Yatagan
Im Dschungel mit Yatagan
vor 7 Jahren - 04.08.2018
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Luca Turin hat auch nicht immer (aber sehr oft) recht: eine Rezension und mehr...

Selbstverständlich ist bei dieser Überschrift Ironie in doppelter Wendung vorauszusetzen. Und doch: Luca Turins und Tania Sanchez' "Kommentare" (ich bleibe mal im Terminus unserer Website) sind unterhaltsam, frech, oft treffend, humorvoll, gelegentlich auch sarkastisch, spitz, vielleicht verletzend. ich möchte nicht zu den von Turin bloßgestellten Großmeistern der Zunft gehören, man denke etwa an den selbsternannten König der Düfte, dessen Kreationen ich oft viel abgewinnen kann, der aber in der neuesten Ausgabe zumeist miserabel wegkommt. Auch der Schöpfer von Black Afghano erhält bei allen neueren Kreationen die Höchststrafe.

Immerhin gibt es im neuesten Werk einige signifikante Unterschiede zum älteren Band. In Band 1 standen Klassiker im Mittelpunkt, deren Reformulierung diskutiert wurde und die dann in den Kontext der Gesamt-Duftlandschaft und in den Kontext ihrer eigenen Geschichte eingeordnet wurden. Mitsouko ist so ein Beispiel. Neuere Düfte (z.B. Nicolai New York) wurden an diesen (hier: Guerlain) gemessen oder zu ihnen in Beziehung gesetzt. Turin verrät auch in seinem neuesten Band, dass er bevorzugt Caron pour un Homme und Mitsouko trage. Eine gute Wahl, wie ich meine. Klassikern gilt also offenbar häufig seine besondere Liebe. insgesamt erschienen mir seine Bewertungen bisher allermeist nachvollziehbar, natürlich nicht im Detail und bei jedem Duft, aber doch im Großen und Ganzen. Der Vorwurf, er teste die Düfte nicht auf der Haut, sondern überwiegend auf Duftstreifen, ist im Kontext eines synoptischen Vergleichs nicht nachvollziehbar. Düfte auf der Haut zu testen führt stets von Vornherein zu einem subjektiven Eindruck. Wer einen wenigstens ansatzweise intersubjektiven Kern herausarbeiten möchte (ich formuliere bewusst vorsichtig), der ist wohl gezwungen, auf neutraler Unterlage zu testen. Und dies ist die Haut eines Individuums natürlich nicht. Ich teste ja Düfte auch nicht auf der Haut meiner Katze oder dem Fell des Nachbarhundes. Ein Hauttest kann dennoch sinnvoll sein: wenn ich einen Duft für MICH suche. Darum ging es Turin und Sanchez aber sicher nicht. Sie waren und sind unausgesprochen auf der Suche nach dem großen Vergleichsmaßstab, der als Folie hinter einem solchen Riesenprojekt steht. Alles in allem führte das natürlich nicht zwingend zu weniger subjektiven Urteilen, aber es war doch beeindruckend, was die beiden Experten und Autoren seinerzeit mit dem Mammutwerk, "Perfumes. the A-Z guide" vorgelegt hatten. Man mag Sanchez und Turin nicht in allem folgen, aber es war sicherlich öfters anregend, sich mit ihren Perspektiven auseinanderzusetzen. Auch durch Reibung im Diskurs entsteht eine tragfähige Position.

