Pollita
Hühnergegacker
vor 11 Monaten - 31.07.2024
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Düfte, die ich einst verabscheute, sind plötzlich schön. Oder sind nur die aktuellen Kreationen für meine Nase so fürchterlich und deshalb empfinde ich das so?

Ja, ich bin verwirrt. Sehr sogar. Schon vor ein paar Jahren stellte ich fest, Fahrenheit, der für meine Nase in der Jugend gar schrecklichste Duft, ist gar nicht so gruselig. Ich roch ihn an einem Herrn an der Supermarktkasse, erkannte ihn sofort. Aber anders als damals bekam ich kein Magengrummeln, mir wurde nicht schlagartig übel und auch nach Davonrennen war mir nicht. Ich erkannte den Duft und dachte mir tatsächlich: „riecht doch eigentlich ganz schön.“ 

Und das ist kein Einzelfall. Terre d’Hermès war lange Zeit einer meiner Endgegnerdüfte. Als der damals rauskam, verabscheute ich ihn regelrecht. Mein Mann hatte irgendwann eine Probe davon und ich erinnere mich daran, dass ich sagte, „den trägst Du nicht in meiner Gegenwart, der riecht ja fast schon wie angeschimmelt“. So ähnlich damals mein O-Ton. ISO-E-Super war derzeit ein Novum und für Nasen, die das nicht gewohnt waren, konnte dieser holzige Riechstoff schonmal zu Irritationen führen. Bei Terre wird ISO bis heute recht ausgeprägt eingesetzt. Heute weiß ich, gegen ISO habe ich prinzipiell nichts. Ich trug sogar selbst für eine Weile einen Dupe von Un Jardin en Mediteranée, ebenfalls Hermès und ebenfalls eine ISO-Bombe. Und heute vergöttere ich Kriglers Extraordinaire Camelia 209 und auch der spart ganz gewiss nicht mit ISO-E-Super. Tja, ihr könnt es euch schon denken, gell? Kürzlich kam mein Vater mit Terre um die Ecke und ich gebe zu, ich roch den gerne an ihm. Und habe ihn, ebenso wie bereits Fahrenheit, von meiner No-Go-Liste gestrichen.

Jetzt gibt es da noch einen, den konnte ich in jungen Jahren am allerwenigsten leiden. Und das ist Kiton Men. Es war nicht nur Kiton, den ich verabscheute, sondern auch sehr viele andere Düfte, die teilweise ähnliche Noten hatten und mich deshalb an Kiton erinnerten. Trigger-Prinzip. Vermutlich war es das prägnante Veilchen, ähnlich wie auch beim Fahrenheit, was mich auf den ersten Schnupperer abschreckte. Ich konnte nämlich auch nicht mit Green Irish Tweed. Ich vergesse nie den Tag, an dem wir einen Gutachter im Haus hatten. Üppig beduftet mit GIT. Ich hätte schreiend davonrennen können, als sich die GIT-Wolke in unserem Haus ausbreitete. Als er weg war, habe ich noch stundenlang gelüftet. Und meinem Mann habe ich verboten, sich in den Neunzigern das blaue Eau de Toilette Free Space von seiner damaligen Lieblingsmarke Harley Davidson zu kaufen. Denn auch das roch für mich ganz klar nach Kiton. Für ihn war es schlicht ein Cool-Water-Dupe (den ich liebte, der hatte dieses für mich Fiese nicht), für mich war der Duft damals so etwas wie die Ausgeburt der Hölle für meine Nase.

Und diese Woche passiert es: Ich schlendere in die Stadt, da radelt ein Typ an mir vorbei. Zieht eine Duftfahne hinter sich sehr. Ich schnuppere und denke, „mmmh, riecht gut“. Und ich war mir sicher, er trug GIT oder sogar Kiton. Und was kommt jetzt? Polly löscht auch den ach so verhassten Kiton von der No-Go-Liste im Profil. 

