01.09.2014 - 07:13 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
25
Oud ganz tragbar!
Einst Pionier der Oud-Welle, sorgte Montale über Jahre für die Wiederkehr des immer Gleichen. Zuletzt befremdete diese Marke mit viel zu lauten, verstiegen wirkenden Experimenten. Doch die neuesten Düfte sind wieder einen Blick wert!
In Aoud Melody zeigt Montale, dass sich Oud auch ganz dezent einsetzen lässt, und zwar lediglich als Kopfnote. Nur hier begegnet uns ein vernehmlicher Hauch dessen, wofür Montale steht: den Regenwald verschonendes Oud, für das hoffentlich kein Baum gefällt werden musste – aber angenehm duftend, elegant verarbeitet und besser als manches, worin sich die fraglichen Basen sonst noch finden lassen.
Der recht zurückhaltende Oud-Auftakt sitzt in einer fruchtig, blumig und würzigen Umgebung, die ausgesprochen harmonisch komponiert ist. Sonst so kräftige Gewürze wie Safran und Nelke bringen nur ganz vorsichtig ihren Charakter ein. Das ist für mich das Konzept eines arabischen Mukhallats (Mischung), bei der Noten aus allen Richtungen miteinander verwoben werden.
So ist es nicht einfach, etwas aus den Duftnoten lesen zu wollen. Alles was ich sagen möchte, ist, dass sich hier freundliche, fruchtig wirkende Dufteindrücke ergeben. Durch seine Wärme gewinnt Aoud Melody den Träger oder die Trägerin für sich. Wir haben hier einen angenehmen Wohlfühlduft, etwas, das man gerne in vertrauter Umgebung um sich haben möchte. Ich spüre hier eine Schönheit, die einem das Herz aufgehen lässt.
Aoud Melody drängt sich beim Tragen nie auf – seine möglichen Facetten kommen und gehen, und nichts, was dieser Duft uns schenken kann, lässt sich herbeizwingen. Genau darin liegen Spannung und Lebendigkeit. Beim Tragen ist Aoud Melody nicht einfach da – man muss ihm lauschen, registrieren, was wann kommt und was geht.
Die bekannte zeitliche Aufeinanderfolge einer Duftpyramide greift hier zu kurz. Einzurechnen ist, dass die verschiedenen Bestandteile des Dufts zu unterschiedlichen Zeitpunkten eine unterschiedliche Stärke und Projektion aufweisen. Dem steht ein Träger gegenüber, dessen Duftwahrnehmung während eines Tages mit Aoud Melody zwischen sehr sensibel und dran gewöhnt hin und her schwankt. So entsteht ein kaum vorhersagbares, lebendiges Wechselspiel wahrgenommener Facetten, deren Ablauf jeden Tag ein wenig anders sein kann und sich nur unvollkommen mit dem Pyramidenschema festschreiben lässt.
Trotz seiner einnehmenden Art ist Aoud Melody ein anspruchsvoller Duft, ganz bestimmt nichts für Anfänger. Das Stichwort lautet: Projektion. Wer in der Parfümerie direkt auf der angesprühten Hand schnüffelt, verbaut sich regelrecht den Zugang. Denn da riecht man ein scheinbar uninspiriertes Durcheinander, das die Nase überfordern kann und kurzzeitig blind macht.
Über Stunden tauchen immer wieder mal unterschiedliche Facetten auf. Der Safran-Oud-Anteil scheint zeitweise ganz verschwunden zu sein, dann aber wieder vorsichtig einzugreifen. Dann wieder ist alles sehr pudrig und leer, und man glaubt schon am Ende der Entwicklung zu sein, doch vielleicht kommt nochmal die Wärme und die Fruchtigkeit zurück. Aspekte eines intimen Hautdufts scheinen auf. Höhepunkt des Dufterlebens sind für mich Momente, in denen Oud und Würzigkeit komplett zurücktreten und kurzzeitig eine cremig-fruchtige Note erscheint, die an Mandarinen mit Sahne, an Grand Marnier oder auch an Papaya erinnert. Sie ähnelt der wunderschön cremigen Mandarine aus Frapins Passion Boisée.
