15.08.2014 - 15:28 Uhr
Meggi
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Was errrlauben Giorgio?
Ich sollte mich beschweren: Was errrlauben Kolleginnen von Giorgio? Ich werde nicht für voll genommen! Neulich am Armani-Stand im Alsterhaus haben die Damen nach einem Einkauf meiner Frau trotzdem erst auf Nachfrage die Nobel-Pröbchen rausgerückt. Obwohl ich beim ostentativ-langatmigen Durchschnuppern der Privé-Reihe mimisch wie verbal mächtig - und mit vollem Risiko...! - auf die Kacke gehauen hatte („Da wurde haitianisches Vetiver verarbeitet, oder was meinen Sie?“ – Schulterzucken...Ha!) und überdies vergleichsweise ordentlich angezogen war. Na gut, immerhin: Ich habe bekommen, was ich wollte.
Aber mein Sohn! Der wurde mit Code Ice abgespeist. Was errrlauben Giorgio? Uns derart in den elterlichen Bildungsauftrag reinzugrätschen! Was soll denn aus dem Jungen werden, wo bereits die Schule in dieser Hinsicht so erbärmlich versagt? Ausgesuchtes Nischen-Zeug kriegt der sonst unter die Nase. Was Mainstreamiges allenfalls zu Schulungszwecken und stets nach angemessener theoretischer Vorbereitung, niemals einfach so. Ohne entsprechende Ausbildung sind in der Pubertät bekanntlich schlimmste olfaktorische Entgleisungen zu befürchten, die eine ernste Gefahr für den Familienfrieden darstellen und nicht zuletzt die elterlichen Planungen zur Sicherung des Stammbaums bedrohen. Und bis dahin bleibt nicht mehr viel Zeit, der Junge ist schon sieben! Ich habe das Röhrchen zu Hause beim Auspacken sofort palmiert und „vorläufig“ zu mir gestellt. Das war lediglich deswegen kein Thema, weil wir an dem Tag außerdem im Lego-Laden waren und er nach der Heimkehr anderes im Sinn hatte. Lustig übrigens, wie er den Namen des Duftes ausspricht.
Wir dieseln den Jungen ja nun nicht zu. Nur zu wirklich besonderen Anlässen darf er was drauftun. Er wächst bei solchen Gelegenheiten jedes Mal um rund zehn Zentimeter, was er, nebenbei bemerkt, dringend nötig hat – er sieht aus wie fünf. Im Laden probiert er auch recht gerne ab und an was aus, für solche Armflächen-Erweiterung bin ich zuweilen ganz dankbar. Doch durchweg achten wir auf Geschmacksentwicklung.
Nun ist das vorliegende Parfüm keineswegs fies oder so. Ist zugegebenermaßen sogar völlig O. K.. Kommt mir ebenfalls wie ein allzu ähnlicher Ableger des „Quell-Code“ vor und enttäuscht in der Tat eher deshalb als aufgrund minderer Qualität. Ich find’s in Ordnung, zu Mitte und Ende hin tatsächlich noch einen Zacken profilierter als den Stammvater. Gleichwohl macht es nicht wirklich an. Frischer Auftakt mit Minze & Co., die Herznote einigermaßen apart mit ihrem Dreh ins Herb-Säuerliche. Die Beschreibung meines Vorkommentators als „cremig-mandelige DNA" ist sehr gelungen. Diese Note dürfte in der Tat hohen Wiedererkennungswert haben. Ab der fünften Stunde entwickelt sich daraus freilich eine Anmutung eines leicht seifigen Abgangs bar jedweder Originalität. Im Hinterstübchen bleibt allerdings bis in den Abend hinein dieser ziemlich originelle, herb-säuerliche Anklang erhalten. Von daher ragt der Duft zweifellos zwischen manch‘ anderem hervor, was damit marketing-mäßig über einen Kamm geschoren werden mag.
