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Von Parfumo empfohlener Artikel
vor 6 Jahren - 29.12.2019
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Winterdüfte: Auf der Flucht vor dem Blues

Ich weiß nicht, wie es Euch geht - bei mir ist der große Winterwechsel in jedem Jahr das Gleiche. Ich genieße den Sommer in vollen Zügen, ich liebe die Wärme, die langen Nächte, die Leichtigkeit, die freien Tage an einem anderen Ort; in diesem Jahr war es bei mir Wales, und ich habe lange gezehrt von den Wanderungen über die grünen Hügel, durchs schroffe Gebirge zu den hochgelegenen Bergseen im Snowdon-Massiv, gezehrt auch von den Spaziergängen durch Bath, von den spätgotischen Kirchen, vom Jane-Austen-getränkten Klima überall.

Dann kommt der Herbst und mit ihm diese weichgezeichneten, goldenen Tage, an denen die Wärme erträglicher wird, an denen ein kühler, frischer Morgen im sonnigen Weinberg verzaubert, Nebel über dem Fluss aufsteigen und ich mich langsam auf den Winter freue. Ich überlege mir stets genau, wie ich den Winter verbringen möchte, mache Pläne, hole lange zur Seite geschobene Projekte wieder hervor und richte mich ein.

Dann ist es soweit: Schlag 1. Dezember beginnt für mich gefühlt der Winter. Ich versuche, die Adventszeit in vollen Zügen zu genießen, indem ich wirklich alles tue, was ich mir als wesentlich für einen beglückenden Dezember vorstelle: Ich schmücke Haus und Garten, versuche, die besten Kirchenkonzerte zu finden, plane das große Fest. Und immer, immer muss ich im Dezember so besonders viel arbeiten, dass ich nur einen Bruchteil meiner Pläne verwirklichen kann. Immer wünsche ich mir, eine Woche frei zu haben. Nach London zu reisen und dort das geschäftige Adventstreiben zu genießen. Nie kann ich es, nie kann ich mir freinehmen. Wenn das Fest dann vorüber ist und ich noch nicht einmal beginne, mich tatsächlich zu erholen, spüre ich erste, feine Anklänge dessen, was ich den Rest des Jahres vergesse: Ich spüre den Winter-Blues.

Wenn ich zum Fest für eine große Menge Gäste gekocht habe, setzt er bereits am zweiten Weihnachtstag oder am Tag danach ein, wenn alle gegen Mittag abreisen und sich plötzlich eine seltsame Stille im Haus breitmacht, die sich über das Küchenchaos, die Berge von Geschenkpapier und das allgemeine Chaos senkt. Wenn ich keine Gäste hatte und wir als Kernfamilie unter uns waren, kann ich diesen Moment noch aufhalten. Dann setzt er ein paar Tage später ein. Aber immer kommt er noch im alten Jahr, wenn der Himmel unbeteiligt grau und gelangweilt wirkt, die Erschöpfung nach der Anstrengung über mich kommt und kein Fest vor mir, sondern alle Feste hinter mir liegen. Der Gedanke an den öden, farblosen Januar und den grausamen, karnevalsgeschwängerten Februar verdirbt mir in Sekundenschnelle die gute Stimmung, die innere Helligkeit, den heiteren Optimismus. Ich flüchte mich in Urlaubspläne oder Ablageberge, die es zu bewältigen gilt. Und frage mich regelmäßig, ob ich wirklich am richtigen Ort bin, ob ich hier alt werden will, ob ich nicht aussteigen sollte aus allem, etwas Neues tun, solange ich noch kann, jedenfalls in diesem Leben. Unmut und Lustlosigkeit allerorten: Das ist der Winterblues.

Nun ist es an der Zeit, der Parfumo-Gemeinde meinen Dank auszusprechen für die vielen, wunderbar interessanten Stunden, die ich seit meinem Eintritt hier verbracht habe, für die netten Gespräche und die vielen Anregungen. Und vor allem dafür, dass mir in Lichtgeschwindigkeit ein neues Universum geöffnet wurde. Ich war reif dafür, davon gehe ich aus. Ich brauchte nach Jahren der intensiven Auseinandersetzung mit einzelnen Fachgebieten dringend ein leichtes Hobby, bei dem ich lesender Weise ständig Neues entdecken konnte und das mich gleichzeitig entspannte. Ich hätte Klavier spielen oder eine Rede für den nächsten friday for future verfassen können. Der Zufall spielte mir jedoch Parfum in die Hände. Zunächst suchte ich nur ein Geschenk für eine Verwandte, stolperte dabei über Penhaligon's "Heartless Helen" und setzte dann zu einem Dauerstolpern an, das mich seitdem jeden Tag erfreut. Meine gesammelten Düfte sind in der letzten Zeit mehr geworden, ich habe vieles Neue kennen- und schätzen gelernt und mich so in der Pflicht gesehen, über die Organisation meiner Düfte nachzudenken. Das haben hier sicher schon sehr viele, wenn nicht alle getan, und sollte es deshalb langweilig werden, bitte ich, einfach an dieser Stelle mit Lesen aufzuhören.

