17.06.2017 - 14:48 Uhr
Meggi
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Meggi
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25
Wer ist hier intrigant?
Die Tuschelei lässt sich bildlich vorstellen:
„Psst, da kommt es!“
„Ah, Hallo Patchouli! Wir haben gehört, dass Pierre Dich zum Hauptdarsteller in seinem neuen Duft befördern will. Das ist ja suuuuuuper!!! Heeeeeeeerzlichen Glückwunsch!!! Du, wir müssen weiter. Bis später - wir riechen uns!“
„Dieses blöde Zeugs, das hat doch eh schon praktisch überall seine Patscherchen drin. Warum denn jetzt noch ‘nen eigenen Duft? Tja, was soll man machen…“
„Na, pass mal auf, ich hab‘ mir zusammen mit ein paar anderen was überlegt…“
So ähnlich muss es auf dem Flur bei Herrn Guillaume zugegangen sein. Und die Intrige hatte Erfolg, das Patchouli kriegt kaum ein Bein an Land.
Von vorne: Spontan denke ich nach dem Auftragen an einen Schuss animalischen Jasmins. Nanu? Der Animalismus wird rasch von Honig aufgenommen; sehr aromatischer Flüssig-Honig kann ja problemlos was Entsprechendes liefern.
In der Tat würde ich Honig als vorherrschenden Geruch der ersten Minuten bezeichnen wollen, und zwar – damit fügt sich alles – Orangenblüten-Honig. Ein bisschen abwarten, nachschnuppern: Wiederum ja, ich bleibe bei meiner Weißblüher-Meinung und obendrein beharre ich auf Jasmin. Mit Orangenblüten allein lässt sich jener latent aasige Tupfer meines Wissens jedenfalls nicht bewerkstelligen. Mit ein wenig Abstand von der Haut hingegen zeigt sich der Duft gemäßigter, bietet eher eine süßlich-reinliche Aura, der gleichwohl durchaus eine Anmutung von schwülstiger Orientalik innewohnt.
Das Patchouli hat mächtig Mühe. Es mag von unten wider den Floral-Honig drücken, wedeln und pusten, allerdings vergeht locker eine gute halbe Stunde, bevor es überhaupt in die Sphäre des ernsthaft in Erwägung zu ziehenden gelangt. Und auch in den folgenden Stunden hätte ich den Duft nie als Patch-Duft betitelt, sondern vielleicht als weiß-floralen „Honigschneck“ (Tomi Ungerer).
Am späteren Vormittag wird das Patchouli sozusagen erneut ausgebremst, diesmal vom Sandelholz; erfreulicherweise ist es allenfalls andeutungsweise sahnig geraten. Und nun wird die ultimative Waffe gezückt: Bereits mittags kündigt sich eine wächserne Amber-Note an. Ist ein solcher Weg erst eingeschlagen, gibt es üblicherweise kein Zurück. Leider bestätigt sich das am Nachmittag im Wesentlichen. Für mich ist derlei ein ziemlicher Abtörner, da hilft es nicht viel, dass eine Spur „Plantalismus“ die gnadenlose Schicht noch lange begleitet.
Fazit: Es kommt wie im echten Leben – wenn Intriganten ihr Ziel erreichen, bleibt ihr Erfolg klein und gemein, denn die Sache selbst ist dann (meist) irgendwie…verkorkst. Der heutige Guillaume scheint mir nichts Halbes und nichts Ganzes, allemal nicht als erklärter Patchouli-Duft. Für Freundinnen und Freunde floral-süß-cremig-wächserner Parfüms passt er nach meinem Dafürhalten besser.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe. Da das Testerchen schon etwas älter ist, hoffe ich ggf. auf regen Widerspruch, sollten meine Eindrücke auf unschönes Altern des Gebräus zurückzuführen sein.
„Psst, da kommt es!“
„Ah, Hallo Patchouli! Wir haben gehört, dass Pierre Dich zum Hauptdarsteller in seinem neuen Duft befördern will. Das ist ja suuuuuuper!!! Heeeeeeeerzlichen Glückwunsch!!! Du, wir müssen weiter. Bis später - wir riechen uns!“
„Dieses blöde Zeugs, das hat doch eh schon praktisch überall seine Patscherchen drin. Warum denn jetzt noch ‘nen eigenen Duft? Tja, was soll man machen…“
„Na, pass mal auf, ich hab‘ mir zusammen mit ein paar anderen was überlegt…“
So ähnlich muss es auf dem Flur bei Herrn Guillaume zugegangen sein. Und die Intrige hatte Erfolg, das Patchouli kriegt kaum ein Bein an Land.
Von vorne: Spontan denke ich nach dem Auftragen an einen Schuss animalischen Jasmins. Nanu? Der Animalismus wird rasch von Honig aufgenommen; sehr aromatischer Flüssig-Honig kann ja problemlos was Entsprechendes liefern.
In der Tat würde ich Honig als vorherrschenden Geruch der ersten Minuten bezeichnen wollen, und zwar – damit fügt sich alles – Orangenblüten-Honig. Ein bisschen abwarten, nachschnuppern: Wiederum ja, ich bleibe bei meiner Weißblüher-Meinung und obendrein beharre ich auf Jasmin. Mit Orangenblüten allein lässt sich jener latent aasige Tupfer meines Wissens jedenfalls nicht bewerkstelligen. Mit ein wenig Abstand von der Haut hingegen zeigt sich der Duft gemäßigter, bietet eher eine süßlich-reinliche Aura, der gleichwohl durchaus eine Anmutung von schwülstiger Orientalik innewohnt.
Das Patchouli hat mächtig Mühe. Es mag von unten wider den Floral-Honig drücken, wedeln und pusten, allerdings vergeht locker eine gute halbe Stunde, bevor es überhaupt in die Sphäre des ernsthaft in Erwägung zu ziehenden gelangt. Und auch in den folgenden Stunden hätte ich den Duft nie als Patch-Duft betitelt, sondern vielleicht als weiß-floralen „Honigschneck“ (Tomi Ungerer).
Am späteren Vormittag wird das Patchouli sozusagen erneut ausgebremst, diesmal vom Sandelholz; erfreulicherweise ist es allenfalls andeutungsweise sahnig geraten. Und nun wird die ultimative Waffe gezückt: Bereits mittags kündigt sich eine wächserne Amber-Note an. Ist ein solcher Weg erst eingeschlagen, gibt es üblicherweise kein Zurück. Leider bestätigt sich das am Nachmittag im Wesentlichen. Für mich ist derlei ein ziemlicher Abtörner, da hilft es nicht viel, dass eine Spur „Plantalismus“ die gnadenlose Schicht noch lange begleitet.
Fazit: Es kommt wie im echten Leben – wenn Intriganten ihr Ziel erreichen, bleibt ihr Erfolg klein und gemein, denn die Sache selbst ist dann (meist) irgendwie…verkorkst. Der heutige Guillaume scheint mir nichts Halbes und nichts Ganzes, allemal nicht als erklärter Patchouli-Duft. Für Freundinnen und Freunde floral-süß-cremig-wächserner Parfüms passt er nach meinem Dafürhalten besser.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe. Da das Testerchen schon etwas älter ist, hoffe ich ggf. auf regen Widerspruch, sollten meine Eindrücke auf unschönes Altern des Gebräus zurückzuführen sein.
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