11.04.2016 - 17:58 Uhr
First
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"....Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist." (Paracelsus)
Es geht schon mit dem Flacon los: Ein prächtiger Kristall, edel, funkelnd, schön. Und dann? Dann das eingravierte Emblem. Es wirkt, wie direkt dem Symbolvorrat totalitärer politischer Systeme des letzten Jahrhunderts entnommen. Befremdlich.
Vorsichtig schnuppere ich zunächst am Sprühkopf. Ok, er darf auf einen Sprühstreifen. Ich schnuppere am Sprühstreifen. Ok, er darf aufs Handgelenk.
Und gleich kommen die Himbeeren, ich mag Himbeeren! Eindeutig Himbeeren. Allerdings nicht die echten. Es sind die synthetischen oder sind es sogar die, deren natürliches Aroma aus bestimmten Schimmelarten hergestellt wird? Daran denke ich besser nicht, sonst kommt mir das seltsam Fremde an diesem Duft noch seltsamer, noch fremder vor.
Ich zweifele, überlege, ihn doch wieder abzumachen, zu fremd ist dieser seltsame Unterton, der etwas scharf ist, wenn man genau hinriecht, seltsam scharf. Vielleicht ein bisschen giftig.
Aber andererseits ist da so etwas Schönes, Weiches, Warmes, Vertrautes. Etwas, das nicht giftig ist. Es wird Rose sein, Zeder und auch Vanille kündigt sich schon an. Freesie und Maiglöckchen nehme ich nicht wahr. Ich zweifle weiter. Es ist doch so schön! Aber auch ein bisschen schrecklich, vielleicht etwas giftig. Es ist doch so weich, warm und vertraut und himbeerig. Aber auch so fremd und beißend, etwas unangenehm.
Ich bin in einem Appetenz-Aversions-Konflikt.
Und was macht der Primat in so einem Konflikt? Er macht nichts. Er kann sich nicht zwischen Einerseits und Andererseits entscheiden. Ich bin ein Primat. Ich mache also nichts. Und was hilft mir nun diese Selbstdiagnose? Nichts.
Nach Stunden des Nichtstuns wird das Stechende, Gefährliche, immer etwas weiter gezähmt. Der Duft wird süßer. Es kommen die guten alten Freunde Amber und Vanille und stärken das, was mit mit Rose und Zeder schon begonnen hatte: Das Gute.
Mein Konflikt löst sich in Richtung Appetenz.
Aber dennoch: Selbst nach 6 Stunden melden sich noch leise ein paar giftige Himbeeren, mit ein paar anderen, vermutlich potentiell schädlichen Freunden, die sich meinem Zugriff entziehen. Als wollten sie mich warnen: Denk' dran, wir sind noch da!
Aber nun können sie mir nichts mehr anhaben, nun erscheinen sie harmlos und ich kann mich in den Diamanten von Armani fallenlassen.
Er ist einzigartig. Er ist faszinierend. Er bleibt in meiner Sammlung. Ich werde ihn tragen. Aber nicht oft. Denn: Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.
Vorsichtig schnuppere ich zunächst am Sprühkopf. Ok, er darf auf einen Sprühstreifen. Ich schnuppere am Sprühstreifen. Ok, er darf aufs Handgelenk.
Und gleich kommen die Himbeeren, ich mag Himbeeren! Eindeutig Himbeeren. Allerdings nicht die echten. Es sind die synthetischen oder sind es sogar die, deren natürliches Aroma aus bestimmten Schimmelarten hergestellt wird? Daran denke ich besser nicht, sonst kommt mir das seltsam Fremde an diesem Duft noch seltsamer, noch fremder vor.
Ich zweifele, überlege, ihn doch wieder abzumachen, zu fremd ist dieser seltsame Unterton, der etwas scharf ist, wenn man genau hinriecht, seltsam scharf. Vielleicht ein bisschen giftig.
Aber andererseits ist da so etwas Schönes, Weiches, Warmes, Vertrautes. Etwas, das nicht giftig ist. Es wird Rose sein, Zeder und auch Vanille kündigt sich schon an. Freesie und Maiglöckchen nehme ich nicht wahr. Ich zweifle weiter. Es ist doch so schön! Aber auch ein bisschen schrecklich, vielleicht etwas giftig. Es ist doch so weich, warm und vertraut und himbeerig. Aber auch so fremd und beißend, etwas unangenehm.
Ich bin in einem Appetenz-Aversions-Konflikt.
Und was macht der Primat in so einem Konflikt? Er macht nichts. Er kann sich nicht zwischen Einerseits und Andererseits entscheiden. Ich bin ein Primat. Ich mache also nichts. Und was hilft mir nun diese Selbstdiagnose? Nichts.
Nach Stunden des Nichtstuns wird das Stechende, Gefährliche, immer etwas weiter gezähmt. Der Duft wird süßer. Es kommen die guten alten Freunde Amber und Vanille und stärken das, was mit mit Rose und Zeder schon begonnen hatte: Das Gute.
Mein Konflikt löst sich in Richtung Appetenz.
Aber dennoch: Selbst nach 6 Stunden melden sich noch leise ein paar giftige Himbeeren, mit ein paar anderen, vermutlich potentiell schädlichen Freunden, die sich meinem Zugriff entziehen. Als wollten sie mich warnen: Denk' dran, wir sind noch da!
Aber nun können sie mir nichts mehr anhaben, nun erscheinen sie harmlos und ich kann mich in den Diamanten von Armani fallenlassen.
Er ist einzigartig. Er ist faszinierend. Er bleibt in meiner Sammlung. Ich werde ihn tragen. Aber nicht oft. Denn: Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.
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