Ich jedenfalls habe meine Düfte nach Jahreszeiten geordnet und dabei auch auf ein quantitatives Gleichgewicht geachtet. Ich lebe sehr gern mit den Jahreszeiten, den Winterblues einmal ausgenommen; vor allem liebe ich die Wahrnehmung der Jahreszeiten in der Natur. Unbedingt möchte ich Düfte haben, die zur Jahreszeit passen und in der Lage sind, meine Gegenwart aufzufangen und widerzuspiegeln. Innerhalb der Jahreszeit teile ich meine Düfte dann noch einmal in Anlässe auf, damit ich nicht immer den gleichen Duft nehme, aber auch nicht vor der Qual der Wahl stehe. Ich habe festliche Düfte, Düfte für die Arbeit, für die City, für die Natur und für Wochenenden zuhause. Die Düfte für den Winter möchte ich Euch kurz vorstellen, in der Hoffnung, dass auch Ihr mir sagt, was Eure Winterdüfte sind.

Düfte für festliche Anlässe:

1. "Portraits - Heartless Helen" - Ich liebe Tuberose so sehr, und egal, was ich darüber lese, ich kann mich von ihr nicht lösen. Für mich ist ein guter Tuberose-Duft ungefähr so etwas wie ein guter Rotwein: für die festlichen, glitzernden und schimmernden Momente im Leben gemacht, für den großen Auftritt, die lupenreine Eleganz. Die Tuberose in Heartless Helen finde ich für die Situation perfekt.

2. "Oud satin mood (Eau de Parfum)" - Diesen Edelduft konnte ich vor Kurzem hier erwerben und bin noch dabei, seine Facetten kennenzulernen. Ich schätze ihn als überaus elegant und außergewöhnlich und bewahre ihn ebenfalls für die festlichen Anlässe auf. Der Duft für Museumsbesuche, Vernissagen und Konzerte.

3. "The Secret Collection - Seta" ist als leichter Orientale ein so sinnlicher Duft, dass er für funkelnde Nächte, für Parties genau das Richtige ist. Allein der Flakon ist so atemberaubend schön, dass er nur für die ganz besonderen Momente geschaffen sein kann.

4. "Tihota" ist für mich als - nun inzwischen bekannter - Vanille-Fan meine Edelvanille geworden, die wunderbar zu einem kuscheligen Diner zu zweit passt.

5. "Les Absolus d'Annick Goutal - Vanille Charnelle" ist die exquisite Vanille, die Diva unter den Vanilledüften. Harsch wie Marlene Dietrich, schmiegt sie sich nicht an, sondern umgibt ihre Trägerin mit einer hochherrschaftlichen Aura. Perfekt für einen offizielleren Abend, eine Kollegenfeier zum Beispiel.

6. "Scandal by night", der Umstrittene, der Verachtete, der Vielkritisierte - ich liebe ihn ob seiner Verführungskraft. Bevor ich mit ihm andere verführe, hat er schon mich verführt und aus mir ein Wesen des Gefallens gemacht.

7. "Akkad", mein Neuer. Der Duft für die sakralen Momente im Leben, für den Besuch einer großen gotischen Kathedrale in der fahlen Wintersonne, für einen verschneiten Donjon oder auch für eine Stunde der Achtsamkeit.

So viele Düfte für die Feste im Leben. Das ist Parfum: das Leben festlicher gestalten, nach den besonderen Momenten suchen, sie ins eigene Leben einplanen, um die besonderen Parfums benutzen zu können. Insofern hat Parfum beinahe etwas Heilendes, Bewahrendes: Es ist Duft gewordene Achtsamkeit, indem es uns dazu bringt, unser Leben bewusster zu leben.