Das neue Werk, "Perfumes: The Guide 2018", ist da nicht so leicht zu durchdringen. Was geblieben ist, sind die launigen Kommentare, mit spitzer Feder verfasst, die Fülle an Material, diesmal bei einem anderen Verlag aus dem Baltikum verlegt. Auch in diesem Falle ist natürlich (!) nicht alles nachvollziehbar. Auffällig ist aber hier vor allem, dass Klassiker weitgehend fehlen (sieht man einmal von einer längeren Rezension zu Green Water ab), dafür die Nische bis in ihre Verästelungen abgebildet wurde / werden sollte. Das Vorhaben, hier Vollständigkeit erreichen zu wollen, ist natürlich von vornherein zum Scheitern verurteilt. Betrachtet man etwa die weit mehr als 100.000 Parfums, die inzwischen auf Parfumo gelistet sind, dann wird schnell klar, wie groß der Anteil der sogenannten Nische an dieser Fülle ist. Insofern ist allein die Auswahl von Nischendüften, die sich auf ein Buch mit einigen hundert Seiten beschränken muss, eine sehr subjektive. Erfreulicherweise finden sich etwa Düfte von Annette Neuffer, Kerosene oder Schwarzlose, andererseits fehlen etliche Marken, die sich um hochwertige Ware im mittleren Preissegment bemühen. Mainstreamdüfte wurden offenbar beispielhaft ausgewählt. Nach welchen Kriterien dies geschah, kann nur gemutmaßt werden. Ein Schelm, wer dabei an die Lobbymacht der Branche denkt.

Die Auswahl, die sich nun letztlich im neuesten Band findet, ist eigenwillig. Ähnliches gilt auch für die Auswahl innerhalb des jeweiligen Markenspektrums. Während Düfte besprochen werden, die man nicht erwarten konnte (limitierte Editionen), werden andere übergangen, die zum klassischen Portfolio einer Marke gehören. Das allerdings sind zugegebenermaßen Einwände, die sich leicht mit den persönlichen Neigungen der Autoren begründen und damit entkräften lassen. Schließlich bleibt es jedem Kritiker überlassen, zu welchem Werk er sich äußern möchte.

Wenigstens ebenso schwer nachvollziehbar erscheinen mir diesmal jedoch die Bewertungsmaßstäbe. War in Band 1 ein roter Faden erkennbar, der sich an Klassikern orientierte (z.B. div. Guerlains), originelle Ideen honorierte (z.B. Breath of God), singuläre Düfte lobte (z.B. Timbuktu) und eigenwillige Konzepte der Masse vorzog (nicht immer, aber doch häufig), ist ein solches grundlegendes Konzept im neuen Band für mich bisher kaum zu finden. Lob für Animalisches steht neben Schelte für Tierisches. Blass Zitrisches wird gelobt, während andere Hesperidien-Düfte mit einem oder zwei Sternen abgefunden werden. Folgt man Turins Argumentation in der Einleitung, seien die o.g. Maßstäbe (beauty, ideas, novelty, skill) weiterhin die leitenden Ideen. Mag sein. Dass Klassiker keine besondere Rolle mehr spielen konnten (deren Einordnung sollte ja der erste Band leisten), ist nachvollziehbar. In Band 2 geht es um die Abbildung der neuesten Entwicklungen: Mainstream vs. Nische, den Siegeszug des Oud, die Bedeutung von Aromachemie, Diversifizierung, Sinn und Unsinn von Sillage, neue Kreative, Globalisierung der Parfümindustrie. All das ergibt einen spannenden historischen Abriss, hilft aber noch nicht beim Verständnis der Bewertungsmaßstäbe.

Hier schließt sich die eigentliche Intention dieses Blogs an. Es ging mir nicht allein um die Rezension eines Werkes, über das hier garantiert wieder viele disktutieren werden (Begeisterung wird neben Ablehnung stehen), sondern auch um die Frage, ob sich andere bereits mit diesem Werk auseinandergesetzt (s. auch Forum) und einen roten Faden erkannt haben: wenn es denn einen gibt. Gäbe es keinen, fehlte mir ein Maßstab für die Beurteilung insgesamt. Und dann wäre die Kritik resp. das Lob beider Autoren kaum mehr wert als die Meinung des ahnungslosen Käufers im Kaufhaus, über den sich viele von uns erhaben fühlen. Das aber könnte ich kaum akzeptieren.

