09.09.2017 - 07:27 Uhr

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Narcissa incontinentia
Ich schreibe ja selten über Flakons, denn mich interessiert in erster Linie der Duft selbst. Hier bei Myths muss ich eine Ausnahme machen. Vielleicht würde der 100-ml-Flakon einen anderen Eindruck erwecken, aber der handliche, glänzende 50ml-Flakon ist wahrlich ein Kleinod.
Unten violett, nach oben ins Magenta, bzw. Purpur verlaufend mit goldfarbener und dennoch nicht überladener Applikation einer kleinen Sonne sowie blitzendem Magnetverschluss, empfinde ich ihn als eine Augenweide und einen Handschmeichler.
Und ja, ich kann es vorwegnehmen, ich finde die Farben passend. Sie reflektieren Duft, aber auch den Namen. In der Farbsymbolik steht Violett für den Wandel, das Verwandeln, das Überschreiten der irdischen Grenzen. Magenta wird auch die "ungesehene Farbe" genannt, denn sie liegt zwischen dem oberen und dem unteren Rand des Regenbogens. Der Regenbogen beginnt mit Rot und endet unten mit Violett. Magenta würde oben und unten verbinden, kommt im Regenbogen jedoch nicht vor. Verwandlung und etwas, das wir nicht sehen. Das sind schon mythische Themen.
Myths beginnt ebenso strahlend und glänzend wie der Flakon mit Narzisse. Nicht die übliche Narzisse, sondern Narzisse in gleißendes, göttliches Licht getaucht. Und wie immer, wenn ich diesen Eindruck des göttlichen Strahlens habe, ist ganz bestimmt wieder Benzylsalicylat mit von der Partie. Und richtig, es verbirgt sich hinter Gartennelke. Ich liebe diesen Bestandteil in Parfums, für mich bringt er eine Brillanz zustande, als wäre der Duft nicht von dieser Welt. Nun ist diese Narzisse aber nicht so, wie ich Narzisse kenne, da ist noch etwas dabei, etwas das die Narzisse vertieft und schillernder werden lässt. Es wird wohl Galbanum sein, das ich in der Regel auch sehr mag, hier aber durch die Art seiner Einbindung gar nicht direkt wiedererkenne.
Bislang ist Myths für mich auf der Parfumo-Bewertungsskala eine glatte 10.0.
Aber keine Verwandlung ohne Schmerzen, kein Regenbogen ohne Regen: Es kommt eine Urinnote auf. Einmal wahrgenommen bleibt sie dauerhaft und in voller Länge erhalten. Und Myths hält lange, über 12 Stunden. Noch Tage später rieche ich Myths inclusive Urinnote auf der Kleidung.
Aber das Verrückte ist: Obwohl so urinös, finde ich den Geruch dennoch nicht eklig. Eher hätte ich Sorge, dass mein Umfeld annehmen könne, ich würde nun inkontinent.
Ich selbst würde immernoch eine 10.0 vergeben, obwohl ich es absurd finde. Diese Note gibt dem strahlenden, schillernden in himmlisches Frohlocken getauchten, würzigen Blumenduft eine seltsame Kante, etwas Interessantes, Faszinierendes: Wie kann es sein, dass eine eigentlich deutliche Urinnote nicht eklig ist? Immer wieder muss ich zum Handgelenk und es prüfen: Ja, immernoch urinös, und immernoch nicht unangenehm.
Im Verlauf wird dieser üppige, intensiv blumig-würzige Duft nur wenig anders. Er beruhigt sich etwas und gewinnt an Tiefe, wird etwas wärmer und bekommt einen winzigen Hauch an Süße, doch insgesamt bleibt er für mich primär Narzisse, perfekt eingebunden in ein wenig Blumiges und feine Würze mit Urinnote.
Begeistert habe ich mein Pröbchen aufgebraucht. In Sorge fragte ich erst meinen Mann und dann die ein oder andere Freundin, wie sie denn diesen Duft empfänden. Mein Mann war erst begeistert und ein paar Tage später wieder gefragt, meinte er, dieser Duft gefiele ihm nicht so sehr. Er hatte nicht gemerkt, dass es der gleiche war. Niemand sagte etwas von Urin. Das war mir am wichtigsten gewesen. Auch hier Wandlung und etwas nicht sehen? Naja, man kann es mit der Interpretation auch übertreiben.
Nachdem ich Myths erst auf meine Wunschliste gesetzt hatte, dann aufgrund meiner Inkontinenz-Sorgen wieder heruntergenommen hatte, habe ich mir vor ein paar Tagen eine Abfüllung organisiert. Nachdem ich ihn nun weiterhin mit Begeisterung trage und immer noch niemand negativ reagiert hat, setze ich ihn zurück auf die Wunschliste. So ein zauberhafter 50-ml-Kleinod-Flakon...