Düfte für die Natur:

In der Natur benutze ich im Winter nur einen Duft: "Aura Pink Magnolia". Ich assoziiere ihn ganz deutlich mit Schnee, ich weiß nicht, warum, doch ich weiß, dass einige Benutzer ihn ähnlich wie ich dem Winter zugeordnet haben. Der feine Blütenduft ist so dermaßen rein und klar, dass man Eiskristalle vor sich sieht. Er gehört für mich untrennbar zu einem winterlichen Wald.

Düfte für die Arbeit:

In der Arbeit muss ich gleichermaßen auf Kollegen wie auf meine Klientel achten: Niemanden will ich durch eine Monster-Sillage (dieses wunderbare Wort habe ich hier bei Euch kennengelernt :-)) vergraulen. Ich wähle zaghafte, zurückhaltende Düfte, für jeden Arbeitstag einen:

1. "Night sky white" ist ein Geschenk einer liebenswerten Parfuma an mich, und so liebenswert ist auch dieser kleine, unauffällige Duft - ein zarter Hauch von Nichts, der nur mich angenehm diskret einhüllt. Beinahe wäre er weiterverschenkt worden, ist dann aber doch bei mir geblieben.

2. Auch beim Arbeiten nach Vanille duften zu können, finde ich sehr schön. "Vanille Extrême (Eau de Toilette)" ist harmlos und süß und macht gute Laune. Gedanken an Plätzchenbacken, Weihnachtsmarktbesuche und ähnliche Assoziationen entspannen sofort.

3. Ein weiterer Gourmand für die Arbeit ist "Vanille de La Réunion / Vanille Bourbon", der, ähnlich wie "Lait de Biscuit" und "Salt Caramel" unnachahmlich köstlich nach Popcorn und gebrannten Mandeln riecht.

4. "Wild Cherry" habe ich noch nicht, doch ich erinnere ihn als zarten, unaufdringlichen Kirschduft, den ich deshalb schon jetzt zum Winter-Arbeitsduft auserkoren habe. Ich kann nicht erwarten, dass er für das Sharing hier ankommt. Ohne anderen zu nahe zu treten, zaubert er mir ein Lächeln aufs Gesicht.

5. Der letzte Duft für die Arbeit ist "Signorina misteriosa", ein sanfter, zurückhaltender Tuberosenduft, mit dem ich mir eine kleine Freude der Festlichkeit in der Arbeit gönnen kann, ohne damit aufzufallen - wenn ich denn nur einen Sprühstoß nehme. Er erinnert mich stets daran, dass ich später am Tag einen freien Abend vor mir habe, und säuselt mir Verheißungen ins Ohr.

Düfte für die Stadt:

Ist ein Stadtbummel angesagt, darf ich aus dem Vollen schöpfen und mit einer Monster-Sillage auftreten, finde ich. Wenn ich schon die meiste Zeit so durch die Arbeit gebremst werde, möchte ich in der Stadt nicht auch noch Rücksicht nehmen. Warum auch? Hier ist alles so flüchtig, man begegnet Fremden, zieht an ihnen vorüber, durchschweift Geschäfte und hinterlässt nur für eine Sekunde einen Hauch von Duft. Warum also nicht einen geliebten, aber intensiven Duft? Meine beiden City-Favoriten sind "Un bois vanille" und "Tonka" und beide sprechen für sich von meiner großen Vorliebe für diese Duftrichtungen. Sie tragen mich notfalls durch einen ganzen Tag in der Stadt und ich fühle mich nie, als habe ich mich vernachlässigt, sondern dufte lange und gut und signalisiere mir so Respekt vor mir selbst - die richtige Stimmung für einen genussvollen Tag in der Stadt.

Cocooning-Düfte:

Schließlich bleiben die kuscheligen Wochenenden zuhause, die Wochenenden, an denen ich arbeite, relaxe, Erledigungen verrichte oder Freunde einlade: Für diese Entspannung liebe ich die Gourmanddüfte. Sie versüßen jeden Moment und sind gleichzeitig so intim, verraten so viel über mein Harmoniebedürfnis, dass ich sie am liebsten in der Privatheit meines Zuhauses benutze. Es sind vier an der Zahl:

1. "Dolce Acqua" - mein absoluter Gourmand-Favorit und überhaupt einer meiner allerliebsten Düfte. Mandel und nichts als Mandel. Intensiv, unendlich lange wahrnehmbar.