Was schließen wir daraus? Waren die Düfte nie richtig schlimm oder sind die Neuerscheinungen mit Riechstoffen wie Ambrocenide und Co. für mein Näschen gar so fürchterlich, dass ich einst Verhasstes plötzlich als angenehm und schön empfinde? Ich gebe zu, bei Musik habe ich das manchmal auch in der Art. Es dauert bei mir manchmal Jahre, bis ich bestimmte Songs oder ganze Alben von Bands, die ich prinzipiell liebe, auf einmal gut finde. Aber ja, das kann mir schonmal passieren. Dass ich allerdings DJ Ötzi oder Micky Krause oder ähnliches plötzlich gut finden werde, das ist wiederum sehr unwahrscheinlich. Diese Musikrichtung überlasse ich, genauso wie Woody-Amber-Beastmode-Bomben, lieber den anderen.
Und jetzt geh ich mal meine No-Go-Liste korrigieren.

Und bei euch so?
Eure Polly

Die Bilder wurden mit Microsoft Designer erstellt.

Aktualisiert am 31.07.2024 - 08:43 Uhr
53 Antworten
TradescantiaTradescantia vor 10 Monaten
Schon eine interessante Entwicklung. Ich weiß nur, dass ich als wirklich junger Mensch gar nicht gut auf Chanel No. 5 reagiert habe, mir aber andere schwere Parfums nicht so negativ aufgefallen sind. Heute mag ich No. 5 sehr gerne. Vielleicht sind die Riechzellen aber in jungen Jahren deutlich empfindlicher. Bei mir selbst merke ich, dass meine Vorlieben immer mal wieder rotieren, zur Zeit mag ich es gerne mal wieder süß und dann gibt es Phasen, da trage ich lieber No. 19 oder Eau de Memo.
NasellaNasella vor 11 Monaten
Liebe Polly,
sehr interessantes Thema und ein toller Beitrag, vielen Dank!
Mir ist aufgefallen, dass du diese Abneigung anscheinend vor allem bei Herrendüften hattest. Vielleicht waren sie dir „als Mädchen“ noch zu „männlich“?
Ich fand viele Kracher der 80er und 90er aber schon immer gut (Kouros z. B.)
Deinen „Geschmackswandel“ sehe ich eher als „Erweiterung“. So wie dir geht es mir bei Duftnoten. Für einige, die ich früher grundsätzlich hasste, habe ich fast eine Leidenschaft entwickelt. Mit Anis konntest du mich jagen, mein geliebtes Confetto brachte den Durchbruch. Mit drei Anläufen, zweimal wieder verkauft, der dritte Flakon wurde die ganz große Liebe. Und mein Endgegner Patchouli hat sich bei Coromandel von so charmanter Seite gezeigt, dass ich diesem Duft sofort verfallen bin. Hätte ich einen echten Signature, wäre es Coromandel.
Mit vielen neuen Krachern habe ich auch Probleme. Vor allem mit unerträglicher Süße.
Ich bin gespannt, was du noch neues Altes für dich entdeckst!
MadameLegrasMadameLegras vor 11 Monaten
Eigentlich bleibe ich auch im Laufe der Zeit meinen Vorlieben und Abneigungen treu. Was aber auch im Hinblick auf so viele für mich fürchterliche Neuerscheinungen nicht verwunderlich ist.
Helena1411Helena1411 vor 11 Monaten
Ich glaube, dass sich Duftvorlieben mit der eigenen Duftentwicklung verändern können, sicherlich spielt auch das Alter mit hinein, tatsächlich glaube ich aber, dass es die Beschäftigung mit der Sache mit sich bringt, einen anderen Blick auf Düfte zu bekommen und über Jahre hinweg ungeliebte Düfte (bei mir lange Zeit jedwede Form von Chypre und 80er Kracher, welche ich nunmehr beide liebe) nun zu schätzen zu wissen.
ScentwolfScentwolf vor 11 Monaten
Manchmal muss man sich in ein Album reinhören…. ;-)
Dazu kommt, dass sich der persönliche Geschmack (Speisen, Getränke, Mode, Musik, Düfte,…) möglicherweise im Lauf der Jahre ändert.
