01.07.2017 - 13:43 Uhr
Palonera
467 Rezensionen
Palonera
Top Rezension
26
die Kleine nebenan
Rot waren sie gewesen, des Maestros Roben – flammend rot, sündig rot, herzblutrot, farbgewordene Leidenschaft, temperamentvolle Eleganz.
Roben für Frauen mit Kopf und Kurven, die es liebten, Frau zu sein – nicht Vamp, nicht Diva! -, die ihn liebten, ihn, der sie gehüllt hatte in schlichtes Schwarz und Weiß und Rot, eben dieses Rot, schnörkellos, doch nicht die Spur banal.
Sie liebten die klaren, kraftvollen Linien, die unverhohlene Weiblichkeit, für die er sie bewunderte und mit der er sie umwarb mit seinen Kleidern und mit seinen Düften, die "Vendetta" hießen und "Valentino", so wie er, so wie er sich immer nennen ließ, nennen läßt, bei seinem Vornamen, der als Markenzeichen steht.
Heute noch wie ehedem, auch wenn er längst nicht mehr creiert – keine Kleider, keine Schuhe, keine Taschen und erst recht keine Parfums.
"Valentina" ist nicht rot – nicht schwarz, nicht weiß, gewiß nicht rot.
"Valentina" ist noch keine Frau, erst recht kein Vamp.
"Valentina" ist ein Mädchen, ein junges noch und süßes – ein sehr, sehr süßes.
Ein Mädchen, das Früchte liebt und bunte Blumen, leichte Kleidchen und offenes Haar, das sorglos ist und unbeschwert und bei mir um die Ecke wohnt.
Das Zara trägt und H&M, Esprit vielleicht und Primark-Tüten, zerrissene Blue Jeans und manchmal auch Mamas Parfum, das ihr, wie sie meint, viel besser steht.
Und das ist nicht ganz falsch.
Zwei Wochen fast haben wir miteinander zugebracht, "Valentina" und ich.
Mehr als eine Woche lang habe ich versucht, den Geist von Valentino zu finden in diesem Duft, der hell und knackig frisch beginnt, um nach Sekunden schon zu gleiten in zuckersüße Fruchtigkeit, die sich nicht definieren läßt, an keinem Tag, in keiner Nacht, nicht bei Sonne, nicht im Regen, nicht für mich und nicht auf meiner Haut.
Erdbeeren kämen hin, Schaumerdbeeren, um genau zu sein, doch auch Birnen würde ich der Pyramide glauben - jene Birnen, die auch in "V" gelistet sind, in jenem Duft, der das Geschwisterkind sein könnte, so deutlich ist die gleiche Nase, die gleiche DNA.
Zucker knirscht und kratzt in meiner Nase, deckt alle Früchte zu, kompottet, industrialisiert.
Ein paar Blumen vielleicht noch und eine Ahnung Holz, ein dichter Nebel Haarspray – das ist nicht wirklich gut, das hat nicht viel zu tun mit jenen Valentinos aus der guten alten Zeit, die so alt noch gar nicht ist.
Das erinnert nur entfernt noch an "Vendetta", die lustvoll-pralle Weiblichkeit mit Pfirsich, Pflaume, Tuberose, an jene frühen Fruity-Florals, die deftig waren und nicht dürftig in blutverdünntem Einheitslook.
Und doch ist genau dies vielleicht der Zeitgeist, den Valentino so gut kannte, den er noch immer kennt, doch selbst nicht mehr bedient.
Schade eigentlich.
Für "Valentina" bin ich nicht mehr jung genug – aber der Kleinen nebenan, der steht sie wirklich gut.
Roben für Frauen mit Kopf und Kurven, die es liebten, Frau zu sein – nicht Vamp, nicht Diva! -, die ihn liebten, ihn, der sie gehüllt hatte in schlichtes Schwarz und Weiß und Rot, eben dieses Rot, schnörkellos, doch nicht die Spur banal.
Sie liebten die klaren, kraftvollen Linien, die unverhohlene Weiblichkeit, für die er sie bewunderte und mit der er sie umwarb mit seinen Kleidern und mit seinen Düften, die "Vendetta" hießen und "Valentino", so wie er, so wie er sich immer nennen ließ, nennen läßt, bei seinem Vornamen, der als Markenzeichen steht.
Heute noch wie ehedem, auch wenn er längst nicht mehr creiert – keine Kleider, keine Schuhe, keine Taschen und erst recht keine Parfums.
"Valentina" ist nicht rot – nicht schwarz, nicht weiß, gewiß nicht rot.
"Valentina" ist noch keine Frau, erst recht kein Vamp.
"Valentina" ist ein Mädchen, ein junges noch und süßes – ein sehr, sehr süßes.
Ein Mädchen, das Früchte liebt und bunte Blumen, leichte Kleidchen und offenes Haar, das sorglos ist und unbeschwert und bei mir um die Ecke wohnt.
Das Zara trägt und H&M, Esprit vielleicht und Primark-Tüten, zerrissene Blue Jeans und manchmal auch Mamas Parfum, das ihr, wie sie meint, viel besser steht.
Und das ist nicht ganz falsch.
Zwei Wochen fast haben wir miteinander zugebracht, "Valentina" und ich.
Mehr als eine Woche lang habe ich versucht, den Geist von Valentino zu finden in diesem Duft, der hell und knackig frisch beginnt, um nach Sekunden schon zu gleiten in zuckersüße Fruchtigkeit, die sich nicht definieren läßt, an keinem Tag, in keiner Nacht, nicht bei Sonne, nicht im Regen, nicht für mich und nicht auf meiner Haut.
Erdbeeren kämen hin, Schaumerdbeeren, um genau zu sein, doch auch Birnen würde ich der Pyramide glauben - jene Birnen, die auch in "V" gelistet sind, in jenem Duft, der das Geschwisterkind sein könnte, so deutlich ist die gleiche Nase, die gleiche DNA.
Zucker knirscht und kratzt in meiner Nase, deckt alle Früchte zu, kompottet, industrialisiert.
Ein paar Blumen vielleicht noch und eine Ahnung Holz, ein dichter Nebel Haarspray – das ist nicht wirklich gut, das hat nicht viel zu tun mit jenen Valentinos aus der guten alten Zeit, die so alt noch gar nicht ist.
Das erinnert nur entfernt noch an "Vendetta", die lustvoll-pralle Weiblichkeit mit Pfirsich, Pflaume, Tuberose, an jene frühen Fruity-Florals, die deftig waren und nicht dürftig in blutverdünntem Einheitslook.
Und doch ist genau dies vielleicht der Zeitgeist, den Valentino so gut kannte, den er noch immer kennt, doch selbst nicht mehr bedient.
Schade eigentlich.
Für "Valentina" bin ich nicht mehr jung genug – aber der Kleinen nebenan, der steht sie wirklich gut.
20 Antworten