19.03.2011 - 15:35 Uhr
Coriolon
42 Rezensionen
Coriolon
Top Rezension
ein Guerlain-Parfum aus "schwierigen" Zeiten- Folge II
In Anlehnung meines Kommentares zu "Coriolan" wähle ich hier den gleichen Titel, ermuntert durch einige Zuschriften. Offensichtlich war der darin enthaltene kleine Exkurs zum Parfum "Champs-Elysées" der Grund für Nachfragen.
1996 schien die Zeit reif für die Präsentation eines neuen Guerlain Parfums. Der Vorgänger "Samsara" war 7 Jahre im Handel. Diese Zeitschiene wurde von Guerlain gerne benutzt, man gab sich ganz einfach Zeit für neue große Dinge und ging nicht ganz so inflationär mit Neuerscheinung um. Aber es waren nicht nur die 7 Jahre die zwischen den beiden Parfums lagen. Es gab auch Veränderungen in der Eigentümerstruktur. Bei „Samsara“ war das Unternehmen noch quasi in Familienhand; 1994 hatte LVMH bereits Anteile übernommen und wollte nun auch Geld sehen.
Am 30.September 96 war es soweit: „ Champs-Elysées“ wurde präsentiert. Die Boutiquen in Paris, das Personal sowie die 'Kragen' der goldenen Verpackungen - alles war in grelles Pink gehüllt.
Der Untertitel zu C.E. lautete auch: Wie duftet Pink?
Ein wichtiger Bestandteil von C.E. ist Buddleia (Schmetterlingflieder), der von pink bis violette blüht und seinen Ursprung in China hat. Somit war zumindest die für Guerlain ungewöhnlich grelle Farbe erklärt. Der Star hinter "Champs-Elysées" war Sophie Marceau, die 1980 mit "La Boum" große Erfolge feierte. Sie sollte die junge, blumige, fröhliche und sanfte Frau verkörpern.
Alles wäre gut gewesen, wenn...Ja, wenn nicht Jean Paul Guerlain lautstark seinem Unmut geäußert hätte. Damit wurde es offiziell: ein Guerlain Parfum, welches nicht von J.P.G. geschaffen wurde - für die duftbegeisterten Franzosen ein Skandal ohnegleichen. Oliver Cresp war verantwortlich für diesen so groß angepriesenen Duft. Der eigentliche Skandal ist darin begründet, dass die seiner Zeit erschienen Konzentrationen Extrait und EdT keine Guerlinade hatten.
Jean Paul wollte das Handtuch werfen und laut polternd das Unternehmen verlassen. Man fragt sich noch bis heute, warum es überhaupt so weit kam, warum J.P. überhaupt nicht an der Entstehung beteiligt war? Es gab Gerüchte, die besagten, das sein Geruchssinn mächtig unter der Einnahme von Kokain gelitten hätte und er gar nicht in der Lage gewesen wäre, ein Parfum zu erschaffen. Gerüchte eben.
Zwei Jahre später wurde im Sommer 98 das Eau de Parfum präsentiert, mit Guerlinade und mit Unterstützung von Jean Paul Guerlain. LVMH hatte wohl viel gegeben, um ihn tröstlich zu stimmen.
C.E. hat noch immer eine auskömmliche Produktauswahl, was auf eine entsprechende Nachfrage deutet. Ich denke, dass der Duft vor allem in Osteuropa beliebt ist. In einer Parfumerie in Warschau sah ich fast 2 Meter Regalfläche mit allen erhältlichen Referenzen.
2000 kam „Too Much Champs-Elysées“ heraus, eine noch heitere Variante. Sie überlebte nur 3 Jahre...wie bereits geschrieben: Guerlain war in der Besinnungsphase.
1996 schien die Zeit reif für die Präsentation eines neuen Guerlain Parfums. Der Vorgänger "Samsara" war 7 Jahre im Handel. Diese Zeitschiene wurde von Guerlain gerne benutzt, man gab sich ganz einfach Zeit für neue große Dinge und ging nicht ganz so inflationär mit Neuerscheinung um. Aber es waren nicht nur die 7 Jahre die zwischen den beiden Parfums lagen. Es gab auch Veränderungen in der Eigentümerstruktur. Bei „Samsara“ war das Unternehmen noch quasi in Familienhand; 1994 hatte LVMH bereits Anteile übernommen und wollte nun auch Geld sehen.
Am 30.September 96 war es soweit: „ Champs-Elysées“ wurde präsentiert. Die Boutiquen in Paris, das Personal sowie die 'Kragen' der goldenen Verpackungen - alles war in grelles Pink gehüllt.
Der Untertitel zu C.E. lautete auch: Wie duftet Pink?
Ein wichtiger Bestandteil von C.E. ist Buddleia (Schmetterlingflieder), der von pink bis violette blüht und seinen Ursprung in China hat. Somit war zumindest die für Guerlain ungewöhnlich grelle Farbe erklärt. Der Star hinter "Champs-Elysées" war Sophie Marceau, die 1980 mit "La Boum" große Erfolge feierte. Sie sollte die junge, blumige, fröhliche und sanfte Frau verkörpern.
Alles wäre gut gewesen, wenn...Ja, wenn nicht Jean Paul Guerlain lautstark seinem Unmut geäußert hätte. Damit wurde es offiziell: ein Guerlain Parfum, welches nicht von J.P.G. geschaffen wurde - für die duftbegeisterten Franzosen ein Skandal ohnegleichen. Oliver Cresp war verantwortlich für diesen so groß angepriesenen Duft. Der eigentliche Skandal ist darin begründet, dass die seiner Zeit erschienen Konzentrationen Extrait und EdT keine Guerlinade hatten.
Jean Paul wollte das Handtuch werfen und laut polternd das Unternehmen verlassen. Man fragt sich noch bis heute, warum es überhaupt so weit kam, warum J.P. überhaupt nicht an der Entstehung beteiligt war? Es gab Gerüchte, die besagten, das sein Geruchssinn mächtig unter der Einnahme von Kokain gelitten hätte und er gar nicht in der Lage gewesen wäre, ein Parfum zu erschaffen. Gerüchte eben.
Zwei Jahre später wurde im Sommer 98 das Eau de Parfum präsentiert, mit Guerlinade und mit Unterstützung von Jean Paul Guerlain. LVMH hatte wohl viel gegeben, um ihn tröstlich zu stimmen.
C.E. hat noch immer eine auskömmliche Produktauswahl, was auf eine entsprechende Nachfrage deutet. Ich denke, dass der Duft vor allem in Osteuropa beliebt ist. In einer Parfumerie in Warschau sah ich fast 2 Meter Regalfläche mit allen erhältlichen Referenzen.
2000 kam „Too Much Champs-Elysées“ heraus, eine noch heitere Variante. Sie überlebte nur 3 Jahre...wie bereits geschrieben: Guerlain war in der Besinnungsphase.
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