09 Yuzu Ab Irato 2006

09 Yuzu Ab Irato von Pierre Guillaume
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6.5 / 10 68 Bewertungen
Ein Parfum von Pierre Guillaume für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2006. Der Duft ist grün-frisch. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Grün
Frisch
Zitrus
Würzig
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Grüne MinzeGrüne Minze japanische Yuzujapanische Yuzu MyrteMyrte
Herznote Herznote
YsopYsop JasminJasmin MagnolieMagnolie HyazintheHyazinthe
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus

Parfümeur

Bewertungen
Duft
6.568 Bewertungen
Haltbarkeit
6.253 Bewertungen
Sillage
5.745 Bewertungen
Flakon
7.553 Bewertungen
Eingetragen von Seglein, letzte Aktualisierung am 22.05.2023.

Rezensionen

10 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 15  
Sauer aber dezent
Frische, zitrische Düfte, die besonders im Sommer gefallen, laufen Gefahr, von uns nicht ernst genommen zu werden. Es ist wie mit dem Wein: Exquisite Bordeaux erzielen Spitzenpreise, doch an heißen Sommertagen oder zu einem leichten Essen zieht man dann doch einen einfachen, gut gekühlten Weißwein vor.

Zugegeben – manches zitronige Wässerchen ist auch kaum der Rede wert. Doch jenseits von Leichtigkeit und Frische ist auch in diesem Bereich gelegentlich Komplexität und Tiefgang zu entdecken.

Yuzu Ab Irato ist so ein Duft, der ein vorschnelles Urteil nicht verdient hat. Gut, dieses Parfum ist zitrisch-leicht, dabei dezent und hat sehr wenig Projektion. Das scheint man also ganz nebenbei nehmen zu können, wie vielleicht das neue Cologne von 4711. Doch wenn man genau hinschaut, fällt als erstes eine Zitrusnote auf, die nicht so alltäglich ist. Es soll Yuzu sein – eine japanische Zitrusfrucht, die hierzulande wohl kaum zu bekommen ist. Egal – die Yuzu-Note ist sehr schön, und dabei auch ein wenig sauer. Sie unterscheidet sich damit deutlich von den allgegenwärtigen „duftigen“ Bergamotte-Ölen, aber auch von allen synthetisch anmutenden Varianten im Stil eines nachgemachten Grapefruit-Aromas. Kombiniert wird Yuzu hier mit Minze, und das ergibt gewissermaßen eine doppelte Portion Frische!

Die Zitrus-Minze-Kombination erinnert mich sehr an Eau Radieuse von Humicki & Graef. Jenes Parfum bringt diese Kombination um einiges deutlicher und kräftiger. Zudem verleitet dort die adstringierende Wirkung zur Überdosierung. Das kann mit Yuzu Ab Irato nicht passieren. Pierre Guillaumes Schöpfung ist so dezent, dass man sie guten Gewissens auch bei Hitze tragen mag.

So ist das Bessere mal wieder der Feind des Guten. Während der H & G Duft dann leider doch eine gewisse Lieblichkeit entwickelt, bleibt Yuzu Ab Irato immer frisch und schlank.

Wäre Yuzu Ab Irato nicht ganz so dezent, hätte er nur ein wenig mehr Projektion – die ganze Raffinesse dieser Komposition läge offen zu Tage. So aber kann man nur erahnen, dass Pierre Guillaume eine beachtliche Komplexität hinter die Zitrus-Minze gelegt hat. Da sind grüne Noten, ein heller floraler Komplex, auch wässrige Noten. Doch nichts ist wirklich greifbar, alles bleibt vage. Das ist gut, denn so bewahrt sich Yuzu Ab Irato einen gewissen geheimnisvollen Reiz.

