre, wem Ehre gebührt – falls Du noch still mitliest.
Eine Abfüllung war nicht zu bekommen, also ließ ich mich zum Blindkauf hinreißen, den ich mit 20 EUR gegenüber meiner besseren Hälfte gut zu rechtfertigen wusste.
Und diesen habe ich definitiv nicht bereut. Schon der Flakon, handlich und schwer, mit satt klickender Kunstoff-Gummikappe in Autoreifenoptik treibt so manch minimalisiertem Guerlain die Schamesröte auf den Zerstäuber. Letzterer verrichtet bei 1000 Miglia Chrono seinen Dienst übrigens relativ zaghaft, etwas mehr Mut zum Sprüh hätte hier nicht geschadet.
Der Duft selbst startet verhalten süß und pudrig. Kirschen assoziiere ich auch, wenngleich wesentlich zurückhaltender, abstrakter und synthetischer als in L'Homme Idéal Eau de Parfum , Red Tobacco oder Lost Cherry Eau de Parfum. Den Asphalt nehme ich eher als eine Gumminote wahr, ähnlich wie in Luna Rossa Black. Das mag jetzt nicht wirklich verheissend klingen, aber die Mischung bei Chopard stimmt: Keine der Noten drängt sich in den Vordergrund oder lässt sich wirklich isoliert wahrnehmen. Ein süßer, synthetisch-fruchtiger Hauch begleitet den Träger bis zu 6 Stunden, und er kann sich sicher sein, dass niemand im Umfeld etwas Ähnliches trägt, noch muss er befürchten, bei jemandem anzuecken. Das Duftwässerchen projiziert bis maximal zum Ende des Schreibtisches und ist im Vorbeigehen gerade so wahrnehmbar. Genau richtig für´s Büro, wenn auch nicht für den Wolf of the Wallstreet. Wer den Alpha raushängen lassen will, muss etwas weniger sympathisches auflegen. 1000 Miglia Chrono verläuft sehr linear, eine prominent würzige oder holzige Basis fehlt und darum geht er durchaus für beide Geschlechter durch.
Wer einen modernen, urbanen Wohlfühlduft für alles ab Spätsommer sucht, dabei nicht zu dick auftragen aber sich dennoch nicht mit der tausendsten Iteration der momentan allgegenwärtigen Zimt- und Tabakgourmands eindieseln möchte, der ist mit dem hier Bestens bedient. In meinen Augen unbedingt blindkaufwürdig, solange noch zu haben.
2 Antworten