2. "Nerocacao", über den ich heute schrieb: wohlig-warmer Schokoladengenuss. Wahrscheinlich der beste Seelentröster in Duftform.

3. "Replica - By the fireplace". Die Kuschel-Kamin-Vanille, die in jedem Moment an den Abend denken lässt, an prasselndes Feuer und Kerzenlicht. Etwas, worauf man sich freuen kann - dies zu vermitteln, ist eine Stärke dieses Duftes.

4. "Salt Caramel" - wie oben schon gesagt: köstlich gourmandig, kuschelig, für das innere Kind, das sich mit einem gemütlichen Buch auf dem Sofa lümmelt. Kindheitserinnerungen an Weihnachtsmarkt und Kirmes befrieden die Seele und schaffen so ein inneres Gleichgewicht.

Insgesamt, so meine Schlussfolgerung aus der Beobachtung meiner Winterdüfte, sind unglaublich viele Düfte in der Lage, unglaublich positiv auf die eigene Stimmung zu wirken. Sie nehmen positive Schwingungen auf, die als einzelne goldene Fäden im Dickicht der Seele / zwischen den Bergen von Arbeit / am grauen Himmel erscheinen, und flechten sie zu einem goldenen Band zusammen, das stark genug ist, den Moment in ein warmes, weiches Licht zu tauchen und Glück zu schenken. Düfte lösen keine Probleme, soviel denke ich mir. Aber ich bin überzeugt, sie können helfen, dem Winterblues, wenn er denn einmal vorbeikommt, was er ja zum Glück nicht ständig macht, ein paar Meter auszuweichen und heimlich, still und leise an ihm vorbeizuschleichen. Das wünsche ich uns allen. Und ich bin, um dies zu wiederholen, sehr gespannt, wie Eure Gedanken zu Winterdüften sind. Euch allen liebe Grüße, Euer Parfümlein

P.S. Ab und zu werde ich demnächst den ein oder anderen der hier vorgestellten Düfte kommentieren, was ich bisher nur für die Vanilledüfte getan habe. Und wenn Euch das mit den Jahreszeiten gefällt, melde ich mich vielleicht im Frühling wieder!