Mich beeindruckt diese kaum wahrnehmbare dunkle Tiefe, die sich hinter der harmlosen Fassade auftut. Einzigartig ist das zwar nicht, aber immer wieder ein Erlebnis. In ähnlicher Weise sind zum Beispiel Eau Neuve von Lubin oder das schöne Acqua da Toeletta von Piazetta di Portofino komponiert – beides Düfte, die ich nicht missen möchte. So habe ich jetzt ein Duft-Trio: Eau Neuve als beruhigendes Gute-Nacht-Parfum, Acqua da Toeletta für den frischen, kühlen Frühlingsmorgen und Yuzu Ab Irato im Hoch- und Spätsommer!

Es gehört zum Understatement des Yuzu Ab Irato, dass man glaubt, ein Cologne auf der Haut zu haben – einfach weil es sich sofort zurückzieht. Doch tatsächlich ist es mindestens ein Eau de Toilette, das sich allerdings nur ganz verhalten bemerkbar macht. Freilich hört das Understatement beim Geld auf – für Yuzu Ab Irato ist der volle Preis zu zahlen, der auch für die anderen, „erwachsenen“ Parfums dieser Linie gefordert wird. Möglicherweise sind nicht viele Menschen bereit, dieses Geld für ein so unscheinbares Gewächs auszugeben.
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5
Haltbarkeit
5
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 16  
Die Hände meiner Mutter
In den 50ern hatten wir noch keine Waschmaschine. Montag war damals Waschtag und meine Mutter war im Morgengrauen schon aufgestanden, um den riesigen Waschbottisch anzufeuern in dem die Wäsche gekocht wurde. Sie hantierte mit großen Holzzangen und überdimensionalen Kochlöffeln in der blubbernden Lauge. Wie schwer diese Arbeit war, konnte ich erst später richtig einschätzen. Vor allem das Spülen und Wringen der Bettlaken und Bezüge war wirklich Schwerstarbeit. Vorbereitet wurde die Wäschen indem sie mittels Kernseife auf einem Waschbrett gerubbelt wurde.

Und damit komme ich zu Uzu Ab Irato, denn an diesen heißen Seifengeruch erinnert mich der Duft und sofort sehe ich die roten, aufgequollenen und strapazierten Hände meiner Mutter vor mir. Damit versetzt mich dieser Duft in eine wehmütig-freundliche Stimmung, aber als Parfum kann ich ihn mir nicht vorstellen. Ja ich warte immer darauf, dass in der Herznote noch ein paar Küchenkräuter oder Karotten zum Vorschein kommen, denn an Waschtagen gab es der Einfachheit halber meist Gemüseeintopf zu essen. Damit wäre die Kulisse perfekt.

Vielleicht hätte der Duft ohne diese Assoziation bei mir mehr Chancen, auch würde ich mir wünschen, Zitrone und Minze wären ausgeprägter und das blumige Herz würde länger andauern. So aber ist Yuzu Ab Irato für mich nicht tragbar.
4 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
3
Duft
Fran

253 Rezensionen
Fran
Fran
Top Rezension 0  
Hans-A-Plast
Die japanische Mandarinen-Abart startet fulminant: zitrisch, erfrischend, grün, spritzig, saftig, herrlich. Die Minze hat weder Kaugummi noch Zahnpasta Attitüden, sondern fügt sich blendend in die grüne Zitrusfrische ein und kühlt sogar die Haut. Auftakt also großartig, Häkchen dran.

Und sehr schnell ist auch klar: das hier ist kein ödes oberflächliches Erfrischungswasser. Denn gleich schwingt neben der vordergründigen Yuzu-Minz-Spritzigkeit eine gewisse Weite wenn nicht sogar Tiefe mit, die dem Duft Mehrdimensionalität und Volumen gibt. Sind das irgendwelche hellen Hölzer? Es erinnert mich auch an eine Art kühlen Weihrauch – irgendetwas Raum-schaffendes ohne Schwere. Zweite Stufe nach dem Auftakt also immer noch großartig, so kann’s weitergehen.

