Hallo Ihr Lieben,
ich hatte die Tage bereits im Forum angefragt, ob Ihr bitte so lieb sein könntet, mir ein paar schöne Düfte für den Herbst und Winter vorzuschlagen.
Ich suche nämlich immer noch meinen Signaturduft für die etwas kältere Jahreszeit.
Im Frühling und im Sommer weiß ich gar nicht, was ich zuerst kaufen soll, so sehr treffen ganz viele Düfte da genau meinen Nerv. Ich bin halt eher der Freshie….
Umso schwerer tue ich mich tatsächlich, so einen „Frischling“ zu finden, der nicht mit Flipflops, sondern eher mit Winterstiefelchen daherkommt.
Ich bin nicht so der Profi im Beschreiben von Duftnoten, deshalb möchte ich Euch anhand einer kleinen Geschichte erzählen, wie mein neuer Liebling riechen soll:
„…stell Dir vor, Du läufst durch einen Winterwald. Es ist früher Abend, das Licht ist schon blau, in einer halben Stunde ist es dunkel. Es ist klirrend kalt. Die Luft riecht nach Schnee. Es ist nichts Feuchtes in der Luft, alles ist gefroren. Ein bisschen kann man Harze wahrnehmen, trockenes Holz und auch ein wenig Erde. Alles ist still, Du hörst nur das Knacken von Zweigen und das Knirschen des Schnees, durch Deine Schritte verursacht.
Du trittst auf eine Lichtung und siehst in diesem blauen Licht eine kleine Kirche, deren Fenster hell erleuchtet sind. Du öffnest die schwere Holztür und trittst leise ein in die goldene Wärme und das Licht dutzender Kerzen. Die Kirche ist mit frischen Blumen reich geschmückt und es liegt der schwere und warme Duft von Weihrauch in der Luft.
Vorne, in der ersten Bank, kniet diese wunderschöne Frau, gekleidet wie eine Dame um 1900. Sie trägt einen langen, grauen Mantel, der mit schwarzen Kordeln, sowie schwarzem Pelz verziert ist. Ihre Hände wärmt sie in einem schwarzen Pelzmuff, sie trägt einen kleinen, schwarzen Hut mit Schleier auf ihrem hochgesteckten Haar, das wie Ebenholz in Licht der Kerzen glänzt.
Langsam erhebt sie sich und geht an Dir vorbei in Richtung Ausgang. Sie scheint Dich nicht wahrzunehmen.
Obwohl der Pelzkragen, den sie trägt, ihr Gesicht fast ganz verdeckt, siehst Du ihre traurigen, grauen Augen.
Gebannt folgen Deine Augen dieser Schönheit nach, als sie … durch die geschlossene Kirchentür verschwindet.
Du eilst ihr nach, willst sie aufhalten, irgendetwas tröstendes zu ihr sagen, stehst plötzlich vor der Kirche in der Kälte und siehst… nichts.
Nur Deine eigenen Fußspuren, die vom dunklen Wald hier zu der Kirche führen.
Etwas verwirrt gehst Du zurück durch die Tür.
Die Kirche, in der Du stehst, ist kalt, dunkel und leer. Auf der ersten Bank findest Du eine weiße Rose, die zu Eis gefroren ist.“
Ich suche also einen Duft, der die trockene, stille Kälte des Waldes einfängt, genauso wie die Wärme und Rauchigkeit des Weihrauchs, den Duft der Blumen und die geheimnisvolle Aura der grauen Dame.
Dieser Duft ist nicht süß, nicht lecker, nicht anheimelnd oder opulent, nicht fruchtig oder verspielt. Er ist rein, aber geheimnisvoll, fast karg, aber mit sehr viel Tiefe. Kalt, aber voller Emotionen unter der Oberfläche. Und so feminin wie diese wunderschöne Fremde….
Wenn Ihr mit diesem Bild irgendetwas anfangen könnt und Euch dazu evtl. ein Duft einfällt – ich würde mich freuen!