Alle – oder nur die schönen?
Neulich Abend bei Freunden am Küchentisch – viel Nachtisch und noch mehr Wein – diskutierten wir die Leidenschaft des Sammelns (Parfums oder andere Liebhaberobjekte) und entdeckten dabei eine erstaunlich regelhafte Unterschiedlichkeit hinsichtlich dessen Betreibens zwischen Männern und Frauen. Die Beobachtung (nebst leichtem Kopfschütteln über die jeweils andere Seite) war:
Wenn Männer sich entscheiden, etwas zu sammeln, geht es neben der Freude am Einzelstück ganz klar auch um Vollständigkeit. Also wenn ich z.B. Fußballbilder in mein Panini-Album klebe, will ich natürlich Benedikt Höwedes auch dann haben, wenn ich Benedikt Höwedes eigentlich nicht so mag (das Beispiel ist zufällig gewählt: ich mag Benedikt Höwedes) – ich will das Album ja komplett haben.
Wenn Frauen hingegen etwas sammeln, scheint es so zu sein: wenn es zwölf Sammeltassen mit heimischen Singvögeln drauf gibt, und mir die Tasse mit der Meise nicht gefällt, dann wird die Tasse mit der Meise nicht gekauft – 'Ich kauf doch nichts, was ich nicht gut finde!' (ebenfalls zufälliges Beispiel: es waren keine Frauen anwesend, die Singvogeltassen sammelten)
Ich war am Tisch der einzige Parfumaficionado, aber ja, es stimmt bei mir. Es gefallen mir z.B. bei weitem nicht alle Tom Ford Private Blends oder Penhaligon's gleich gut – aber sie alle vollständig zu haben – nebeneinander in einer Reihe, inklusive der ganz seltenen, diskontinuierten ("Bois Rouge"! "Bois Marocain"!) und mit kratzerfreien Etiketten – nur so ein Gedanke, denn: Ford ist sein Hobby!
Aber ich habe gerade bei dir vorbei geschaut und menno zwei Malle? Da geht noch was...lach.
Liebe Grüße und weiterhin frohes Sammeln.