04.05.2019 - 08:34 Uhr

Yatagan
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Yatagan
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54
Grün ist die Hoffnung
Grün ist die Hoffnung: als Farbe des Frühlings, als Farbe der Erneuerung im Christentum, als Farbe des Propheten im Islam, als Signalfarbe auf Ampeln, als Farbe einer aufstrebenden Partei, bei Bio-Lebensmitteln. Noch mehr denke ich dabei allerdings an einen Roman von TC Boyle, der das Grün keimender und anschließend wieder verwelkender Marihuana-Pflanzlinge zum satirischen, ironisch überzeichneten Abstieg einer Hippie-Kommune wendet. Wie auch immer: Grün wirkt auch in der Werbung gut und so scheint es beinahe ein Zeichen der Zeit zu sein, dass zwei besonders umsatzstarke Marken (Davidoff und Guerlain) fast zeitgleich einen grünen Herrenduft auf den Markt bringen.
Grundsätzlich bin ich bei allen Düften der L'Homme Ideal-Reihe zunächst skeptisch. Sowohl EdT als auch EdP und Intense waren mir viel zu mandelsüß. Herren-Gourmands sind mir eigentlich ein Graus, auch wenn ich zugeben muss, dass sie Guerlain in diesem Falle nicht schlecht gelungen sind. Die Sport-Variante dagegen finde ich völlig verunglückt und lasse sie bei weiteren Betrachtungen außen vor.
Wo steht nun L'Homme Ideal Cool (was für ein schrecklicher Name...) im Vergleich zu den anderen Versionen dieser inzwischen umfangreichen Serie (von Flankern würde ich angesichts der unterschiedlichen Ausrichtung gar nicht sprechen wollen)?
Die hier mehrfach erwähnte Ähnlichkeit zu dem aus meiner Sicht ausgesprochen gut gelungenen Cologne führt ein wenig in die Irre, wie ich finde. Die Familienähnlichkeit zeigt sich vielmehr über die Mandelnote, die, zieht man die neueren Damendüfte von Guerlain als Referenz heran, so etwas zu sein scheint wie die neue Guerlinade. Bei der L'Homme-Ideal-Reihe wurde sie konsequent auf die Herrenlinie übertragen. Das hat eine gewisse firmeninterne Logik und ist mir darum nicht einmal unsympathisch. Sowohl im Cologne als auch im neuen Cool wurde diese Mandelnote deutlich zurück genommen, ist nicht mehr so präsent wie im EdT, EdP oder im Intense, hat somit auch keinen wirklichen Gourmandcharakter mehr. Parallelen gibt es auch bei dezent erkennbaren Kölnisch-Wasser-Bestandteilen in beiden Düften (Neroli, Orange, Bergamotte), die für eine unterschwellige Frische sorgen, die man beim EdT, EdP und Intense vergebens sucht. Den deutlichen Unterscheid bei den beiden helleren Düften der Reihe (Cologne und Cool) macht jedoch die jeweilige Kopfnote aus, die sich bis weit in die Herznote des Duftes hineinzieht und dort mit der hier jeweils dezenten Mandelnote mischt: Minze und eine (glücklicherweise) ausgesprochen zurückgenommene Aquatik beim Cool, Grapefruit beim Cologne.
Man könnte sagen, dass nun für fast jeden Geschmack ein L'Homme Ideal vorliegt. Für die Liebhaber*innen von Essensresten in Düften das EdT, EdP und Intense (in unterschiedlicher Intensität), für die Liebhaber*innen heller, cologneartiger Varianten Cologne und Cool. Schade wäre es allerdings, wenn das Cologne zu Gunsten des Cool dauerhaft aus dem Programm gestrichen würde. Für mich ist das Cologne nach wie vor die eindeutig beste und vielleicht einzig herausragende Variante.