Update (September 2018): Ich folge der Argumentation von DasguteLeben (Danke!) und beginne nach diversen Tests mehr und mehr die Maßstäbe zu verstehen. Im Zentrum stehen Autodidakten (Bogue, Tauer, Annette Neuffer, Zoologist, als Profi-Outlaws: The Zoo, Parfum d'Empire) mit neuen, originellen Ideen, jenseits des Mainstream, jenseits der saturierten, oft viel zu teuren Nischenmarken (Roja, Xerjoff, Orto Parisi), jenseits der etablierten Nische, die mehr und mehr Originalität durch Output ersetzt (L'Artisan, Serge Lutens, Kurkdjian, man könnte ergänzen Marly, Widian, SoOud u.v.m.). Folgt man dieser Spur, sind die 4- und 5-Sterne-Bewertungen oft sehr gut nachvollziehbar. Nicht selten geht einem bei Lektüre und gleichzeitigem Test ein Licht auf. Danke LT und TS: Ihr habt doch (sehr oft) recht!

43 Antworten
Melisse2Melisse2 vor 5 Jahren
Ich finde auch, dass sie oft Recht haben. Habe allerdings auch den starken Eindruck, dass persönliche Sympathie zu besseren Bewertungen führt (Mathilde Laurent) und dass Richard Fraysse (ehemals Caron) sie mal irgendwie verärgert haben muss.
KovexKovex vor 7 Jahren
Huch, der Blog ging an mir vorüber.
Da Düfte eine äußerst subjektiv Sache sind, interessieren mich die persönlichen Meinungen der vermeintlichen Duftgurus nicht die Bohne. Da ist eine Plattform wie diese viel interessanter, da hier verschiedene Meinungen zusammen kommen :)
CouchlockCouchlock vor 7 Jahren
davon ab hast du mich nun aber doch neugierig gemacht!
dass er die düfte auf teststreifen etc. analysiert macht sinn und seine beiden duftfavoriten sind definitiv eine gute wahl.
ich werde mir erstmal den ersten band zulegen.
CouchlockCouchlock vor 7 Jahren
danke für die empfehlung! ich kenne von herrn turin bislang nur einige kurze rezensionen aus dem netz, die ich im vergleich zu vielen parfumo rezensionen als eher mittelmässig betrachte.
wie bei vielen professionellen kritikern habe ich das gefühl, dass er sich als sehr wichtig betrachtet. menschen, die selbst nichts kreatives erschaffen und nur die werke anderer bewerten, finde ich ganz allgemein nicht so bereichernd wie die erschaffer des bewerteten.
ShamisShamis vor 7 Jahren
Das Buch kenne ich nicht. Ich freue mich aber auf den dazugehörigen Wanderbrief (falls noch ein paar Tröpfchen zum Testen für mich übrigbleiben) und bin gespannt auf meine eigene Einschätzung und die der anderen Teilnehemer (vielen Dank auch für diese spannende Möglichkeit!).
ivkoivko vor 7 Jahren
Wow, jetzt erst entdeckt, was ein informativer, toller Blog, auch durch die vielen Antworten. Ich mag Herrn Turin nicht! Wie er seine Mitmenschen behandelt (Presse, Kollegen usw) ist ein no-go und macht es für mich unmöglich ihn und seine Arbeit, ob nun professionell oder auch nicht, zu respektieren.
Weiter unten hat jemand geschrieben : "aufgeblasener Gockel" ...das triffts genau und ich erweitere um gekaufter, aufgeblasener Gockel! Seine Motivation ist wohl eher Geld. Also gar nicht sooo göttlich. Ist ja auch ok, jeder kann ein Buch raus bringen, über was auch immer (und wir kennen sie alle, gell;p), aber nur für "persönliche Ergüsse", ob von Turin, Bohlen oder Katzenberger... ;) gibts von mir kein Geld.
Und das Wesentliche: Ich muss meinen Duft mögen ... und tragen, den ganzen Tag, sonst gar niemand!;)
SerenissimaSerenissima vor 7 Jahren
"Götter" sind sie in meinen Augen jedenfalls nicht.