Und plötzlich, tataaa….findet man etwas toll, dass man vorher ablehnte…
Manche Abneigungen bleiben allerdings lebenslang (bei mir Austern, Hawaii-Hemden und Schlagermusik)
;-)
PorcelainPorcelain vor 11 Monaten
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Ich bin leider weniger versöhnlich gestimmt - wo ich früher dachte "Schlimmer geht's nicht" muss ich heute leider feststellen: Doch, es geht noch viel viel schlimmer 😵‍💫
SpatzlSpatzl vor 11 Monaten
Bei mir sind es eher Duftnoten, wie z.B. Ambrettesamen, mit denen ich inzwischen besser zurecht komme und schätzen kann.
Düfte die ich nie mochte habe ich noch nicht lieben gelernt.
GuerlinchenGuerlinchen vor 11 Monaten
Ja ich stelle bei mir auch immer mehr Veränderungen fest.
Bei den älteren Düften kann es aber auch an der ReFo liegen, manche sind heute sanfter und leichter und dadurch nimmt man sie anders wahr. Finde ich z.B. bei dem aktuellen Opium EdT .
Dein Gedanke, dass es an den teilweise grauenvollen Neuerscheinungen liegen könnte, ist aber auch nicht weit hergeholt. Aktuell habe ich gestern Düfte getestet und bin spätestens bei der "Basis" (wenn man sie überhaupt noch so nennen kann) wirklich entsetzt gewesen.
Was wirklich gruselig war - ein Freund hatte auch einen Herrenduft getestet und zum Schluss haben wir beide gleich nach diesen neuen "Wunderstoffen" gemüffelt. Wer will so etwas bitte?!
Ich greife aktuell auch immer mehr zu meinen älteren Schätzchen, die noch in der Lage sind mir ihre Melodien vorzuspielen...Ich schätze sie so nur um so mehr.
BunteHexe27BunteHexe27 vor 11 Monaten
Ich glaube auch, dass eine starke Abneigung manchmal eine Form von Anziehung sein kann. Andere Dinge wurden hier schon gesagt. Mir geht es auch so, dass sich mein Spektrum sehr erweitert hat, seit ich hier bei Parfumo bin. Für mich kommt es auf den Kontext an.
FrauKirscheFrauKirsche vor 11 Monaten
Schöner Text und interessante Frage über die ich noch nachdenke. Spontan fällt mir nichts ein, was ich verabscheute und dann doch irgendwann mochte... Aber ich bin ja generell nicht so der Typ für großartige Veränderung 😄
CatchmynoseCatchmynose vor 11 Monaten
Es ist doch schön, wenn man/Frau/divers die Düfte wieder neu entdeckt. Kann es manchmal auch an der Reformulierung liegen? Gerade bei Fahrenheit sind wir ja schon durch viele Täler gewandert…. Und warum sollte eine neue „Mische“ nicht auch mal funktionieren? Aber generell gebe ich Dir recht. Ist bei vielen Dingen so…. Nur bei der Musik (bei mir) definitiv nicht! Da gibt es nur eine Chance ;-)
HenriquatreHenriquatre vor 11 Monaten
Schön geschrieben, gerne gelesen, auch selbst an mir beobachtet. Ich neige leider dazu, alles, was mich nicht zu 100% anspricht, gleich wieder weiterzuverscherbeln oder andere damit zu beglücken. Bei manchen Duftkandidaten bereue ich das inzwischen, bzw. ich habe sie mir (schlechtes Geschäft für mich) dann eben nochmal angeschafft...
FirstFirst vor 11 Monaten
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Was ich allerdings bei mir beobachten konnte ist, dass ich von mir neuen Duftnoten manchmal zuerst so fasziniert bin, dass ich mich sehr begeistern kann. Wenn die Note dann aber in vielen Düften und hochdosiert auftaucht oder ich sie länger immer wieder an anderen rieche oder selbst benutze, fängt sie an, mich so zu nerven, dass das in Ablehnung umschlägt. Das ist mir bei Veilchenblatt so gegangen und ein wenig auch bei Heliotrop, wobei letzteres oft mit mir generell unliebsamen scharfen Holzriechstoffen kombiniert wird.
