Hallo liebe Schnüffelnasen,
wie angekündigt habe ich mich beeilt (Ohanami und ich hatten ja meine Testzeit geteilt) und der Brief ist seit heute Abend auf dem Weg zu Petzie.
Wie üblich folgt mein Resümee 🙂
Tempo kannte ich bereits - das war und ist große Liebe, ich habe von einer lieben Parfuma eine Abfüllung bekommen. Ich liebe Patchouli und waldige Düfte, und er ist ein waldiger Patchouli. Einzig die Haltbarkeit ist ein Manko. Aber sonst: für meine Nase perfekt.
Kyoto kannte ich ebenfalls - den finde ich okay, aber mir ist er ein bisschen zu herb und zu viel Rote Bete, an mir wird er nicht warm.
Sehr, sehr gelungen finde ich
Philosykos Eau de Parfum - eine frisch-grüne Feige, ähnlich dem Athenean . Schnörkellos und einfach gut.
Benjoin Bohème - harziger Duft mit leichter Süße, Gewürze dezent im Hintergrund. Erinnert mich an einen etwas süßeren und weniger intensiven Ambre Fétiche Eau de Parfum (den liebe ich ja). Passt in mein Beuteschema und gefällt mir richtig gut.
Auch ziemlich gut gefallen mir
Eau Lente - riecht wie eine Mischung aus Knot Eau Absolue und Slow Dance . Räucherstäbchen ganz dezent mit zartfruchtiger Note. Opoponax dominiert harzig, Zimt ist fein verwoben. Für meine Harz- und Räucherstäbchenliebende Nase echt ein Träumchen.
L'Eau du Trente-Quatre - ein totaler Erinnerungsduft: ich stehe als kleines Mädchen am Gartenzaun und rieche die Johannisbeersträucher. Der Blattgeruch, die Blüten, die Knospen - total authentisch getroffen. Toll gemacht und so noch nie irgendwo gerochen.
Orphéon - zartgrün und leicht pudrig, ähnlich dem Mal-Aimé . Riecht dezent nach frischem Heu und Sommerwiese, Galbanum hier vorsichtig dosiert. Sehr hübsch.
Eau Duelle Eau de Parfum - schöner süßer Weihrauch, Vanille deutlich wahrnehmbar. Leckerer Winterduft und passt eben auch in mein Beuteschema.
Gut gefielen mir ebenfalls
Tam Dao Eau de Parfum - schlicht und schön. Warmes Sandelholz, etwas Zeder, ein Hauch von ätherischer Zypresse. Koriander nehme ich nicht warm. Gut gemacht.
Eau Rose Eau de Parfum - intensiver, weicher und natürlicher Rosenduft, frisch und fruchtig. Das Eau Rose Eau de Toilette ist zurückhaltender und gefällt mir besser. Gehört zu den besten Rosendüften, die ich je geschnuppert habe.
34 Boulevard Saint Germain Eau de Toilette - solider zartblumiger Duft, würzig ist er. Zimt und Johannisbeerknospe habe ich nicht rausgerochen. Etwas Labdanum und Weihrauch, ein bisschen Patchouli. Alles fein verwoben mit einer zarten authentischen Rose. Gefällig und definitiv unisex.
Eau de Lierre - grüner Frischling, der mich an den 21 Felanilla erinnert. Wie schon des öfteren erwähnt gehört Galbanum nicht zu meinen liebsten Noten. Hier ist es wieder angenehm zu schnuppern, nicht herb oder bittergrün. Gefällig.
(Die Abfüllung ist fast leer, btw).
Volutes Eau de Parfum - honigsüß, leicht zimtig, etwas harzig. Hübsch, aber für meine Nase einen Ticken zu süß.
Geranium Odorata - ich bin kein Fan von Rosengeranie. Hier ist sie deutlich wahrnehmbar, allerdings so hübsch in Bergamotte und Vetiver gebettet, dass ich den Duft tatsächlich sehr gelungen finde.
Eau des Sens Eau de Toilette - frisch, leicht blumig und zitrisch. Im Auftakt kurz 4711, wird er dann würziger und raffinierter. Eine leicht süße Note nimmt dem Duft das harsche, nüchterne. Angenehmer Freshie für den Sommer.
"Fleur de Peau | Diptyque" - trockenpudrige Iris mit dezentem Lipstick-Charakter. Ist sehr ähnlich dem La Peau Nue , allerdings wird er im DD etwas süßer und mutet dann frischer an. Moschus gibt minimal Seifigkeit rein, allerdings hier nicht in Überdosis. Hübsch, clean, dezent zurückhaltend.
Eau de Minthé - angenehmer frisch-würziger Herrenduft. Passt gut an warmen Tagen.
Okay, aber nicht überragend fand meine Nase
Florabellio - frischer Leichtaquate, leicht blumig. Erinnert mich von der Machart her an den For Zoé, der For Zoé gefällt mir aber besser, wirkt runder.
Eau Capitale Eau de Parfum - intensive Rose mit erdigem Patchouli-Ausklang. Okay, aber kein Must-Have.
L'Eau des Hespérides - säuerlich, etwas grün und bitter. Ist okay (und gefällt mir deutlich besser als der Oyédo ).
Eau Mohéli - Ylang als Soliflor mit den gewohnten tropischen Einschlägen. Nicht schlecht, aber etwas eintönig.
Do Son Eau de Parfum - hier eine Tuberose nahezu als Soliflor. Im Auftakt mit Bubblegum-Vibes, wird sie dann etwas ruhiger. Okay, aber für meine Nase nicht herausragend.
Schwierig fand ich
L'Ombre dans L'Eau Eau de Toilette - die Johannisbeerknospe hier leider nicht so fruchtig gelungen wie in L'Eau du Trente-Quatre . Im Auftakt angenehm mit Petitgrain durchfrischt, wird er im DD sehr rosenkünstlich. Für mich ein eher schwacher Kandidat.
Oyédo - erinnert mich an CeFrisch-Getränke-Pulver 😆 künstliche Frucht, bisschen säuerlich. Interessant.
Mein Fazit: die Düfte sind allesamt recht transparent und zart - selbst die harzig-würzigen Düfte. Kein Duft war schlechter als 5, die Mehrzahl gefällt mir richtig gut. Tempo ist und bleibt mein Favorit, Philosykos Eau de Parfum und Benjoin Bohème möchte ich als Abfüllungen haben und die näher kennenlernen.
@LeoNata: Danke, dass du diesen schönen Wanderbrief ins Leben gerufen hast.
Und @all: Danke, dass ihr - wir - diese zahlreichen Düfte gemeinsam auf die Reise schicken 🥰 Mir hat das Schnuppern viel Freude bereitet. Und ich wünsche allen, die nach mir schnüffeln, ebenfalls viel Freude!
Ich wünsche euch allen einen entspannten Abend! Liebe Grüße ☮️🌸