26.04.2015 - 04:39 Uhr
loewenherz
890 Rezensionen
loewenherz
Top Rezension
17
Something blue
Ich gebe zu: ich habe Toms blaue Sommerdüfte - und als nichts anderes sollen wir die zart bis leuchtend türkisfarbenen Flaschen verstehen - ein bisschen stiefkindlich behandelt - nicht vorsätzlich, wohl eher fahrlässig. Ich mag Neroli Portofino, seinen ersten und lange einzigen in blauer Flasche, und ich mag Azure Lime (mein allererster Kommentar, den ich geschrieben habe - bis heute paradoxerweise nicht in einer blauen Flasche) - und sie beide haben heftig Schelte einstecken müssen für ihre Frische, ihre unbeschwerte Leichtigkeit, die einem Duft in dieser Positionierung zuzugestehen wir uns noch immer etwas schwerer zu tun scheinen.
Ihre neuen blauen Brüder - mediterran positioniert alle miteinander - habe ich eine Weile ignoriert. Wie viele andere Fans von Tom Fords dunkler Kunst bin auch ich ein Aficionado kraft- und charaktervoller, komplexer und raumgreifender Düfte - und da bleiben hellblaue, sommerliche erwartungsgemäß ein wenig zurück. Nur so ist zu erklären, dass dieser eine (inkl. der Ankündigung seines Erscheinens) mir völlig unbemerkt geblieben ist, bis er dann plötzlich und ganz überraschend vor mir stand - blau und hübsch und sehr adrett, doch einfach eingereiht und gar nicht übermäßig auffällig präsentiert, beinahe hätte ich ihn nicht bemerkt.
Und siehe da: er überraschte mich ein zweites Mal! Denn nichts an Fleur de Portofino ist frisch oder auch nur besonders akzentuiert sommerlich - seine zartlagunenblaue Flasche täuscht hier vielleicht ein wenig. Dies ist ein heiterer, dabei überaus klar konstruierter Blumenduft - das Zitrische zu Beginn überdauert nur kaum einen Wimpernschlag, verharrt jedoch als eine Art vages Flimmern und gibt seinem kraftvollen Herzen Duftigkeit und etwas - bei aller Kraft und Ausdauer - beinahe paradox Flüchtiges und verhindert so, dass er betäubend wird. Die Akazie - was für eine schöne Duftnote! - fügt ihm eine schmelzende, honigfarbene Süße hinzu, die Mimose etwas weniger Trockenes, als vielmehr 'Nicht-Feuchtes' und eine überaus solide, akkurate Duftkontur - für einen Blütenduft gleichermaßen unerwartet wie sehr schön. Osmanthus schließlich bewahrt ihm eine Zartheit - wie das scheue Schlagen von blassbunten Schmetterlingsflügeln oder das nächtliche Liebeswerben der Zikaden.
Fazit: kein leichter und kein ausgesprochener Sommerduft - zu kraftvoll und zu ausdauernd ist er dafür: blühend, selbstbewusst und dabei sehr schön.
Ihre neuen blauen Brüder - mediterran positioniert alle miteinander - habe ich eine Weile ignoriert. Wie viele andere Fans von Tom Fords dunkler Kunst bin auch ich ein Aficionado kraft- und charaktervoller, komplexer und raumgreifender Düfte - und da bleiben hellblaue, sommerliche erwartungsgemäß ein wenig zurück. Nur so ist zu erklären, dass dieser eine (inkl. der Ankündigung seines Erscheinens) mir völlig unbemerkt geblieben ist, bis er dann plötzlich und ganz überraschend vor mir stand - blau und hübsch und sehr adrett, doch einfach eingereiht und gar nicht übermäßig auffällig präsentiert, beinahe hätte ich ihn nicht bemerkt.
Und siehe da: er überraschte mich ein zweites Mal! Denn nichts an Fleur de Portofino ist frisch oder auch nur besonders akzentuiert sommerlich - seine zartlagunenblaue Flasche täuscht hier vielleicht ein wenig. Dies ist ein heiterer, dabei überaus klar konstruierter Blumenduft - das Zitrische zu Beginn überdauert nur kaum einen Wimpernschlag, verharrt jedoch als eine Art vages Flimmern und gibt seinem kraftvollen Herzen Duftigkeit und etwas - bei aller Kraft und Ausdauer - beinahe paradox Flüchtiges und verhindert so, dass er betäubend wird. Die Akazie - was für eine schöne Duftnote! - fügt ihm eine schmelzende, honigfarbene Süße hinzu, die Mimose etwas weniger Trockenes, als vielmehr 'Nicht-Feuchtes' und eine überaus solide, akkurate Duftkontur - für einen Blütenduft gleichermaßen unerwartet wie sehr schön. Osmanthus schließlich bewahrt ihm eine Zartheit - wie das scheue Schlagen von blassbunten Schmetterlingsflügeln oder das nächtliche Liebeswerben der Zikaden.
Fazit: kein leichter und kein ausgesprochener Sommerduft - zu kraftvoll und zu ausdauernd ist er dafür: blühend, selbstbewusst und dabei sehr schön.
2 Antworten