Und viele ihrer Verrisse sind auch ganz schön daneben geraten; so leicht ist es eben doch nicht, eine spitze Zunge im Zaum zu halten.
Fazit: Unterhalter: ja! - Wegweiser/Ratgeber: nein!
Das hat Deine akribische Arbeit gerade wieder gezeigt. Hab Dank dafür.
SerenissimaSerenissima vor 7 Jahren
Auch ich bin in Band 1 "spazierengegangen" und habe hier und da gestöbert.
So ganz kann ich die Begeisterung für das Werk beider nicht nachvollziehen; als "Guide" würde ich den ersten Band auch nicht bezeichnen - jedenfalls nicht für mich.
Es ist aber wieder interessant zu lesen, was Du und viele andere Parfumisti davon halten und wie viele "Freigeister" es unter uns gibt.
Hier bei uns werden die beiden Autoren wohl weniger als Wegweiser, mehr als Wegbegleiter angesehen.
MetalfanMetalfan vor 7 Jahren
In Band 1 hatte ich mal rein gelesen - Unterhaltsam, wenn auch als Ratgeber für mich weniger interessant als erhofft.
Ich wundere mich nur in Anbetracht dessen, dass unter Parfüms auch wahre Kunstwerke sind, dass es nicht mehr Luca Turins und Tania Sanchez's gibt. Vergleiche fände ich sinnvoll um unter den Experten zu unterscheiden. Da Lob ich mir Parfumo!
DOCBEDOCBE vor 7 Jahren
Sehr interessanter Beitrag. Ich muss mir wohl die aktuelle Ausgabe besorgen.
YataganYatagan vor 7 Jahren
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Wow, sehr differenziert. Danke! Das ist durchweg nachvollziehbar!
DasguteLebenDasguteLeben vor 7 Jahren
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...in der Szene hat schlägt sich auch nieder. Früher waren Villoresi und Mona di Orio Prügelknaben (so en itlaienisches Ding, scheint mir), heute sind es Silvaine Delacourte und Roja, während Lubin, Calice Becker u.a. stets mit großem Wohlwollen betrachtet werden. Fairerweise muss man sagen, das war und ist im Feuilleton nie anders. Wie schon im Forum ausdiskutiert ist wer T/S zu Gurus macht selber verantwortlich. If you meet Buddha on the road...
DasguteLebenDasguteLeben vor 7 Jahren
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1. Neoklassik, wie sie z.B. Bogue mit Maai oder Mem repräsentiert 2. "neue Parfümerie" von Autodidakten, die abseits der alten Regeln arbeiten, was zu faszinierenden wie furchtbaren Ergebnissen führen kann. Häme - hinter der auch Trauer steckt - scheint mir primär reserviert zu sein für Oligarchenbrands wie Roja, Xerjoff, für gefallene Engel wie Lutens und Brandingkonzepte bei denen austauschbarer Mainstream hinter einem prätenziösen Konzept versteckt werden. Dass er Freunde und Feinde...
DasguteLebenDasguteLeben vor 7 Jahren
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Wie Turin/Sanchez in ihremn Abriß der Parfümindustrie ja feststellen, hat sich die Industrie massiv gewandelt und die beiden sehen die aktuelle Lage ähnlich wie ich: die Klassik ist tot, der Massenmarkt bringt nur Zufallstreffer hervor, was einst Niche war (Lutens u.ä.) ist zu Masstige verkommen und die Hoffnung liegt bei den "artisan perfumers, den "one (wo)man" shows oder Kleinstbetrieben und einer Handvoll noch ernst zu nehmender Häuser. Was hier nun T/S zu interessieren scheint ist:
GoldGold vor 7 Jahren
@Candila: ja, gut auf den Punkt gebracht. Irgendwie hab ich auch den Eindruck, dass er andere Geschmäcker oftmals einfach aburteilt und er grundsätzlich meint, Recht zu haben... auf dem Terrain die falsche Ausgangsposition. Ich erinnere mich an eine Journalistin, die er für komplett geschmacklos und unbedarft erklärt hat, weil sie "Champs d'Elysées" von Guerlain als Lieblingsduft bezeichnete... - fand ich fies von Turin.
