L'Oiseau de Nuit Pierre Guillaume 2008

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6.9 / 10 50 Bewertungen

Ein Parfum von Pierre Guillaume für Damen, erschienen im Jahr 2008. Der Duft ist würzig-harzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Der Nachtvogel”.
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Duftrichtung

Würzig

Harzig

Ledrig

Holzig

Süß

Duftpyramide

Kopfnote

Bergamotte

Labdanum

Herznote

Davana

Patchouli

Basisnote

Benzoe

Leder

Parfümeur

Pierre Guillaume

Bewertungen

Duft

6.950 Bewertungen

Haltbarkeit

7.237 Bewertungen

Sillage

6.830 Bewertungen

Flakon

7.135 Bewertungen

Eingetragen von Baux, letzte Aktualisierung am 26.06.2020.

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Womit der Duft vergleichbar ist

Ambre d'Or

Urban - Tobacco & Amber

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen

12.11.2011 - 14:30 Uhr

7.5
Haltbarkeit 7
Duft

Turandot
834 Rezensionen

Turandot

Top Rezension 12

Würzig-dunkel-warm

Also die Schokolade kann ich zwar ahnen, das heisst ich weiß, welche Note gemeint ist, aber ich rieche in erster Linie Artemisia. Und zwar nicht Artemisia absinthium, den Wermut, der wäre bitterer, sondern Artemisia vulgaris, der gemeine Beifuß. Ein Würzkraut, das bei fetten Speisen, z.B. dem Gänsebraten die Verdauung unterstützt. Wir kennen es alle als Unkraut im Garten oder am Straßenrand. Und ich fühle direkt die silbrigen samtigen Blütenstände zwischen den Fingern. Aber ein Unkraut ist eben eine Pflanze, deren Tugenden man (noch) nicht kennt. Beifuß ist würzig-herb und aromatisch.
Gedämpft wird das Aroma durch die balsamisch feinharzigen Noten von Benzoeharz und Labdanum, die fast etwas Süsse bewirken. Die Ledernote bringt dunkle und ein bisschen schmutzige Weichheit in den Duft und wirkt so als Balance.

Ich finde ihn auch nicht laut, und er bleibt - zumindest bei mir - ziemlich hautnah. Fruchtiges kann ich gar nicht ausmachen.

Ich finde den Duft sehr interessant. Keine Früchte, keine Blüten, weder Hölzer noch animalische Noten und doch hat der Duft einen ausgeprägten Charakter und ich würde ihn gerne tragen. Nachteule bin ich ja sowieso. Aber vielleicht ist ja mit dem Vogel der Nacht auch die Nachtigall gemeint??? Etwas melancholisch ist L`Oiseau de Nuit nämlich schon. Wobei ich gar nicht beschreiben kann, was dieses Fluidum ausmacht.

Sorry Apicius, mal musste es passieren. Ich stimme diesmal mit Dir überhaupt nicht überein;))

19.03.2015 - 05:10 Uhr

3rdear
4 Rezensionen

3rdear

Sehr hilfreiche Rezension 11

Gourmand für eine Nacht

Was ich zu hoffen kaum gewagt hätte: dass sich mir einmal die Pforte zur Welt der Gourmands öffnen wird. L'Oiseau de Nuit, die Nachteule, war der passende Schlüssel dazu, ein Schlüssel, der eher eine Praline ist - aus dunkler Schokolade mit einer Artemisia-Creme-Füllung. Aufgesprüht, ist es sofort Abend, der Wald vom Scheinwerferlicht der untergehenden Sonne rotbraun beleuchtet, lange Schatten ragen in die Dunkelheit. Es duftet trocken-herb nach blühenden Gräsern, während mir im Mund das Stück Schokolade mit ihrem 50%-Kakao-Anteil auf der Zunge zergeht. Warum ausgerechnet 50 Prozent? Weil ich auch einen geringen Milch-Anteil erschmecke, einen süßen Schmelz, Bourbon-Vanille. Ist die Praline erst mal gelutscht, bleibt auf der Haut eine noch entfernt an Schokolade erinnernde ausgetrocknet-grasige Leder-Note. Die Sillage, die nun auf ein zivilisiertes Maß geschrumpft ist, bleibt vom dunkel-warmen Pralinen-Ton geprägt, dabei aber abstrakt genug, um unterschiedlichste Assoziationen bei den Mitmenschen hervorzurufen. L'Oiseau de Nuit passt eher in die dunkle Jahreszeit, hat mit seinem originellen Duft-Akkord großen Wiedererkennungswert. Er ist gerade so viel oder besser gesagt so wenig Gourmand, dass er mir nicht über wird und abgesehen von der gewaltigen Sillage kurz nach dem Aufsprühen gut kontrollierbar, schwindet mit der Zeit und ist bei Morgendämmerung verflogen.

