28.09.2014 - 14:51 Uhr

Meggi
1019 Rezensionen

Meggi
Top Rezension
14
Späte Reife oder Der Marshmallow-Gentle-Mann
Hui...Karies-Alarm! Direkt nach dem Aufsprühen erinnert mich eine auch blumige, doch vor allem fruchtige Note sofort an die Frucht-Bonbons, von denen angeblich ein recht bekannter deutschsprachiger Punkrock-Sänger seinen Spitznamen bezog.
Wenige Minuten später erscheint eine einigermaßen charakteristische, aber milde Tuberose. Die Orangennote nimmt ihr die Spitze und macht sie leichter (er)tragbar. Ich muss diesmal also nicht erneut die Weichkäse-Assoziation bemühen. Das ist zwar geschmeidiger, leider im Gegenzug ziemlich kantenlos. Immerhin hält sich diese Völlig-in-Ordnung-Aromatik locker drei, vier Stunden.
Im Laufe der dritten Stunde ist es dann endlich so weit. Mit Spannung erwartet: Marshmallow. Ums Eck hatte er gelegentlich schon mal gelugt; nun ist er da, womöglich sogar leicht verraucht. Man muss sich ihn allerdings ein bisschen vorstellen. Es hätte genauso gut die Rede von Zuckerwatte oder gebrannter Mandel oder sonstwas aus der Richtung sein können. Tierisch süß halt. Meinetwegen eben Marshmallow. Und darauf hatte ich mich am meisten gefreut:
Es dürfte nur wenige in 1971 und Umkreis geborene Jungs geben, die nicht den Film „Ghostbusters“ gesehen und folglich das matrosenbemützte Michelin-Männ (Verkleinerungsform unangebracht) aus Marshmallow kennengelernt haben. Ein weißes Ungetüm in Hochhausgröße, das einigen Sachschaden in den Straßen New Yorks verursacht, bis es von den Geisterjägern vermatscht wird. Der Film ging in Deutschland im Januar 1985 an den Start. Kurz davor war bereits das Computerspiel dazu erschienen - damals die absolute Speerspitze unter den Spiele-Neu-Erscheinungen.
Jeder wollte es. Und ich hatte es.
Denn zu Weihnachten 1984 hatten mein Bruder und ich just einen Commodore 64 geschenkt bekommen und - als wenn das nicht gereicht hätte - obendrein das frisch und zum Apothekenpreis von hundert Mark erhältliche Computerspiel. Kopiergeschützt, wie die Programme seinerzeit waren, blieben wir eine ganze Weile die einzigen Eigner in der ihrerseits schon exklusiv-kleinen Gruppe der Heim-Computer-Besitzer. Und ich konnte mithin noch vor dem Kino-Besuch mit dem guten, alten „Quickshot-II“-Joystick gegen Marshmallow-Mann & Co. antreten. Tolle Erinnerung!
Unser Marshmallow-Mann hier täuscht nur an. Er zieht den Hintern wieder etwas ein (im Film hätte das eindrucksvoll ausgesehen) und lässt die Kollegen weiter mitspielen. Derart gentlemanlike war er früher nicht. Die Süße bleibt auf diese Weise gerade eben erträglich, denn eine Orangen-Rest-Säure mildert sie ab.
Eine Überraschung erwartet uns in der sechsten Stunde: Wer hätte das gedacht? DGI bekommt auf den letzten Drücker einen sexy Anflug. Der Grund ist mir ein Rätsel, denn zunächst bilde ich mir bloß ein, dass ein Amberchen erscheint. Insgesamt lässt sich das entstehende Paket vielleicht als leicht ambrierter Orangen-Eindruck mit einer Prise Moschus und einer indoligen Spur beschreiben. Das Ganze allenfalls umgerührt mit einem Sandelholz-Stöckchen. So amtlich-nüchtern das klingen mag, kriegt der Duft damit den Dreh aus dem Schmusig-Naschhaft-Kindlichen ins eher Frauliche. Tut ihm gut, finde ich.
Nach rund sieben Stunden ist das Ende erreicht. Was daran nun Intense sein soll, weiß ich nicht, wahlweise wirft es ein schlechtes Licht auf die Normalversion – die ich allerdings nicht kenne.
