03.01.2016 - 08:20 Uhr
Meggi
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18
Vertriebene Rose
Tja, man hat’s nicht leicht, in diesem Montale als Safran in der Start-Elf zu stehen (doch in welchem Montale hätte man das schon?). Der staubige Safran des Auftakts wird nämlich rasch erstmal wieder beiseite gewischt. Allerdings nicht bloß mit einem Staubtuch. Denn die Rose ist die gleiche wie in Black Aoud: Die mit dem General tanzt. General-Fußbodenreiniger, Variante ‚Sommerfrisch‘ - halt bisschen was Zitrisches mit dabei. Und damit wird der Staub resp. Safran besonders gründlich weggefeudelt. Jedenfalls vorläufig.
Der Oud-Eindruck (sofern man unter der dominierenden Rose davon sprechen mag) ist einerseits medizinisch, andererseits ledrig-säuerlich-stumpf. Aha: Ledrig-säuerliches Oud mit säuerlich-wässriger Rose. Erneut fühle ich mich an Black Aoud in seiner Gegensätzlichkeit erinnert.
Erst in der vierten Stunde lässt die General-Rose locker und überlässt nun endlich pudrig-staubigem, geradezu getreidigem Safran das Feld. Die Dame ist zwar nicht geschlagen und rumort floral im Untergrund, aber das Sagen hat der Kollege. Untergrund? Von wegen. Die Rückkehr ins Büro nach einer guten Stunde Abwesenheit hält eine Überraschung parat: In der Luft hängt eine mächtige Portion Rose und bleibt dort den ganzen Tag. Die Projektion ist mithin ihr neues Haupt-Betätigungsfeld, seit sie von der Haut vertrieben wurde. Das Oud hat sich zu einer mehr holzigen Erscheinungsform durchgerungen, die zudem im Verlauf immer heller wird.
Etwas störend finde ich eine floral-getreidig-kartoffelbreiige Note am frühen Nachmittag. Das ist so dumpf geworden. Eine gewisse Erleichterung tritt freilich ein, wenn ungefähr zur achten Stunde ein pudriger, Safran-Hellholz-Duft entstanden ist, den gleichwohl (vor allem in der Projektion - siehe oben) unverändert die Rose begleitet.
Am späten Nachmittag kommt außerdem allmählich eine Moschus-Basis durch. Ganz hinten spielen vielleicht noch Ambra und Sandel mit, nach reichlich zwölf Stunden doch völlig in Ordnung. Die Projektion wird indes von erstaunlich präsentem Moschus beherrscht. Selbst am nächsten Tag ist er weiterhin deutlich zu bemerken.
Fazit: Nicht mein Ding. Mit der Montale-Rose habe ich anscheinend Schwierigkeiten. Einen eher wässrigen Edelrosen-Duft säuerlich-oudgestützt auf volle Lautstärke zu drehen, halte ich persönlich für keine gute Idee. Nicht zu leugnen ist demgegenüber, dass diese sozusagen übersteuerte Art des Einsatzes einen hohen Wiedererkennungswert und für abweichend Empfindende womöglich Sucht-Potential hat.
Ich bedanke mich bei Ergreifend für die Probe.
Der Oud-Eindruck (sofern man unter der dominierenden Rose davon sprechen mag) ist einerseits medizinisch, andererseits ledrig-säuerlich-stumpf. Aha: Ledrig-säuerliches Oud mit säuerlich-wässriger Rose. Erneut fühle ich mich an Black Aoud in seiner Gegensätzlichkeit erinnert.
Erst in der vierten Stunde lässt die General-Rose locker und überlässt nun endlich pudrig-staubigem, geradezu getreidigem Safran das Feld. Die Dame ist zwar nicht geschlagen und rumort floral im Untergrund, aber das Sagen hat der Kollege. Untergrund? Von wegen. Die Rückkehr ins Büro nach einer guten Stunde Abwesenheit hält eine Überraschung parat: In der Luft hängt eine mächtige Portion Rose und bleibt dort den ganzen Tag. Die Projektion ist mithin ihr neues Haupt-Betätigungsfeld, seit sie von der Haut vertrieben wurde. Das Oud hat sich zu einer mehr holzigen Erscheinungsform durchgerungen, die zudem im Verlauf immer heller wird.
Etwas störend finde ich eine floral-getreidig-kartoffelbreiige Note am frühen Nachmittag. Das ist so dumpf geworden. Eine gewisse Erleichterung tritt freilich ein, wenn ungefähr zur achten Stunde ein pudriger, Safran-Hellholz-Duft entstanden ist, den gleichwohl (vor allem in der Projektion - siehe oben) unverändert die Rose begleitet.
Am späten Nachmittag kommt außerdem allmählich eine Moschus-Basis durch. Ganz hinten spielen vielleicht noch Ambra und Sandel mit, nach reichlich zwölf Stunden doch völlig in Ordnung. Die Projektion wird indes von erstaunlich präsentem Moschus beherrscht. Selbst am nächsten Tag ist er weiterhin deutlich zu bemerken.
Fazit: Nicht mein Ding. Mit der Montale-Rose habe ich anscheinend Schwierigkeiten. Einen eher wässrigen Edelrosen-Duft säuerlich-oudgestützt auf volle Lautstärke zu drehen, halte ich persönlich für keine gute Idee. Nicht zu leugnen ist demgegenüber, dass diese sozusagen übersteuerte Art des Einsatzes einen hohen Wiedererkennungswert und für abweichend Empfindende womöglich Sucht-Potential hat.
Ich bedanke mich bei Ergreifend für die Probe.
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