Und dann wendet sich das Blatt. Plötzlich, wie aus dem Nichts heraus, verschwindet die wirklich leckere Zitrus-Yuzu-Minz-Saft-Frische – und hinterlässt einen Geruch nach: frischem Pflaster. Dem brauen Klebeteil von Pflaster, Außenseite. Wo Jense im Bambuswald steht, Ergo auf Bohnerwachs schliddert, Turandot Waschtag hat und Lila den Putzlappen schwingt breitet sich in mir ein Gefühl nach Wundheilung aus. Eben war’s noch schlimm, der Kratzer tat weh, aber jetzt ist ein Pflaster drauf, die Wunde ist versorgt, die Tränen sind getrocknet, ich bin getröstet, alles wird gut.
Der Pflastergeruch ist so deutlich, ich bin wirklich verblüfft. Ein bisschen krautig, ein bisschen muffig, ein bisschen medizinisch, ein bisschen aseptisch. Holziger Pfeffer mit Bambus, vermute ich mal. Mir viel zu herb und seltsam.

Die ganze schöne Kopfnote ist verblasst, zurück bleibt bei mir ein krautig-holzig-bitterer Geruch für „The Library of Fragrance: Band Aid“.
6 Antworten
5
Haltbarkeit
8
Duft
Holunder

41 Rezensionen
Holunder
Holunder
Sehr hilfreiche Rezension 5  
Sauer sind wir schon mal, das Lustige kommt gleich.
"Yuzu Ab Irato" ist in meinem Parfumschrank ein echtes Nischenprodukt insofern, als dass ich ihn nur an ganz heißen und schwülen Tagen aushalte, sonst fröstelt es mich zu sehr. Wir haben hier eine unglaublich saure Zitrone - das wird wohl die Yuzu sein, mit der ich persönlich noch nicht das Vergnügen hatte -, umgeben von allerlei "Krautstauden". Ich habe noch nie eine so haltbare Zitrone gerochen, sie bleibt für Stunden. Wer Zitrus gern mit Putzmittel assoziiert, hätte hier sicher seine helle Freude. Die Magnolie steuert ein wenig wässrige Blumigkeit bei, damit die ganze Angelegenheit nicht allzu sehr in der Nase sticht.

Die Assoziation mit der Gärtnerseife kann ich gut nachvollziehen, muss aber feststellen: An Tagen, an denen die Luft zum Schneiden ist, die kleinste Anstrengung Schweißperlen auf die Stirn treibt und man seinen Mitmenschen in der nachmittäglichen S-Bahn besser nicht zu nahe kommt, da ist das genau das, wonach ich duften möchte!

Allerdings würde ich empfehlen, sich etwas umzugucken, bevor man hierfür einen Haufen Asche an Herrn Guillaume abdrückt, denn ähnliche Duftnoten sollte es auch im Mainstreambereich (O de Lancome, Acqua Allegoria Herba Fresca) oder vielleicht sogar in der Drogerie (das neue 4711-Cologne?) geben.
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10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Unterholz

54 Rezensionen
Unterholz
Unterholz
Hilfreiche Rezension 7  
Yuzu-Sashimi
Als ich „Yuzu ab Irato“ das erste Mal testete, war ich nicht übermässig begeistert. Er gehört zu einer Kategorie von Düften, bei denen ich mich ‚einriechen‘ muss. Damit verhält es sich etwa so wie man als Jugendlicher Wein nicht besonders ansprechend findet und bei jedem weiteren Probieren dennoch immer mehr entdeckt, was an diesem Getränk dran sein könnte. Das hat weniger mit der Komplexität der Materie zu tun als mit dem Erlebnis von neuen ungewohnten Geschmacksrichtungen. Oder im Fall von Parfum eben eines irgendwie andersartigen Duftes.

Seit ich „Yuzu ab Irato“ besitze (den ich mir blind als 30mL-Version gekauft hatte), musste ich die Bewertung mehrere Male nach oben hin anpassen. Genial finde ich hierbei die authentische Yuzu-Mandarine, die ohne einen Hauch Künstlichkeit oder Klebrigkeit rüberkommt. Sie ist dabei nicht unbedingt frisch, aber wirkt doch belebend. Etwa so wie ein Carpaccio im Sommer keinen eigentlich kühlenden Effekt hat, aber halt doch erfrischender ist als ein Gulasch.