Unten violett, nach oben ins Magenta, bzw. Purpur verlaufend mit goldfarbener und dennoch nicht überladener Applikation einer kleinen Sonne sowie blitzendem Magnetverschluss, empfinde ich ihn als eine Augenweide und einen Handschmeichler.
Und ja, ich kann es vorwegnehmen, ich finde die Farben passend. Sie reflektieren Duft, aber auch den Namen. In der Farbsymbolik steht Violett für den Wandel, das Verwandeln, das Überschreiten der irdischen Grenzen. Magenta wird auch die "ungesehene Farbe" genannt, denn sie liegt zwischen dem oberen und dem unteren Rand des Regenbogens. Der Regenbogen beginnt mit Rot und endet unten mit Violett. Magenta würde oben und unten verbinden, kommt im Regenbogen jedoch nicht vor. Verwandlung und etwas, das wir nicht sehen. Das sind schon mythische Themen.
Myths beginnt ebenso strahlend und glänzend wie der Flakon mit Narzisse. Nicht die übliche Narzisse, sondern Narzisse in gleißendes, göttliches Licht getaucht. Und wie immer, wenn ich diesen Eindruck des göttlichen Strahlens habe, ist ganz bestimmt wieder Benzylsalicylat mit von der Partie. Und richtig, es verbirgt sich hinter Gartennelke. Ich liebe diesen Bestandteil in Parfums, für mich bringt er eine Brillanz zustande, als wäre der Duft nicht von dieser Welt. Nun ist diese Narzisse aber nicht so, wie ich Narzisse kenne, da ist noch etwas dabei, etwas das die Narzisse vertieft und schillernder werden lässt. Es wird wohl Galbanum sein, das ich in der Regel auch sehr mag, hier aber durch die Art seiner Einbindung gar nicht direkt wiedererkenne.
Bislang ist Myths für mich auf der Parfumo-Bewertungsskala eine glatte 10.0.
Aber keine Verwandlung ohne Schmerzen, kein Regenbogen ohne Regen: Es kommt eine Urinnote auf. Einmal wahrgenommen bleibt sie dauerhaft und in voller Länge erhalten. Und Myths hält lange, über 12 Stunden. Noch Tage später rieche ich Myths inclusive Urinnote auf der Kleidung.
Aber das Verrückte ist: Obwohl so urinös, finde ich den Geruch dennoch nicht eklig. Eher hätte ich Sorge, dass mein Umfeld annehmen könne, ich würde nun inkontinent.
Ich selbst würde immernoch eine 10.0 vergeben, obwohl ich es absurd finde. Diese Note gibt dem strahlenden, schillernden in himmlisches Frohlocken getauchten, würzigen Blumenduft eine seltsame Kante, etwas Interessantes, Faszinierendes: Wie kann es sein, dass eine eigentlich deutliche Urinnote nicht eklig ist? Immer wieder muss ich zum Handgelenk und es prüfen: Ja, immernoch urinös, und immernoch nicht unangenehm.
Im Verlauf wird dieser üppige, intensiv blumig-würzige Duft nur wenig anders. Er beruhigt sich etwas und gewinnt an Tiefe, wird etwas wärmer und bekommt einen winzigen Hauch an Süße, doch insgesamt bleibt er für mich primär Narzisse, perfekt eingebunden in ein wenig Blumiges und feine Würze mit Urinnote.
Begeistert habe ich mein Pröbchen aufgebraucht. In Sorge fragte ich erst meinen Mann und dann die ein oder andere Freundin, wie sie denn diesen Duft empfänden. Mein Mann war erst begeistert und ein paar Tage später wieder gefragt, meinte er, dieser Duft gefiele ihm nicht so sehr. Er hatte nicht gemerkt, dass es der gleiche war. Niemand sagte etwas von Urin. Das war mir am wichtigsten gewesen. Auch hier Wandlung und etwas nicht sehen? Naja, man kann es mit der Interpretation auch übertreiben.
Nachdem ich Myths erst auf meine Wunschliste gesetzt hatte, dann aufgrund meiner Inkontinenz-Sorgen wieder heruntergenommen hatte, habe ich mir vor ein paar Tagen eine Abfüllung organisiert. Nachdem ich ihn nun weiterhin mit Begeisterung trage und immer noch niemand negativ reagiert hat, setze ich ihn zurück auf die Wunschliste. So ein zauberhafter 50-ml-Kleinod-Flakon...
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