Eine echte grundlegende Geschmacksveränderung habe ich bei mir in den ganzen Jahren aber noch nicht feststellen können.
FirstFirst vor 11 Monaten
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Zumindest für mich kann ich sagen, dass ich weniger denke, der Geschmack ändere sich. Bei mir ist es eher die Stimmung. Z.B. Coco Mademoiselle: Als ich den das erste Mal bei einer Freundin roch, dachte ich, das sei ja ein schlechter Chanel, so unfassbar langweilig, fast billig. Und natürlich kaufte ich den dann nicht. Dann begegnete ich ihm erstmal nicht mehr. Als ich ihn 1-2 Jahre später wieder roch, dachte ich, der sei so angenehm ruhig und milde unkompliziert. Das ist eigentlich sowas Ähnliches wie "langweilig", aber ich brauchte in dem Moment wohl eher sowas. Heute ist er sogar in meiner Sammlung. Ich sprühe ihn bevorzugt an Sommerabenden zum Runterkommen.
Bei anderen Düften (Fahrenheit!) nervt es in erster Linie, dass so viele ihn (überdosiert) tragen. Manchmal nervt auch weniger der Duft selbst, sondern die Person, die ihn trägt und dann ist der Duft erstmal mit dieser assoziiert. Später legt sich die Assoziation manchmal und der Duft selbst ist vielleicht doch ganz schön.
Noel2020Noel2020 vor 11 Monaten
Genau dieses Phänomen konnte ich bei mir auch schon des Öfteren beobachten. Ein ganz klarer Einflussfaktor dabei ist natürlich die Jahreszeit beziehungsweise die Temperatur. Weiterhin konnte ich beobachten , dass die allgemeine Stimlung ebenfalls ausschlaggebend ist.
Weiterhin ist es bei manchen Düften so, dass ich sie erst nicht mag und dann später wenn ich sie ein Paar Jahre später erneut rieche plötzlich gut finde , da ich die Düfte dann oft mit den Erinnerungen von damals wo ich ihn als erstes gerochen habe verbinde. Loewe 001 ist ein solcher Duft. Als ich ihn in Barcelona gekauft habe, fand ich ihn nach ein Paar Tagen nicht mehr so dolle. Mittlerweile ist es beinahe mein wertvollster Besitz, da ich jedes Mal wenn ich am Flakon rieche für einen Sekundenbruchteil die Emotionen empfinde die ich damals in Barcelona in diesem Kaufhaus hatte. Für mich mittlerweile ein toller Duft.
MonsieurTestMonsieurTest vor 11 Monaten
Klar, man entwickelt sich weiter.
Ein Effekt könnte auch die Übersättigung an alten Haupt- und Lieblingsnoten sein, die irgendwann gerade das zuvor Gemiedene attraktiv macht...
XyzXyzXyzXyz vor 11 Monaten
Im Alter ändert sich der Geschmack, habe zu meinem Entsetzen neulich ein Feige-Walnuss-Eis nur halb aufessen können, weil ich immer mehr Aversionen gegen allzu Süßes kriege. Ganz normal! Das hat sogar körperliche Ursachen, Geschmacksrezeptoren&Co.
Im olfaktorischen Bereich hat sich sogar mein Signatur gewechselt, und außerdem fahr ich plötzlich to-tal auf Aoud Tobacco von Montale ab, der noch vor 1 1/2 Jahren wegen des Tabaks ein NoGo für mich war… etc etc XD XD
XyzXyzXyzXyz vor 11 Monaten
…ganz zu schweigen von vielen Fruchtdüften, die ich früher feierte: Escada, sag ich nur. Heute denk ich: Echt jetzt ?!?! XD XD Ich meine, bei zweien oder dreien riech ich noch, dass es tolle Düfte sind… Aber, an mir ? Näääh ^^
CfrCfr vor 11 Monaten
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So eine geht nicht Liste habe ich nicht
wozu auch ich weiss was ich brauch um Glücklich zu sein an anderen riecht eh alles besser 😅
XyzXyzXyzXyz vor 11 Monaten
Hab meine auch gelöscht, fand sie plötzlich fies :)
CoraKirschCoraKirsch vor 11 Monaten
Ah, eine Gemeinsamkeit! Fahrenheit hat mich auch sooo beelendet...
