Salva
Salvas Blog
vor 2 Jahren - 01.04.2022
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Mein olfaktorischer "Sinneswandel" bzw. Weg zu Gourmanddüften

Der nachfolgende Blog handelt von meinen persönlichen Erfahrungen hinsichtlich des Genres "Gourmanddüfte". Es wird weder spezifisch wissenschaftlich zugehen, noch in irgendeiner Form einen wirklichen Merhwert insofern geben, als dass ihr etwas ultra Informatives erfahrt. Nein, ich möchte lediglich meine Eindrücke teilen, die ich mit süßen Gourmands in letzter Zeit gemacht habe.

Wer mir hier schon länger folgt bzw. meine Beiträge regelmäßig liest, weiß ja, dass ich v.a. klassischen Düften (besonders franz. Häusern) zugeneigt bin, die eben markant-männlich, gerne holzig oder eben typisch zitrisch-frisch (Herren-Colognes) riechen. Beim Betrachten meiner eher überschaubaren Sammlung fällt aber auch auf, dass ich sehr breit aufgestellt bin - und das aus gutem Grund, denn mir gefallen viele Richtungen und ich trage je nach Wetter, Anlass und Kleidung die verschiedensten Parfums. Doch es gibt eben ein Genre, mit dem ich lange Zeit nichts anfangen konnte (oder besser gesagt wollte), ehe ich vor geraumer Zeit Tom Ford's "Noir Extreme" kennen und wirklich lieben lernte: Gourmanddüfte.

Unter der Rubrik Duftvorlieben steht bei mir in der Kategorie "Ich mag nicht" u.a. "zu süße Gourmands".
Lange Zeit wollte ich nicht wirklich nach etwas Essbarem riechen und habe mich gegen Düfte dieser Art bockig gesträubt. Jedoch bin ich inzwischen (besonders in den letzten Monaten) nach diversen Tests von Düften, die nach bestimmten Naschspeisen riechen, zu einem Punkt angelangt, wo ich nun behaupten kann, dass ich Gourmands im Allgemeinen sehr mag, um bei einzelnen und bestimmten Düften sogar noch weiterzugehen und von "lieben" zu sprechen. Dies wurde mir gestern nochmal deutlich, als ich nämlich dank dem Parfumo Bastian "Velvet Tonka" von der Marke bkd Parfums testen durfte. Dieser Duft ist im Prinzip auch ausschlaggebend für diesen Blog. Er hat es mir so sehr angetan, dass ich den ganzen Tag wie ein Bekloppter meine Nase nicht von meinem Handrücken wegbekam und er bereits auf meiner WL steht...
Nicht nur die Zusammenstellung der einzelnen Noten harmoniert hier sowas von perfekt miteinander, sondern auch die Tatsache, dass es aktuell ja (leider) wieder ziemlich kalt geworden ist, hat mir vermutlich in die Karten gespielt. Denn bei den aktuellen Temperaturen passt er wie die bekannte Faust auf's Auge. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich so begeistert gewesen wäre, wenn die Witterungsbedingungen andere (höhere) gewesen wären... Ja hätte hätte Fahrradkette, alles rein hypothetisch...

Doch aufgetragen gestern Mittag gegen 13-14 Uhr nahm ich ihn heute morgen noch leicht wahr. Die gestrigen Besuche am späten Nachmittag beim Supermarkt und in der Apotheke gestalteten sich so, dass ich an den Kassenschlangen nichts weiter tat, als ziemlich auffällig - tief einatmend und auch mal augenschließend, denn nur mit geschlossenen Augen sehen wir ja die schönsten Dinge - an meiner Hand an diesem wunderschönen Duft zu schnuppern...
Verduzte Blicke des ein oder anderen anwesenden Menschens (bemerkte ich, als ich meine Augen öffnete) könnt ihr euch ja gut vorstellen, was mir aber sch***egal gewesen ist... 😃

Allzu lange waren mir viele Gourmands zu "lebensmittelecht" und rochen bzw. riechen immer noch zu sehr nach wahrem Naschwerk, wie erst gerade wieder erlebt mit "Behold Patchouli" von Gallagher Fragrances, ein richtig gut gemachter und origineller Schoko-Orangen-Duft, doch für mich persönlich zum Tragen zu sehr echtes Lebensmittel. Jedoch lernte ich mit und mit einige Parfums kennen, die mir zum Glück nicht "zu süß" waren. Besonders auffallend ist jedoch, dass ich wohl eine Schwäche für Vanille in Düften habe (bei Eis z.B. sieht's wiederum etwas anders aus, da bevorzuge ich die Schoki- oder Straciatellavariante 😉 ). In diesem Zusammenhang muss ich gerade an "Orchidée Vanille" von VanCleef&Arpels denken. Ein Vanilleduft zum Dahinschmelzen... Frage mich auch, warum er noch nicht einziehen konnte... Glaube mich aber erinnern zu können, dass er mir einen ticken zu feminin gewesen ist... Naja, sollte ich definitiv nochmal testen...

Mittlerweile bin ich aber so sehr auf den Geschmack gekommen, dass ich weitere Gourmands testen möchte, deren Süße durch bestimmte Noten etwas gedämpft wird. Dies ist mMn nämlich bspw. der Fall bei eben jenem "Noir Extreme" (durch Muskat und Kardamom) oder "Velvet Tonka" (durch Tabak und Amberholz).

Gerade an kälteren Tagen gefallen mir diese Art von Düften doch mehr als ich selber vor einiger Zeit noch gedacht hätte... Ich erkenne nämlich, wie gut sie mir tun, wie sehr sie mein Herz und meine Seele erreichen; besonders aktuell, denn auch ich habe meine kleinen Problemchen wie fast jeder andere auch. Und zur Zeit ist vieles (privatlich und beruflich) nicht so, wie man es sich wünscht... Da helfen mir bestimmte Düfte in eine andere Welt abzutauchen und mich von meinen Sorgen für eine kleine Zeit abzulenken...

Mich würde nun zum einen interessieren, ob der ein oder andere von euch mit einer bestimmten Duftrichtung eine ähnliche Erfahrung/Entwicklung erlebt hat.
Und zum anderen könnt ihr gerne ein paar Vorschläge für Gourmanddüfte machen, wo ihr der Meinung seid, dass sie eben nicht "zu süß" sind (Nische UND Designer). Und nicht nur an kälteren Tagen getragen werden können, sondern auch welche, die durchaus zur wärmeren Saison passen (Ja ich weiß, ist alles zwar subjektiv, aber ich schaue mir die Düfte gerne an, falls sie mir noch unbekannt sind).

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt!

Und damit der Blog nicht allzu langweilig aussieht, hier mal ein passendes Bild:

Bon Appetit! 😋

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