05.10.2014 - 06:47 Uhr

4
Flakon 6
Sillage 7
Haltbarkeit 5.5
Duft

FabianO
1005 Rezensionen

FabianO

Hilfreiche Rezension 5

Harzige, etwas ätherische Bitterschokolade, der sakral-mystische Momente folgen

Die "Nachteule", Namensgeber dieses Franzosen, passt zur eher dunkel ausgerichteten Textur des Duftes tatsächlich.

Das ist kein Duft für helle Tage und gute Laune, das hat eher was von Menschen, die im Dunkeln ihre Runden gehen. Wohlgemerkt eher Einzelgänger als Partytiere, vielleicht Hessesche Steppenwölfe?

Mit Benzoeüberschwang geht es los, wächsern, etwas dumpf, die Nase lahmlegend.
Darunter mischen sich kräuterig-pflanzliche Noten des Beifußes, leicht herb-ätherisch.

Wirklich einladend riecht das noch nicht, da sollte schon noch ein Wandel kommen.

Tatsächlich schwächt das Benzoe sich etwas ab, macht einer recht bitteren Schokoladennote Platz, locker 80 % Kakaoanteil. Auch da wieder die thematische Dunkelheit.

Anfangs etwas säuerlich, nicht so schön, nach 10 min. aber weicher und dezenter werdend.

Dazu trägt auch das mehr und mehr aufkeimende Labdanum bei, es wird etwas rauchiger, dabei leicht süßlich und etwas harzig gehalten. Durchaus etwas kontemplativ bzw. meditativ. Da sinniert einer, einsam in dunklen Gassen umherwandernd, vor sich hin.

Nach einer halben Stunde pendelt der Duft nach dem kurzen Schokoladenausflug zusehends in Richtung orientalischer Stilistik, das Labdanum tut sich mit etwas würzigeren Ledernoten zusammen und bildet ein weichwürziges, leicht sakral angehauchtes Grundaroma.

Durchaus nett zu riechen, etwas feierlich im sakralen Sinn in seiner Art. Der Gang des Einsamen in eine kaum besuchte Mitternachtsmesse?

Ingesamt ein ordentlicher Duft, der vielleicht ein wenig konfus geraten ist in seiner Phasenzusammenstellung. In der Basis für den Herbst aber ganz schön, tendenziell etwas eher maskulin in seinem Grundton.

16.08.2010 - 08:47 Uhr

8
Duft

Snowflake
112 Rezensionen

Snowflake

Hilfreiche Rezension 4

Gefällt mir, gefällt mir nicht, gefällt mir, gefällt mir nicht.........

Der Duft hat was von unsüßer Schokolade, er ist zwar süßlich, riecht aber eben nicht nach süßer Schokolade. Er hat den gleichen "Unterton" wie Felanilla, weiß nicht wie ich das besser beschreiben soll. Wenn man an beiden schnuppert, weiß man sofort das sie aus dem gleichen Haus stammen. Irgendwie hat der Duft was sehr faszinierendes. Bin mir aber unschlüssig ob er mir 100 % gefällt. Auf jeden Fall ist er sehr interessant und riecht irgendwie ein bißchen "verrucht"

11.06.2010 - 17:17 Uhr

5
Haltbarkeit 5
Duft

Apicius
1106 Rezensionen

Apicius

Für Nachteulen

Ja, der Name dieses Parfums ist nachvollziehbar. Nichts Frisches, sondern ein etwas quietschig-fruchtiger Akkord auf viel dunkler Schokolade. Das finde ich sehr gourmand. Der Duft erinnert mich an eine Tafel dieser relativ neuen Sorte Bitterschokolade mit Splittern getrockneter Himbeere drin. Schokolade und dann säuerlich - naja.

Der Bezug zu den Nachteulen rechtfertigt sich dadurch, dass man es gut als nächtlichen Ausgehduft verwenden kann. Denn dieses Parfum ist sehr laut und kann sich auf wüsten Parties und in verräucherten Kneipen sicher bestens behaupten. Nur mögen muss man es halt.

Mit seiner Schokoladennote ähnelt das Parfum sehr dem ungleich edleren Toubereuse Couture. Doch ist die Schokolade nicht von bester Sorte, dazu unangenehm präsent. Dazu dann noch das furchtbare Karnevallsbonbonaroma - nein danke, bleibt mir damit vom Leibe!

Die oben angegebenen Duftnoten kann ich nicht nachvollziehen. Glücklicherweise lässt die Intensität schnell nach, besonders die Fruchtigkeit verabschiedet sich nach einer Stunde. Jetzt wir es zumindest erträglich, um dann im Drydown in eine schwer bestimmbare Holzigkeit zu münden.

Sicherlich wird es das eine oder andere Schleckermäulchen geben, das davon nicht genug bekommen kann.