Meinst Du, den Leuten standen die Düfte einfach außerordentlich gut? Das macht ja enorm viel aus, WER die Sachen trägt... 🤔
SchatzSucherSchatzSucher vor 11 Monaten
Ich bin ja, was die Duftabneigungen betrifft, sehr pingelig. Und ich habe da auch ein Elefantengedächtnis. Was einmal bäh war, bleibt in der Regel auch bäh.
Dennoch mag ich nicht abstreiten, daß Wahrnehmungen sich verändern können.
Was die heutigen Neuerscheinungen betrifft, finde ich allerdings, daß mich diese lauten Ambrobomben extrem nerven bzw. mir sogar in der Nase wehtun.
UnterholzUnterholz vor 11 Monaten
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Mir geht es ähnlich, nur dass ich als Kind und Jugendlicher überhaupt keine Ahnung von Parfum hatte (auch nicht von Marken). Grundsätzlich habe ich vielleicht gewisse Richtungen erkannt, etwa stark ambrierte, orientalische Düfte mit Vanille und Moschus oder dann in die andere Richtung eher blumige (Rose, Lavendel, Orangenblüte)... All diese "Richtungen" mochte ich als junge Person nicht, das einzige was ging, waren zitrische, vielleicht Chypre-artige Düfte. Mein Vater benutzte immer Azzaro pour Homme, ein richtiger Fougère-Kracher, den ich immer toll fand, bes. die Startphase, etwas weniger den Drydown (Moos).
Durch die Auseinandersetzung mit Parfum, habe ich meine Akzeptanz für Düfte extrem erweitert, heute mag ich eigentlich alles, ausser es riecht extrem künstlich oder sehr blumig (Jasmin, Ylang, Weissblüher) und dazu noch sehr süss.
Hauptsache gut gemacht. Dennoch muss auch ich sagen, dass mir die Düfte à la mode mit Oud, extrem breitem Moschus und dazu noch süss ein Graus sind.
GenovevaGenoveva vor 11 Monaten
In meiner Jugend in den 90ern kam mir mal eine Probe von Fahrenheit unter die Nase und ich weiß noch genau, dass ich damals hin und weg davon war und konstatierte, dass jeder Mann der das trüge, unwiderstehlich für mich wäre... So unterschiedlich sind die Erinnerungen... Heute ists für mich ein Allerweltsduft, allerdings auch kein schlechter!
Meine Duftvorlieben musste ich innerhalb eines Jahres sehr korrigieren... Im letzten Sommer "jagte" ich Feigendüfte, jetzt kann ich sie nicht mehr ertragen....Animalik vermied ich, wo es nur ging, nun hat mir Daim von Miskeo den Kopf verdreht. Nur die Vorliebe für grüne Düfte scheint in Stein gemeißelt. Aber wer weiß - ich bin gespannt, wohin die Reise mich noch führt 🙂
AugustoAugusto vor 11 Monaten
Ich, AugustA, trage mittlerweile Fahrenheit in Form von Jil Sanders Simply - was sagst Du jetzt? Selbstredend mochte ich Fahrenheit damals nicht, liebe ihn aber jetzt an Augusto.
DJ Ötzi oder Woody-Amber-Beastmode kommen mir aber auch in 20 Jahren nicht ins Haus, da bin ich sicher. ;)
GschpusiGschpusi vor 11 Monaten
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Geht mir auch so. Früher bäh... Heute mmmm.
