17.01.2017 - 13:08 Uhr
Meggi
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25
Unter Druck gesetzt
Rose Alexandrie. Die Rede ist also eindeutig von Rose. Aha. Man wird ja mal fragen dürfen. Doch beginnen wir von vorne: Es eröffnet milde Zitrusfrucht. Mandarine wäre vom Säuregrad her eine Idee, aber vom Aroma her nicht recht. Heiße Zitrone mit viel Zucker, inzwischen abgekühlt… Das waren die ersten Gedanken. Fruchtig-frisch und sehr angenehm, selbst an einem schmuddeligen Winter-Tag. Die Pyramide spricht von Bergamotte und Neroli. Neroli darf zumindest im Fortgang abgehakt werden, vornean bleiben beide allerdings fernab einer Ausschöpfung ihres Penetranz-Potentials. Wir sind schließlich bei Armani.
Ansonsten hat es die namensstiftende Rose ausgesprochen schwer gegen die Jasmin-Neroli-Übermacht. Ein im Kosmetik-Segment des Hauses Armani tätiger Halbwegs-Großkopferter hat mir zwar mal erklärt, alle - jedenfalls alle klassischen - Rosendüfte enthielten Jasmin, im vorliegenden Fall buttern die Weißblüher die sogenannte Königin der Blumen freilich arg unter. Es ist nämlich zusätzlich auch die im Erstkommentar bereits erwähnte Tuberose völlig plausibel. Dazu (obwohl ich ohne die Mimosen-Ansage hier nie darauf gekommen wäre) erinnere ich mich außerdem an Annick Goutals „Mimosa“-Mimose. Deren Anwesenheit kann ich jetzt glauben oder es bleiben lassen, denn dass ich an Mimose in natura gerochen habe, ist leider lange her.
Nach drei, vier Stunden wähne ich mich – endlich, ließe sich im Hinblick auf die Benennung feststellen - weiter in den rosalen Orient gerückt. Die nach wie vor zurückhaltende, gleichwohl mittlerweile besser bemerkbare Rose hat einen wahrscheinlich der Benzoe geschuldeten, amber-artigen Untergrund bekommen. Da muss sie nun wiederum aufpassen, dass sie den übersteht. Gleichzeitig dringt im Laufe der vierten Stunde von unten her jene Note herauf, die anderswo als weißer Moschus bezeichnet wird. Jasmin und Moschus bilden einen cremigen, sacht-floralen, dezent vom Harz gewürzten Untergrund, der ungeachtet seiner charakterlichen Sanftheit der anämischen Rose das Leben abermals schwer macht.
Um die Mittagszeit bekommt Rose Alexandrie einen beerigen Einschlag. Unvermittelt fühle ich mich an Si aus der Armani-Normalo-Linie erinnert und bin angesichts des großen Preisunterschiedes nun doch ein wenig enttäuscht. Im Laufe der siebenten, achten Stunde vergeht alles in einer floral-seifigen Rosen-Jasmin-Rest-Note. Das riecht beileibe durchweg nicht schlecht. Im Gegenteil fühle ich mich damit sauber und gepflegt – nur vielleicht ein bisschen damenhaft. Der Duft ist trotz der schwächlichen Rose zudem keineswegs lasch, denn die Kolleginnen aus der Weißblüher-Ecke haben einiges an Kraft.
Fazit: Als Rosenduft hätte ich Rose Alexandrine nicht lanciert, dazu ist die Rose zu bemüht. Beroster Jasmin-Neroli-Duft trifft es eher, wenngleich er stets und zuvorderst als frisch bezeichnet werden darf und sicherlich im hoffentlich ganz bald einsetzenden Frühjahr gut zu haben sein wird. Ich finde, er eignet sich einen Zacken besser für Damen, die damit absolut nie und nirgends falsch liegen werden. Soooo wuchtig ist er dann nämlich auch wieder nicht - nochmal: Wir sind bei Armani und da stellen Kracher wie Myrrhe Imperiale oder Pierre de Lune eine deutliche Ausnahme dar.
Ich hätte mir mehr Profil gewünscht, zum Beispiel durch Einsatz einer rückgratstärkeren Rose. Wer hätte gedacht, dass Herr Armani seine erklärte Lieblingsblume derart unter Druck setzt?
Ansonsten hat es die namensstiftende Rose ausgesprochen schwer gegen die Jasmin-Neroli-Übermacht. Ein im Kosmetik-Segment des Hauses Armani tätiger Halbwegs-Großkopferter hat mir zwar mal erklärt, alle - jedenfalls alle klassischen - Rosendüfte enthielten Jasmin, im vorliegenden Fall buttern die Weißblüher die sogenannte Königin der Blumen freilich arg unter. Es ist nämlich zusätzlich auch die im Erstkommentar bereits erwähnte Tuberose völlig plausibel. Dazu (obwohl ich ohne die Mimosen-Ansage hier nie darauf gekommen wäre) erinnere ich mich außerdem an Annick Goutals „Mimosa“-Mimose. Deren Anwesenheit kann ich jetzt glauben oder es bleiben lassen, denn dass ich an Mimose in natura gerochen habe, ist leider lange her.
Nach drei, vier Stunden wähne ich mich – endlich, ließe sich im Hinblick auf die Benennung feststellen - weiter in den rosalen Orient gerückt. Die nach wie vor zurückhaltende, gleichwohl mittlerweile besser bemerkbare Rose hat einen wahrscheinlich der Benzoe geschuldeten, amber-artigen Untergrund bekommen. Da muss sie nun wiederum aufpassen, dass sie den übersteht. Gleichzeitig dringt im Laufe der vierten Stunde von unten her jene Note herauf, die anderswo als weißer Moschus bezeichnet wird. Jasmin und Moschus bilden einen cremigen, sacht-floralen, dezent vom Harz gewürzten Untergrund, der ungeachtet seiner charakterlichen Sanftheit der anämischen Rose das Leben abermals schwer macht.
Um die Mittagszeit bekommt Rose Alexandrie einen beerigen Einschlag. Unvermittelt fühle ich mich an Si aus der Armani-Normalo-Linie erinnert und bin angesichts des großen Preisunterschiedes nun doch ein wenig enttäuscht. Im Laufe der siebenten, achten Stunde vergeht alles in einer floral-seifigen Rosen-Jasmin-Rest-Note. Das riecht beileibe durchweg nicht schlecht. Im Gegenteil fühle ich mich damit sauber und gepflegt – nur vielleicht ein bisschen damenhaft. Der Duft ist trotz der schwächlichen Rose zudem keineswegs lasch, denn die Kolleginnen aus der Weißblüher-Ecke haben einiges an Kraft.
Fazit: Als Rosenduft hätte ich Rose Alexandrine nicht lanciert, dazu ist die Rose zu bemüht. Beroster Jasmin-Neroli-Duft trifft es eher, wenngleich er stets und zuvorderst als frisch bezeichnet werden darf und sicherlich im hoffentlich ganz bald einsetzenden Frühjahr gut zu haben sein wird. Ich finde, er eignet sich einen Zacken besser für Damen, die damit absolut nie und nirgends falsch liegen werden. Soooo wuchtig ist er dann nämlich auch wieder nicht - nochmal: Wir sind bei Armani und da stellen Kracher wie Myrrhe Imperiale oder Pierre de Lune eine deutliche Ausnahme dar.
Ich hätte mir mehr Profil gewünscht, zum Beispiel durch Einsatz einer rückgratstärkeren Rose. Wer hätte gedacht, dass Herr Armani seine erklärte Lieblingsblume derart unter Druck setzt?
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