Fazit: Ein zu rund drei Vierteln angenehmes, geschmeidiges, kalorienfreies Dolcelein. Gegen Ende zwar charaktervoller, das kommt jedoch arg spät.
Wenige Minuten später erscheint eine einigermaßen charakteristische, aber milde Tuberose. Die Orangennote nimmt ihr die Spitze und macht sie leichter (er)tragbar. Ich muss diesmal also nicht erneut die Weichkäse-Assoziation bemühen. Das ist zwar geschmeidiger, leider im Gegenzug ziemlich kantenlos. Immerhin hält sich diese Völlig-in-Ordnung-Aromatik locker drei, vier Stunden.
Im Laufe der dritten Stunde ist es dann endlich so weit. Mit Spannung erwartet: Marshmallow. Ums Eck hatte er gelegentlich schon mal gelugt; nun ist er da, womöglich sogar leicht verraucht. Man muss sich ihn allerdings ein bisschen vorstellen. Es hätte genauso gut die Rede von Zuckerwatte oder gebrannter Mandel oder sonstwas aus der Richtung sein können. Tierisch süß halt. Meinetwegen eben Marshmallow. Und darauf hatte ich mich am meisten gefreut:
Es dürfte nur wenige in 1971 und Umkreis geborene Jungs geben, die nicht den Film „Ghostbusters“ gesehen und folglich das matrosenbemützte Michelin-Männ (Verkleinerungsform unangebracht) aus Marshmallow kennengelernt haben. Ein weißes Ungetüm in Hochhausgröße, das einigen Sachschaden in den Straßen New Yorks verursacht, bis es von den Geisterjägern vermatscht wird. Der Film ging in Deutschland im Januar 1985 an den Start. Kurz davor war bereits das Computerspiel dazu erschienen - damals die absolute Speerspitze unter den Spiele-Neu-Erscheinungen.
Jeder wollte es. Und ich hatte es.
Denn zu Weihnachten 1984 hatten mein Bruder und ich just einen Commodore 64 geschenkt bekommen und - als wenn das nicht gereicht hätte - obendrein das frisch und zum Apothekenpreis von hundert Mark erhältliche Computerspiel. Kopiergeschützt, wie die Programme seinerzeit waren, blieben wir eine ganze Weile die einzigen Eigner in der ihrerseits schon exklusiv-kleinen Gruppe der Heim-Computer-Besitzer. Und ich konnte mithin noch vor dem Kino-Besuch mit dem guten, alten „Quickshot-II“-Joystick gegen Marshmallow-Mann & Co. antreten. Tolle Erinnerung!
Unser Marshmallow-Mann hier täuscht nur an. Er zieht den Hintern wieder etwas ein (im Film hätte das eindrucksvoll ausgesehen) und lässt die Kollegen weiter mitspielen. Derart gentlemanlike war er früher nicht. Die Süße bleibt auf diese Weise gerade eben erträglich, denn eine Orangen-Rest-Säure mildert sie ab.
Eine Überraschung erwartet uns in der sechsten Stunde: Wer hätte das gedacht? DGI bekommt auf den letzten Drücker einen sexy Anflug. Der Grund ist mir ein Rätsel, denn zunächst bilde ich mir bloß ein, dass ein Amberchen erscheint. Insgesamt lässt sich das entstehende Paket vielleicht als leicht ambrierter Orangen-Eindruck mit einer Prise Moschus und einer indoligen Spur beschreiben. Das Ganze allenfalls umgerührt mit einem Sandelholz-Stöckchen. So amtlich-nüchtern das klingen mag, kriegt der Duft damit den Dreh aus dem Schmusig-Naschhaft-Kindlichen ins eher Frauliche. Tut ihm gut, finde ich.
Nach rund sieben Stunden ist das Ende erreicht. Was daran nun Intense sein soll, weiß ich nicht, wahlweise wirft es ein schlechtes Licht auf die Normalversion – die ich allerdings nicht kenne.
Fazit: Ein zu rund drei Vierteln angenehmes, geschmeidiges, kalorienfreies Dolcelein. Gegen Ende zwar charaktervoller, das kommt jedoch arg spät.
11 Antworten