Früher mmmm.... heite bäh
Aich die Geschmacksknospen im Mund ändern sich.
VerityCharVerityChar vor 11 Monaten
Hah! Genau über das hab ich öfters nachgedacht die letzten Wochen,da es immer öfter vorkommt.Gerade eben hab ich mein altes Chant d Aromes statement gelöscht weil es nicht mehr stimmt.. Der L‘Ombre dans L’Eau wanderte noch vor ein Paar Tage von meiner „passt nicht „Liste auf die WL. Und ich saß da einige Momente,schaute die Abfüllung verwunderlich an und überlegte weshalb und warum. Ich denke, es konnte so wie mit Oliven,Feigen und Hawaiian Pizza sein.Alles verändert sich zusammen mit uns. Das Herz wächst und ändert seine Farben,andere Sinne folgen:). Oder man kann auch unromantisch sagen und meinen,wir sind ein wenig duftblind geworden weil wir ständig so vielen Chemikalien ausgesetzt sind. ODER es ist wie die Impfung :D. So eine Art Duftimmunität
TaurusTaurus vor 11 Monaten
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Ja, die Duftwahrnehmung ändert sich halt mit Zeit (wie auch der Geschmackssinn). Das kann auch mal in die andere Richtung gehen ;-)
KovexKovex vor 11 Monaten
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Ich stelle auch immer wieder fest, dass sich mein Geschmack ändert und das betrifft viele Bereiche meines Lebens. Ich denke, das ist ganz normal. Guter Wein muss halt reifen 😉
Paloma58Paloma58 vor 11 Monaten
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Möglicherweise falle ich ein bisschen aus dem Rahmen. Meine Endgegner waren Tuberose, Narzisse, Lilie und pappsüß. Sie sind es immer noch. Nur in Ausnahmen wenn die Blumen sehr, sehr gut verwoben sind, kann ich sie akzeptieren. Die aktuellen "Beastmode-Bomben" gefallen mir teilweise durchaus, Dosis immer schön dezent 😉
DuftgroupieDuftgroupie vor 11 Monaten
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Man kann sich immer wieder positiv überraschen lassen ☺️🏆
Fresh21Fresh21 vor 11 Monaten
Gerne gelesen, schöner Artikel. Bei mir verhält es sich allerdings etwas anders, nämlich dass ich sowohl Fahrenheit als auch TDH bis dato nicht wirklich mag, und ebenso GIT. Insofern bin ich sehr zuversichtlich, dass ich um die heutigen Ambrocenide & Co. Parfums auch in 10 und 20 Jahren einen meilenweiten Bogen machen werde 😜
GandixGandix vor 11 Monaten
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Bei mir wird die Liste, was ich nicht mag, eher immer länger... Trotzdem kann es an anderen Personen gut riechen...
JenkinsJenkins vor 11 Monaten
Hm, eigentlich geht es mir nicht so. Ich hatte und habe eine Aversion gegen breit süße Düfte, die auf "Überwältigen" angelegt sind. Und ansonsten sind es einzelne Düfte, die eigentlich in mein Schema passen würden, die ich aber nicht gemocht habe. Fahrenheit ist einer von ihnen und den mag ich im Gegensatz zu dir immer noch nicht riechen. Bei Musik, Literatur ist das ganz anders, da haben sich mir über viele Jahre Sachen erschlossen, die ich in meiner Jugendzeit furchtbar fand.
YataganYatagan vor 11 Monaten
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Dufte, die nicht in mein Raster passen, finde ich oft besonders spannend und teste sie besonders gerne. Zwar ist dann da nur selten ein Treffer und eine Neuentdeckung dabei, falls aber doch ist es oft die große Liebe.
