Sun Jil Sander 1989 Eau de Toilette
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Top Rezension
SUN – noch so ne olfaktorische Atombombe
Reden wir von olfaktorischen Krachern, Wummsern, Granaten, dann darf selbstverständlich Sun von Frau Sander nicht fehlen. Sun, wie lange kenne ich den schon? Es war auf meiner Studienfahrt nach Berlin damals, ich muss so in der 9. oder 10. Klasse gewesen sein, da entdeckten meine Klassenkameradinnen Sun. Meine Mitschülerinnen, muss man sagen, waren schon etwas eigen. Die trugen alle die gleiche Jeansmarke, die gleichen Schuhe (entweder Camel Boots oder Chucks) und freilich auch denselben Duft. Und dieser war damals Sun. Ich kam ja neu die Klasse und hatte bei der Studienfahrt das Pech, dass zwei meiner Freundinnen aus der Parallelklasse in einem anderen Quartier an einem anderen Ort der Hauptstadt untergebracht waren. So wurde ich, ohne vorher gefragt zu werden, mit vier oder fünf Mädels, die untereinander selbstverständlich die allerbesten Freundinnen waren, in ein Zimmer gesteckt. Da man natürlich nicht alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein durfte, musste ich mit dieser Mädels-Horde auch abends ausgehen. Jede bekam einen Spritzer Sun von der Besitzerin des Flakons auf den Hals gesprüht und los gings.
Kurz darauf legte ich mir selbst einen kleinen Flakon von Sun zu. Ich mochte den Duft gerne, wenn ich ihn auch nur sporadisch trug. Diese feine, damals sehr innovative Kombination aus frischen, zitrischen Noten mit Heliotrop, einer Power-Orangenblüte, viel Ylang-Ylang und einer angenehmen vanilligen Holzigkeit in der Basis gefiel mir. Arg süß war er aber schon. Kein Wunder, denn die Vanille bei Sun hatte es in sich. Mein späterer Freund meinte immer, ich würde nach Bonbons riechen, wenn ich den trug, was ich heute bejahen würde. Sun ist ein Gourmand wie er im Buche steht. Die klassische Sonnencreme-Assoziation hatte ich bei Sun witzigerweise nie. Mir kam er immer ein bisschen wie ein verwandter Duft zu Joops Nuit d’eté vor, den ich immer gerne besessen hätte, den allerdings damals eine gute Freundin von mir trug. Fand ich irgendwie blöd bei dem Spielchen mitzumachen und kaufte ihn daher nicht (heute ärgere ich mich NATÜRLICH wenn ich mich auf Ebay so umgucke…).
Mit Sun und mir war es nach dem einen Flakon allerdings schnell wieder vorbei. Ich bekam Sun einige Jahre später erneut geschenkt. Diesen Flakon verschenkte ich allerdings weiter, da ich mich nicht mehr wirklich für ihn begeistern konnte. Die Glückliche war meine damalige Reitlehrerin, die es auch schaffte, fast eine ganze Reithalle mit Sun auszufüllen. Die 30 ml waren glücklicherweise sehr schnell aufgebraucht.
Lange Jahre gab es keine weiteren Berührungspunkte mit dem Duft. Doch dann kam es Schlag auf Schlag. Eine meiner früheren Vorgesetzten trug Sun und das nicht zu knapp. Sie pflegte auch, im Büro nachzusprühen. Da fing Sun schon an, mir ziemlich auf den Wecker zu gehen. Und: Meine ehemalige Mieterin war auch ein Fan von Sun. Wenn Sie den Duft auftrug, konnte man ihn bei uns im Treppenhaus noch mindestens vier Stunden lang wahrnehmen. Ja, das nervt tatsächlich sehr. Schade eigentlich, denn der Duft ist per se wunderschön und ich hatte ja selbst mal einen kleinen Flakon davon.
Fazit: Ein Sprüher – perfekt. Mehr davon. Nö, lass mal lieber. Die Haltbarkeit der Vintage-Version war fast unendlich. Und ich habe den Eindruck, dass er heute trotz Reformulierung noch sehr ähnlich duftet, wie damals. Als entschärft empfinde ich ihn jedoch nicht.
Kurz darauf legte ich mir selbst einen kleinen Flakon von Sun zu. Ich mochte den Duft gerne, wenn ich ihn auch nur sporadisch trug. Diese feine, damals sehr innovative Kombination aus frischen, zitrischen Noten mit Heliotrop, einer Power-Orangenblüte, viel Ylang-Ylang und einer angenehmen vanilligen Holzigkeit in der Basis gefiel mir. Arg süß war er aber schon. Kein Wunder, denn die Vanille bei Sun hatte es in sich. Mein späterer Freund meinte immer, ich würde nach Bonbons riechen, wenn ich den trug, was ich heute bejahen würde. Sun ist ein Gourmand wie er im Buche steht. Die klassische Sonnencreme-Assoziation hatte ich bei Sun witzigerweise nie. Mir kam er immer ein bisschen wie ein verwandter Duft zu Joops Nuit d’eté vor, den ich immer gerne besessen hätte, den allerdings damals eine gute Freundin von mir trug. Fand ich irgendwie blöd bei dem Spielchen mitzumachen und kaufte ihn daher nicht (heute ärgere ich mich NATÜRLICH wenn ich mich auf Ebay so umgucke…).
Mit Sun und mir war es nach dem einen Flakon allerdings schnell wieder vorbei. Ich bekam Sun einige Jahre später erneut geschenkt. Diesen Flakon verschenkte ich allerdings weiter, da ich mich nicht mehr wirklich für ihn begeistern konnte. Die Glückliche war meine damalige Reitlehrerin, die es auch schaffte, fast eine ganze Reithalle mit Sun auszufüllen. Die 30 ml waren glücklicherweise sehr schnell aufgebraucht.
Lange Jahre gab es keine weiteren Berührungspunkte mit dem Duft. Doch dann kam es Schlag auf Schlag. Eine meiner früheren Vorgesetzten trug Sun und das nicht zu knapp. Sie pflegte auch, im Büro nachzusprühen. Da fing Sun schon an, mir ziemlich auf den Wecker zu gehen. Und: Meine ehemalige Mieterin war auch ein Fan von Sun. Wenn Sie den Duft auftrug, konnte man ihn bei uns im Treppenhaus noch mindestens vier Stunden lang wahrnehmen. Ja, das nervt tatsächlich sehr. Schade eigentlich, denn der Duft ist per se wunderschön und ich hatte ja selbst mal einen kleinen Flakon davon.
Fazit: Ein Sprüher – perfekt. Mehr davon. Nö, lass mal lieber. Die Haltbarkeit der Vintage-Version war fast unendlich. Und ich habe den Eindruck, dass er heute trotz Reformulierung noch sehr ähnlich duftet, wie damals. Als entschärft empfinde ich ihn jedoch nicht.
40 Antworten


Ich habe den, damals wie heute.
Früher mein Liebling für die kalte Jahreszeit, heutzutage, nostalgisch ab und an mal.
Ich finde, der ist 'was schwächer, leichter geworden,
Netten Gruß!
Aber ich gebe dir Recht, bei dem ist weniger mehr. Dann ist er wirklich ein schöner Begleiter. (Auch für die Mitmenschen) ;)
Toller Kommi, natürlich einen Pokal von mir!
Obwohl ich den Duft wohldosiert auch gerne schnupper.
Sun ist ein Duft, der an mir vorbei lief. Mal wieder schön ge- und beschrieben.
Den Duft kenne ich nicht, bin aber erstaunt, dass es aus dem Dufthaus auch sehr potente Wässerchen gibt.