Ich glaube, Aoud Melody ist in größerem Maße als üblich ein Duft, in dem jeder etwas anderes finden kann. Gerne würde ich andere Meinungen darüber lesen.
In Aoud Melody zeigt Montale, dass sich Oud auch ganz dezent einsetzen lässt, und zwar lediglich als Kopfnote. Nur hier begegnet uns ein vernehmlicher Hauch dessen, wofür Montale steht: den Regenwald verschonendes Oud, für das hoffentlich kein Baum gefällt werden musste – aber angenehm duftend, elegant verarbeitet und besser als manches, worin sich die fraglichen Basen sonst noch finden lassen.
Der recht zurückhaltende Oud-Auftakt sitzt in einer fruchtig, blumig und würzigen Umgebung, die ausgesprochen harmonisch komponiert ist. Sonst so kräftige Gewürze wie Safran und Nelke bringen nur ganz vorsichtig ihren Charakter ein. Das ist für mich das Konzept eines arabischen Mukhallats (Mischung), bei der Noten aus allen Richtungen miteinander verwoben werden.
So ist es nicht einfach, etwas aus den Duftnoten lesen zu wollen. Alles was ich sagen möchte, ist, dass sich hier freundliche, fruchtig wirkende Dufteindrücke ergeben. Durch seine Wärme gewinnt Aoud Melody den Träger oder die Trägerin für sich. Wir haben hier einen angenehmen Wohlfühlduft, etwas, das man gerne in vertrauter Umgebung um sich haben möchte. Ich spüre hier eine Schönheit, die einem das Herz aufgehen lässt.
Aoud Melody drängt sich beim Tragen nie auf – seine möglichen Facetten kommen und gehen, und nichts, was dieser Duft uns schenken kann, lässt sich herbeizwingen. Genau darin liegen Spannung und Lebendigkeit. Beim Tragen ist Aoud Melody nicht einfach da – man muss ihm lauschen, registrieren, was wann kommt und was geht.
Die bekannte zeitliche Aufeinanderfolge einer Duftpyramide greift hier zu kurz. Einzurechnen ist, dass die verschiedenen Bestandteile des Dufts zu unterschiedlichen Zeitpunkten eine unterschiedliche Stärke und Projektion aufweisen. Dem steht ein Träger gegenüber, dessen Duftwahrnehmung während eines Tages mit Aoud Melody zwischen sehr sensibel und dran gewöhnt hin und her schwankt. So entsteht ein kaum vorhersagbares, lebendiges Wechselspiel wahrgenommener Facetten, deren Ablauf jeden Tag ein wenig anders sein kann und sich nur unvollkommen mit dem Pyramidenschema festschreiben lässt.
Trotz seiner einnehmenden Art ist Aoud Melody ein anspruchsvoller Duft, ganz bestimmt nichts für Anfänger. Das Stichwort lautet: Projektion. Wer in der Parfümerie direkt auf der angesprühten Hand schnüffelt, verbaut sich regelrecht den Zugang. Denn da riecht man ein scheinbar uninspiriertes Durcheinander, das die Nase überfordern kann und kurzzeitig blind macht.
Über Stunden tauchen immer wieder mal unterschiedliche Facetten auf. Der Safran-Oud-Anteil scheint zeitweise ganz verschwunden zu sein, dann aber wieder vorsichtig einzugreifen. Dann wieder ist alles sehr pudrig und leer, und man glaubt schon am Ende der Entwicklung zu sein, doch vielleicht kommt nochmal die Wärme und die Fruchtigkeit zurück. Aspekte eines intimen Hautdufts scheinen auf. Höhepunkt des Dufterlebens sind für mich Momente, in denen Oud und Würzigkeit komplett zurücktreten und kurzzeitig eine cremig-fruchtige Note erscheint, die an Mandarinen mit Sahne, an Grand Marnier oder auch an Papaya erinnert. Sie ähnelt der wunderschön cremigen Mandarine aus Frapins Passion Boisée.
Ich glaube, Aoud Melody ist in größerem Maße als üblich ein Duft, in dem jeder etwas anderes finden kann. Gerne würde ich andere Meinungen darüber lesen.
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