CandilaCandila vor 7 Jahren
Jeder hat den Status, den andere ihm zusprechen.
Was mich betrifft, respektiere ich L. Turins Meinung, aber sie ist eine Meinung unter vielen.
Er scheint davon auszugehen, dass es bei der Rezeption von Düften um "recht haben" geht. Diese ist jedoch immer Geschmackssache, und ich würde mich hüten, einen Duft, mit dem ich nicht kann, kategorisch als schlecht abzuurteilen oder jemandem schlechten Geschmack zu unterstellen, für den vielleicht gerade dieser eine Duft der Traumduft schlechthin ist.
CandilaCandila vor 7 Jahren
Von mir aus kann er schreiben, was er will. Ob er einen Duft in den Himmel lobt oder lapidar mit wenigen zynischen Worten aburteilt, ändert nichts daran, wie ich selber den jeweiligen Duft empfinde.
Was ich überhaupt nicht ausstehen kann (sei's bei Kunst-/Parfümkritik oder allgemein im Umgang miteinander), ist Häme. Und genau die lese ich heraus, wenn L.Turin einen Parfumeur oder eine Marke nicht mag; dann wird er gallig und hämisch. Fundierte Kritik gibt's dann kaum.
ValrahmehValrahmeh vor 7 Jahren
Den ersten Band habe ich gerne gelesen, fand ihn amüsant und konnte vieles gut nachvollziehen. Aber es reicht mir damit auch. Ich brauche den neuen Parfum Guide 2018 nicht. Außerdem stimme ich Ganymed zu, die Vorliebe für Calice Becker ist auffällig. Dabei ist vieles Fließbandarbeit, was sie macht. Da schmökere ich lieber bei uns herum.
GoldGold vor 7 Jahren
P.S. Auch die Kategorien, die er zur Beurteilung heranzieht, finde ich fragwürdig. was ist "beauty"? Das ist niemals eindeutig zu definieren. Weder in der bildenden Kunst, noch in der Parfumwelt. Und was sind "skills?" Kunstvolle Überblendungen von Aromachemicals? Nutzung von Bio-Material? Muß ein gutes Parfum auch "neu" sein ("novelty?")? Am Ende des Tages zählt nur meine eigene Nase. Und der kann auch hier bei Parfumo durch Anregungen und Infos super auf die Sprünge geholfen werden.
GoldGold vor 7 Jahren
Der erste Guide war für mich damals ein echter eye-opener. Mittlerweile gibt es unzähliche personal blogs im Internet - außerdem Parfumo (!!!), wo Leute schreiben, deren Meinung ich ebenso spannend finde wie die von Turin. Er ist für mich schon lange kein "Parfum-Papst" oder Guru mehr. Nichts ist subjektiver als Duftwahrnehmung bzw. persönlicher Geschmack. 15 Euro sind mir da im Jahre 2018 für die gesammelten Ergüsse von Turin und seiner Frau schon too much.
RivegaucheRivegauche vor 7 Jahren
Gut beobachtet. Manchmal wundere ich mich über einen Verriss, während andere unerwartet hoch gelobt werden. Ich kann seine derzeitige Linie auch nicht erkennen. Eher wie eine Suche nach dem eigenen Geschmack im Heute...ganz wie die "Jugend" sich selbst austestend...man, klinge ich alt ;-). Bin auch ganz bei Ohdeberlin. War ich vor zehn Jahren noch auf "Suche" zurück nach "meinem" Geschmack, freue ich mich über jeden Duft, den ich nicht brauche.