Eine ausgeprägte Rauch/Schwarzteenote (wie wenn man an einer Dose Earl Grey-Tee schnuppert) trägt dazu bei, dass unsere nipponeske Mandarine nicht in die gewöhnliche Drogerie-Frische-Fraktion abgleitet. Dieser etwas rüde Yuzu/Rauch-Akkord bleibt praktisch den ganzen Duftverlauf bestehen. Wobei Duftverlauf ist eigentlich zuviel gesagt, denn Y.a.I. ist keine nervig-kapriziöse Diva, die eine grosse Show abzieht und dann die eine oder andere Temperaturschwankung oder gar ein wenig Schwitzen schlecht verträgt. Eher das Gegenteil ist der Fall, Y.a.I. ist ein Duft, auf den man sich verlassen kann und der nie laut wird, aber stets eine erfrischende Duftaura projiziert.

Um beim Bild von Sashimi zu bleiben: Yuzu spielt die Hauptrolle, ein farblich schönes, etwas blasses Orange, wie ein Sake Sashimi (Lachs) frisch ab Eis. Es braucht nicht viel für diese raffinierte & einfache Speise, aber die Frische ist entscheidend. Diese Yuzu ist knackig, gerade vom Baum gepflückt und schwebt jetzt über einem Bett ätherischer Gewürze, deutlich wahrnehmbar durch Minze und Thymian. Pfeffer akzentuiert die delikaten Aromen und hebt die Frucht in ihrer feinen Kräutermarinade noch schöner hervor.
In der Duftpyramide sind noch florale Noten Hyazinthe, Jasmin und Magnolie angegeben, die jedoch so gut mit dem Gesamterlebnis verwoben sind, dass ich eigentlich von einem absolut unfloralen Duft sprechen muss.
Allerdings werden auch diese Beifügungen ihre Berechtigung haben, wie ein Pot Jasmin-Tee eben gut zu einer Sushi- oder Sashimi-Mahlzeit passt.
Mit einer ‚wütenden Zitrusfrucht‘, wie die neolateinische Namensgebung vermuten lässt, hat der Duft nicht viel zu tun, wenn auch der Name nicht schlecht gewählt wurde.

Fazit: ein gelungenes Parfum für sommerlich urbane Ansprüche, geeignet sowohl fürs Büro, als auch für spezielle Anlässe. Dabei ist „Yuzu ab Irato“ absolut eigenständig und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Da mein kleiner 30mL-Flakon unweigerlich zur Neige geht, werde ich den Duft wohl nachkaufen müssen. Eher eine Seltenheit, dass ich mir zweimal das gleiche kaufe, aber Yuzu ist einer derjenigen Düfte, die ich bedenkenlos auflege, wenn ich nicht gross überlegen mag. Und der mir nie auf die Nerven geht.
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Statements

15 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 7 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Der Tanz auf der Rasierklinge: scharf minzig, harsch grün, feurig asiatisch, blendend hellweiß blumig. Wer das nicht erträgt, ist schwach!
6 Antworten
Zauber600Zauber600 vor 4 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Grün-frischer weißblütig herb-würziger Zitriker mit YSOP balsamiert und MOSCHUS verbunden
Yuzu! Yuzu?
Sehr speziell - gefällt trotzdem!!
6 Antworten
FvSpeeFvSpee vor 5 Jahren
8
Flakon
6
Duft
Sehr zornige Frische. Zitrik, Minze, Myrte, Chemie, voll in die Fresse und drogengleich über die Schmleimhaut ins Hirn.
3 Antworten
Rhubarb4meRhubarb4me vor 2 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Wie wenn man aus der brütenden Hitze in eine Kathedrale tritt: Stille, Kühle, gebrochenes Licht - und unten die modrigen Katakomben. Famos!
4 Antworten
MrczrbMrczrb vor 2 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Ungebremst zieht es den Zug voller Yuzu durch das Land. Frisch und Krautig Grün. Sein Antrieb ist ungebrochen. Yuzu bleibt linear präsent…
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