04.03.2015 - 09:42 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
10
Ein vielversprechender Flanker
Yuzu ist für mich eine der schönsten zitrischen Noten. Ihre grüne Frische ist etwas Besonderes, und der eine oder andere Duft, der mit dieser Note spielt, hat bereits Eingang in meine Sammlung gefunden. Das gilt selbst dann, wenn es sich um einen sogenannten Flanker aus dem Mainstream-Bereich handelt.
Dabei wüßte ich noch nicht einmal genau zu benennen, was es ist, das die Note Yuzu vor anderem auszeichnet - grün-zitrische Noten gibt es schließlich einige.
Issey Miyakes Yuzu-Variante bewegt sich ganz im Spektrum des schönen Originaldufts L'Eau d'Issey pour Homme. Den kennen wir als zitrischen Sauberduft mit Tiefe und Charakter. Seit über 20 Jahren auf dem Markt, dürfen wir ihm Klassikerstatus zubilligen. Und Yuzu weist übrigens auch dieser in seiner Pyramide auf. Indes ist vielen Flankern zu eigen, dass sie das hohe Niveau eines genialen Originals nicht mehr erreichen.
Bei L'Eau d'Issey pour Homme Yuzu wurde so verfahren, dass man vor allem die im Original enthaltenen blumigen Anteile reduziert hat. Dies lässt den Duft im Vergleich wesentlich schlanker, frischer, aber auch einfacher wirken - bei noch erkennbarer Nähe zum Original.
Aber welche Erwartungen sind berechtigt, wenn an einer bestehenden, bewährten Formel modifiziert wird? Die Reduzierung der blumigen Noten ist schlüssig, um Yuzu in den Mittelpunkt zu stellen. Leider ergibt sich aber auch ein negativer Effekt. Viele mittelpreisige Düft enthalten nach meiner Erfahrung einen Riechstoff oder Riechstoffe aus dem Bereich Amber, der einen sehr rauen und kratzigen Charakter annimmt, vor allem auf der Haut. Bei gut gemachten Düften dieser Preisklasse vermindert sich die Kratzigkeit dann deutlich in der Projektion, also in einiger Entfernung von der besprühten Stelle, sowie in der Duftentwicklung.
Der Originalduft ist dafür ein gutes Beispiel. Der vermutlich preiswerte Anteil, der diese Kratzigkeit verursacht, ist sehr gut eingebunden in die Komplexität des Dufts und fällt daher nicht so ins Gewicht. Doch in der Yuzu-Version fehlt genau diese Komplexität, und vor allem auch die blumigen Anteile, welche die eine oder andere scharfe Kante abmildern könnten. So bietet sich uns schnell das Bild eines typischen Mainstream-Dufts, der mit vermutlich knappstem Budget für den Materialeinsatz auskommen muss.
In der Basis wird schließlich deutlich, dass die grüne Frische nicht allein einer Yuzu-Note zugeschrieben werden darf. Während ich weder Zeder noch Vetiver dezidiert ausmache, stellt sich zunehmend eine moosige Note ein (Evernyl?), die nach einigen Stunden den Duft vollständig bestimmt.
Die Idee, Yuzu mit stark betonter moosiger Note zusammen zu bringen, ist interessant. Doch L'Eau d'Issey pH ist hierfür vielleicht nicht der geeignete Rahmen. Zugunsten der guten Idee wurde nach meinem Eindruck auf Wesentliches verzichtet, ohne das ein L'Eau d'Issey pour Homme nicht gut auskommt. Auch im Vergleich mit anderen Yuzu-Parfums kann dieser Flanker nicht mithalten. Vor allem Cerrutis 1881 Acqua Forte ist hier zu nennen. Im Unterschied zu L'Eau d'Isseys Yuzu gelang dort eine Version, welche die Schönheit des Originals bewahrt und leichte, grüne Zitrusfrische vor einem ebenso dezenten Hintergrund inszeniert statt vor brutaler Aquatik und Kratzigkeit.
Dabei wüßte ich noch nicht einmal genau zu benennen, was es ist, das die Note Yuzu vor anderem auszeichnet - grün-zitrische Noten gibt es schließlich einige.
Issey Miyakes Yuzu-Variante bewegt sich ganz im Spektrum des schönen Originaldufts L'Eau d'Issey pour Homme. Den kennen wir als zitrischen Sauberduft mit Tiefe und Charakter. Seit über 20 Jahren auf dem Markt, dürfen wir ihm Klassikerstatus zubilligen. Und Yuzu weist übrigens auch dieser in seiner Pyramide auf. Indes ist vielen Flankern zu eigen, dass sie das hohe Niveau eines genialen Originals nicht mehr erreichen.
Bei L'Eau d'Issey pour Homme Yuzu wurde so verfahren, dass man vor allem die im Original enthaltenen blumigen Anteile reduziert hat. Dies lässt den Duft im Vergleich wesentlich schlanker, frischer, aber auch einfacher wirken - bei noch erkennbarer Nähe zum Original.
Aber welche Erwartungen sind berechtigt, wenn an einer bestehenden, bewährten Formel modifiziert wird? Die Reduzierung der blumigen Noten ist schlüssig, um Yuzu in den Mittelpunkt zu stellen. Leider ergibt sich aber auch ein negativer Effekt. Viele mittelpreisige Düft enthalten nach meiner Erfahrung einen Riechstoff oder Riechstoffe aus dem Bereich Amber, der einen sehr rauen und kratzigen Charakter annimmt, vor allem auf der Haut. Bei gut gemachten Düften dieser Preisklasse vermindert sich die Kratzigkeit dann deutlich in der Projektion, also in einiger Entfernung von der besprühten Stelle, sowie in der Duftentwicklung.
Der Originalduft ist dafür ein gutes Beispiel. Der vermutlich preiswerte Anteil, der diese Kratzigkeit verursacht, ist sehr gut eingebunden in die Komplexität des Dufts und fällt daher nicht so ins Gewicht. Doch in der Yuzu-Version fehlt genau diese Komplexität, und vor allem auch die blumigen Anteile, welche die eine oder andere scharfe Kante abmildern könnten. So bietet sich uns schnell das Bild eines typischen Mainstream-Dufts, der mit vermutlich knappstem Budget für den Materialeinsatz auskommen muss.
In der Basis wird schließlich deutlich, dass die grüne Frische nicht allein einer Yuzu-Note zugeschrieben werden darf. Während ich weder Zeder noch Vetiver dezidiert ausmache, stellt sich zunehmend eine moosige Note ein (Evernyl?), die nach einigen Stunden den Duft vollständig bestimmt.
Die Idee, Yuzu mit stark betonter moosiger Note zusammen zu bringen, ist interessant. Doch L'Eau d'Issey pH ist hierfür vielleicht nicht der geeignete Rahmen. Zugunsten der guten Idee wurde nach meinem Eindruck auf Wesentliches verzichtet, ohne das ein L'Eau d'Issey pour Homme nicht gut auskommt. Auch im Vergleich mit anderen Yuzu-Parfums kann dieser Flanker nicht mithalten. Vor allem Cerrutis 1881 Acqua Forte ist hier zu nennen. Im Unterschied zu L'Eau d'Isseys Yuzu gelang dort eine Version, welche die Schönheit des Originals bewahrt und leichte, grüne Zitrusfrische vor einem ebenso dezenten Hintergrund inszeniert statt vor brutaler Aquatik und Kratzigkeit.
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