MokkaMokka vor 7 Jahren
Ich habe euch und alles auf deutsch. Also alles prima :-)
SeeroseSeerose vor 7 Jahren
Die Bücher brauche ich nicht zu lesen. Ich will doch keine Düfte verkaufen und auch nicht einkaufen für Dufthäuser etc. Wenn ich mir meine Getestetenliste anschaue und dann meine Wunschliste + zudem von denen, die ich habe, die rechne, die ich wirklich am liebsten mag, dann reichen mir hier die mehr oder weniger laienhaften Kommentare durchaus, ja viel besser, als all dieses Geschwalle der Internetparfümerien und Markenhomepages. Da nützen mir auch keine Parfümmichelins.
CentifoliaCentifolia vor 7 Jahren
Bitte! Ich dachte zuerst, da wäre ein ganz Schlauer / Spammer, der sich auf diesem Wege möglichst viele Proben schnorren möchte :o)
Habe dann erst mal recherchiert, bevor ich was geschickt habe und bin dann auf das hier gestossen:
http://www.basenotes.net/threads/441287-Help-Needed
CentifoliaCentifolia vor 7 Jahren
Ich finde das Testen auf Papier die einzig praktikable Lösung, da beim Testen so vieler Düfte, die sich niemals hundertprozentig abwaschen lassen, ein totales Chaos auf der Haut entstehen würde. Viele wurden ja auch zweifach auf Papier und Haut getestet. Auch in der Industrie werden Düfte in duftneutralen Kabinen getestet, da schon alleine durch die Adaption keine objektive Gesamtwahrnehmung mehr möglich ist. Um für sich selbst einen Duft auszuwählen, ist die Haut natürlich das beste Medium.
YataganYatagan vor 7 Jahren
Das ist doch schon mal eine Spur! Danke dir für die Info!
CentifoliaCentifolia vor 7 Jahren
Eine Frage kann ich hier auf jeden Fall mit Sicherheit beantworten: LT hatte in mehreren Foren die Nutzer nach interessanten Marken, die er noch nicht kennen könnte, befragt und die ParfumeurInnen, die erwähnt wurden, angeschrieben und um Zusendung von Proben gebeten. Außerdem hat er auf diversen Seiten auch geschrieben, daß Parfumeure ihm Proben schicken könnten, wenn sie möchten.
Die Auswahl war also hauptsächlich bestimmt durch das, was ihm geschickt und empfohlen wurde.
AolaniAolani vor 7 Jahren
jetzt hast Du mich echt neugierig gemacht.
PreciousPrecious vor 7 Jahren
Ich finde Luca Turin inzwischen einen ziemlich aufgeblasenen Gockel.
Hasiputz80Hasiputz80 vor 7 Jahren
Die liebe Turandot spricht mir aus der Seele...mir doch egal wie andere einen Duft bewerten, mir muss er gefallen...... Viele Düfte die hier von vielen über den grünen Klee gelobt werden finde ich einfach nur naja oder auch bäähh...
Zauber600Zauber600 vor 7 Jahren
Interessant beschrieben mit eingängigen Gedanken zum Inhalt. Denke ich werde drauf verzichten .. ich habe Das kleine Buch der großen Parfums und fand die Einordnungen selten nachvollziehbar. Jeder von hat einen eigenen Geschmack, eine eigene Wahrnehmung von Duftnoten/Düften. Daher halte ich es wie Ergoproxy: Das was interessiert selber testen und wenn ich vorher eine 'grobe' Einschätzung möchte, die Beurteilungen auf Parfumo lesen! Pokälsche!
TurandotTurandot vor 7 Jahren
Kritik um des Kritisierens wegen mag ich allerdings nicht. Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Da stimme ich Cravache zu. Neugierig hast Du mich nun aber doch gemacht und dafür danke ich Dir.
TurandotTurandot vor 7 Jahren
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Wenn ichs recht besehe, dann las ich das erste Buch eher zur Unterhaltung als zur Information. Spaß machte mir auch, zu lesen wie Luca Turin und Tanja Sanchez ein und denselben Duft oft unterschiedlich bewerteten. Und das ist für mich die Krux an der Geschichte. Es ist für mich und mein Duftempfinden nicht wichtig, wie ein anderer ein Parfum bewertet. Gleichwohl macht es mir Spaß, Rezensionen und auch Parfumokommentare zu lesen. Ich vermute, das wird beim neuen Buch nicht anders sein.