39 Antworten
LeoNataLeoNata vor 4 Jahren
Sehr, sehr schöner Text - rührend, inspirierend und aufmunternd, ich lese ihn nochmal im Herbst.
MonsieurTestMonsieurTest vor 5 Jahren
Deinen Text kann man auch noch im Frühsommer gewinnbringend genießen...
Wie ich auch im Winter nicht selten meinen Schal mit hesperiden Sommerdüften bedufte, um mir diese andere Jahreszeit unter die Nase zu zaubern.
MajorTomMajorTom vor 6 Jahren
Sehr interessant geschrieben und gern gelesen. Auch ich unterteile meine Sammlung, allerdings lediglich nach Sommer und Winter, fertig. Männer funktionieren halt oft etwas einfacher ;-) so wird zweimal im Jahr umgeräumt und bei der Gelegenheit auch aussortiert, um Platz für spannende Neuerscheinungen zu schaffen. Von denen es allerdings immer weniger gibt meiner Ansicht nach, zu oft habe ich den Eindruck „schon mal irgendwo gerochen und zu wenig speziell bzw für mich passend“. Pokal!
ParfümleinParfümlein vor 6 Jahren
Danke für all Eure netten Kommentare, Euer Lob und vor allem für Eure interessanten Berichte! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, so viele neue Duftanregungen, Organisationsformen und Strategien gegen den - wenn auch seltenen - Winter-Blues zu lesen! Euch noch eine schöne zweite Winterhälfte - bei mir ist sie jetzt von viel Arbeit geprägt, und die gute Laune ist natürlich längst zurückgekehrt. Aber auf den Frühling freue ich mich trotzdem!
Sommer2014Sommer2014 vor 6 Jahren
Das war sehr schön zu lesen, Respekt :)
Klasse wie du die Worte zusammenfügst. Dein Text ist reines Lesevergnügen.
Meine Düfte wähle ich nicht nach der Jahreszeit aus, eher nach meinem Befinden oder nach Anlässe. ZB gab es heute einen traurigen Anlass. Meine Schwiegermutter wurde heute zu Grabe getragen. Zuerst habe ich überlegt ob ich überhaupt ein Parfum auftragen soll. Dann hab ich mich doch für einen Duft entschieden und zwar für Prada L'Eau Ambrée. Das Parfum hat etwas tröstliches.
FabianOFabianO vor 6 Jahren
Sehr, sehr schöner, feinsinniger Text, der mir in vielem aus der Seele spricht! Danke dafür! :)
HallodriHallodri vor 6 Jahren
Daneh: das klingt testenswert! Wo gibt es den?
Schnupper: warum eingebildet? Das verstehe ich nicht. Und diese Negativität verstehe ich noch weniger. Karma und das ;-)
SchnupperSchnupper vor 6 Jahren
Aha. Du hast Düfte für die Natur? Komm da bloß nicht durcheinander .
ExUserExUser vor 6 Jahren
Eine jahreszeitliche Einteilung habe ich nicht. Ich trage auch orientalische Wummser im Hochsommer und grüne Frischlinge an Weihnachten. Gerade dann sind die mir besonders lieb, wenn es rundum nur noch nach Lebkuchen & Glühwein duftet. Interessanter Blog, den ich gerne gelesen habe.
DanehDaneh vor 6 Jahren
Na da denke ich doch direkt an "Anti-Blues" von PG. Der liest sich wie das optimale Gegenmittel.
Sharing-Kandidat ... ?
:)))
TablaTabla vor 6 Jahren
Winterblues kennen ich in diesem Sinne nicht. Für mich beginnt der Winter am 21. Dez. wenn die Sonne den tiefsten Punkt erreicht, der kürzeste Tag die längste Nacht. Ich krame an dem Tag meine Räucherschale hervor, entzünde eine Kohle und schaue meine umfangreiche Räucherwerksammlung aus aller Welt durch…. und beginne mit Palo Santo oder Sandelholz. Zum Räuchern trete ich am späten Vormittag hinaus in den winterlichen Garten. Ich werde still, mit allem was ist....
ChaiTeeChaiTee vor 6 Jahren
Bei der Beduftung ist es bei mir so, dass schlagartig mit dem Jahreswechsel eine Übersättigung an den ganzen wunderbaren vanillig-zimtigen 'Weihnachtsdüften' auftritt, die dann mit einfachen, leichten Düften wieder geheilt werden kann. Nach einiger Zeit ist diese Übersättigung dann wieder geheilt und die Düfte werden wieder geliebt, bis sie von Frühlingsdüften abgelöst werden.
