Incendo La Curie 2015

Ist es eine Illusion? Wirklich nichts weiter als wirre Vision? Ich liege geborgen in einem Bett, vermutlich viel früher noch als jetzt, ätherisch atmet die Decke den Salbei, die Salbe auf meiner brennenden Brust. Beruhigend knistert die letzte Rille einer staubigen Schellackschallplatte, oder ist es die Glut der kokelnden Kiefern in einem Kamin in meinem Kopf? Tannen tanzen im Dunkel darüber, fauchen helle Harze in die flimmernden Kohlen, lassen sie grünlicher glimmen, als sie zischend verbrennen, beginnen bald Bilder zu malen.
Ich glaub mich am Grund einer seichten See aus gluckernden grünen Gluten, wo Tannenstrahlen und Schillersalben Licht brechen in Oberflächen, wo Lagunen aus Lagerfeuer lullen unter hellen harzigen Bächen, die waldrauschend alles in impressionistische Nebelfelder verdichten.
Da sind schwarze Teertropfen auf Kiefernkohlen neben grünen Harzen, die in Kräuter platzen und sachte versinken in Wolkenbänken aus bräunlich balsamischem Weihrauch.
***
"Incendo" gehört für mich zu den wirklich gut gemachten Rauchdüften. Sind die ersten Stunden noch bestimmt von dem Zusammenspiel von warmem, leicht teerigem Holzrauch und grün ätherischen Noten, wird der Duft mit dem Weihrauch zunehmend balsamischer und hautnaher. Die grüne Glut glimmt etwa sechs bis sieben Stunden lang.

(Mit Dank an PallasCC und Caligari)