JoHannesJoHannes vor 7 Jahren
Zum "roten Faden": sagt denn Herr Turin selbst irgendwo etwas über seine Motivation?
JoHannesJoHannes vor 7 Jahren
Danke, Yatagan! Ich bin ganz bei Ergoproxy ... ich bin wahrscheinlich zu alt, um mir von jemandem, den ich nicht persönlich kenne und brauche (ich kann das alleine), irgendwelche Sachen erklären/bewerten zu lassen. Das ist wohl eher was für diese Influencer—Follower—Generation (grauenhaftes Wort). Mir ist das zu öde/unkreativ! Ich BILD mir meine Meinung selbst. ;-) Zur Unterhaltung ganz nett (siehe Cravache). ps. Ist Herr Turin soeiner wie Jeremy? (Von Steinigungen bitte ich abzusehen.)
OhdeberlinOhdeberlin vor 7 Jahren
als Referenz zu meiner persönlichen Bewertung von Düften ...
Tolles Blogthema !
OhdeberlinOhdeberlin vor 7 Jahren
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Ich würde Buch II wenn, dann nur wegen der launigen Feder der Autoren lesen, nicht unbedingt weil ich Parfum suche oder erkunden will. Das Hatte ich mit Buch I gemacht und in der Auswertung für mich erfahren, dass er objektiv sein kann und einen gleichen Masstab folgen kann, dies sich aber nicht meiner Nase in Übereinstimmung bezüglich der Bewertung (mögen und/oder kaufen) bringen läßt. Dort wurde mir jedoch klar, dass die ich die gängigsten Duftnoten kennen und unterscheiden können sollte,
AzaharAzahar vor 7 Jahren
Zu ein wenig drin blättern und (wie auf parfumo) ;-) auch mal eine launige Beschreibung lesen ist es aber dennoch nett.
AzaharAzahar vor 7 Jahren
Ja, absolut! Weniger schlüssiges Konzept als in der vorherigen Auflage. Vielleicht wäre ein Band zwei die bessere Option gewesen um andere Schwerpunkte setzen zu können?
Und auch die Kritik von C. am "leicht angepissten" Schreibstil kann ich nur teilen...
ErgoproxyErgoproxy vor 7 Jahren
Ich habe beschlossen, die Bücher nicht zu lesen. Mir war schon immer egal was sogenannte Kritiker meinen. Egal was es auch ist, am Ende muss es mir gefallen.
CravacheCravache vor 7 Jahren
Die vorhergehende Auflage habe ich innerhalb weniger Tage ganz gelesen. Und immer wieder darin gebättert, gelesen. Gerne auch auf Reisen. In der aktuellen Auflage habe ich bisher einige Male einige "Kommentare" gelesen - um das Buch dann nach einiger Zeit wieder wegzulegen.
CravacheCravache vor 7 Jahren
Ich teile Deine Wahrnehmung in allen Punkten. Manchmal frage ich mich ferner, mit wieviel Leidenschaft TS und LT ans Werk gegangen sind. Sarkasmus, Scharfzüngigkeit, etc. mag ich, sehr sogar. Aber irgendwann kippt es. Was mich wirklich stört, ist ein gewisser negativer Vibe, den ich glaube wahrzunehmen.
KingLuiKingLui vor 7 Jahren
Wenn ich irgendwie dazu komme, möchte ich auch den neuen Turin/Sanchez lesen. Danke für den Vorgeschmack! Deine Überlegungen dazu, wann ein Test auf der Haut und wann auf Papier sinnvoll ist, kann ich voll nachvollziehen. Ich würde mich allerdings nicht trauen, einen Kommentar hier zu veröffentlichen über einen Duft, den ich nicht getragen habe. Ich bilde mir ein, dass die Körperwärme z.B. gar nicht so unwichtig ist.

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