XyzXyzXyzXyz vor 11 Monaten
Interessant ! (Ups, 20 Zeichen … Ja, warte. Ging mir ja auch so, mit dem Montale-Tabak-Zeug neulich… Normalerweise hätte ich keinen Tester, an dem „Tabak“ steht, angefasst ^^)
ErgoproxyErgoproxy vor 11 Monaten
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Bei mir hat sich die Abneigung gehalten und es kommen neue hinzu. Cool Water ist für mich nach wie vor grauslich und da der als Blaupause für so ziemlich jedes günstige Deo und Duschgel herhalten musste hat ihn für mich nicht erträglicher gemacht. Überhaupt sind Calone für mich oft schwierig. Ambroxan und Co in geringen Maße finde ich erträglich, aber zu viel davon ist einfach anstrengend. Am Ende muss einfach das Gesamtkonzept für die Nase stimmen.
SeejungfrauSeejungfrau vor 11 Monaten
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Weiß nicht. 😅 ungeliebte Düfte von früher bekommen auch heute keine Krone.
Mal nachschnuppern ist dennoch spannend.
Das meiste davon nervt mich auch heute.
Meine No-Go Liste ist ellenlang.
PollitaPollita vor 11 Monaten
Pixabay und Unsplash nutze ich auch gerne für Fotos, doch meistens ist die Auswahl bei kostenlosen Bildern leider nicht so üppig.
XyzXyzXyzXyz vor 11 Monaten
Wenn Leute gezeigt werden, ist das so‘ne Sache. Fremde abbilden ist selbstverständlich ein NoGo, andererleuts Bilder darf man nicht 1fach so benutzen, und bis man drölf Kumpels zur Fotosession überredet hat, vergeht viel Zeit … eine ALternative sind solche Plattformen wie Pixabay. Da greif ich auch oft drauf zurück
PollitaPollita vor 11 Monaten
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Sie sind kostenlos und erlaubt. Daher verwende ich sie. Selbst fotografiert wäre natürlich die Königsdisziplin.
MourantMourant vor 11 Monaten
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Geht mir auch so bezüglich der Bilder. Ich finde, solche aalglatten, gruselig grinsenden Kardashian-Silikonpuppen stellen leider nicht gerade eine Bereicherung oder Aufwertung für den Text dar, sondern wirken ziemlich befremdlich. 😅
JenkinsJenkins vor 11 Monaten
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Aber für den Text brauchst du die Bilder doch gar nicht? Ich verstehe nicht ganz, warum KI für geschriebene, also verbale Kommunikation, gebannt ist, aber für visuelle Kommunikation und nichts anderes sind Bilder, akzeptiert? Dabei wirken diese Bilder keinen Deut anders als eine von KI verfasste Rezension! Sorry, dass das jetzt OT unter deinem guten Text steht, aber der alte Kunsthistoriker in mir konnte gerade nicht anders!
PollitaPollita vor 11 Monaten
Selber solche Situationen zu fotografieren stellt sich nicht immer so leicht dar. Daher lass ich mir hier besser von KI helfen. Das Cover-Bild liebe ich, denn genau solche Gesichtsausdrücke sind doch typisch ;)
SeejungfrauSeejungfrau vor 11 Monaten
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Die Bilder wurden mit Microsoft Designer erstellt.Ich find die SO schüttelfrostig,sorry. 😁🙈
FahrFahr vor 11 Monaten
Davidoff Coolwater ist ein gutes Beispiel, in den Achtzigern, als er auf den Markt kam, roch er für mich zu süßlich und hatte eine unangenehme Schwere.
Vor circa einem Jahr habe ich ihn getestet, er wurde wahrscheinlich reformuliert, diesmal wirkte er auf mich frischer, und leicht zitrisch mit einer meiner Nase nach leichten hopfenartiger Bitterkeit.
Da habe ich gleich ein Fläschchen gekauft. Es kann an Veränderungen liegen, durch Reformulierung, oder man hat nach all den Jahren eine andere Akzeptanz gegenüber vorher abgelehnten Düften.
