18.06.2019 - 14:24 Uhr
Meggi
1019 Rezensionen
Meggi
Top Rezension
54
Es naht der Halbes-Leben-Tag
Es naht der Tag, an dem ich mein halbes Leben gemeinsam mit meiner Frau verbracht haben werde. Dieses Datum hat sie gar nicht auf dem Zettel – nur ich. Was ich zur Feier des Tages tue, weiß ich noch nicht. Es muss überhaupt nichts Großes sein. Dass bei derlei stets das Bemerken und nicht das Bohei im Vordergrund steht, ist wunderbar typisch für sie. Ich bin schon auf das Gesicht gespannt, wenn sie aus allen Wolken fällt und überlege noch, ob ich die Kinder vorher einweihen soll oder nicht.
Was trägt eine Frau, bei der du immer – wirklich immer – weißt, woran du bist, für Düfte?
Was trägt eine Frau, die immer – wirklich immer – aufrecht durchs Leben geht, für Düfte?
Was trägt eine Frau, die sich immer – wirklich immer – selbst treu bleibt, für Düfte?
Was trägt eine Frau, die immer – wirklich immer – unbedingt mitten durch die Wand muss, für Düfte?
Was trägt eine Frau, die immer – wirklich immer – Frau ist und nie Mädchen, für Düfte?
Was trägt eine Frau, mit der das Zusammensein immer – wirklich immer – eine Herausforderung geblieben ist, für Düfte?
Geradeheraus müssen sie sein, dürfen auch gerne mal Schmackes haben und der Umgebung ‘ne Ansage machen. Nichts Ziseliert-Artifizielles, Gebiegbrecht-Originelles oder Zartverwischt-Elfenhaftes kommt da in Frage.
Der eine oder andere Armani aus der Privé-Reihe trifft ihren Geschmack sehr gut und so stehen für unterschiedliche Einsatzgebiete bei uns ‚Rose d’Arabie‘ (der edle Wuchtige für besondere Tage oder den besonderen Auftritt an normalen Tagen), ‚Pierre de Lune‘ (ein prima Kampf-Duft etwa für Besprechungen mit der Chefin) und eben ‚Pivoine Suzhou‘ zur Verfügung, als ihr liebstes Gute-Laune-Parfüm.
Sacht seifige, fruchtige Rosenfrische, hell und klar und ohne Fisimatenten, aus einem belüftenden Beitrag der Chemie macht der Duft keinen Hehl. Er kommt weit weniger stichig daher, als Päonie (meine jedenfalls) es sonst tut, deren Duft ich knapp als „fruchtige Rose mit Benzin“ umreiße. Himbeere geht in Ordnung; dass sie sich dem Thema Rose unterwirft, ist durchaus schlüssig, es gibt Sorten mit intensiven Beeren-Aromen, darunter Himbeere. Ein Beispiel ist „Leander“, eine Züchtung des im vergangenen Jahr verstorbenen Vaters der Englischen Rosen: David Austin.
Die fruchtige Rosigkeit hält sich geradlinig und stabil über den Tag hinweg, die Päonie bleibt von Anfang bis Ende dezent. Alles allmählich abgerundet von gut nachvollziehbarem Amber und Moschus. Letzterer ist tatsächlich nicht gänzlich sauber geraten, wenngleich gewiss nicht animalisch zu nennen.
Klingt alles so weit einigermaßen gängig. ‚Pivoine Suzhou‘ ist kein „Großer“ – sondern halt ein Gute-Laune-Duft, vorzugsweise für Tage mit frühlingshaften Temperaturen.
Wenn nicht… Tja, an meiner Frau entwickelt ‚Pivoine Suzhou‘ zum Ende hin einen leichten Anflug von Tabak-Asche, den ich bei mir selbst nicht verspüre. Nur ein bisschen, um Himmels willen keinen Gestank und ich bin fast sicher, dass das da draußen wenige bis keine Leute en détail mitbekommen. Doch die Aura des Duftes prägt es für mich riechlich, grenzt sie deutlich vom Mädchenhaften ab.
Ob ‚Pivoine Suzhou‘ sich in diesem speziellen Fall herausgefordert fühlt, seiner Trägerin auch ja gerecht zu werden?
Was trägt eine Frau, bei der du immer – wirklich immer – weißt, woran du bist, für Düfte?
Was trägt eine Frau, die immer – wirklich immer – aufrecht durchs Leben geht, für Düfte?
Was trägt eine Frau, die sich immer – wirklich immer – selbst treu bleibt, für Düfte?
Was trägt eine Frau, die immer – wirklich immer – unbedingt mitten durch die Wand muss, für Düfte?
Was trägt eine Frau, die immer – wirklich immer – Frau ist und nie Mädchen, für Düfte?
Was trägt eine Frau, mit der das Zusammensein immer – wirklich immer – eine Herausforderung geblieben ist, für Düfte?
Geradeheraus müssen sie sein, dürfen auch gerne mal Schmackes haben und der Umgebung ‘ne Ansage machen. Nichts Ziseliert-Artifizielles, Gebiegbrecht-Originelles oder Zartverwischt-Elfenhaftes kommt da in Frage.
Der eine oder andere Armani aus der Privé-Reihe trifft ihren Geschmack sehr gut und so stehen für unterschiedliche Einsatzgebiete bei uns ‚Rose d’Arabie‘ (der edle Wuchtige für besondere Tage oder den besonderen Auftritt an normalen Tagen), ‚Pierre de Lune‘ (ein prima Kampf-Duft etwa für Besprechungen mit der Chefin) und eben ‚Pivoine Suzhou‘ zur Verfügung, als ihr liebstes Gute-Laune-Parfüm.
Sacht seifige, fruchtige Rosenfrische, hell und klar und ohne Fisimatenten, aus einem belüftenden Beitrag der Chemie macht der Duft keinen Hehl. Er kommt weit weniger stichig daher, als Päonie (meine jedenfalls) es sonst tut, deren Duft ich knapp als „fruchtige Rose mit Benzin“ umreiße. Himbeere geht in Ordnung; dass sie sich dem Thema Rose unterwirft, ist durchaus schlüssig, es gibt Sorten mit intensiven Beeren-Aromen, darunter Himbeere. Ein Beispiel ist „Leander“, eine Züchtung des im vergangenen Jahr verstorbenen Vaters der Englischen Rosen: David Austin.
Die fruchtige Rosigkeit hält sich geradlinig und stabil über den Tag hinweg, die Päonie bleibt von Anfang bis Ende dezent. Alles allmählich abgerundet von gut nachvollziehbarem Amber und Moschus. Letzterer ist tatsächlich nicht gänzlich sauber geraten, wenngleich gewiss nicht animalisch zu nennen.
Klingt alles so weit einigermaßen gängig. ‚Pivoine Suzhou‘ ist kein „Großer“ – sondern halt ein Gute-Laune-Duft, vorzugsweise für Tage mit frühlingshaften Temperaturen.
Wenn nicht… Tja, an meiner Frau entwickelt ‚Pivoine Suzhou‘ zum Ende hin einen leichten Anflug von Tabak-Asche, den ich bei mir selbst nicht verspüre. Nur ein bisschen, um Himmels willen keinen Gestank und ich bin fast sicher, dass das da draußen wenige bis keine Leute en détail mitbekommen. Doch die Aura des Duftes prägt es für mich riechlich, grenzt sie deutlich vom Mädchenhaften ab.
Ob ‚Pivoine Suzhou‘ sich in diesem speziellen Fall herausgefordert fühlt, seiner Trägerin auch ja gerecht zu werden?
26 Antworten