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15.09.2016 - 14:35 Uhr
Meggi
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Meggi
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19
Majoranisiert und rosmarinisiert
Eine Spur Grün und ein paar Zesten Schale rollen den Teppich für den Star aus: Eine Orange von Format. Billige Effekte sind ihr fremd, sie weiß sich niveauvoll in Szene zu setzen. Frisch-fruchtig, nicht ganz so „natürlich“ wie etwa in Cologne Bigarade, sondern an der Grenze zum Idealisierten. Gleichzeitig ohne die diffus-feminine Aura, die den ansonsten tadellosen Mandarine Basilic von Guerlain umgibt. Stark!
Innerhalb von einer Viertelstunde weicht das Fruchtige zurück, der Duft wird zitrischer und spitzer, ein Eindruck, der durch das aufkommende Gewürz gestützt wird. Aha, eine Würz-Note als Frische-Verlängerer. Ich korrigiere: Zunächst als einer von mehreren Frische-Verlängerern. Daneben stehen nämlich vorläufig noch besagtes Grün (bereits moos-verkratzt) und eine Prise Citral-Brausepulver.
Rund eine Stunde später ist es jedoch soweit. Das Gewürz beginnt, die Alhambra zu major(an)isieren. Ich schreibe jetzt lieber nicht, die Alhambra würde von Herrn Armani ro(s)ma(ri)nisiert, wir wollen schließlich keine politischen Verwerfungen hervorrufen. Aber wie auch immer, während der folgenden zwei, drei Stunden nimmt Oranger Alhambra jedenfalls schleichend den Weg in einen latent pieksigen Würz-Duft. Darunter bleibt lange eine Portion Grün erhalten, es legt in Sachen moosiger Kratzigkeit sogar noch einen drauf, allerdings befördert das alles letztlich nur den Wandel.
Schon vor dem Mittag hat das Moos überdies einen Reinlich-Dreh angenommen…
…Schluss 1: Riecht zwar wegen der mittlerweile in die Nähe eines Fruchtbonbons degenerierten Zitrusfrucht nicht allzu seifig, das ist bloß leider ein schwacher Trost. Gegen Mittag ist das schöne Grün vollends verschwunden. Oranger Alhambra riecht nun … recht konservativ, wie die Basis eines Duftwassers für den ganz außerordentlich gesetzten Herrn. Nachmittags lande ich endgültig bei einer über-konservativen Rasierwasser-Anmutung.
…Schluss 2: Eine sacht-seifige Anmutung mit einer Idee Fruchtbonbon deutet an, dass Oranger Alhambra eine völlig neue Richtung einschlägt. Im Laufe der folgenden Stunden entsteht eine Anmutung wie bei einem klassischen Herren-Cologne. Für Fans entsprechender Parfüms ist das ein origineller Schwenk zu einem gelungenen Ausklang.
Fazit: Ich wähle Schluss 1, nehme die Angelegenheit als Niedergang nach vorzüglichem Start wahr. Meine Bewertung zeigt mithin beispielhaft die konzeptionelle Schwäche eines arithmetischen Mittels.
Innerhalb von einer Viertelstunde weicht das Fruchtige zurück, der Duft wird zitrischer und spitzer, ein Eindruck, der durch das aufkommende Gewürz gestützt wird. Aha, eine Würz-Note als Frische-Verlängerer. Ich korrigiere: Zunächst als einer von mehreren Frische-Verlängerern. Daneben stehen nämlich vorläufig noch besagtes Grün (bereits moos-verkratzt) und eine Prise Citral-Brausepulver.
Rund eine Stunde später ist es jedoch soweit. Das Gewürz beginnt, die Alhambra zu major(an)isieren. Ich schreibe jetzt lieber nicht, die Alhambra würde von Herrn Armani ro(s)ma(ri)nisiert, wir wollen schließlich keine politischen Verwerfungen hervorrufen. Aber wie auch immer, während der folgenden zwei, drei Stunden nimmt Oranger Alhambra jedenfalls schleichend den Weg in einen latent pieksigen Würz-Duft. Darunter bleibt lange eine Portion Grün erhalten, es legt in Sachen moosiger Kratzigkeit sogar noch einen drauf, allerdings befördert das alles letztlich nur den Wandel.
Schon vor dem Mittag hat das Moos überdies einen Reinlich-Dreh angenommen…
…Schluss 1: Riecht zwar wegen der mittlerweile in die Nähe eines Fruchtbonbons degenerierten Zitrusfrucht nicht allzu seifig, das ist bloß leider ein schwacher Trost. Gegen Mittag ist das schöne Grün vollends verschwunden. Oranger Alhambra riecht nun … recht konservativ, wie die Basis eines Duftwassers für den ganz außerordentlich gesetzten Herrn. Nachmittags lande ich endgültig bei einer über-konservativen Rasierwasser-Anmutung.
…Schluss 2: Eine sacht-seifige Anmutung mit einer Idee Fruchtbonbon deutet an, dass Oranger Alhambra eine völlig neue Richtung einschlägt. Im Laufe der folgenden Stunden entsteht eine Anmutung wie bei einem klassischen Herren-Cologne. Für Fans entsprechender Parfüms ist das ein origineller Schwenk zu einem gelungenen Ausklang.
Fazit: Ich wähle Schluss 1, nehme die Angelegenheit als Niedergang nach vorzüglichem Start wahr. Meine Bewertung zeigt mithin beispielhaft die konzeptionelle Schwäche eines arithmetischen Mittels.
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