ChaiTeeChaiTee vor 6 Jahren
Mir geht's wohl wie Aolani - kleidungsmäßig Sommer- und duftmäßig Wintertyp. Und es gibt nichts Schlimmeres als Temperaturen über 30°. Dann noch lieber kalt und nass und trüb - dagegen kann man was tun. Und jedes versteht, wenn man nicht vor die Tür will ;).
SignorinaFavSignorinaFav vor 6 Jahren
Das kann ich gut nachvollziehen, ich bin nach Weihnachten auch immer ganz traurig, wenn vorerst mal "nichts" ist außer Kalte Jahreszeit....
Eine Möglichkeit bestünde die Weihnachtsdeko inkl. Baum bis zum 02.02. (Maria Lichtmess) stehen zu lassen, das machen bei uns viele Bauernfamilien...Somit könntest du den Jänner noch umgehen :-)
PaulettePaulette vor 6 Jahren
In einer Jane Austen Biographie habe ich mal gelesen, dass sie einen Nervenzusammenbruch bekommen hat, als sie gehört hat, dass sie nach Bath umziehen muss.
Heute sicher eine sehr sehenswerte Gegend und lange nicht mehr so abgelegen ; ). Würde mich auch sehr interessieren!
SeeroseSeerose vor 6 Jahren
Was den Winter betrifft, geht es mir auch so. Schon als Kind konnte litt ich unter den trostlosen Monate zu Beginn des Jahres . So endlos kalt und grau. - Obwohl ich schon einiges an Düften getestet habe, so kenne ich etliche von Dir hier genannte noch nicht. Zur Zeit genieße ich meine Sammlung.
Haley74Haley74 vor 6 Jahren
Ein sehr schöner Blog-Post ist das geworden und ich habe ihn gerne gelesen :).
Anscheinend sind ja einige der getesteten Vanille-Düfte bei Dir hängen geblieben. Das ist ja wirklich erfreulich. Ich trage an düsteren Tagen besonders gerne Sommerdüfte. Das Gehirn verknüpft die Erinnerungen wieder das dieser oder jener Duft an unbekümmerten Tagen getragen wurde. Zudem nehme ich im Januar immer Urlaub. Seitdem freue ich mich auf ihn. Ein frohes neues Jahr wünsche ich Dir und viel Gesundheit.
GoldbaerchenGoldbaerchen vor 6 Jahren
Danke für 3. :-) Der könnte direkt mal was für mich sein.
DuftikusDuftikus vor 6 Jahren
Wunderschön geschrieben! Mir geht es genauso. Am letzten Tag des vergangenen Jahres ist auch noch meine geliebte Großmutter verstorben, das macht das Ganze nicht gerade besser.
EukalyptiaEukalyptia vor 6 Jahren
Du schreibst mir quasi aus der Seele. Ich bin auch spätestens am 02.01. drin im Winterblues, zumal es hier ja garnicht richtig Winter wird, sondern nur grau in grau mit ganz viel grau.
Meine Düfte habe ich ebenfalls kategorisiert. Nach Jahreszeiten, Anlässen und auch nach Sillage. Ich liebe ja diese "Sillage-Monster" besonders die aus den *seufz* 80ern.
Meine Winterherzchen sind Bottega Veneta und Alien Essence Absolue. Im Sommer beflügelt mich ganz oft Giorgio Beverly Hills und Sunflower.
SkjomiSkjomi vor 6 Jahren
Es war sehr schön, dich auf dieser Duftreise in verschiedene Aspekte des Lebens zu begleiten! Schon die Überschrift hat mich zum Lesen verführt, leider geht es mir ähnlich.. Ich liebe die wechselnden Jahreszeiten, aber Januar und Februar ertrage ich am schwersten, es sei denn, sie kleiden sich ausnahmsweise in weiß.
HobelspanHobelspan vor 6 Jahren
Du hast Dir den Winterblues von der Seele geschrieben, und die Düfte die Du nennst tun ihr übriges, um Dich durch diese Zeit zu bringen.
Es hat mich gefreut Deine Zeilen zu lesen!
StrangeloveStrangelove vor 6 Jahren
Boa, was n Kommentar! Gut, ich habe ihn aus Zeitgründen quer gelesen - was aber zu später Stunde nachgeholt wird - am liebsten alle Düfte auf einmal auf den Arm schmieren und unter der warmen Decke beim lesen genießen und nachvollziehen! :-)