Dennoch erwartet man aus dem gemeinhin stilvollen Hause A. selbst im Breitenbereich schlichtweg mehr, zumal Herr A. mit seinem Laden keine Finanz-Hai-nis füttern muss. Keine Ahnung, warum er nicht in genussvoller Ruhe seine Marke (sowie den gewiss über alle Maßen gut gefüllten Hals) pflegt und dörfliches Neue-Parfüm-Sauen-Treiben ausschließlich aus der Ferne beobachtet. Muss ja preislich und in der Folge pröbchen-beschaffungs-anstrengungs-mäßig nicht dermaßen ausarten wie die Privé-Reihe…
Fazit: Hoffentlich ist bald Fläschchen leer!
Aber mein Sohn! Der wurde mit Code Ice abgespeist. Was errrlauben Giorgio? Uns derart in den elterlichen Bildungsauftrag reinzugrätschen! Was soll denn aus dem Jungen werden, wo bereits die Schule in dieser Hinsicht so erbärmlich versagt? Ausgesuchtes Nischen-Zeug kriegt der sonst unter die Nase. Was Mainstreamiges allenfalls zu Schulungszwecken und stets nach angemessener theoretischer Vorbereitung, niemals einfach so. Ohne entsprechende Ausbildung sind in der Pubertät bekanntlich schlimmste olfaktorische Entgleisungen zu befürchten, die eine ernste Gefahr für den Familienfrieden darstellen und nicht zuletzt die elterlichen Planungen zur Sicherung des Stammbaums bedrohen. Und bis dahin bleibt nicht mehr viel Zeit, der Junge ist schon sieben! Ich habe das Röhrchen zu Hause beim Auspacken sofort palmiert und „vorläufig“ zu mir gestellt. Das war lediglich deswegen kein Thema, weil wir an dem Tag außerdem im Lego-Laden waren und er nach der Heimkehr anderes im Sinn hatte. Lustig übrigens, wie er den Namen des Duftes ausspricht.
Wir dieseln den Jungen ja nun nicht zu. Nur zu wirklich besonderen Anlässen darf er was drauftun. Er wächst bei solchen Gelegenheiten jedes Mal um rund zehn Zentimeter, was er, nebenbei bemerkt, dringend nötig hat – er sieht aus wie fünf. Im Laden probiert er auch recht gerne ab und an was aus, für solche Armflächen-Erweiterung bin ich zuweilen ganz dankbar. Doch durchweg achten wir auf Geschmacksentwicklung.
Nun ist das vorliegende Parfüm keineswegs fies oder so. Ist zugegebenermaßen sogar völlig O. K.. Kommt mir ebenfalls wie ein allzu ähnlicher Ableger des „Quell-Code“ vor und enttäuscht in der Tat eher deshalb als aufgrund minderer Qualität. Ich find’s in Ordnung, zu Mitte und Ende hin tatsächlich noch einen Zacken profilierter als den Stammvater. Gleichwohl macht es nicht wirklich an. Frischer Auftakt mit Minze & Co., die Herznote einigermaßen apart mit ihrem Dreh ins Herb-Säuerliche. Die Beschreibung meines Vorkommentators als „cremig-mandelige DNA" ist sehr gelungen. Diese Note dürfte in der Tat hohen Wiedererkennungswert haben. Ab der fünften Stunde entwickelt sich daraus freilich eine Anmutung eines leicht seifigen Abgangs bar jedweder Originalität. Im Hinterstübchen bleibt allerdings bis in den Abend hinein dieser ziemlich originelle, herb-säuerliche Anklang erhalten. Von daher ragt der Duft zweifellos zwischen manch‘ anderem hervor, was damit marketing-mäßig über einen Kamm geschoren werden mag.
Dennoch erwartet man aus dem gemeinhin stilvollen Hause A. selbst im Breitenbereich schlichtweg mehr, zumal Herr A. mit seinem Laden keine Finanz-Hai-nis füttern muss. Keine Ahnung, warum er nicht in genussvoller Ruhe seine Marke (sowie den gewiss über alle Maßen gut gefüllten Hals) pflegt und dörfliches Neue-Parfüm-Sauen-Treiben ausschließlich aus der Ferne beobachtet. Muss ja preislich und in der Folge pröbchen-beschaffungs-anstrengungs-mäßig nicht dermaßen ausarten wie die Privé-Reihe…
Fazit: Hoffentlich ist bald Fläschchen leer!
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