Wo steht nun das Cool im Kontext des Guerlain-Portofolios? Ich sehe seine Berechtigung als Brückenglied zwischen EdT und Cologne und könnte mir zudem vorstellen, dass es eine echte Alternative für diejenigen ist, die einen Sommerduft ohne Hesperidien-Dominanz suchen. Da ist ja Minze oftmals die einzig wirklich frische Alternative - und hier besser umgesetzt als in nahezu allen anderen Düften, die ich in diesem Stil kenne. Für mich ist Cool ein wirklich gelungener Duft, den ich mir gut in meiner Sammlung vorstellen könnte, niemals aber dem Cologne dauerhaft vorziehen würde.
Grundsätzlich bin ich bei allen Düften der L'Homme Ideal-Reihe zunächst skeptisch. Sowohl EdT als auch EdP und Intense waren mir viel zu mandelsüß. Herren-Gourmands sind mir eigentlich ein Graus, auch wenn ich zugeben muss, dass sie Guerlain in diesem Falle nicht schlecht gelungen sind. Die Sport-Variante dagegen finde ich völlig verunglückt und lasse sie bei weiteren Betrachtungen außen vor.
Wo steht nun L'Homme Ideal Cool (was für ein schrecklicher Name...) im Vergleich zu den anderen Versionen dieser inzwischen umfangreichen Serie (von Flankern würde ich angesichts der unterschiedlichen Ausrichtung gar nicht sprechen wollen)?
Die hier mehrfach erwähnte Ähnlichkeit zu dem aus meiner Sicht ausgesprochen gut gelungenen Cologne führt ein wenig in die Irre, wie ich finde. Die Familienähnlichkeit zeigt sich vielmehr über die Mandelnote, die, zieht man die neueren Damendüfte von Guerlain als Referenz heran, so etwas zu sein scheint wie die neue Guerlinade. Bei der L'Homme-Ideal-Reihe wurde sie konsequent auf die Herrenlinie übertragen. Das hat eine gewisse firmeninterne Logik und ist mir darum nicht einmal unsympathisch. Sowohl im Cologne als auch im neuen Cool wurde diese Mandelnote deutlich zurück genommen, ist nicht mehr so präsent wie im EdT, EdP oder im Intense, hat somit auch keinen wirklichen Gourmandcharakter mehr. Parallelen gibt es auch bei dezent erkennbaren Kölnisch-Wasser-Bestandteilen in beiden Düften (Neroli, Orange, Bergamotte), die für eine unterschwellige Frische sorgen, die man beim EdT, EdP und Intense vergebens sucht. Den deutlichen Unterscheid bei den beiden helleren Düften der Reihe (Cologne und Cool) macht jedoch die jeweilige Kopfnote aus, die sich bis weit in die Herznote des Duftes hineinzieht und dort mit der hier jeweils dezenten Mandelnote mischt: Minze und eine (glücklicherweise) ausgesprochen zurückgenommene Aquatik beim Cool, Grapefruit beim Cologne.
Man könnte sagen, dass nun für fast jeden Geschmack ein L'Homme Ideal vorliegt. Für die Liebhaber*innen von Essensresten in Düften das EdT, EdP und Intense (in unterschiedlicher Intensität), für die Liebhaber*innen heller, cologneartiger Varianten Cologne und Cool. Schade wäre es allerdings, wenn das Cologne zu Gunsten des Cool dauerhaft aus dem Programm gestrichen würde. Für mich ist das Cologne nach wie vor die eindeutig beste und vielleicht einzig herausragende Variante.
Wo steht nun das Cool im Kontext des Guerlain-Portofolios? Ich sehe seine Berechtigung als Brückenglied zwischen EdT und Cologne und könnte mir zudem vorstellen, dass es eine echte Alternative für diejenigen ist, die einen Sommerduft ohne Hesperidien-Dominanz suchen. Da ist ja Minze oftmals die einzig wirklich frische Alternative - und hier besser umgesetzt als in nahezu allen anderen Düften, die ich in diesem Stil kenne. Für mich ist Cool ein wirklich gelungener Duft, den ich mir gut in meiner Sammlung vorstellen könnte, niemals aber dem Cologne dauerhaft vorziehen würde.
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