Und wenn all das nichts hilft nehmen wir einfach "Anti-Blues". Auf den bin ich ja auch ganz scharf und harre auf Sharing-Freiwillige ;-)
SouhszaSouhsza vor 6 Jahren
Ja, dein Artikel hat mir gefallen und mich neugierig gemacht auf die Düfte, die du erwähnt hast. Du schreibst gut und leicht.
AolaniAolani vor 6 Jahren
Dieser passt wunderbar im Herbst, aber auch fürs Büro im Winter.
Santal 33 von Le Labo empfehle ich auch als Seelentröster.
Tuberose mag ich so gar nicht...das finde ich echt bewundernswert...
Wie Du liebe ich Vanille.....
Schön geschriebener Blog - ich wünsche mir eine Fortsetzung!
Dir wünsche ich, dass Du gut durch den Winter kommst und in Düften Geborgenheit und Halt findest.
AolaniAolani vor 6 Jahren
Kleidungsmäßig bin ich vermutlich ein Sommertyp und im Gegensatz zu Dir mag ich den Sommer nicht besonders. Zu heiß, zu kreislaufschwummerig.....ich hasse es, wenn die Sonne vom Himmel brüllt: Mach was, geh raus, unternimm was....
Dufttechnisch bin ich ein Wintertyp - ich mag Düfte mit Kraft, warme, kuschelige, pudrige Düfte...
Ein wunderbarer Seelentröster ist Cuir Beluga...und ich liebe die melancholische Stimmung von L'Heure bleue (EdT besser als EdP),
Finchen1976Finchen1976 vor 6 Jahren
Ich freue mich wahnsinnig, wenn Du das weiterführen würdest!!! :-) Habe einige Deiner genannten auf meine Merkliste gesetzt, trotz des Un bois Vanille. ^^ ;-) Ich bin da unerschütterlicher Hoffnung, dass auch bei Deinen Schätzen einige für mich versteckt sind. Und ich LIEBE Deinen Schreibstil! Wenn Du einen Blogeintrag schreibst, hole ich mir am liebsten einen Kaffee dazu an den Schreibtisch und hoffe, dass das Telefon mal nicht schellt. :-) Und "Cocooning" Düfte - sensationelles Wort/Kategorie!
InadquateInadquate vor 6 Jahren
Ein tolles Resumé und absolut nachzufühlen! Ich mag deine Kategorien nach denen du deine liebsten Düfte sortierst und habe dabei etwas Spannendes entdeckt was ich für mich adaptieren möchte: Cocooning-Düfte! Ein tolles Wort :D
So etwas ähnliches habe ich auch, hab das aber nie aktiv so benannt oder mit dieser Kategorie gearbeitet. Z.B. "Oud Satin Mood" und "Cuir Beluga" sind das bei mir... Ich würde noch ergänzen um eine Kategorie "irgendwie ganz geil aber nur zuhause tragbar" xD
DaisyDaisy vor 6 Jahren
Gewürztes und Orientalen, Ambriertes und Rauchiges mag ich hauptsächlich im Herbst u. Winter, ob nun als Begleiter in gemütlichen, stillen Stunden oder beim Spazieren. Winterblues ist mir fremd, da kann ich nicht mitreden. Aber die Natur im Wechsel der Jahreszeiten ist für mich immer ein faszinierendes Schauspiel.
MadameLegrasMadameLegras vor 6 Jahren
Ein ganz wunderbarer Text, den ich sehr gern gelesen habe. Vielen Dank auch für die vielen duftigen Anregungen, um die dunkle Jahreszeit gut zu überstehen!
ScentinaScentina vor 6 Jahren
Du kannst es einfach. Nur durchs Lesen ist mein gehetzter Pulsschlag langsamer geworden. Danke dafür. Nicht nur schön zu lesen, sondern auch immer sehr informativ! Literatur fürs Herz- Pokal.
TangoTango vor 6 Jahren
Danke für deine schönen Zeilen! Ich bin auch eine Winterbluesgeplagte - nach Weihnachten geht es nur noch bergab. Spätestens Anfang Februar geht mir die Puste aus und ich schleppe mich mit letzter Kraft in den März. Dieses Jahr kämpfe ich mit hochdosiertem Vitamin D dagegen an und hoffe, es hilft! Ich finde deine Art der Duft- Kategorisierung interessant und würde mich über Zeilen zu deinen Frühlingsdüften sehr freuen :)
SerafinaSerafina vor 6 Jahren
Den Winterblues kenne ich (als Herbstfan) leider auch! Eigentlich ab dem 6.1. (wenn die öffentlichen Weihnachtsdekos verschwinden) bis fast Ende März - in meiner Gegend kommt der Frühling sehr spät. Daheim zögere ich das mit Weihnahctsbaum & Co bis Ende Januar raus, aber dann wird's schlimm! Längere Tage? Helefen mir kaum, so lange nichts blüht!
MundMMundM vor 6 Jahren
schöner Blog - das mit dem Blues geht mir ähnlich, man arbeitet als Sommertyp irgendwie den ganzen Herbst über auf Weihnachten hin, ab dem 2. Feiertag ist dann irgendwie die Luft raus. ABER: die Tage werden ja nun wieder länger... Think positive :-)
FinestineFinestine vor 6 Jahren
Ein toller, wortgewandter Text, gerne gelesen. Ich kann das außerdem gut nachempfinden, weil ich früher auch immer in Winter-Blues verfallen bin. Mittlerweile benutze ich jeden Morgen für etwa 30 Minuten eine Tageslichtlampe (muss rund 10.000 lux bei einer Ellenlänge Abstand zum Körper haben, um zu wirken), und seitdem ist Winter für mich nicht mehr so schlimm und der Blues weg. Vielleicht wär das ja auch was für dich? Liebe Grüße
SciaScia vor 6 Jahren
Lesevergnügen pur mit interessanten Anregungen. Lust auf mehr! ;)
Fresh21Fresh21 vor 6 Jahren
Winterblues? ... Bei deinem Schreibstil kann doch der ohnehin nicht aufkommen. Wozu noch Parfums? ;-)
YukikoYukiko vor 6 Jahren
In Deinen Zeilen steckt aber enorm viel Begeisterung drin und sie waren wunderbar zu lesen... alle Achtung ! Ich würde mich sehr über eine Frühlings-Fortsetzung freuen ! :-)
AnnDeeAnnDee vor 6 Jahren
Ein wunderbarer Bericht, ich habe es sehr genossen, ihn zu lesen, danke dafür! LG

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