SereqHetitSereqHetit vor 11 Monaten
Mir geht es ähnlich, aber in der umgekehrten Richtung! Ich habe früher am liebsten starke Chypres und Weihrauch,- oder Lederdüfte getragen, je krasser, desto besser. Geht heute gar nicht mehr. Ich habe zwar noch ein paar aus dieser Gattung in meiner Sammlung, aber die weichen, warmen, feminineren Düfte sind inzwischen in der Überzahl. Irgendwann bin ich wohl schleichend zum „Weichei“ mutiert. Panta rhei 🤷‍♀️
TablaTabla vor 11 Monaten
Ich glaube es ist normal, was Du berichtest. Meine Theorie ist, dass das Riechhirn sich immer weiter entwickelt und noch differzierter wird. Mit Drogerie- und Promi Düften ging es mir immer so. Gabriele Sabatini war so ein Fall. Ich fand sie viel zu “laut und zu süß“, da ich sie immer an anderen schnupperte. Bis ich selbst mal welche getestet habe. Es ist eine Frage der Dosierung. Deseo von Jennifer Lopez z.B. liebe ich bis heute. Und die beiden Olympea von Paco Rabanne mit gesalzener Pflaume und Vanille, finde ich geradezu hinreißend.
DasCroeDasCroe vor 11 Monaten
Vielleicht ist das ja wie mit Kindern, die anfangs Bitterstoffe auch stärker schmecken (oder so ähnlich, fundiertes Halbwissen) und unser Rüssel sozusagen sich "mit der Reife des Alters" weiterentwickelt :D Sorgen fange ich mir erst an zu machen, wenn ich zu süßen Vanilledüften greifen sollte! Dann bitte notschlachten...
PoesiefannyPoesiefanny vor 11 Monaten
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uups ... das gibt mir zu denken. Seit einiger Zeit mag ich gewürzte oder gesalzene Vanille, obgleich ich jahrzehntelang überhaupt keine Vanillenote im Parfum mochte. Wohin das noch führen mag ...
HapaxHapax vor 11 Monaten
Ich hatte so ein Erlebnis mit Dali pour Homme. Der ging für mich überhaupt nicht der Duft. Ich habe mich über einen langen Zeitraum immer wieder mal erneut an den Duft gewagt und plötzlich liebe ich ihn. Ich weiß nicht, wie das auf einmal kam.
Es würde mich freuen, wenn sich meine Mutter irgendwann auch noch mit Fahrenheit anfreundet. Den mag sie gar nicht und assoziiert den Duft mit Gurkenwasser. 😄 Ich selbst habe bei Fahrenheit tatsächlich auch ein paar mehr Anläufe gebraucht und nun ist er einer meiner Lieblingsdüfte.
ExUserExUser vor 11 Monaten
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Spannende Beobachtungen, die Du da mit uns teilst.
Mir ging es lange so mit allem, was Ähnlichkeit mit Acqua di Gio oder dem alten Hugo (der mit der Schraubkappe) hatte. Diese trockenen, superspröden Aqua-Freshies.
Auch Sauvage habe ich lange leidenschaftlich verachtet.
Doch seitdem sich gefühlt überall diese ultrasüßen, pappigen und raumgreifenden (ich drücke es mal überspitzt aus) "Möchtegern-Orientalen" breit machen, bin ich froh um alles was irgendwie trocken, frisch und gerne auch spröde duftet.
Sowohl Acqua die Gio als auch Sauvage haben mittlerweile ihren Weg in meine Sammlung gefunden 😉
ElAttarineElAttarine vor 11 Monaten
Danke für die schönen Einblicke in deine Wahrnehmungen! Sehr gerne gelesen. ich kenne das auch von mir (und auch nicht nur von Düften). Bei mir hat das unterschiedliche Gründe:
- Fahrenheit trug z.B. eine Person, die ich so fürchterlich fand, dass es mir den Duft verleidet hat. Aber mit den Jahren verblasst diese Abneigung...
- mein Geschmack ändert sich durchaus auch, bin zum Beispiel viel toleranter gegenüber süßen Noten geworden... Und ich lerne erst, bestimmte Dinge zu mögen.
- Und sicher stimmt Deine Analyse, dass angesichts heutiger Synthetikmoschuskeulen die vormaligen Übel plötzlich geringer aussehen bzw. duften...

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